Neuer Proberaum, Raumakkustik....

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Hallo, ich hab mir zwar schon ein paar Threads zur Raumakkustik durchgelesen allerdings sind mir die Antworten nicht genau genug gewesen also schildere ich mal mein persönliches Problem.

Meine Band zieht gerade in einen neuen Proberaum:
Größe: 5,2 x 5,2 x 3,5 m
Boden: Estrich mit dünnem Teppich auf dem Laminat verlegt wurde
Decke: alte verschnörkelte Edeholzdecke (war früher ein Chefbüro) die auch noch ca. 40 cm nach unten an der Wand geht
Sonstiges: 2 Fenster (ca. 1x2 m), 1 Tür (ca. 1x2 m), Schlagzeugpodest aus Europaletten (komplett mit Holzplatten verkleidet und mit Teppich überzogen)

Wir wollen nur die Raumakkustik verbessern, also einfach einen schöneren/klaren Sound bekommen.
Ob das nach aussen hin laut is oder nich is total egal da es ausserhalb liegt und in dem Gebäude ansonsten nur noch andere Bands sind.

Also bis jetzt wäre der Vorschlag, Noppenschaumstoff bzw. Schaumstoffquader mit 2-4 cm mit so einem Kleber (https://www.thomann.de/de/the_takustik_spruehkleber.htm) ab einer Höhe von ca. 50 cm bis zum Beginn der Holzdecke zu befestigen.

Allerdings weiss ich nich ab welcher Höhe bzw. bis zu welcher Höhe (Gitarren und Bass Amps stehen am Boden sind aber alles 4 x 12 Zoll Boxen, 2 aktive Gesangsboxen stehen auf Ständern ca. auf Kopfhöhe) es wirklich Sinn macht zu dämmen und ob der Raum ganzflächig gedämmt werden soll?
Außerdem hab ich gelesen das Noppenschaum wenn dann mit den Noppen zur Wand hin befestigt werden sollte da er so tiefere Frequenzen schluckt?!

Ich weiss is bisschen kompliziert aber ich hoffe mir kann jemand helfen.
Danke schonmal im voraus. :)

MfG Abraxes
 
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Gratulation zum neuen Bandraum erstmal!

Das...
Außerdem hab ich gelesen das Noppenschaum wenn dann mit den Noppen zur Wand hin befestigt werden sollte da er so tiefere Frequenzen schluckt?!
...vergiss mal lieber.

im prinzip ist es ganz einfach - je schwerer u. härter ein dämm-material, desto tiefer und - je weicher und leichter - desto höher die frequenzen die es zu dämmen im stande ist. in welche richtung du es an die wand klebst ist insofern von bedeutung, dass die haftung in der vorgesehenen lage wohl besser ;) ist und bei noppenschaum die noppen ja dazu da sind, dass die absorbierende fläche so vergrössert werden kann.

zum laminat: laminat besteht im grunde aus papier und leim. diese verbindung zeichnet sich durch grosse härte und wasserempfindlichkeit aus. das erstere ist bedeutsam, da der schall von der harten oberfläche brüsk zurückgeschlagen wird - und - v.a. in der kombination mit der holzdecke - warscheinlich zu einem breiigen sound führt. am besten macht ihr einen dicken teppich über den laminat - eine der einfachsten raumakkustischen massnahmen. falls es immer noch etwas hallig ist, molton locker an der decke befestigen.
weiter würde ich mal noch basstrabs aus bspw. steinwolle (benutze sufu) in die 4 raumecken bauen gegen flatterechos.

wenn ihr mal soweit seit, probiert mal aus wie es klingt:
fals ok - dann würd ich nicht mehr viel ändern
fals brummig: absoberelemente (sufu: "absorber" und "mika") aus steinwolle an die wände
fals hallig oder höhenlastig: ein paar m2 noppenschaum an die wände

bei uns hat es sich noch bewährt, dass wir etwas noppenschaum über den crushes des schlagzeugs an die decke gemacht haben - so nimmt man ihnen etwas die frequenzspitzen.

grundsätzlich gilt es jeweils nach einer akkustischen massnahme erstmal zu testen wie es tönt. mann kann einen raum auch kaputtdämmen...
 
Das die Noppen an der Wand liegen müssen... das habe ich noch garnicht gehört
Würde das in meinem Fall einen großen Unterschied machen? Allgemein einen großen Unterschied?


