Neueinstieg

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mutzi
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Hallo erstmal!

Ich hoffe ich bin hier mit meiner Frage richtig gelandet, falls nicht, sagt mir einfach bescheid!
So, dann gleich mal ans Eingemachte - mein Name ist Till, bin 23 Jahre alt, studiere Biologie und spiele seit meiner Kindheit Klavier. Vor ein paar Jahren hab ich mir das Korg M50 zugelegt, doch seit guten 2 Jahren spiel ich kaum mehr. Treffender wäre wohl, spiele ich gar nicht mehr! ;) Ich bin bestimmt ein wenig eingerostet, ehrlich gesagt trau ich mir kaum noch zu ein Stück zu spielen. Doch das will ich wieder ändern, mir kribbelts richtig in den Fingern.
Meine musikalische Ausbildung war klassischer Klavierunterricht, doch dort lernte ich bloß vom Blatt zu spielen. Ich würde jedoch irrsinnig gern improvisieren - da denke ich mal an Blues oder ähnliches.
Doch ich stehe im Moment ein wenig an. Am liebsten würde ich, ich nenn es mal psychedelic Rock, spielen. Da denke ich an Pink Floyd oder Krautrock (vor allem Eloy oÄ). Aber auch bluesiges wie The Doors oder etwas in der Art reizt mich besonders. Doch leider habe ich keinen Plan wie ich das am Besten angehe. Meine Fingertechnik ist bestimmt nicht mehr das was sie mal war, aber ich denke mit ein wenig Übung komm ich wieder rein. Daher wollte ich euch fragen ob ihr gute Bücher wisst die ein Potpourridieser Musikrichtung bieten...

Für Rückfragen stehe ich natürlich immer zur Verfügung. Und entschuldigt falls ich hier an der falschen Stelle gepostet hab...

Liebe Grüße,

Till
 
Eigenschaft
 
Meiner Erfahrung nach lernt man am besonders zielgerichtet und effektiv, wenn man sich einen Song vornimmt, der einem gefällt und den man gerne spielen können möchte. Am besten mit dem Ziel, mit jemand zusammen zu spielen und/oder den Song jemand anders vorzuspielen.

Ich würde an deiner Stelle versuchen, vom vom Blatt spielen wegzukommen, und die Stücke selbst rauszuhören oder dir Videos (z.B. auf YouTube) anzuschauen, wo gezeigt wird, wie man bestimmte Stücke spielt und diese dann auswendig lernen und nach und nach zu deiner eigenen Interpretation durch Improvisationen zu gelangen. Gerade Kraut- und Psychedelic-Rock lebt von der hypnotischen Wiederholung von Riffs und Patterns, die immer wieder mit leichten Variationen gespielt werden. Sowas kann man oft gar nicht vernünftig völlig ausnotieren.

Chris
 
Erst mal Gratulation zu Deinem Entschluss, wieder loszulegen.

"psychedelic Rock" und Krautrock sind nahe an bzw. gehören zum Progressive Rock - der hat allerdings viele Spielarten. Für Keyboarder sicher sehr interessant, weil anspruchsvoll. Gerade dieses Genre lebt ja vom Mix verschiedener Stile, und u.a. Klassik sowie Jazz sind wesentliche Säulen.

Was die Songs anbelangt, so gibt es eine ganze Menge Transkriptionen der Bands der 60er bis 80er gebraucht auf ebay. Ich habe alleine von Yes bestimmt 20 verschiedene Songbooks (leider teilweise auch doppelt). Auch von anderen Bands (King Crimson, Genesis, Pink Floyd, Moody Blues, Jethro Tull, ....) gab's eben was. Wenn Du Glück hast, findest Du auch die Noten zu kompletten Songs kostenlos im Netz (ich fand da mal ein komplettes Songbook von Pink Floyd). Leichter bekommt man wahrscheinlich Material von Marillion oder Dream Theatre.

Ein Problem ist, dass es meist Komplett-Partituren für alle Bandinstrumente sind. Nur die Keyboard-Line zu spielen ist überwiegend fad. Da kannst Du auch Etuden üben.

Reine Sammlungen von Stilelementen für Keyboards in Lehrbuchartiger Form gibt es noch bei amazon. Es gibt ein "Lehrbuch" von Rudess für ProgRock Keys (Name weiß ich grad nicht, aber mit den Stichwörtern bei amazon suchen). Ein anderes heißt "Progressive Rock Keyboard" von Dan Maske. Es gibt Übungsbücher für Blues, Rock'n'Roll, Hardrock, etc. für Klavier, Orgel und oder Synth. Die Bücher von Rudes und Maske habe ich und finde ich als Einstieg, auch wegen den Erklärungen recht brauchbar.

EDIT: Hab das Rudess Buch noch nachgeschaut: Total Keyboard Wizardry: A Technique and Improvisation Workbook [Englisch] [Taschenbuch]
Jordan Rudess (Autor), Chris Romero (Autor)

In der Tat bringt es einen letztlich am meisten vorwärts - und da gebe ich meinem Vorredner absolut recht -, die aktuellen Mittel einsetzen, wie z.B. youtube. Du kannst Dir da auch Endlosschleifen machen und dem Original nacheifern oder eigene Beiträge spielen.

UND, bei youtube gibt es auch Lehrvideos z.B. von Rudes.

Es ist nicht so, dass es nichts gibt, sondern vielmehr gibt es zuviel und Du musst filtern und auswählen.

