Neck Pickup für Mexico Standard Strat

kodi73
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Ich habe eine Mexico Standard Strat (HSS) und bin mit den Keramik-Pickups grundsätzlich zufrieden. Ich finde, sie sind viel besser als ihr Ruf, gerade auch, wenn man mit mehr Gain spielt. Manchmal fehlt mir aber doch der glockige Strat-Sound von Vintage Alnicos.

Ich würde nun gerne nur den Hals-PU wechseln und z.B. einen Fat 50 oder CS 69 einbauen. Gibt es da Probleme bei der Kombination von Alnicos mit niedrigem Output und den heißeren Keramik-PUs? Wie ist das in der Zwischenposition 4 - funktioniert dann noch Hum-Cancelling und bekommt man in der Zwischenposition überhaupt noch einen guten Sound?

Den Lautstärkeunterschied finde ich nicht problematisch, sogar eher praktisch, da ich in meiner Indi-Punk-Band den Neck-PU eher bei leisen Intros spielen würde, um danach ordentlich Krach zu machen.

Ich nehme an, das Thema ist nicht ganz neu, aber meistens geht es dann eher um eine Kaufberatung eines bestimmten PU. Danke schonmal für eure Antworten!
 
Eigenschaft
 
Ganz egal was du holst, du brauchst ein kompatiblen PU zu den vorhandenen.
Es geht um Wicklungsrichtung und Magnetausrichtung. Wicklungsrichtung
kann man ja ändern durch vertauschen der Kabel, aber die Magnetausrichtung
also Nord- bzw Südpol oben kann man nicht ändern.

Fender hat seit den 60er Jahren Nordpol oben heißt im 3 Set mit rw/rp = NP / SP / NP
Wenn das nicht beachtet wird gibts Phasenprobleme bzw out-of-phase Sounds

Aber keine Ahnung ob Fender US PUs und die Asia SC da gleich gearbeitet sind ....?

https://www.seymourduncan.com/blog/the-tone-garage/pickup-polarity-and-phase-made-simple
 
Ah ja, out of Phase wäre natürlich blöd. Dann muss ich also schauen, ob die Polarität der Mexico Keramik PU die gleiche ist wie die der US Alnicos.

Der mittlere PU ist bei mir wahrscheinlich rw/rp, weil die Gitarre in den Zwischenstellungen leiser ist.

Es wäre natürlich toll noch zu hören, ob die Mittelstellung, selbst wenn die Pasen / Polarität stimmen, noch gut klingt, weil die Position neck/middle bei der Strat schon ganz nice ist. Das hat doch bestimmt schon jemand gemacht.
 
Ja, der mittlere Pickup ist rw/rp. Bei den CS 69 ist das nicht so, bei den Fat 50 weiß ich es nicht, vermute aber, daß es auch so ist. In denke aber, daß auch die Standard-Pickups die gleiche Polarität haben, wie die CS 69 oder die Fat 50. Kann mir nicht vorstellen, daß hier Fender etwas geändert hat, wirklich wissen tue ich es aber nicht. Ohne Gewähr würde ich deswegen sagen, daß das Hum-Cancelling noch funktioniert und das es auch keine Polarisationsprobleme gibt. Ob es klangtechnisch hinhaut ist aber eine andere Frage. Ich hab bei meinen Standard immer gleich alle Pickups getauscht.
Zudem glaube ich, daß generell jeder Alnico-Pickup eine Verbesserung gegenüber den Standard-Pickup darstellt, insbesondere bei cleanen und leicht angezerrten Sound. Ich würde dir sogar empfehlen auch gleich den mittleren Pickup mitzuwechseln, aber das müßtest du selber wissen.
 
Ja, ich habe auch schon dran gedacht, den Mittel-PU gleich mit auszutauschen, wobei ich eben die Standard PUs mit mehr Verzerrung gar nicht schlecht finde. Außerdem ist die Gitarre wirklich sehr nebengeräuscharm. Sie bleiben aber Clean immer ein Kompromiss.

