Neue Fixed Bridge einbauen - wie Saitenlänge/Mensur messen?

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Hallo!

Vor einigen Jahren schenkte mir Frau mal einen HB PRS style Bausatz. Ich mag die Gitarre an sich für das, was sie ist (ein 90€ Bausatz). Leider hasse ich das 2point Trem.

Da ich sowieso was mit Lack probieren wollte wählte ich diese Gitarre aus und habe die kompletten 'Trem-Spuren" mit Hartholz verschlossen. Nach dem Spachteln mit 2K sieht man weder von vorne, noch von hinten (Trem-Fach), dass die Gitarre je ein Trem hatte.

Ich habe eine günstige Fixed Bridge geschossen (6 Einzelreiter), die ich jetzt einbauen will (5 Holzschrauben in den Korpus).
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2 Fragen habe ich jetzt noch:

- Wie messe ich den Abstand zwischen Nut und Sairenauflagepunkt KORREKT? Ich glaube die PRS Kopie hat trotz "PRS-igkeit" eine Gibson Mensur. Hier sollte ich defintiv nochmal messen. Aber wie?

- Habt Ihr Tipps für das Bohren der Saitendurchführung? Brauche ich zwingend Hülsen auf der Rückseite?

Vielen Dank!
 
- Mensur messen: plump und laienhaft würd ich vom Sattel bis zum 12. Bund messen und das Ergebnis verdoppeln; daraus sollte sich ergeben, ob PRS-oder Gibson Mensur.
- Hülsen auf Rückseite halte ich für technisch sinnvoll und optisch hübsch ;-)
 
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Welche rechnerische Mensur der Hals hat, kannst du messen.
Es ist 2x der Abstand vom Sattel bis zum 12. Bund.
Da muss aber noch was zugegeben werden, da sich die Saite beim Runterdrücken spannt.
Wieviel zugegeben werden muss, hängt von der späteren Saitenlage, Saitendicke usw. ab
 
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Danke Euch! Ich messe den Hals Montag mal.

Wie kriege ich denn eine schöne, gerade Saitenführung hin? Wäre es ratsam 2 Schnüre an e und E zu spannen und mit denen dann auszutarieren? Ich könnt mir nix schaurigeres (optisch) vorstellen als eine Brücke, die schief drauf ist.

Da ja alles zu und verspachtelt ist kann ich die Hülsenlöcher des alten Trem nicht mehr als Anhaltspunkt nehmen.

Saitendicke alles von 9-42 bis 11-48. Das ist breit gefächert. Es wird keine DropC oder tiefer Gitarre. Die Saitenlage ist meistens "gesund" mittelhoch. Nix für Shredder, aber auch keine Slidegitarre.
 
Das geht, aber nur im Notfall, großzügige Tischbohrmaschine ist besser ( Abstand Bohrmitte und Säule), manche bohren freihändig die beiden äußeren durch

und zeichnen dann Rückseite an.

Es gibt auch elegante 1-teilige Platte mit 6 Hülsen.

Vorteil, alles anpassen VOR dem Lackieren, Hals prov. befestigen , das mit den 2 Schnüren E und e ist gut, Brücke prov. festschrauben, Zeit lassen, messen,

ich hatte es einfacher wegen Fendermensur und Vergeleichsgitarren.... Gutes Gelingen !

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Grund: Bild eingebunden
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Ich hab's jetzt mehrmals so gemacht:

Mit einem langen Lineal die Flucht des Halses verlängert und mit Bleistift die Fluchten auf den Korpus gezogen.

Mensur messen weißt Du ja jetzt.

Brücke mit langem Lineal anhand Mensur und den Bleistiftlinien ausrichten.

Mit Bleistift alle Bohrungen anzeichnen: Befestigung und Saitendurchführung.

Bohrungen für die Befestigung der Grundplatte bohre ich mit 1,5 mm vor, die Saitendurchführung mit 5 mm.

Auf der Rückseite dann mit 8 mm Flachsenker in Hülsenlänge gebohrt und anschließend mit 10 mm Flachsenker nochmal 1,5 mm für den Bund der Hülse.

Mit freihändig bohren habe ich schlechte Erfahrungen gamacht. Ich habe zum Glück eine Standbohrmaschine. Hülsen halte ich für erforderlich.

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Super! Danke für Eure Infos!

Ich habe parallel mit einem Guitar Tech in einem anderen Forum geschrieben über Bridges. Auf die Frage hin, ob er gute Top Loaded Bridges kennt empfahl er mir sowas:

Ist optisch jetzt nicht mein Fall, aber hier geht es mir um Funktion/Einfachheit zuerst und Optik dann als Zweites. Göldo als Firma habe ich schon oft benutzt (Pots und so) und wurde nie enttäuscht.

Also lass ich die andere "normale" mal kommen und diese von Thomann wahrscheinlich auch mal und schau mir an, was besser passt.

Jedes nicht zu bohrende Loch ist wieder gut für mich und meine doch eher mittelmäßigen Holz-Skills. 😅
 
Ich hab' jetzt 2 x die Gotoh GTC 102 ST verbaut (Saitenreiter aus Stahl) und bin sehr zufrieden. Es gibt auch eine baugleiche mit Saitenreitern Messing vernickelt > GTC 101.

 
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....empfahl er mir sowas:
...
Die andere Brücke ist besser. Die Göldobrücke mit den Reitern die seitlich befestigt sind, neigt zum rappeln. Das Bohren der Saitendurchführungen ist ziemlich stressig. Selbst mit einer Ständerbohrmaschine laufen die Bohrungen etwas weg und kommen unten nicht in den gleichen Abständen an. Da Du nicht wie ich eine Schablone hast, bohre erst die beiden Löcher für E und e durch, und die anderen 4 nur bis auf 1 cm weniger. Danach die 4 anderen Bohrungen anzeichnen und von unten bohren.. So kann dann der gleiche Abstand untereinander erreicht werden. Und bitte einen Holzbohrer nehmen mit Zentrierspitze.
 
