Axolotl
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Genre: Post/Progressive Metal
Label: Lifeforce Records
Laufzeit: 60:51 Minuten
Tracklist:
1. Siamese (4:34)
2. Killing My Architect (5:01)
3. Nothing (6:29)
4. Like A Butterfly In A Storm (6:40)
5. Change (7:12)
6. Labyrinthine Straight Ways (5:42)
7. Subterranean Airports (8:30)
8. Phoenix (5:18)
9. Today Sunshine Ain't The Same (6:45)
10. The Speech (4:33)
Eigentlich, so meint man zunächst, müssten NahemaH Schweden sein. Da ist die Opeth-ähnliche Art, Melancholie in progressive Strukturen zu packen; da ist die Brachialität, die in ihrer Unaufhaltsamkeit an Bands wie Cult of Luna erinnert; da ist die in jede Ritze kriechende Düsternis von Bands wie Katatonia.
Aber da ist noch mehr, denn immer wieder erhellen Sonnenstrahlen diesen Raum, der sich beim Hören unweigerlich im Kopf ausbreitet, und was sie preisgeben, ist durchaus freundlich: Bedrückende Monotonie ist nicht das bestimmende Stilmittel, stattdessen trifft man immer wieder auf verträumte Ambient-Passagen. Anfangs hält man diese Elemente vielleicht für zu langatmig, gar für Lückenfüller, doch mit mehrmaligem Hören wird deutlich, dass durch sie die Lieder erst zu atmen beginnen. Irgendwelche Spielereien und instrumentale Kabinettstückchen dagegen sind nicht die Sache von NahemaH, die Stücke bleiben angenehm kompakt.
Auch sonst herrscht Abwechslungsreichtum auf "The Second Philosophy", für den insbesondere die zahlreichen Gesangsmelodien sorgen. Hinzu kommen zahlreiche elektronische Klänge, hin und wieder bereichern Geigen das Klangbild, und in "Phoenix" erklingt gar ein Saxophon. Dabei erstaunt, wie mühelos NahemaH diese verschiedenen Einflüsse unter einen Hut bekommen. Die Texte thematisieren übrigens vor allem eine Aufbruchsstimmung, wie sie u.a. in zahlreichen Metaphern zum Thema "Fliegen" zum Ausdruck kommt.
Dass auch die Produktion zwar immer klar und transparent, aber nie steril ist, rundet das gut einstündige Werk angenehm ab. Positiv zu bewerten ist auch das gleichbleibende Niveau im Verlauf des Albums, das nach recht harschem Beginn gegen Ende hin deutlich ruhiger wird. Angesichts dessen verzeihe zumindest ich kleine Schwächen wie den nicht immer 100%-ig überzeugenden Cleangesang und die doch recht geringe Variabilität des Tempos gerne.
Fazit: Mit ihrem ersten international veröffentlichten Album ist NahemaH ein wirklich großer Wurf gelungen, vereint es doch genau die richtige Mischung aus Licht und Schatten. Das heißt freilich nicht gerade, dass "The Second Philosophy" der richtige Soundtrack für die nächste Strandparty ist, wie man vielleicht von der Herkunft der Band schließen könnte, denn NahemaH stammen aus Alicante an der Ostküste Spaniens.
Neben Anhängern der oben genannten Bands dürfen auch aufgeschlossene Post-Hardcoreler sowie Hörer von modernerem ProgRock wie Porcupine Tree gerne reinhören (falls sie denn mal in diesem Unterforum vorbeischauen... ).
Anspieltipps: Auf den Myspace-Seiten der Band sowie des Labels kann man sich insgesamt 3 Lieder des Albums anhören, und auf der Label-Seite gibt es den Opener "Siamese" als Download.
Den kompletten Überblick bekommt man jedoch mit der E-Card, mit der man sich das Album komplett anhören kann. Insbesondere das alles überstrahlende "Subterranean Airports" sei hier empfohlen.
Sonstiges: Die Homepage der Band befindet sich noch im Aufbau. Über eine Tour ist bislang mir nichts bekannt.
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