Nervosität beim Aufnehmen

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Hi,

seitdem ich aufnehme habe ich ein und dasselbe Problem: eine fehlerfreie Aufnahme gelingt nur sehr selten (Gitarre), zumindest bei etwas anspruchsvolleren Sachen (ich denke hier an sowas wie Tears in Heaven, Minstrel Hall und ähnliches). Ist der Aufnahmebutton deaktiviert und ich höre das ganze nur mit Kopfhörer ab, kann ich es blind und ohne Fehler spielen, sobald ich aber weiß, dass das, was ich spiele, aufgezeichnet wird, kann ich mich nicht so konzentrieren, dass das Stück fehlerfrei gelingt. Oft ist es auch so, dass ich einfach nicht mehr sauber greife, wodurch dann unschöne Klänge entstehen. Ich denke bzw. hoffe, dass das eine rein psychische Sache ist, da es ja sonst auch funktioniert. Nach unzähligen Anläufen und Pausen dazwischen, bekomme ich zwar meist eine brauchbare Aufnahme, aber nervig ist das schon.

Kennt jemand das Problem und kennt vielleicht sogar irgendwelche Tipps wie man das Problem lindern kann? Für Antworten bin ich sehr dankbar!

PS: Ich hoffe mal, ich habe das richtige Subforum getroffen.
 
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Ja, sowas kenne ich. Das ist sicher psychisch bedingt, wenn es ja sonst auch funktioniert. ;)

Klingt zwar etwas blöd, aber ich habe es einmal so gemacht: (blind) So oft vor der Aufnahme auf den "Record" Button gedrückt (auf meiner Tastatur das "R"), dass ich nicht mehr wusste, ob ich nun tatsächlich aufnehme oder nicht. Das ging dann irgendwie einfacher. Zumindest habe ich mir das eingebildet. Geht natürlich nur, wenn das aufzunehmende Stück keine 10min. dauert, sonst ist es scheisse wenn du nachher draufkommst, dass du doch nicht aufgenommen hast....
 
Ich würde sagen, dass ist alles mehr oder weniger Gewöhnungssache. Zum einen sollte man sich von Mikros etc. bewusst nicht nervös machen lassen und sich auch nicht verkrampfen, weil man unbedingt die beste Aufnahme aller Zeiten machen möchte. Man sollte es eher locker angehen, dann wird die Aufnahme an sich auch besser, da man hören kann wenn jemand total verkrampft spielt. Zum anderen kann es helfen erstmal sehr einfache Sachen aufzunehmen oder was mir auch sehr geholfen hat einfach mal 20 min über einen Riff zu jammen, da muss man sich ja zwangsweise irgendwann entspannen :D Vor allem wenn man mit der Einstellung daran geht, dass man später sowieso alles wegschmeißt.
Auf der anderen Seite ist es natürlich, dass man wenn man leicht nervös ist, nie so ganz gut sein kann, wie wenn man schon den halben Tag im ruhigen Zimmer vor sich hingespielt hat.
 
Danke für eure Antworten und Tipps!
Mal probieren, was mich so ruhig macht, dass die Nervosität dann wegfällt oder gemindert wird. Vielleicht hilft ja auch tatsächlich der Tipp von Fenderfan, mit dem jammen. Danke!
 
nimm's halt permanent und bei jeder Gelegenheit mit 'nem Smartphone auf (so vorhanden)
die meisten haben inzwischen ganz passable Tonqualität
hör' auch mal zur Kontrolle ab (damit sich eine gewisse Ernsthaftigkeit einstellt)
später wieder löschen etc etc
wie Main Event schreibt: das ist eine relativ normale Reaktion, geht mir nicht anders - wird aber schnell besser...

cheers, Tom
 
Die geheime Macht der Record-Buttons hat es ein Freund letztens bezeichnet als er bei mir für ein Projekt aufgenommen hat. Wahnisinnig guter Gitarrist, aber sobald der Record-Button gedrückt war spielte er wie der letzte Stümper ;-)
Legt sich aber mit zunehmender Erfahrung und vor allem Wiederholung. Ich glaube jeder kennt das.
 
Mögliche Lösungsansätze:

- Vor dem Aufnehmen ein Whiskey on the rocks (wenn man singt dann aber ohne Eis :D)

- im Loop-Modus aufnehmen, wenn's sein muss zehnmal hintereinander - irgendwann vergisst man, dass man eigentlich nervös sein müsste, da Aufnahme :p

- wozu gibt es grenzenloses Editing in der DAW? :whistle:
 
Pro ständig aufnehmen. Durchaus auch in der DAW. Speicherplatz ist ja heute genug vorhanden, und du musst ja nicht alles bis zum St. Nimmerleins-Tag aufbewahren.

Ohne ne Allgemein-Aussage draus machen zu wollen: Finger weg vom Alkohol. Wenn der so weit wirkt, dass die Nervosität weg ist, dann ist auch schon die Präzision beim Spielen im Ar***. Merkt man spätestens am nächsten Morgen, wenn man die Aufnahme mit frischen Ohren abhört.

