Hallo Lisa, auch Dir erst mal vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich habe natürlich nicht die Erfahrung hunderter verschiedener getesteter Instrumente hinter mir,
aber neben den drei Flöten die ich zur Zeit benutze wird es noch ein halbes Dutzend anderer im Laufe der Jahre gewesen sein die ich tatsächlich immer mal wieder gespielt habe.
(Angefangen mit diversen Schulblockflöten als Kind.)
Die Frage führt aber in die Irre.
Es geht um die Feststellung das man bei einer Blockflöte (wie auch bei einer Pennywhistle, (bevor Du fragst, auch davon habe ich drei Exemplare)) durch Überblasen in die höhere Oktavlage kommt.
Das bedeutet rein physikalisch gesehen nichts weiter als das ich das System mit mehr Energie beaufschlagen muß, und so zwangsläufig einen lauteren Ton bekomme. (Den ich aber vielleicht gar nicht will)
(Das es Spieltechniken gibt mit dem man dem entgegen wirken kann habe ich ja selbst geschrieben.)
Die grundsätzlich Beschreibung des Phänomens ist erstmal physikalisch begründet und deckt sich mit meiner (zugegebenerweise nicht großen) Stichprobe,
und wird auch von verschiedenen Instrumentenbewertungen gestützt.
Nur mal am Beispiel des tiefen G (Altflöte): Alle Löcher sind zu, der Luftstrom muß durch einen sich verengenden Kanal am Ende der Flöte raus.
Wir wissen: Geschwindigkeit ist Volumenstrom / Querschnittsfläche, das bedeutet, ich muß relativ schwach blasen um am Ende eine hohe Geschwindigkeit zu erreichen.
(Ab einer gewissen Geschwindigkeit kippt der Ton) Wenn ich jetzt ein weiteres Loch aufmache sinkt die Geschwindigkeit und ich muss/kann etwas kräftiger blasen um die gleiche Geschwindigkeit zu erzielen.
Die Bauart der Flöten stellt da sicher einen Kompromiss (zylindrisch/konifiziert) dar, die generelle Tendenz ist aber korrekt. Sicher gibt es bauartbedingte Streuungen oder Abhängigkeiten von der Kunstfertigkeit
des Instrumentenbauers die das Phänomen mal mehr oder weniger ausgeprägt erscheinen lassen.
Mit der Kategorie "Gerechtigkeit" kann ich im Zusammenhang einer technischen Systembeschreibung aber eher wenig, (Edit: garnichts) anfangen.
Da Du ja selber sinngemäß schreibst dass Dynamikumfang (also letztlich die Frage in welchem Bereich die Luftgeschwindigkeit (Lies: Lautstärke) in der Flöte bei einem konstanten Ton variieren kann bevor das System instabil wird)
die Zunft beschäftigt, sagt mir das meine Fragestellung offensichtlich berechtigt ist.
Im zweiten Link zur Elody ließ sich der Entwickler ausführlich über die Möglichkeiten der elektrischen Verstärkung und den mit Klappen erzielten erweiterten Oktavumfang aus.
(Das Mollenhauer sowas macht (moderne Stimmung) schrieb ich in meinem Eingangspost.) Was ich aber meinte war die Möglichkeit durch eine zusätzliche Klappe (die vermutlich am Kopf sitzen muß)
etwas Druck abzubauen wenn man die Flöte überbläst, analog zu der Spieltechnik durch gezieltes lecken lassen von Luft die Lautstärke zu reduzieren.
Etwas provokant gefragt: Wieso muß man immer noch mit Zwischengas fahren, wenn es schon Automatikgetriebe geben könnte? (Ich weiß, es hinkt, es ist ein Vergleich..
)
Wenn Du von einer Blockflötenbauerein hierzu ein Statement bekommen könntest wäre das toll, ich bin von Beruf halt Techniker und interessiere mich bei technischen Systemen
auch immer für ihre Grenzen und die Möglichkeit diese zu verschieben. So, jetzt gehe ich Flöte üben....