Was aber gerade für die von Dir angestrebte Stilrichtung wichtig wäre, ist der Einsatz verschiedener Sounds. Zum Einstieg halte ich nicht teure spezialisierte Instrumente für wichtig. aber die Arbeit mit mehreren Tastaturen und Sounds, Soundarbeit während der Songs und Arbeiten mit verschiedenen Expression/Modulationsmitteln gehören zum Keyboarder wie die Luft zum Atmen. Da kann man einfach mal günstige Keyboards und/oder Expander z.B. via ebay besorgen (da gibt es einiges so um die 100 Euro), und evtl. auch einen kkleinen Mixer. Im Lauf der Zeit - wenn Du fortgesetzt Spaß hast - wirst Du "aufrüsten", um bessere Sounds und Soundqualitäten zu bekommen.

Zu den von Dir letztlich angestrebten konkreten Songs und den Bands, von denen sie stammen, kannst Du auch viel hilfreichen Background aus dem Internet ziehen.

Auch in dem Punkt "Zusammenspiel" stimme ich meinem Vorredner uneingeschränkt zu. Deine Vorbilder sind Bands mit einem gehörigen Aufwand an Equipment und spielerischen Skills. Für einen alleine ist der Versuch, diese Musik zu spielen, womöglich Frustquelle. Was man alleine machen kann, ist aber quasi elektronsiche Musik à la Tangerine Dream - man braucht dazu aber wieder Equipment.

Ich kann nur sagen:

- schau bei amazon nach den genannten oder ähnlichen Büchern - die sind gar nicht so teuer und Dein Wunsch ist befriedigt;
- fang einfach an, zu Musik aus dem Netz/von youtube zu spielen; und
- such die Mitmusiker.

Zum letzten Punkt gibt's dann als Erweiterung:
- besorg Dir 2 oder 3 Keyboards, so dass Du von Klavier, Orgel, Strings, Brass, Choir u.ä. wenigstens zwei gleichzeitig auf verschiedenen Tastaturen hast und möglichst noch eine Tastatur für eine Solostimme hast.

Warte mal ab, was hier noch für Tips zusammenkommen, und vielleicht kannst Du dann mit dem einen oder anderen noch einen individuellen Austausch starten.
 
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Welches Buch findest Du denn sinnvoller, Rudess` oder Maskes?
 
Ich habe das Buch von Maske und glaube nicht, dass es das ist, was du suchst. Das vermittelt eher Beispiele für die verschiedenen im Progrock benutzen Stilistiken und Spieltechniken und etwas Theorie und historischen Hintergrund dazu. Im letzten Teil, im sogenannten Stylefile, findet man ein paar ausnotierte Beispielsongs aus verschiedenen Subgenres, die diese Techniken in einem Song kombinieren. Du findest darin keine bekannten Songs.

Ich würde im Gegensatz zu soundmunich sagen, dass psychedelic Rock und Krautrock zwar verwandt mit dem Progrock, aber keine Untermenge sind. Bei Progrock wird viel Wert auf virtuose Instrumentalität gelegt, bei psychedelic und Krautrock eher auf Atmosphäre und neuartige Klänge und Sound(-landschaften) und, wie gesagt, den hypnotischen Effekt.

Ergänzung: was die Soundauswahl und Austattung angeht, geben ich soundmunich aber recht, man sollte in diesen Genres ein umfangreiches Arsenal an Klängen haben. Wobei man m.E. am Anfang auch mit einem Keyboard auskommen kann, es sollte nur multi-timbral sein (d.h. mit mehreren Sounds gleichzeitig spielbar können) und eine splitbare Tastatur haben. Das mit den Klängen wurde schon mal hier diskutiert:

https://www.musiker-board.de/synthesizer-workstations-keys/439765-progrock-soundauswahl.html

Chris
 
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Ich würde mich ohnehin eher für Spieltechniken des Prog Rock als des Psychedelic Rock interessieren. Da ich sonst eher klassische Stücke von Bach bis Schubert spiele, denke ich, dass ich mich da nicht allzu schwer zurechtfinden werde. Die Frage für mich ist halt, wo die Unterschiede zw den beiden Büchern liegen, welches zB sinnvoller aufgebaut ist etc. Die Beschreibungen auf amazon helfen da nicht direkt weiter.
 
@ domingo: Deshalb zog ich das Thema etwas hin zum Prog :D

Ohne Dich näher zu kennen, kann ich nicht beurteilen, welches Buch, Rudess oder Maske, ich für sinnvoller halte. Mir hat das von Rudess besser gefallen (das von Maske hatte ich vorher). Ich kauf aber schon mal einfach was, um es mir anzuschauen.

Beide Bücher sind keine Übungsbücher für Fingerfertigkeit, aber schon für Denk- und Herangehensweisen. Mehr darf man sich nicht davon erwarten. Die Finger wieder flott kriegen kannst Du mit mit jedem Übungsbuch auf Deinem Niveau. Wenn Du Dich echt mit üblen Sachen quälen willst, dann besorg Dir Transkriptionen von Bands/Songs mit Keyboardern wie Wakeman, Emerson, ... Rudess (wer/was Dir eben gefällt, aber diese Herren sind schon an die Grenzen gegangen, und ich erschaudere alleine schon vor dem Anblick deren Keyboard-Lines).

Völlig einig bin ich da mit strogon14, wenn's ums Spielen geht: such Dir Songs und spiel dazu. Das schult auch gleichzeitig immens das Gehör.
 

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