Neuer Raum - neues Glück - aber schmales Budget

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Tach Leute,

folgendes ... ich zieh bald um und möchte mein künftiges Homestudio nach aussen hin etwas leiser machen und die Akustik optimieren.

Der Raum ist 17 qm gross, rechteckig und hat ein Fenster gegenüber der Türe. Also Standard-Arbeitszimmer.

Natürlich hab' ich mir schon mal von einem Akustiker Vorschläge und Preis-Kalkulationen machen lassen. Aber das ist ganz, ganz weit weg von dem, was ich mir im Moment leisten kann.

Handwerklich bin ich auch eine Niete. Insofern hat sich do-it-yourself auch erledigt.


SO:

Was ich jetzt bräuchte wären so ein paar Tipps wie ich mit wenig Geld und wenig Ahnung von Raumakustik ( ja, ich weiss ... das mag wieder keiner lesen ) dennoch zu einer passablen Lösung komme.

Das fängt bei der Wahl des Bodenbelags an (lieber Teppich oder doch Parkett ... und geht Laminat wirklich nicht?), geht über Fensterbehängung ( Vorhang oder Jalousien ) und hört bei der Ausrichtung der Möbel auf.

Akustik für Dummies quasi....

Ich könnte mir z.B. vorstellen, daß Teppich UND Vorhang zu stark dämpfen.


Was ich mir so denke:

Wie wärs mit Parkett + Teppich in der Mitte, Vorhang am Fenster, Basotec Pyramidenschaum hinter den Monitorboxen, Bassfallen in den Ecken und einem Diffusor an der Wand gegenüber den Monitorboxen?

Aber was ich dann mit dem Lärm? Raum im Raum ist wie gesagt gaaaanz weit entfernt von bezahlbar.


Jo... dann freu ich mich mal auf eure Antworten

Grüße
David
 
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Wer sich Macs und Vovox-Kabel leisten kann wird auch ein paar Öcken für eine kurze, aber professionelle Akustik-Beratung ausgeben können. ;)

Das dürfte in Deinem Fall ein Betrag im untersten dreistelligen Bereich sein.

Ansonsten sind Deine Fragen und dein ganzer Fall sowas von allgemein, dass sich sicher alle benötigten Infos in anderen Threads finden lassen sollten...

Aber vielleicht findet sich ja hier noch ein Menschenfreund, der Dir die Arbeit abnimmt und Dir das entsprechend aufbereitet. ;)
 
Prima Beitrag. Der nächste, der über die SUFU hier hereinstolpert, freut sich darüber gleich in der ersten Antwort wieder nur Scheisse lesen zu müssen.
 
Ok, nach Lesen einigier deiner letzten Posts, kann ich mir gut vorstellen, dass Du keinen Bock auf dezente Polemik hast. Andererseits packst Du andere ja anscheinend trotzdem auch gerne mal verbal härter und eher zynisch an.

Egal. Sorry.

Ich bin nie rein polemisch, ich will damit schon auch ernsthaft was sagen, nämlich dass Du falsche Prioritäten setzt. Und ich meine es auch ernst: Ein Vovox Kabel kostet? 40 EUR aufwärts? Ich kenne brauchbare Akustiker, die nehmen das als Stundensatz. Wieviel Kabel hast Du? Wieviele Stunden braucht wohl ein Akustiker um Dir deine Fragen professionell zu beantworten? 2-3 Stunden?

Und Du kommst auch leicht polemisch daher:

( ja, ich weiss ... das mag wieder keiner lesen )

Was denkst Du warum das keiner lesen will? Du weisst dass es keiner lesen will, weil in 100 Posts, die Du ja gelesen haben musst, schon gesagt wurde, dass halbwegs vernünftige Raumakustik ein bisschen was kostet und eine signifikante Verbesserung der Schalldämmung RICHTIG TEUER ist.

Die Gesetze der Physik haben sich seit diesen Posts allenfalls marginal geändert und ich nehme an, sie gelten auch an deinem Standort. ;)

Sorry, aber die kompetenteren Leute hier haben halt keinen Bock, die Grundlagen zum 100ten Mal durchzukauen, zumal wenn Du eh schon klar machst, dass Du kein potentieller Kunde bist. Und das ist doch auch verständlich, oder?

Ok, jetzt aber Friede?