Ich kann günstig einen gebrauchten CS 69 bekommen, den ich bei Gelegenheit einfach mal einbaue und ausprobiere. Ich gebe dann Rückmeldung, wie es in den Mittelpositionen klingt.

Habe übrigens etwas recherchiert: Die Fat 50 sind rw/rp, die Cs 69 nicht. Wenn ich aber doch noch mal den Mittel-PU tausche, wäre aber wohl ein etwas heißerer PU sinnvoll, der auch noch gut verzerrt klingt.
 
Mein Fat50 Set war mit umgedrehter Phase oder Polarität für den mittleren PU, d.h. Position 2 und 4 waren brummfrei.

Wenn es dir um einen etwas glockigeren PU geht, würde ich mal nach einem aus dem Fender CS 54 Set schauen. Wird es aber meist nur im Set geben oder jemand verkauft den Steg PU.

Ruf mal bei David Barfuss an und schildere Deine Anforderungen. Er wickelt dir den PU so wie du möchtest und kostet nicht mehr als die üblichen Verdächtigen. ca. 90 € kostet so ein PU dann.
 
Wenn die Zwischenposition "gut" klingen soll, so ist meine Erfahrung, dass man das am besten mit "abgestimmten" Singlecoils hinbekommt. Ich habe da auch schon mal SSL-3 mit SSL-1 gemischt und so gut wie z.B. zwei SSL-1 fand ich den Sound nicht. Zwei SSL-3 sind auch nicht so "authentisch" wie die beiden SSL-1.

Bei vielen Strat-SCs ist es oft so, dass die Exemplare mit den ausgehöhlten Mitten oft clean ganz toll klingen, aber verzerrt schnell "kreischig". Die Fat 50s gehen ja grob in die Richtung Seymour Duncan SSL-1, betonte Bässe und Höhen, wenig Mitten. Sehr pianoartiger Sound, wenn man clean spielt, leicht angezerrt geht auch, viel Verzerrung eher weniger. Dann muss man schon die Tone-Potis bemühen, um das etwas in den Griff zu bekommen. Richtig "tragend" klingt das meistens aufgrund der fehlenden Mitten aber nicht.

RW/RP ist praktisch, gab es ganz früher aber auch nicht und es gibt Stimmen, die behaupten, dass der Sound ohne RW/RP doch etwas "voller" ist.

Die CS '69 sind schon sehr auf Vintage getrimmt. Aber ruhig mal testen.

Sieh auch mal nach, was für Potis verbaut sind. Eigentlich werden bei Singlecoils 250K empfohlen. Viel mehr würde ich bei Vintage-SCs auch nicht nehmen, damit es nicht zu sehr nach "Icepick" klingt. Es gibt aber auch mal Fälle, wo dann andere Potis verbaut sind, z.B. mit 300K oder 500K. Da das ja Keramik-SCs sind und auch ein Humbucker verbaut ist, muss das nicht ungewöhnlich sein. Man kann es auch so verdrahten, dass der HB mit 500K läuft und die SCs mit 250K.
 
Danke für eure Antworten. Ich habe inzwischen den CS 69 und werde ihn, wenn ich mehr Zeit habe, mal einbauen. Ich gebe dann mal Rückmeldung zum Klang der Zwischenstellung.
Die Seymour Duncan SSL-1 hatte ich auch immer auf dem Schirm. Vielleicht mal der nächste Schritt im Projekt...
 
Die SSl-1 finde ich super. Ich habe die auch in meiner Mexico Strat, wegenau wegen dieses glockigen Strat Sounds. Den können die originalen auch schon ganz gut, waren aber etwas "sanfter" und in der Hinsicht etwas weniger ausgeprägt.
Falls es noch interessant für Dich ist, kann ich mal checken, ob die Magnetausrichtung dieselbe ist wie bei den Originalen, die habe ich noch im Schrank liegen. Ob die Wicklungsrichtung dann auch passt, sagt das allerdings nichts aus.

