Bitte erklären Sie technisch, was „Hohner-Tremolo“ bedeutet (also im Bereich von 14 bis 20 ct).
"Hohnertremolo" ist kein fester definierter Begriff, sondern bezeichnet das Tremolo das sehr viele Hohnerinstrumente ab Werk haben. Das ist ein Tremolo, das deutlich ist, aber nicht extrem - weder in die eine, noch in die andere Richtung und deshalb zu sehr viel Musik ganz gut passt und auch langfristig nicht als unangenehm empfunden wird. Wenn man das nun nachmisst , dann erhält man für a=440 Hz meist eine Abweichung der Schwebetonreihe von ca. 14 bis 20 Cent.
Lässt man das Tremolo "schärfer"stimmen, dann kommt man zu dem Klang den man als typisch für Musettestücke kennt... der aber den allermeisten nach nicht allzulanger Zeit auf die Nerven geht, wenn man den nicht wegschalten kann.
Lässt man das Tremolo flacher stimmen, dann ist das in der Regel nicht unangenehm. Das kann man natürlich auch bis hin zum "Nulltremolo" also ganz ohne Schwebung stimmen lassen. Dann klingt das allerdings sehr trocken. Meist lassen sich die Leute dann eher ein flaches Tremolo stimmen, das zwar nicht mehr den typischen Tremolosound hat, aber auch nicht so komplett trocken klingt wie ganz ohne Tremolo gestimmt.
Und wie gesagt - Tremolo ist Geschmackssache. Das was dem einen gefällt, bringt den anderen in den Wahnsinn. Das muss jeder für sich selber festlegen.
Tonbeispiele kann ich hier grad leider nicht einstellen, denn ich habe im Moment kein Instrument ähnlich der Concerto. Meine Instrumente haben Cassotto... und das klingt deutlich anders.
Ich verstehe, dass die Stimmung die beste ist: Flach ohne Tremolo. Dadurch entsteht ein Bandon-klingender Casotto-Effekt. Es entsteht ein sogenannter Ton bason.
hier liegen glaube ich mehrere Verwechslungen vor!
Ohne Tremolo klingen die Chöre sehr trocken, haben aber trotzdem etwas "Reibung" weil die Stimmzungen nie ganz identisch funktionieren. Aber dadurch entsteht kein Cassottoklang. Der Klang eines Cassottos kommt von der Bauform her und lässt sich nicht durch Umstimmen erzeugen. Ein Nicht-Cassottoinstrument wird immer wie ein Nicht-Cassottoinstrument klingen, egal wie es gestimmt wird. Und ein Cassottoinstrument wird immer wie ein Cassottoinstrument klingen.
Mit "Bandon-Klang" bezeichnet man üblicherweise wenn die normale+ tiefe Oktave zusammengeschaltet sind - ohne irgendwelche Tremoloregister oder so. Das wird deshalb so bezeichnet weil sehr viele Bandoneons diese Tonzusammensetzung haben - übrigens üblicherweise ohne Cassotto!
Und als "Basson" wird die tiefe Oktave bezeichnet - nichts weiter. Und zwar unabhhängig davon ob ein Cassotto verbaut ist oder nicht.