Grundlagen Raumakustik (nach Relevanz für Looooow-Budget-Fälle geordnet):

-Auf Symmetrie achten
-Lautsprecher mit Minimum 50cm Abstand zur Wand aufstellen
-Mit Lautsprecherposition experimentieren, "Wummerfrequenzen" können dadurch evtl. entschärft werden.
-Behandlung der ersten und evtl. zweiten Reflexionspunkte mit den üblichen Materialien (Rockwool, Faserhanf, Caruso IsoBond)
-möglichst viele breitbandige Bassfallen, sprich die gleichen Materialien mit Abstand in Raumecken und -kanten.

Was die Wahl der Raumausstattung angeht, würde ich keine "schallschluckenden" Materialien verwenden. Lieber akustisch richtig gut wirksames Material AN DER RICHTIGEN STELLE. Sonst läufst Du Gefahr einfach einen dumpfen Raum zu bekommen. Was Möbel angeht, wäre es sehr gut Reflexionen von der Tischfläche zu vermeiden, was aber in der Praxis oft schwierig ist. Einsatz von ein oder zwei Subwoofern - sind ja vielleicht vorhanden - ist meist sinnvoll, da man in der Platzierung freier ist und somit akustisch günstigere Standorte wählen kann.

Ende.

Bauakustik (Schalldämmung)

-Wo Luft hingeht, geht Schall hin, alle Löcher, Spalten (Tür!), etc. abdichten
-Fenster "verrammeln", aber da musst Du Dir was einfallen lassen, es braucht MASSE und die muss naürlich auch ohne Spalten, etc. vor dem Fenster angebracht werden.

Ende. Alles weitere kostet richtig Geld.

So hoffe, dass ist jetzt für Dich nicht wieder "nur Scheisse". :ugly:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, das war durchaus schon mal aufschlussreich. Dankeschön.

Wenn ich das richtig lese, dann würdest du mir in Sachen Bodenbelag also nicht raten nur Teppich einzusetzen, um den Raum nicht zu überdämmen?

Stattdessen z.B. Breitbandabsorber auf der gegenüberliegenden Wand-Seite?

Wie errechne ich die Position zweiter Reflexionspunkte? Geht das optisch oder brauche ich dafür ein Messmikrofon o.ä.?

Mich irritiert dein Vorschläg "auf Symmmetrie achten", da ich bislang immer davon ausging, daß es akustisch sinnvoller ist einen asymetrischen Raum zu nutzen.

Am Rande bemerkt: Bzgl. der Prioritäten ... weisst du, ich find' dieses dogmatische, lustbefreite Denken in Internetforen manchmal arg belastend. Es ist alles eine Frage von Gelegenheiten ... wenn ich einen Raum, der mir nur zur Hälfte gehört, nicht verändern kann, dann investier ich halt anderweitig .. wenn ich Vovox Kabel günstig krieg, dann schlage ich eben zu ... und wenn ich direkt eine Verbesserung feststelle, dann behalte ich sie auch. Vielleicht finde ich manche Dinge auch eher stylisch als nützlich. Effizienz ist nicht alles im Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
*lol* Dogmatisches und lustbefreites Denken. Ich kann ja nur für mich sprechen, aber Effizienz ist für mich persönlich weder kapitalistisch-bürokratischer Selbstzweck, noch erstrebenswerte Tugend, sondern bei begrenzten Ressourcen - und von denen können wir sicherlich ein zweistimmiges Liedchen singen - eines der wenigen verbleibenden Mittel zur Steigerung des "Lustgewinnes". Wenn das neue mehr "Lustgewinn" bringt, als das Alte, dann würde man das Alte sofort gegen das Neue eintauschen. Wenn man wider besseren Wissens trotzdem am Alten festhält, könnte man auf der anderen Seite dabei auch von Konservatismus und Fetischismus sprechen. Aber wo endet die Projektion und wo beginnt die objektive Wahrheit. Einen potentiell peinlichen Glückskeks-Monolog darüber, ob "Lust" und "Erfüllung" Synonyme oder Gegensätze sind, erspar' ich uns allen lieber - und an dieser Stelle sowieso. :D

Man verzeihe mir die kurze Abschweifung, aber in seinem 333ten Beitrag darf man sowas! ;)

Aber nun besser zur Sache:

Nein, ich würde keinesfalls nur Teppich einsetzen. Grundsätzlich würde ich keinerlei absorbierende Materialien nach dem Motto "das schluckt dann schon mal gleich was" einbringen, sondern alles gezielt. Die verwendeten Materialen sollten dann auch auf ein möglichst breites Frequenzspektrum wirken und in diesem auch möglichst gleichmässig.

