Neue Akkord-Zither hat zu viele Obertöne

[Hörschlmo]

Hallo, ich weiß, es ist sehr wahrscheinlich ein abseitiges Thema, doch ich versuche es trotzdem einmal.
Ich habe mir vor einiger Zeit eine neue gebrauchte Akkordzither über das Internet gekauft - Rückgabe nicht möglich - und stelle mit Entsetzen fest, dass ich den Klang grässlich finde. Warum? Das Instrument hat einen sehr hellen „unheimeligen“ Klang im Vergleich zu meiner uralten etwas kleineren Akkordzither (vor ca., 40 J. auf dem Flohmarkt für kleines Geld erstanden; "Renfranz, Essen"), die einen vollen, warmen Klang hat. Auf meinem Handy habe ich zwei Apps, mit denen ich das Frequenzspektrum grafisch darstellen kann. Diese Apps zeigten mir ganz klar im Vergleich, dass die neu gekaufte Akk-Zither viel zu viele Obertöne hat. Ein Fachmann hätte dazu keine App gebraucht.
Nun weiß ich nicht, ob dieser Klang änderbar ist, weil ich nicht weiß, an welchen Konstruktionsmerkmalen das liegen könnte, und vor allem, ob ich diesen unschönen Klang verändern kann. Mir ist natürlich klar, dass ich so gut wie keine Eingriffsmöglichkeiten habe. Ich hoffe darauf, dass es "nur" an der Auswahl der Saiten liegt, denn dann könnte ich mit einer neuen Besaitung den gewünschten warmen Klang hervorzaubern. Ich muss nur wissen, welches dann die für mich passenden Seiten wären und wo man die bekommt. Dass das dann kein billiger Sport ist, ist mir bewusst, doch das würde ich bei Erfolgsgarantie (hihi!) inverstieren angesichts des Kaufpreises (ca. 50%) von immerhin stolzen 600 €.
vielleicht liegt es auch an den verwendeten Holzsorten. Da kann man natürlich nichts machen. ich kann ja nicht einfach die Decke schon ihren. Oder vielleicht doch. Aber das ist eine absurde Idee, deren Ausführung nicht ohne Totalschaden rückgängig zu machen wäre.

Und gleich noch eine Frage zu diesem unglückseligen Instrument:
Einige wenige Stimmwirbel halten ihre Stimmung nicht. Ein Wirbel ist so locker, dass man nach dem Stimmen bei drinsteckendem Stimmschlüssel (Ich verwende einen gebogenen mit langem Griff) zuschauen kann, wie der sich wie ein Uhrzeiger langsam bewegt. Unfassbar! Soll ich da dickere Wirbel einsetzen? Oder gibt es eine einfachere Methode? Oder ist das vielleicht schon die einfachere Methode?
Fragen über Fragen!

Jetzt hoffe ich auf Eure reiche Erfahrung und bitte um verwertbare Ratschläge.
Mit besten Wünschen für einen klangvollen Zweiten Advent aus Hannover bin ich voller Erwartung.

 

[MaxJoy]

Hallo Hörschmlo,

die lockeren Stimmwirbel könntest du herausdrehen und die Bohrung mit einem Zahnstocher innen mit Sekundenkleber auskleiden. Dann den Kleber aushärten lassen und den Wirbel wieder hineinschrauben. Nun sollte er die Stimmung halten.

Der Grundklang einen Instruments hängt von der Konstruktion des Resonanzraums ab. Das kann man hinterher nicht mehr so einfach ändern, deswegen sollte man ein Instrument schon mal anhören, bevor man es kauft. Aufnahmen davon könntest du hinterher mit einem Equalizer oder Tiefpassfilter bearbeiten, um die zu lauten Obertöne wegzufiltern. Dickere Saiten könnten eine gewisse Verbesserung bringen, vielleicht sind deine Saiten aber auch nur neu, dann werden sie nach ein paar Wochen sowieso etwas dumpfer klingen. Du könntest auch mal die mitteltönige Stimmung ausprobieren, damit bekommt man insgesamt einen harmonischeren, weicheren Klang. Die Zither ist genauso wie die Autoharp im Grunde ein orchestrales Instrument mit lang klingenden, vollen Harmonien, da lohnt sich dieser kleine Aufwand.

Viele Grüße und einen guten Rutsch!

 

[440ATon]

Ich habe selbst seit kurzem Akkordzithern: Eine Jubeltöne Konzert-Salonharfe mit 6 Akkorden je 4 chörig und eine Musima Mandolinzither mit 6 Akkorden je 7 chörig (DDR).
Die Jubeltöne scheint wirklich sehr hell zu klingen, die Mandolinzither klingt etwas besser. Vor Jahren hatte ich eine Akkordzither (gebaut um 1900), deren Klang war wirklich besser, leider irgendwann verkauft.
Bisher mit der Jubeltöne nebenher beschäftigt, da ich versuche, auch Konzertzither etwas zu lernen. Sehr hart, stecke immer noch in der "Fingerhärtephase". Es dauert, bis die Hornhaut analog zu Gitarre gewachsen ist.
Die Jubeltöne klingt lang nach, außer man dämpft die Saiten ab, zu temporeiche Stücke bekomme ich nicht hin. Die Saitenpreise sind schon heftig geworden, deshalb verwende ich eine weitere Akkordzither als Ersatzteilspender. Es ist derzeit sehr viel Ware auf dem Markt, zu teuer sollte man bei Akkordzithern deshalb nicht einsteigen.