Das ist leider eine sehr weit verbreitete Unwahrheit, weil irgendwer mit etwas zuviel Halbwissen mal der Meinung war, dass Schall an einer ebene Oberfläche schneller reflektiert werden würde wie an den Noppen. Grundsätzlich richtig, nur ist auch ein ebener Absorber so gesehen nicht eben, wenn man genauer hinsieht


Hingegen gibt es einen Grundsatz bei Absorbern: die beste Absorption erreicht man in 1/4 der Wellenlänge als Abstand vor der Wand. Bei 344m/s macht das bei 1kHz einen Abstand von 8,5cm, wo die maximale Absorption erreicht wird. Dort sollte also der Absorber sein. Je höher die Frequenz, desto näher an die Wand rutscht der Punkt. Da aber bei den Vielfachen von diesem Abstand wieder so ein Punkt folgt, hätte man bei einem 10cm dicken VollAbsorber bei 1kHz 1x diesen Punkt im Absorber und bei 10Khz entsprechend schon 10x. Ergo würden die hohen Frequenzen deshalb stärker gedämpft werden.

Daher bietet sich Noppenschaum an, Richtung Wand wird es immer weniger Material, wodurch hohe Frequenzen nicht übermäßig stärker absorbiert werden und die gesamte Absorption gleichmäßiger über den Frequenzbereich verläuft.


Und daran erkennt man auch, dass Noppen Richtung Raum exakt das gegenteil bewirken, hier werden nur die hohen Frequenzen und die tiefen fast gar nicht bedämpft und man hat eine schöne Überdämpfung der hohen Frequenzen.

Das hab ich in nem HiFi Forum hald so gefunden, hört sich ziemlich intelligent an aber obs richtig is kann ich natürlich nich sagen für das kenn ich mich in der Materie zu schlecht aus ^^

Ja das mit dem Laminat dachte ich mir schon fast :p
Ich war der einzige der lieber nen Teppich gehabt hätte aber naja....
Das mit dem Molton is ne gute Idee stimmt :)

Also danke erstmal für deine Tipps, das bringt mich schon mal ein bisschen weiter.
Falls noch jemand paar Ideen hat, nur zu ^^

Edit:
Die Basstraps komplett bis an die Decke bauen oder?
Hätte bis jetz an ne relativ einfache Holzkonstruktion gedacht die ich dann einfach mit Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle is ja ziemlich egal denk ich mal) komplett ausfülle?!
 
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Edit:
Die Basstraps komplett bis an die Decke bauen oder?
Hätte bis jetz an ne relativ einfache Holzkonstruktion gedacht die ich dann einfach mit Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle is ja ziemlich egal denk ich mal) komplett ausfülle?!

ja am besten schon bis zur decke und vollfüllen ist auch ok. nimm lieber steinwolle, glaswolle ist nicht gerade das gesündeste zum einatmen. das mit dem noppenschaum tönt wirklich nicht ganz abwegig, allerdings benutze man in der regel noppenschaum ja nicht dazu, tiefe frequenzen zu dämmen sondern eher im gegenteil. warum soll ich sie mir also verkehrt an die wand kleben? für bässe gibt es dann andere konstruktionen.
 
Seit 1995 ist auch Glaswolle vollkommen unbedenklich. Mineralwolle im allgemeinen darf nur noch mit RAL-Gütezeichen verkauft und hergestellt werden (in Deutschland) und dafür werden die gleichen Tests bei Stein- und Glaswolle durchgeführt (hab so Zeug mal verkauft, aber eigentlich nur als Wärmedämmung und eben nich um daraus Bassabsorber zu bauen). :)
Steinwolle is wohl einfach besser weil sie nen höheres Eigengewicht hat und nich ganz so "lasch" is wie Glaswolle, aber natürlich auch bisschen teurer.

Also danke für die Tipps, wir werden jetz wohl dann mal bisschen Noppenschaum bestellen (ca. 40 % Raumfläche) und danach uns mal den Sound anhören.
Bassabsorber/Kantenabsorber bau ich wohl noch demnächst dann :p
 
Mal als Beispiel: Wäre es sinnvoll, auf ca. 5 cm dicke Leisten, die als Distanz zur Wand dienen sollen, Pressspan-Platten zu befestigen, an diesen Steinwolle zu befestigen, den ganzen Spaß mit Teppisch zu beziehen und dann an manchen Stellen noch Noppenschaum anzubringen?
 

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