Neue Casio Pianos

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--> Casio
Hy,
kann einer von euch etwas zu den neuen Casio Modellen PX-120, PX-320 und PX-720 sagen? Wie gefaellt euch der Sound, wie ist die Tastatur?

Ich versuche mal grob zusammenzufassen:
Die wesentliche Unterschiede der PX-x20 Modelle gegenueber den entsprechenden PX-x10 Modellen (bzw. das 720 gegenueber dem 700er) sind die 128 stimmige polyphonie gegenueber der 32 stimmigen und die Tastaturen wurden durch neue ausgetauscht.

Was ich nicht verstehe, ist das PX-720:
- Das PX-120 ist das Basismodell
- Das PX-320 ist das PX-120 mit mehr Sounds und hoeherem Preis
- Das PX-720 hat einen hoeheren Preis als das PX-320, jedoch die gleichen Funktionen des PX-120 abzueglich der Begleitrythmen.

Wie erklaeren sich die Spezifikationen des PX-720 gegenueber seinem Preis? :screwy:
Bin ich einfach zu bloed und uebersehe wichtige Fakten, hat Casio bei der Internetpraesentation irgendwas falsch gemacht oder ist das einfach eine Boesartige Produktstrategie?

EDIT:
Ok, jetzt hab ich mich schlau gemacht und bin zu folgendem Ergebniss gekommen: Das PX-720 beinhaltet im Preis einen Staender mit Pedalen, etc... ansonsten scheint es aber tatsaechlich dem PX-120 technisch (aufgrund der fehlenden Begleitrhythmen) unterlegen. Aber wie sieht es mit den Lautsprechern aus? Sind die beim PX-720 viel besser, etwas besser, oder gleich dem PX-120?
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wieso anfaengt?
Die alten Privias hatten doch auch alles schon 88 Tasten?
 
Auch wenn dieser Thread schon ein wenig älter ist, würde ich gern einen Kommentar dazu schrieben. Bei meiner Internetrecherche über Digitalpianos bin ich auf Euer Forum gestoßen. Da Eure Kommentare bei der Vorauswahl sehr hilfreich waren, möchte ich mir auch die Zeit nehmen, einen längeren Kommentar zu dem Casio PX-320 zu schreiben, das ich mir letztlich gekauft habe. Ich bin zwar kein "waschechter Musiker" wie manch anderer in diesem Forum und in Bezug auf Digitalpianos ein Laie, würde aber von mir behaupten, ein geschultes Gehör zu haben.

Da ich ungern die Katze im Sack kaufe, habe ich im Musikgeschäft vor Ort die Geräte, die sie dort hatten, probegespielt - darunter Geräte von Kawai, Yamaha, Casio und auch eins von Hemmingway - wohl als abschreckendes Beispiel*). 2x war ich in dem Laden: Beim ersten mal, um primär einen Überblick zu bekommen und eine Vorauswahl zu treffen, und beim zweiten mal, um den Klang der Geräte, die es in meine engere Auswahl geschafft haben, zu vergleichen. Ich hatte dazu einen AKG "K 240 DF" und einen AKG "K 1000" Kopfhörer mitgenommen - den "K 240 DF", weil ich mit seinem Klang gut vertraut bin, und den "K 1000", weil er einen glatten Frequenzgang hat und im Gegensatz zum Stax transportabel ist.

Zu den Digitalpianos von Kawai:
Die Mechanik der Geräte aus der "CL" Serie hat mir überhaupt nicht gefallen. Das Spielgefühl war wie bei einem Keyboard mit einer härteren Rückstellfeder. Die klaviertypische Massenträgheit der Tasten fehlte komplett, vom dem Überschwingen des Hammers mal ganz zu schweigen.
Beim ES4, was sie hatten, mag die Mechanik ein wenig besser gewesen sein, aber wie ein "richtiges" Klavier (zumindest wie das Steinweg Klavier meiner Eltern, auf dem ich als Kind gespielt habe) fühlte es sich immer noch nicht an. Dafür war der Klang aber ganz ordentlich.

Zu den Digitalpianos von Yamaha:
Die Geräte von Yamaha haben mir da allesamt besser gefallen, auch wenn sie evtl. immer noch zu "leicht" sind. Die Geräte der "CLP" Serie sehen nicht nur hübsch aus, sie spielen sich auch ganz gut. Auch wenn das Anschlagverhalten des CLP-230 ein wenig besser als das des CLP-220 war, hat mir beim CLP-230 ganz einfach das Tastenmaterial missfallen. Die Plastiktasten waren einfach zu rauh und fühlten sich nicht wie lackiertes Holz an. Das mag nur ein Detail sein, beeinflusst aber schon das eigene Urteil darüber, wie es sich anfühlt.

