Neonbiest - raus EP

zykooo
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Hallo zusammen,

ich möchte euch mein Projekt Neonbiest und die EP "raus" vorstellen.

Das Neonbiest verbindet mein Faible für Krawallmetal, Synthies und manchmal auch Rap, auf jeden Fall aber deutsche Texte.
Ich liebe Crossover in diversen Facetten, von Such a Surge über KoRn, Skindred und Hed(PE) bis Incubus, Eskimo Callboy und Bring me the Horizon.
Neon, das ist das bunte, fröhliche, elektronische, Biest, das ist das rabenschwarze, zornige Metalbrett.

2019 habe ich mit Unterstützung durch Tim von der Band Papierflieger, man kennt ihn evtl. von Pride Shall Fall, vier Songs geschrieben, die dann nach einer Erkrankung erstmal "gereift" sind und dann musste ich den Mut finden, sie zu veröffentlichen. Denn ich habe gemerkt, dass ich noch nie so persönliche Songs geschrieben habe, die so nah an mir dran sind, ohne ironische Zwischenebene oder die "emotionale Sprachbarriere" der Fremdsprache Englisch.

Ende 2020 hätte ich einen Song fast bei einem Bandwettbewerb eingereicht - der aber so viel abstruse Vertragsbedingungen hatte, dass ich das wieder abgebrochen habe. Aber da waren die Songs schon bei Soundcloud hochgeladen und ich habe es dann einfach durchgezogen und mir gedacht "raus damit". Daher auch der Name der EP.

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Die Songs sind im DIY-Verfahren aufgenommen/entstanden, EZ-Drummer, Bass und Gitarre direkt ins Interface, bei den Vocals kam teilweise ein GoldMike zum Einsatz und ich hatte mir für die Aufnahmen extra ein SM7B gekauft. Und selbst noch ein Klappbares Sound-Panel zum Dämpfen gebaut... Das mixen und mastern habe ich dann abgegeben.
Die EP findet ihr u.a. bei Spotify:


Für den Song "Batmobil" haben wir dann ganz Corona-konform knapp vor dem November Lockdown Ende 2020 auch ein DIY-Video gedreht:


Das Video ist mit einem iPhone plus 100€ China-Gimbal und zwei GoPros gedreht worden, schon beeindruckend, was damit mittlerweile alles machbar ist.

Viel mehr Details auch zu den einzelnen Songs gibts auf meiner Website:
https://neonbiest.de/raus-ep/

Ich freue mich über Reaktionen und beantworte natürlich gerne Fragen. Und Fachsimpeln über bezahlbares Homerecording mache ich auch gern. :)
 
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Ich finds toll, dass du auf deutsch textest und dass dein Projekt auf DIY Wege entstanden ist.
Vielleicht könntest du noch dazu schreiben, welche Software du verwendest hast und was in dem Prozess deinen Sound schlussendlich ausgemacht hat (gibt es in deiner Effektkette irgendwelche Juwelen, etc.?).
Woran hast du dich orientiert? Was hat dich geprägt? Hattest du Ambitionen zu Innovation?
Vielleicht auch noch eine thematische Zudammenfassung deiner Lyrics und was dich zum Schreiben bewegt hat (dass du persönliche Texte schreibst ist schonmal gut)?
Das sind so Dinge die mir persönlich fehlen, ich aber sehr gerne nachvollziehen nöchte, wenn ich mich mit einem Künstler beschäftige.
Weil Musik machen viele, ich auch, und "Gitarre, Bass ins Interface und EZ Drummer" sind leider keine Informationen, die dich besonders machen oder zu einem "aha" einladen.

Das Video finde ich toll.
Ich finde jeder sollte Videos machen. Ich schaue viel lieber Videos als ein Standbild anzusehen.
Auch wenn mir hier der Kontext zur lyrischen und musikalischen Thematik fehlt. Ist halt "nur" ein Video. Aber ein Video und dafür Respekt, dass du dir die Arbeit gemacht hast. Ebenfalls cool, dass Einsicht gewährst, welches Equipment dazu genutzt wurde.
Zum Inhalt muss man, in dem Fall nicht viel erklären. Auf jeden Fall aber ist JEDES Video besser als keins und die Qualität hier absoult ansehnlich. Tatsächlich beeindruckend, was mit relafiv einfachen Mitteln möglich ist.