Zu den Reflexionspunkten:

Wünschenswert ist es in kleinen Räumen, das Eintreffen von Reflexionen nach dem Direktschall möglichst lang zu verzögern. Das geschieht eben dadurch, dass man die Reflexionen, die schon früh, d.h. nach ein, zwei Rückwürfen am Hörplatz angelangen entweder umlenkt oder absorbiert.

Die Punkte ergeben sich aus dem Strahlenmodell, d.h. Du kannst dir den Schall (zumindest oberhalb einer gewissen Grenzfrequenz) vorstellen, wie eine Billiardkugel.

Du kannst mit Hilfe eines Spiegels und einer zweiten Person rausfinden wo die sind. Wenn Du auf dem Hörplatz sitzt, hält dein Gehilfe den Spiegel an die Wand, dort wo dann von Dir aus die Box zu sehen ist, ist der erste Reflexionspunkt.

Mit den "Zweiten Reflexionspunkten" war ich etwas ungenau. Ich meinte Reflexionen, die nach ZWEI Rückwürfen eintreffen. Wo diese Punkte sind, kannst Du aus dem Strahlenmodell ableiten. Bei einem quaderförmigen Raum ist das relativ einfach. Mach dir einfach eine Skizze der potentiell schädlichen Reflektionen. Geh dabei davon aus (auch wenn es nur bedingt so ist), dass dein Lautsprecher kugelförmig abstrahlt. Schädlich ist alles was früher als ca. 15 ms, eintrifft, d.h. die Reflexionen sollten ca. 5 m an Weg zurücklegen, bevor sie bei Dir eintreffen.

Symmetrie:

Damit war die Regiesituation und Lautsprecheraufstellung gemeint. Dieses ganze Unsymmetrie-Ding macht man übrigens nur um die Reflexionen zu lenken, verzögern und abzuschwächen. Das Umlenken etc. ist für Deinen Fall zu auwändig, da bleibt nur Absorption.

Das Prinzip "frühe Reflexionen vermeiden" gilt übrigens gleichermassen für die Aufnahmesituation, also zwischen Schallquelle und Mikrofon.

Sonst:

Grösste Schwierigkeit in kleinen Räumen bringt aber der Bassbereich mit sich. Um den zu bändigen bedarf's schon mehr Aufwand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, das war sehr hilfreich :) Die Idee mit dem Spiegel ist hervorragend.

Gut ... gegen den Bass werde ich halt Corner Traps hinstellen. Mehr kann ich da wahrscheinlich nicht tun.

Bliebe nur noch das Problem mit der Lautstärke. Da könnte man ja evtl. einen schweren Vorhang vor die Türe hängen oder ist das nur Esoterik?
 
Nein, ausser dem Abdichten der Tür gibt es keine Massnahmen. Vorhang, etc. kannst Du wirklich völlig vergessen. Möglich wäre eine Schallschutztür, aber wohl ausserhalb des Budgets. Evtl. eine zweite Tür innen davor bauen, eine Schallschleuse. Je nach Beschaffenheit der Wände und Türen, könnte aber dieser Schuss sogar nach hinten losgehen und es könnte sein, dass dadurch sogar MEHR Lärm (Bass!) nach aussen dringt. Klingt komisch, ist aber so...

Je nach Beschaffenheit des Raumes bzw. Gebäudes hilft eine vom Boden entkoppelte Aufstellung der Boxen und des Subs, aber das sollte eh' selbstverständlich sein.

Um Bass schallschutztechnisch in den Griff zu bekommen benötigt es grundsätzlich möglichst viel Masse und Platz, sowie eine exakte Konstruktion. In dem Bereich lässt sich definitiv nichts machen ohne größeren Aufwand.

Ansonsten gäbe es "nerdige" Ansätze, wie Dipol-Subwoofer in Hörplatz- bzw. Kopfnähe. Theoretisch sollen dadurch einerseits die Raummoden weniger angeregt werden, was zur besseren Wiedergabe führt und zweitens wird weniger Lärm erzeugt. Das würde aber ja auch nur wiedergabeseitig helfen.
 

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