Zu den Digitalpianos von Casio:
Von Casio hatten sie dort das PX-85, PX-110, PX-120, PX-200 und PX-700. Das PX-720, mit dem ich ürsprünglich mal geliebäugelt hatte, hatten sie nicht da. Beim Testen der Geräte ist aber eine Sache deutlich geworden, die ich zuvor gar nicht bedacht hatte, und das ist die Bedienung des Pianos. Man kann die o.g. Geräte grob in 2 Kategorien einteilen, in eine mit lediglich ganz wenigen Funktionstasten und eine mit mehr Funktionstasten und einem zusätzlichen Display. Auch wenn ein Digitalpiano mit einem Display nicht mehr die Optik eines Klaviers besitzt, ist es doch ungemein hilfreich - z.B. wenn man aus Versehen die Noten transponiert hat. Bei dem PX-720 würde man dann blind mit zwei Tasten der Klaviatur einstellen, um wieviel Halbtöne transponiert werden soll. Da hat mir das Bedienkonzept des PX-200 etc. deutlich besser gefallen.
Die Mechanik des PX-110 fand ich recht ordentlich, wenn auch ein wenig laut und nicht ganz so präzise.
Beim PX-200 ist mir aufgefallen, daß bei manchen Akkorden das Ausklingen etwas unnatürlich war.
Das PX-120 (PX-320) hat mir ganz gut gefallen. Die Mechanik ist präziser und deutlich leiser als die des PX-110. Sie fühlte sich aber etwas weniger "massiv" an als die des PX-110. Möglicherweise war das aber ein audio-taktiler Effekt (ein lautes Objekt fühlt sich schwerer an), der mich da getäuscht hat.

Am Ende habe ich dann in dem Laden, im dem ich die ganzen Pianos probegespielt habe, ein Casio PX-320 bestellt, das die gleiche Mechanik wie das PX-120 hat, besser bedienbar ist (LCD, mehr Bedientasten) und eine gefällige Optik in Kombination mit dem Originalstativ von Casio hat. Nachdem ich das PX-320 nun schon ein paar Tage habe, ein paar Kommentare dazu: Das "modern" Piano, das wohl einen Flügel imitieren soll, klingt für meinen Geschmack ein wenig zu hell. Das "classic" Piano, ein etwas weicher klingendes Klavier, gefällt mir aber ganz gut. Es löst zwar keine Gänsehaut aus, klingt aber ganz brauchbar. Der Hall, den man in 4 Stufen einstellen kann, klingt ganz nett, allerdings ein wenig künstlich (die niederfrequente Modulation ist zu regelmäßig). Eine "Besonderheit" bei dem Gerät ist ein unsauberes Sample: Die Eb Taste, über der sich die "VARIOUS/GM TONES" Taste befindet, schnarrt bei hartem Anschlag - ganz wie bei einem richtigem Klavier, auf dem man zuhause meist auch irgendwelchen Krempel liegen hat, der bei bestimmten Tönen ein schnarrendes Geräusch produziert. Casio ist es damit gelungen, ein sehr authentisches Gerät zu produzieren ;). Wenn man dieses Geräusch, das insbesondere bei der "Für Elise" Demo deutlich zu hören ist, einmal herausgehört hat, hört man es immer wieder heraus - auch aus diversen anderen Instrumenten, die offensichtlich "gelayert" sind. Der Klang dieser Taste läßt dann auch vermuten, daß Casio die Anschlagdynamik mit nur zwei Sätzen von Samples implementiert hat (wenn man immer stärker die besagte Taste anschlägt, kommt dieses Geräusch immer stärker zum Vorschein). Ein weiteres kleines Manko für den Heimgebrauch ist, daß der Line-Ausgang mit dem Lautstärkeregler der internen Lautsprecher gekoppelt ist und diese nicht ausgeschaltet werden beim Einstecken der Klinkenstecker. Ich betreibe das Piano an meiner Heimanlage jetzt über den Kopfhörerausgang, weil dabei die internen Lautsprecher ausgeschaltet werden. Verhalten sich andere Digitalpianos eigentlich auch so?!?

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Gerät aber sehr zufrieden, darauf zu spielen macht einfach Spaß. Als Ergänzung dazu wird es demnächst noch ein GEM RP-X geben. Vielleicht kann man da noch einen Digitalausgang nachrüsten, um das Rauschen loszuwerden - wäre ja auch ein nettes Bastelprojekt...


Ciao,
Christian

*) Ja, das war wirklich so schlecht, wie hier häufig zu lesen ist. Selbst mein altes Yamaha PSR-400 Keyboard hat einen authentischeren Pianosound.
 
Rahim Tux,

vielen Dank für diesen ausführlichen und informativen Bericht. Bitte auch so eine Beschreibung zum GEM RP-X.

Trolls99
 

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