Zur Musik selbst kann ich nur subjektiv für mich beurteilen. Das folgende ist also Geschmackssache. Die Drums donnern mir zu laut aus dem Mix.
Der Rap Part klingt unbeholfen und flowt mir persönlich nicht zum Track.
Ansonsten ist mir nichts negativ aufgefallen.
Ich finds super dass du das machst, worauf du Lust hast. Metal mit Rap zu crossovern ist nichts aktuelles, noch innovatives, aber mit den deutschen Texten mMn durchaus berechtigt ein Revue bei mir geschehen zu lassen.
Der DIY Charackter kommt durch und trägt positiv zum Charme bei. Ich mag das.
Das Konzept ist mir noch nicht klar. Für mich spontan "deutschsprachiger Crossover" - ja, gut -, aber da könntes du noch eine entsprechende Atmosphäre drum herum aufbauen. "Dein Ding" eben. Ein Konzept. Das fehlt mir und spiegelt sich auch im Video wieder.
Das "Neon" welches die elektronische Komponente repräsentieren soll, kommt mMn nicht so gut durch bzw. erscheint mir nicht so prägend, wie du es glaubst.
Ich habe aber auch noch nicht alle Tracks gehört.

Es ist schon released. Daher von meiner Seite aus keine Verbesserungsvorschläge in dem Sinne, sondern einfach als Feedback zu betrachten.
Ich werde mir aber noch die Website anschauen (du hast geschreiben, da gibt es mehr Details zu lesen) und tatsächlich durch die ganze EP hören. Sympathisch ist es allemal

Zusammengefasst in meinem Kopf bleibt "Crossover", "deutsch", "DIY", "sympathisch"...

Gruß
 
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Hallo @Filztier vielen Dank für deine Detaillierte Auseinandersetzung mit meinem Beitrag und meiner Musik und die vielen Hinweise.

Technik, Software und Hardware:
Als DAW kam bei mir Logic Pro X zum Einsatz, für das Songwriting habe ich mit den PRS SuperModels gearbeitet, mittlerweile setze ich auf die Fortin Cali Suite und den Omega Ampworks Granophyre von NeuralDSP, sonst nutze ich sehr häufig die Plugins aus dem All Access Pass von Slate Digital, insbesondere das Virtual Analog Bundle. Bei den Drums wie angerissen den EZ Drummer von Toontrack. Wobei man davon letztendlich nicht mehr viel hört,da beim Mixen und Mastern hochwertigeres Equipment zum Einsatz kam.

Die Gitarrenparts wurden mit meiner Fender Telecaster Jim Root eingezockt, alles in Drop C. Die Gitarre ist ein wirklich zorniges Brett, jeweils direkt in das Interface eingestöpselt, da kam hauptsächlich das Focusrite Saffire Pro 40 zum Einsatz. Die Vocals kamen vom Shure SM7B, gingen dann überden GoldMike 9844 bzw. einen billigen Behringer PreAmp und dann auch in das Focusrite. Das SM7B ist nun wirklich kein Geheimtipp, aber hat sich für mich wirklich als perfekter Allrounder erwiesen, nicht umsonst ist das Mikro immernoch so ein Evergreen. Ich fühle mich mit dem Mikro-Sound schon out of the Box sehr wohl, egal ob bei Rap/Sprechgesang, Shouts oder Gesang. Das gibt mir immer wieder einen Wohlfühlfaktor, der für mein Songwriting sehr hilfreich ist. Der Bass war ein 5-Saiter Ibanez, ebenfalls direkt ins Interface. Die Drum-Parts sind teils am Midi-Keyboard, teils anhand von Sample Librarys entstanden, die ich dann angepasst und leicht um-arrangiert habe. Mancher Drummer hat den überexzessiven Einsatz von der Fußmaschine kritisiert. Ja, weiß nicht, ob ich das nochmal 1:1 so am oberen Anschlag der Dynamik machen würde.

Man merkt, ich vertraue da gerade beim Songwriting auf die Amp-Sims, weil ich die Flexiblität des "virtuellen Amp-Wechsels" schätze, die sonst ja nur mit eher aufwändigem Re-Amping möglich wäre.


