negativer Swingfaktor

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alex24
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hi,
bei einigen drum-machine plugins
gibt es die Möglichkeit einen negativen Swingfaktor einzustellen.
Allerdings klingt das für mein Empfinden eher irritierend und gar nicht
"groovig".
könnt ihr mir vllt. Beispiele für eine sinnvolle Anwendung oder
einen Youtube-Link nennen, wo das gut eingesetzt wird?

Danke schon mal im Voraus !
 
Eigenschaft
 
... einen negativen Swingfaktor einzustellen.
Das klingt ja schon fast verboten. Achtung vor Jazz-Polizei!


Wenn's einen "negativen" Faktor gibt, sollte es auch einen "Positiven" geben.
Vermutung: der eine bewegt sich in Richtung binaer, der andere mehr davon weg.
 
Normalerweise gibt der Swingfaktor ja den Grad des Ternären an: Also

100 % Swing = Total triolisch
0 % Swing = Völlig gerade

Ein negativer Swingfaktor könnte bedeuten, daß - bei Achtelpaaren - die zweite Achtel (oder Sechzehntel, oder was auch immer) V O R die (theoretische) Position der geraden (zweiten) Achtel gerückt wird. Wo das allerdings musikalisch erwünscht sein könnte, ist mir schleierhaft ...

Eventuell (!!) muß man dabei auch ein wenig ums Eck denken: Wenn man nicht die Achtel, sondern die Viertel mit Swing-Quantisierung behelligt, dann könnte mit einem negativen Faktor der Effekt erzielt werden wollen, daß die zweite und Vierte 4/4-Kickdrum jeweils einen Hauch früher kommt. Halt bei Bum-Bum-Musik ...

Aber wirklich wissen tue ich ... NICHTS !

LG - Thomas
 
@turko
...klingt nicht unlogisch!
Nur die Definition "negativer Swingfaktor" ist seltsam - im Prinzip gehts dann ums Microtiming und das Spielen VOR dem Beat, kommt beim Funk vor...
 
Stimmt. Aber die Erfinder dieser Konstruktion sind halt keine Musiker, sondern Programmierer ... :)
 
hallo,
danke für die Antworten.

die Funktion bewirkt das Verschieben der off-beats um einen best. Prozentsatz nach vorne.

"negativer Swingfaktor" als Begriff ist vllt. irreführend; realisiert ist die Funktion meist als
Parameter mit 0% als default und +-100% Wertebereich. Da dies auch bei "Profisoftware"
(z.B. BFD) zu finden ist dachte ich, es ist eine wichtige Funktion für die Groovegestaltung.

@ WilliamBasie Danke für den Y/T-Link, kommt dem irgendwie schon Nahe. Allerdings hab
ich mit der gezielten Anwendung (z.B auf die Hihat) nur Unruhe im besten Fall erzeugt.

Werden bei Funk-grooves denn auch 8tel oder 16tel-Paare wie beim Jazz zusammen
verschoben oder bezieht sich das "vor dem Beat spielen" nur auf einzelne Instrumente (z.B. Bassdrum)
Hat der Begriff "chicken style" welchen man manchmal im Zusammenhang mit Funkrhythmen hört, was damit zu tun?
 
...Allerdings hab ich mit der gezielten Anwendung (z.B auf die Hihat) nur Unruhe im besten Fall erzeugt ...
Im Jazzbereich ist es so, daß die Verschiebungen an den Drums erst ab der Achtel-Ebene kommen, d.h. Bassdrum + HH bleiben straight auf der Zählzeit - das ist die Theorie...!!

In der Praxis gibts zwei hauptsächliche Gründe warum nicht...:D
* die Verschiebungen sind tempoabhängig, je schneller, desto mehr nähert man sich den straighten Achteln wieder an
* unzählige Personalstile von Drummern, denen die Theorie schnuppe ist.

turko hat da so eine schöne Tabelle von - vielleicht fügt er die nochmals ein. Weil sich da ja ein Wissenschaftler schon drum bemüht hat.:eek:
 
turko hat da so eine schöne Tabelle von - ...

Ja, die hat er ... aber da geht´s um das Swing-Ratio-Verhalten von verschiedenen Drummern bei verschiedenen Tempi.

Kann ich gerne noch einmal hier posten ... aber ich muß sie in meinem elektronischen Saustall erst einmal wieder suchen gehen ...

LG - Thomas
 
... gibt es die Möglichkeit einen negativen Swingfaktor einzustellen.
Wenn's einen "negativen" Faktor gibt, sollte es auch einen "Positiven" geben.
Vermutung: der eine bewegt sich in Richtung binaer, der andere mehr davon weg.
100 % Swing = Total triolisch

Im Jazz geht man z.T. sogar über die Triolen hinaus, in Richtung punktierter Rhythmen und noch weiter.

Man kann den Swing in erster Näherung mit der "Swing Ratio" charakterisieren. Das wäre das Verhältnis der Längen zweier (notierter) aufeinanderfolgender Achtel. Bei einem "Swing Ratio" von 2:1 wäre das der ternäre (triolische) Rhythmus: zwei gebundene Achteltriolen und eine Achteltriole. Bei (klingend) Punktierten würde eine "Swing Ratio" von 3:1 vorliegen.

Wie die gleich notierte Musik mit unterschiedlichen "Swing Ratios" von 1, 1.56 und 2.57 klingt, kann man sich auf dieser Seite anhören: http://www.speech.kth.se/music/performance/Texts/inegales.htm

Auf den zugehörigen Diagrammen sind die positiven und negativen Abweichungen zur jeweiligen nominalen Notendauer angegeben.
Fall sich die einstellbaren Werte auf deinen "drum-machine plugins" auf die einzelnen Noten beziehen sollten, könnte das die Erklärung sein.

Übrigens: Der Stil mit den ungleichen Noten ("Notes inégales") war im Barock besonders bei den Franzosen sehr beliebt. Auch J.S.Bach hat sie öfters verwendet, z.B. im Contrapunctus II aus "Kunst der Fuge": http://www.youtube.com/watch?v=pfTMejX98k0
Ein Beispiel für den "Swing" im Baock.

Viele Grüße
Klaus
 
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