Grund: Vollzitat reduziert
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Um die Bohrungen von unten an die richtige Position zu bekommen kannst Du zuerst von oben Bohren, aber nicht ganz durch. Dann befestigst Du auf dem Bohrtisch eine Holzplatte, bohrst da ein Loch mit dem gleichen Bohrerdurchmesser ein und steckst dann einen passenden Holzdübel da hinein. Nun setzt Du den Body mit den Bohrungen in der Frontseite auf diesen Dübel, und bohrst die Löcher von der Body-Rückseite für die E-Saiten. Wenn Du den Bohrtisch mit dem Dübel nicht verschoben hast, trifft der Bohrer dann genau die Position, wo von der Vorderseite des Bodies aus schon vorgebohrt wurde.
 
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Hi Leute,

ich wollte jetzt beginnen die neue Brücke einzumessen, aber habe hier ein Problem und/oder einen Denkfehler:

1. Ich messe von der Nut bis zur Mitte des 12. Bundes, ist das korrekt? Oder messe ich bis zum Bundstäbchen?

Wenn ich von der Nut bis zur Mitte des 12. messe komme ich nämlich auf ~30,5cm. Nehme ich das doppelt wäre ich bei 61cm, was ja eigentlich kein normales Maß wäre. Laut Thomann hat das CST Kit eine Mensur von 628mm. Habe ich hier falsch gemessen?

2. Zwecks Intonation: Gehe ich von der hohen E Saite aus? Ich habe ein Video gesehen (leider auf Englisch), in dem der Dude sagte er orientiert sich meist an der hohen E, da (seine Aussage) man eigentlich nie Richtung Hals schraubt, sondern nur nach weiter hinten. Was kann man davon halten?
 
Von Hand geführt ist fast vorprogrammiert, dass die Bohrungen auseinanderlaufen.

Ich hab's natürlich gut, da ich immer noch zugang zur Schlosser und Lehrwerkstatt habe und auch Zuhause recht gut ausgestattet bin:

Scharfer! Holzbohrer, 5mm
Bohrwerkspindel ohne Spiel
Korpus auf Kreuztisch aufspannen und mit Libelle ausrichten (mit Abstand der größte Zeitaufwand)
Korrekte Drehzahl (evtl. vorher Probebohrung in Restholz)
Korpus nur mit Kreuztisch verfahren

So hatte ich jetzt 2 x keine Probleme. Wenn die Bohrungen direkt beim Fräsen/auf dem Frästisch hergestellt werden, werden sie ja auch in einem Zug von oben nach unten gebohrt.

Die Bohrung für die Saitenhülsen (Göldo) habe ich mit einem 8mm Flachsenker gemacht, der hat eine Zentrierspitze von 5 mm, paßt perfekt in die Durchgangslöcher. Da ich nicht mag wenn die Bünde der Saitenhülsen überstehen habe ich die mit einem 10er Flachsenker auch noch versenkt.

Wenn ich keine Standbohrmaschine mit Kreuztisch hätte, dann würde ich mir zumindest eine Bohrhilfe kaufen, wie @sixstringfanatic schon schrieb:

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Die beiden Löcher E und e von oben durchbohren, die anderen nur bis zur Mitte und dann von der Rückseite anreissen und durchstechen.


!! Das ist Fender Mensur und soll nur die Messpunkte zeigen!!
Bei 25" PRS dann 31,75 mm und 635 mm.

Sattel.jpg
12.jpg
Brücke.jpg
 
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@eizo930 Schöne Darstellung, danke! Auch die anderen Bebilderungen im Thread sind super!
Hast du wirklich bis zum 12. Bundstäbchen gemessen? Nur zur Sicherheit...
Nö, wie beschrieben lag da mein Denkfehler. Ich habe immer von "bis zur Mitte des 12. Bundes" gelesen bzw. gehört und nahm dann an ich nehme wirklich die MITTE, also da wo die 2 Dots meistens sind zur Markierung. Aber mit Mitte des Bundes war das Bundstäbchen gemeint... :facepalm1:

Egal, man lernt. Bis zur Mitte des Bundstäbchens sind es ~31,4. Das passt dann mit der Angabe, dass das Teil eine Gibson-Mensur hat.

Ich konnte die Brücke jetzt einmessen und habe neben vielen (Parallel-)Linien auch viel mit dem Auge gearbeitet. Jetzt wird sie mal klarlackiert und dann bin ich nach der Trocknung gespannt was rauskommt. Die Brücke, die ich jetzt gewählt habe, ist zum Glück a) Top Loader (da ich vor den Durchbohrungen zu viel Respekt hatte. Sorry!) und b) im Besitz einer recht großen "Basis". Heißt sollte ich mich wirklich massiv vermessen haben fülle ich die Löcher mit Kleber und Dübeln und versuche es erneut.

Da es mein erstes Mal mit sowas ist habe ich es nicht übers Herz gebracht einer Schaller 3D Brücke zu bestellen, die dann doch 40 Euro mehr kostet als der Bausatz überhaupt gekostet hat. Sollte sich der Bausatz nach Zusammenbau und allem doch als richtig cool erweisen erwäge ich es aber diese Mini-Investition zu gehen. Die 3D hat halt schon geile Einstellungsmöglichkeiten.
 
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