MfG, livebox
 
also ich kenn das auch. :)

Ich glaube es liegt nur zum Teil daran, dass man wirklich schlechter spielt. Ich merke auf alle Fälle, dass ich grundsätzlich gleich gut/schlecht ;) zu spielen beginne, aber mich dann während dem spielen SO kritsch betrachte, dass ich mit den Gedanken immer bei "Nein", "Daneben", "Sch..." bin, so dass ich längst nicht mehr IM Moment spielen kann. Dadruch stolpere ich dann endgültig über meine Finger und aus ists mit dem guten Take.
Vielleicht ist also auch die Kunst, sich selbst während dem Spielen nicht also kritisch zu betrachten. Aber mach das mal auf Knopfdruck. :D

LG Jakob
 
Ging mir auch schon so und immernoch ein bischen :confused:

Etwas geholfen hat, dass ich irgendwelche Knöpfe, DAW, Kabel und Mikrofone, etc. vorher perfekt eingerichtet hatte.
So musste ich nicht noch 2min. vor der Aufnahme alles einrichten oder während der Aufnahme irgendetwas auffangen, das grade vom Tisch fiel... :D

Jedenfalls hab ich jetzt mehr Respekt vor vielen 70er Jahre Heinis, die ihre Stücke teilweise in einem Take eingespielt haben. Und die waren damals durchaus lang. Vll. hatten die ja die richtigen Drogen genommen...
 
Finger weg vom Alkohol.

Ach komm, wir sind Musiker, und keine Bürokraten.

Niemand sagt, dass man sich vor der Aufnahme vollaufen lassen soll, aber ein Gläschen kann schon mal die Stimmung heben.
Aber Sänger müssen hier aufpassen, da Alkohol sich negativ auf die Stimme auswirken kann.

Ich bin übrigens ausdrücklich dagegen, alles und ständig aufzunehmen.
Das nimmt erstens jeglichen Druck aus der Aufnahmesituation, was auch nicht gut ist (und man leider auch vielen Home-Recordings anhört), und zweitens hat man dann später tonnenweise Material, das man sichten und editieren, und aus dem man die besten Takes auswählen muss.
Das ist extrem zeitaufwendig, und alles andere als lustig.
 
Jedenfalls hab ich jetzt mehr Respekt vor vielen 70er Jahre Heinis, die ihre Stücke teilweise in einem Take eingespielt haben.
Tja ... man muss halt auch sehen dass die 70er-Heinis teils jeden Abend live gespielt haben. Wenn man bedenkt wie Coltrane & Co im Jahr 10 oder 15 Platten produziert haben ... Wahnsinn. Klar dass man dann abgehärtet ist was Fehler angeht. Die haben sich nicht über einen verkieksten Ton geärgert. Dazu ist halt einfach keine Zeit udn es würde auch für den Rest des Takes nix bringen.

Live spielen, oder "scharfes" Spielen ist für mich der Schlüssel. Live gibt es nur einen Versuch. Es wird eben so gut wie es wird. Wenn man sich mit diesem Gedanken anfreundet, verliert man den übertriebenen Respekt vor der Live-Situation und kann sich darauf konzentrieren gute Musik zu machen.

Im Studio versuch ich genauso zu denken wie auf der Bühne. Ich stell mir vor für ein (imaginäres) Publikum zu spielen. Das kann auch der Tonmann hinter der Scheibe sein, oder die Band.

Natürlich gibt's Momente die einen unter Druck setzen. zB: Super interpretiertes Thema, Klaviersolo war tierisch, Band brennt und jetzt spiel mal n Saxophonsolo bei dem die Spannung nicht abfallen darf! ;)

So eine Situation kann man sich aber auch umdrehen. Die Bedingungen könnten nämlich eigentlich nicht besser sein. Man spielt mit ner geilen Band, die gerade total wach ist und die Ohren offen hat, der Take war bis jetzt toll und alle haben Spaß. Wann würde man lieber solieren als jetzt?! :]

Als Übungstip: Auch wenn man was verkackt ... den Take nicht abbrechen!
 
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Das mit dem Record-Button ist komisch.
Ich sage manchmal dem Musiker gar nicht, dass ich schon mitaufnehme. Aber immer dann während 2-3 Übungsdurchgänge gut waren und dann heimlich "rec" gedrückt habe, verspielte er sich wieder.

Die beste Methode ist wirklich rantasten. Z.B. schon in den Übungsdurchgängen mitschneiden, um dann zu analysieren.
 
Ja das kenne ich auch, ist auch der Grund warum ich es noch nicht geschafft haben mal n Video für den Einsteigerbereich zu machen :weird:
Werde das evtl. mal mit dem Daueraufnehmen versuchen und einfach paar mal das Lied spielen und dann gucken ob eine Version dabei war die man mal zeigen kann :D
 
Ist auf alle Fälle gut zu wissen, dass es mehrere Leute mit dem ähnlichen Problemen gibt.
Ich denke mittlerweile auch, dass die Konzentration eine ganz wichtige Rolle spielt, zumindest bei mir.
Für mich gab es sehr interessante Antworten, die mir auch geholfen haben. Danke!

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