Musikalische Inspiration:
Neonbiest ist das erste Projekt, wo ich mal komplett meine Vision durchziehe und keine Kompromisse eingehe. Ich bin grundsätzlich für Erfolg und Scheitern ganz alleine verantwortlich. Das fand ich gut, weil es mir mein Können, aber auch meine Grenzen aufzeigt. Gerade bei der Gitarre habe ich das gemerkt. Meine Ideen waren nicht ansatzweise so gut wie das, was Tim aus meinen gröbsten Skizzen herausgeholt hat.
Dann ist mein persönlicher Musikgeschmack durchaus "wild". Bei mir folgt ganz gerne mal auf einen Rap Titel ein Metalcore Stück und danach kommt French House. Dieses gewisse Durcheinander wollte ich gern einfließen lassen, wobei natürlich das "klassische" Band-Setup dominiert. Zumindest bei den vier Stücken.

Künstlerisch hat bei "Batmobil" Materia ein wenig Modell gestanden. Es reimt sich nicht wirklich, aber es flowt ein wenig lässig, die Verse Parts habe ich nochmal neu aufgenommen, weil die ersten Takes viel zu "präzise" und akzentuiert für den Text waren. Ja, man kann die Strophen definitiv als "unrund" empfinden, war in dem Fall aber ein ganzes Stück gewollt. Mal sehen, wie ich dazu in 2-3 Jahren stehe. Man könnte "Batmobil" als den zornigen Bruder von "Lila Wolken" bezeichnen. Titelgebend war, dass mein Chef meinen alten mattschwarzen Opel Omega immer als Batmobil bezeichnet hat. Der C-Part ist natürlich eine Hommage an "nein mann" von Laserkaft 3D. Im Songwriting gab es ganz lange nur den Synthie-Basslauf. Alles andere kam später, der Text sogar als allerletztes.

"Schwarzes Konfetti" hat was die Verses angeht die deutlichsten Anlagen an SXTN und Samy Deluxe, denke ich. Da kommt die Inspiration für den Flow her. Als allererstes gab es hier aber die Idee für den Chorus. Depressionen sind seit einigen Jahren ein Thema bei mir, aber ich möchte mich davon möglichst wenig bestimmen und einschränken lassen. Daher das Bild, in schlechten Zeiten halt schwarzes Konfetti zu werfen und im Regen zu Tanzen, bis die Sonne zurückkommt.

"Ohne Dich" begann mit der recht düsteren Akkordfolge aus dem Chorus, die weitere Idee vermischt recht unterschiedliche Erfahrungen und Beobachtungen zum Ende von Beziehungen zu einer düsteren Geschichte. Nicht wirklich autobiografisch, aber doch so intensiv, dass ich den Song selbst nicht mehr so gut hören kann, weil er mich traurig macht. Ich hatte viel Spaß daran, in dem Song die Gewitter-Geräusche zu verstecken.

"Alles Mainz" ist wohl der punkigste Song. Kenner erkennen eine starke Wizo-Hommage in der zweiten Strophe, für den C-Part war eigentlich ein Gast-Shouter aus dem Death-Metal-Bereich geplant, der aber leider keine Zeit hatte, sodass ich mich da nochmal ausgetobt habe. Der Song ist gleichzeitig Liebeserklärung an meine Wahlheimat und meinen besten Freund. Der Text ging mir wirklich unheimlich leicht von der Hand, war in knapp zwei Stunden fertig und brauchte kaum noch Korrekturen.

Das Video:
Ja, das ist definitiv eine Behelfslösung. Ich wollte nicht nichts machen, habe noch eine komplexere Video-Idee für den Song in der Schublade, die sich aber leider nicht Corona-Konform umsetzen lässt. Die Lernkurve war aber auch so schon steil, ich habe sowas vorher noch nicht gemacht und viel dabei gelernt, was ich bei einem ersten "richtigen" Video anders machen würde. Meine Kernerkenntnisse sind, dass die Bildqualität von einem iPhone wirklich überragend ist, wenn man auf Tiefenunschärfe verzichten kann und bei Schnittprogrammen die Investition in eine Premium-Software definitiv lohnt. Ich hatte mich zunächst mit Filmora von Wondershare abgemüht, Bild und Ton händisch zu synchronisieren - in Adobe Premiere Pro ist das mit 3 Klicks erledigt. Aber ja, ich unterschreibe deine Einschätzung voll: Für so ein DIY-Video ist es durchaus ansehnlich, aber es ist wirklich nichts besonderes. Meine Frau meinte, ich hätte das ganze Video in dem beleuchteten Tunnel drehen sollen. Das hätte den Neon-Aspekt deutlich besser herausgekehrt.

Mit deiner abschließenden Assoziationskette bin ich durchaus zufrieden. Danke nochmal für deine Eindrücke, auch wenn dieses Release "vorbei" ist - irgendwann soll ja das nächste folgen. :)
 

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