Deswegen habe ich bei mir den RW/RP für die Mittelposition übrigens am Hals verbaut, weil sonst der Mittelpickup nicht zur benachbarten Spule des Humbuckers am Steg passt. Das spielt aber in den meisten Schaltungen keine Rolle.
 
Noch mal ein Update: Der CS 69 war super. Die Zwischenposition 4 war übrigens okay. Als ich ihn dann aber drin hatte, mochte ich die anderen PUs jedoch auch nicht mehr richtig hören. Im direkten Vergleich hörten sich die originalen PUs einfach nicht mehr gut an.

Ich habe dann gebraucht ein Set SSL-1 erstanden und einen JB Jr. in der Bridge. Noch weiß ich noch nicht genau, ob ich den CS69 mit dem SSL-1 und dem JB Jr. kombinieren soll oder zwei SSL-1 mit dem JB. Ich tendiere eher zu letzterem.

Da ich dabei ein Problem bei der Verkabelung habe und das hier eher off-topic ist, habe ich dazu einen neuen Thread aufgemacht. Danke nochmal für eure Antworten.
 
SSL-1 und JB (bei mir als Trembucker) war genau die Kombination die ich jahrelang in meiner Strat hatte. Das Problem ist, dass ich manchmal innerhalb eines Songs die PUs wechsel und der JB klanglich in eine ganz andere Richtung geht und viel mehr Output als die SSL-1 hat. Das hat nicht gut funktioniert, das war fast so wie zwei komplett andere Gitarren. Aber vielleicht gefällt dir das ja.
Ich habe es nur so lange behalten, weil sowohl die SSL-1 als auch der JB einfach richtig gut klingen.

Mittlerweile habe ich aber den Seymour Duncan Screamin' Demon und der passt super zu den SSL-1. Klingt vom Namen her nach fetten Metal Pickup, geht aber mehr in Richtung PAF, klingt jedoch etwas breiter und offener mit mehr Bässen und mehr Höhen. Meiner Meinung nach die bessere Wahl. Kannst Du Dir hier mal ansehen:

 
JB und SSL-1 sind schon sehr unterschiedlich gevoict. Der JB lebt von massig Hochmitten, die fehlen den SSL-1, welche dafür klare und prägnante Bässe und Höhen haben. Also fast schon konträr zueinander. Das sind dann wirklich zwei Gitarren in Einem. Der SH-12 Screamin' Demon wäre bei den SSL-1 vom Voicing her die "bessere" Wahl oder ein SH-1 '59, wenn es noch etwas mehr PAF sein darf. Der hat auch ziemlich gescoopte Mitten. Meine Wahl würde auf den SH-12 fallen, der SH-1 gefällt mir am Steg nur mit einem Alnico 8.
 
Habe die Pickups gerade eingebaut und am Heimverstärker (THR-10) ausprobiert. Die Pickups gefallen mir sehr gut.

Ihr habt recht, der Unterschied zwischen den SSL-1 und dem JB ist schon sehr krass, aber das ist eigentlich das, was ich gesucht habe. Es ist jetzt tatsächlich eine Two in One Gitarre, aber sowohl der SSL-1 als auch der JB klingen genauso, wie ich mir das erhofft habe. Es sind eben genau die beiden Grundsounds, die ich mag, die aber halt sehr unterschiedlich sind.

Die ursprüngliche Idee war mit dem Umschalten der Pickups meistens auch den Kanal am Amp zu wechseln, wodurch ich zumindest den Lautstärkeunterschied ausgleichen kann. Ich war beim ersten Ausprobieren aber schon sehr überrascht, dass mit dem Umschalten auf den JB selbst an einem Modeling-Amp auf einen cleanen Kanal ordentlich Zerre kam. Ich freue mich auf jeden Fall drauf, die Gitarre am Röhrenverstärker (Koch Studiotone) im Proberaum zu testen. Da der Amp sowohl clean als auch verzerrt gut kann, passt das hoffentlich auch mit der Pickups Kombination.
 

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