Neue Sounds Patches für microKorg XL+ - wie funktioniert's?

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Hallo miteinander.

Ich habe mir vor kurzem einen microKorg XL+ besorgt und bin etwas enttäuscht von den ab Werk-gelieferten Orgel-Sounds. Ich suche einen Sound der genau wie dieser hier klingt:



ab 05:26.

Weiß einer wie ich das hinbekomme mit meinem XL+ ? Bin absoluter Neuling in der Materie Synthesizer. Muss ich extra neue Patches dafür runterladen?


Wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir da weiterhelfen könnt!

liebe Grüße
 
Eigenschaft
 
Wie in deinem anderen Thread schon erwähnt wurde, hat der XL+ andere PCM-Samples als der XL ohne Plus. Und wie martman in seinem verlinkten Beitrag schon anmerkte, sind die Änderungen nicht unbedingt positiv, da einige gute Sounds, darunter auch Orgeln weggefallen sind und nicht unbedingt durch bessere ersetzt wurden. Genauso wie in dem Beispiel wirst du also vermutlich nicht klingen können.

Orgel-Sounds lassen sich aber relativ leicht selbst schrauben, da sie nicht sonderlich kompliziert sind. Direkt am Gerät ist das allerdings gerade am Anfang etwas unübersichtlich, also würde ich dafür die verfügbare Editor-Software auf der Korg-Webseite runterladen. Da sind anscheinend auch gleich ein paar zusätzliches Patches mit dabei, vielleicht findest du dort ja auch eine bessere Orgel.
 
Danke für deine Antwort egoldstein!
Ich sitze jetztm microKORG XL+ Sound Editor und versuche einen bestehenden Orgelsound zu bearbeiten (A26 VOX org) damit sie in etwa so klingt wie im Video.
Ich bin nur momentan etwas überfordert und versuche nur diesen Tremolo-Effekt irgendwo raus zu drehen. Aber nur wo?

Bildschirmfoto 2015-12-13 um 16.12.38.png
 
Der "Tremolo-Effekt" ist eine Simulation des Leslie-Rotary-Speakers, wie er bei Hammond-Orgeln häufig verwendet wurde. Dadurch, dass sich dort die Lautsprecher drehen, entsteht ein Effekt, der am ehesten eine Kombination aus Tremolo, Stereo-Panning (also Wandern von links nach rechts und zurück), Chorus/Vibrato und Phaser ist.

Für den Tremolo-Effekt schaust du in die "Virtual Patches"-Sektion des Microkorg. Achtung: der Begriff hat nichts mit den Patches im Sinne von Programmen zutun, die man darauf laden kann, sondern ist eine Simulation von früheren Synthesizern, bei denen man mit Patch-Kabeln verschiedene Elemente miteinander verknüpfen konnte.
Dort sollte Patch 1 bis 6 anwählbar sein, jeweils mit den Auswahlmöglichkeiten "Source", "Dest(ination)" und "Intensity". Wähle einen der Patches aus (Patch 1 ist zum Beispiel im Moment eher unnötig), nimm bei "Source" LFO2, bei Dest "Level" und bei "Intensity" für den Anfang mal 20.
Jetzt sollte der gewählte LFO die Lautstärke mit der Intensität 20 modulieren, man hat also schon mal einen Tremolo-Effekt. Allerdings ist der LFO vielleicht noch etwas unpassend dafür eingestellt. Also schau mal in die LFO-Sektion, wähle bei "Wave" die Sine-Wellenform und stelle die Frequenz/Geschwindigkeit nach Geschmack ein. Dann noch mal die Intensität des Patches anpassen und der Tremolo-Effekt sollte schon mal erledigt sein. Eventuell ist auch LFO1 dafür besser geeignet, der bietet statt der Sine-Wellenform die Triangle-Wellenform, aber das ist Geschmackssache.

Für die restlichen Effekte schau mal in die Effekt-Sektion des Microkorg und füge Master-Effekt #13 (Stereo Vibrato) ein. Dann noch ein bisschen mit Dry/Wet, Mod. Depth und LFO Freq(des internen LFOs des Effekts) rumprobieren und es sollte schon ziemlich in die richtige Richtung gehen.
Zusätzlich als zweiten Effekt nun noch #14 (Stereo Phaser) hinzuschalten und dort ähnlich rumprobieren, schon hat man ein Pseudo-Leslie. :)

Statt dem Vibrato oder Phaser bietet sich vielleicht auch #11 (Stereo Chorus) an. Ein Stereo-Tremolo gibt es auch, aber da es nur zwei Effekte gibt, würde ich die oben erwähnte Patch-Methode empfehlen, da man so mehr Platz für die anderen Effekte hat, die sich über die Patch-Methode schwieriger bis gar nicht realisieren lassen. Da Leslie-Speaker in vielen Aufnahmen so aufgenommen wurden, dass das Stereo-Panning nicht so präsent ist und mehr wie eine Tremolo klingt, ist das in meinen Ohren auch etwas näher an einem Hammond-Sound dran, wie viele ihn gewohnt sind.

Zu guter Letzt ist das Ausgangsmaterial vielleicht nicht ideal, da es offensichtlich auf einer Vox-Orgel basiert, die anders als die typischen Hammond-Orgeln, an die auch das verlinkte Soundbeispiel angelehnt sind, auf Transistoren-Technik zur Klangerzeugung basieren. Mit einem Leslie-Effekt (oder einer Simulation davon) drüber ist der Unterschied nicht mehr so deutlich, aber man hört es in der Regel immer noch. Also dort vielleicht noch mal andere Wellenformen ausprobieren.
 
Danke für deine Erläuterung. Wie kann ich diesen eingestellten Sound auf dem Microkorg selbst abspeichern nachdem ich alles so eingestellt habe wie es mir gefällt?


Ich habe den Patch zu A68 nun wie im Bildanhang bearbeitet. Beim Microkorg habe ich aber A56 eingestellt. Wie speichere ich den aktuellen jetzt und wo liegt dieser dann auf dem Gerät selbst??

Wenn ich

MIDI -> write all data

Anwende bekomme ich nur folgende Fehlermeldung:

"microkorg replies an error message. please make sure the protect setting of the microkorg" ??


Bildschirmfoto 2015-12-15 um 21.20.11.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, habs jetzt durch zig-mal rumprobieren doch irgendwie endlich geschafft... Danke trotzdem!
 
Mal ne Frage,
wenn man im Editor für den XL+ Soundbänke vom normalen XL "importiert", die ja dann eigentlich auf die alten PCM Samples zugreifen müssten, wie funktioniert das dann? Greifen die dann auf annähernd äquivalente Samples zu oder sind die Grundsamples immer auch in den Dateien vorhanden?
 
Samples importieren kann der XL+ nicht. Ich schätze, er greift auf die Samples zurück, die dieselbe Nummer bzw. Speicherposition haben wie beim XL. Also wird's nicht weit her sein mit der Kompatibilität zwischen den beiden, wenn man Samples verwendet.

Kann natürlich auch sein, daß da automatisch auf das nächstpassendere gewandelt wird. Aber das will nicht viel heißen, wenn man bedenkt, wie wenige Samples XL und XL+ haben.


Martman
 

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