hi
Dem kann ich so nicht zustimmen
Ein Hammond Tonewheel Generator ist ein mechanisches Gebilde und aus diesem Aufbau ergeben sich auch genau die Parameter, die es bei einer Imitation immer schwer machen, diese alle wirklich zu erfassen.
Die Admin mögen es nachsehen wenn es nun schon wieder etwas mehr in Richtung Off Topic ( zu einem anderen Strang gehörend ) geht, aber bei diesem komplexen Thema kreuzen sich nunmal vielfach Fakten und Ansichten. Ich bemühe mich daher einigermaßend nicht allzu off topic zu werden .......
Beim Tonewheel Generator hat man zunächst einen drehzahlkonstanten Motor, der eine Welle antreibt, auf der mehrere Zahnräder sitzen, die ihrerseits mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen Zahnräder auf Nebenwellen antreiben. Je Nebenwelle ist dieses angetriebene Zahnrad - auf einer Rutschkupplung sitzend mit je zwei Tonwheels verbunden. Das Profil dieser Tonwheels am Umfang ist so geschnitten, daß hier zwei Töne erzeugt werden, die im Abstand von 4 Oktaven liegen ( Ausnahmen mit Blanc Wheels gibt es auch) . Die Tonwheels ihrerseits sind mit Wellental und Wellenberg so fixiert auf der Welle, daß sich jeweils Tal und Berg gegenüberstehen. Die jeweiligen Rutschkupplungen sind erforderlich um das Drehmoment beim Start in Grenzen zu halten. Einmal angetrieben laufen sie jedoch mit konstanter Drehzahl. Bedingt durch die Rutschkupplungen hat man jedoch bei jedem Einschalten eine andere Ausgangskonfiguration, wodurch das Klangbild lebendig wird. Da der ganze Generator in seiner Konstruktion in Kammern aufgeteilt ist in denen sich ja jeweils zwei Tonpaare befinden, resultiert daraus ein gewisses Übersprechen. Dies zu mindern sind den Pickups der zugehörigen Tonewheels noch Filter nachgeschaltet, die auf die erzeugte Frequenz abgestimmt sind.
Der gesamte Generator ist in seinem Konzept jedoch NICHT PHASENSTARR aufgebaut. Dies unterscheidet ihn von jedem anderen, der auf einer Frequenzteilung in den Kaskaden beruht. Hier haben wir jedoch eine PHASENSTARRHEIT, die sich letztlich auch auf den Klang auswirkt.
Bei bisherigen Emulatoren auf digitaler Basis wird jedesmal der eigentliche Ton erst mit dem Druck auf die Manualtaste ausgewählt und dann das resultiernde Klangbild anhand weiterer Parameter wie gezogener Zugriegel ( also Fußlagen ) BERECHNET. Ein völlig anderes Verfahren gegenüber dem ständigen Vorhandensein ALLER TÖNE des Generators und nur dem jeweiligen Durchschalten per Tastenkontakt.
Nach diesem Prinzip funktioniert eine KEYB ( LINUX PC ) die hier die Basis der vorgestellten Modelle zu sein scheint ( wenn schon eine Involvierung angedeutet) sowie jedes andere VST Instrument.
Im Vergleich dazu werden zB im Hoax HX3 Soundengine Clone ALLE 91 Töne des Tonewheel Generators freilaufend STÄNDIG VERFÜGBAR erzeugt und zwar incl der Ungenauigkeiten, Übersprechen, Schlupf etc des Hammond Generators. Der berühmte Keyclick ist bei diesem System sogar von Haus aus schon da und brauchte nicht erst programmiert werden wie bei der KEYB .
Hier jetzt einfach zu sagen mit ein wenig Sampling ist dasselbe zu erreichen trifft sicher nicht den Kern.
Sampling hieße für jede Zugriegelkombination ein separates Sample zu erstellen, was durch eine Zugriegeleinstellung erst aufgerufen wird und dann durch Tastendruck berechnet werden muß. Ein ähnliches Problem stellte sich schon beim Sampeln eines Flügels mit seinen Anschlagstärken. Datensätze erreichen da schnell etliche GByte und das nur auf die Samplingrate 44,1 Khz bezogen.
Hier jetzt in einer Orgel wieder echte Tonwheels einzubauen wäre sicher wünschenswert. Nur der Grund warum sich Laurenz Hammond letztlich davon abgewandt hat war die Kostenseite der manuellen Fertigung dieser Generatoren.
Ich bin mir sogar sicher : bei der heutigen Präzision an Maschinen wird nicht dasselbe Resultat erreicht werden !!
Die alten Maschinen aus der Chikagoer Fabrik lagern heute in irgendwelchen Kellern in Japan falls sie noch existieren. Wenn dem so sein sollte hätte man ja bisher sicher gekonnt wenn man wollte, nur warum hat es niemand getan ? Eine Nachfrage wäre sicher vorhanden, allein schon um alte Instrumente wieder funktionstüchtig zu machen. So werden die Recourcen immer weniger und eine Folge daraus sind nunmal die vielen Clones, die ersonnen werden .... Nebeneffekt auch an Gewicht zu sparen.
Haben wollen einige - nur nicht schleppen
happyfreddy