Nachträglich eingebautes Master-Volume "ungenutzt", inwieweit verändert das noch den Sound?

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Knorek
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Hallo in die Runde!

Grundsätzlich ist es ja wohl so: Soweit ich es finden und lesen konnte, verändern nachträglich eingebaute Mastervol.-Regler (wenn diese Regelung genutzt wird) durchaus den Sound eines Amps. (Fehlende Auslastung der Endstufenröhren etc. - klingt für mich alles nachvollziehbar und logisch)

Aber nun die konkrete Frage: Wenn diese nachträglich eingebauten Mastervol.-Regler "voll" aufgedreht sind, ist dann bei diesem Amp seine Signalübertragung komplett (bzw. damit dann auch der Sound) wieder so wie ohne diesen Regler, also praktisch wie "Original"?
Oder gibt es da, je nach Bauteil/Einbauart, sogar auch noch Unterschiede?

VG, Christian
 
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Der Master Volume würde dennoch die Ausgangsimpedanz verändern, und somit den Sound. Zusätzlich ist anzumerken, dass ein Master Volume bei einem Röhrenamp vor der Endstufe sitzt! Ausnahme sind Lösungen mit Loadboxen (L-Pads), diese sind regelbare Leistungswiderstände die aber - so lange im Schaltkreis integriert - zu einer hörbaren Klangveränderung führen. Meist ein gewisser Verlust an Höhenanteilen.

Am "Neutralsten" wäre ein Schalter mit verschiedenen Stellungen und entsprechenden Abdämpfungsfaktoren und passenden Kondensatoren zur Korrektur des Frequenzgangs. Danach bleibt immer noch der akustische Effekt des Lautsprechers, welcher bei geringerer Lautstärke anders klingt als bei hoher.
 
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... weil das Gehör (von Natur aus) einen lautstärkeabhängigen „Frequenzgang“ hat ;)
Schon rein deswegen wird es bei deutlich veränderter Lautstärke immer „anders“ klingen.
 
Ja, der Effekt "je lauter umso irgendwie besser" ist mir hinlänglich bekannt (früher mal ne ganze Zeitlang über einen Hiwatt DR103 mit entsprechenden Fane-Speakern gespielt...das war schon ein echtes "Sound-Erlebnis"... :), aber halt Schnee von gestern, den ich mir heute auch nicht mehr antuen würde)

Aber kurzum, zu dem was auch @SuizidKorken sagt: Letztendlich, wenn man unbedingt den Sound vom Original haben und die Lautstärke auf seine Bedürfnisse angepasst haben möchte, führt wohl bei Röhren-Amps offenbar praktisch kein Weg um die passende Ausgangsleistung des Originals rum. (Natürlich ist die Box/Speaker dazu noch einmal ein gesondertes Thema)

Zumindest, wenn man es puristisch halten möchte. So ist das dann wohl. (Leider)
Danke für die Antworten bisher.

VG, Christian
 
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Ja, der Effekt "je lauter umso irgendwie besser" ist mir hinlänglich bekannt
Darauf bezog sich der Hinweis aber gar nicht ;)
Das „anders“ war bewusst hervorgehoben, weil sich das wahrgenommene Klangspektrum verschiebt. Dessen sollte man sich bewusst sein...
Oders anders formuliert: man hört (effektiv) mit verschiedenen Ohren. :eek: :D
 
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Die Hauptfrage war - wenn ich das denn richtig verstanden habe - nicht, wie sich ein Master Volume auswirkt, wenn es benutzt wird. Sondern wenn es voll aufgedreht ist.

@SuizidKorken hat mit seinen Antworten nicht unrecht. Die sind mir aber zu begrenzt / zu einseitig.

Der Master Volume würde dennoch die Ausgangsimpedanz verändern, und somit den Sound.
Das kommt drauf an. Wenn ein vorhandener Widerstand durch ein Poti ersetzt wird, ergibt sich im voll aufgedrehten Zustand keine Änderung. Selbst wenn das nicht der Fall ist, sollte die Änderung im Verhältnis Ausgangsimpedanz / Eingangsimpedanz der folgenden Stufe (und damit die eventuelle Klangänderung) recht gering sein.
Außerdem: Ein zusätzlich eingebautes Mastervolume Poti lässt sich durch einen zusätzlich eingebauten Schalter auch wieder wegschalten und damit hätte man dann wieder keinerlei Änderung.
Zusätzlich ist anzumerken, dass ein Master Volume bei einem Röhrenamp vor der Endstufe sitzt!
Meistens ja. Es gibt aber auch Post Phase Inverter Master Volumes (PPIMV), die (wie der Name schon sagt) zwischen der Phasenumkehrstufe und den Endstufenröhren sitzen. Die sollten im voll aufgedrehten Zustand, (je nachdem wie sie genau ausgeführt sind), keine oder nur kaum wahrnehmbare Klangänderung bewirken.
Der Hauptzweck eines PPIMV soll sein, dass er eine Lautstärkereduzierung ohne wesentliche Reduzierung der (Endstufen-)Zerre ermöglicht. Wie gut das klappt (und ob das besser als ein normaler Master ist), hängt natürlich auch davon ab, woher beim konkreten Verstärker die Zerre kommt, gemacht wird es z.B. bei Marshalls.
Power Attuenuators (nicht Loadboxen, die können zwar auch im gleichen Gerät drin sein, haben aber nen anderen Zweck) sind externe Geräte, die zwischen Verstärker und Box eingeschleift werden, auch zur Lautstärkereduzierung ohne Zerre-Änderung. Auch die sollten voll aufgedreht keine oder kaum merkbare Klangänderungen zur Folge haben.
 
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Die Hauptfrage war - wenn ich das denn richtig verstanden habe - nicht, wie sich ein Master Volume auswirkt, wenn es benutzt wird. Sondern wenn es voll aufgedreht ist.

...
Richtig, genau das war die eigentliche Frage.

Und ich sehe schon, es gibt offenbar dazu dann doch so einige Möglichkeiten, die man dann aber noch einmal genauer im konkreten Einzelfall wohl eruieren sollte.
(Bei mir ist das noch recht unkonkret, aber ich schiele in Gedanken in Richtung Marshall-Plexies...)
Vielen Dank @Minor Tom

VG, Christian
 
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Hi!
Die Hauptfrage war - wenn ich das denn richtig verstanden habe - nicht, wie sich ein Master Volume auswirkt, wenn es benutzt wird. Sondern wenn es voll aufgedreht ist.

... Wenn ein vorhandener Widerstand durch ein Poti ersetzt wird, ergibt sich im voll aufgedrehten Zustand keine Änderung...
Ja, sehe ich auch so!

Generell habe ich herausgefunden, dass es Amps gibt, wo ein Master-Volume sinnvoll ist - weil der Amp genug "Zerre" in der Vorstufe bringt (z.B. Marshall 2203/04) - und Amps, wo ein (nachträglich eingebautes) Master-Volume nicht viel bringt (z.B. die meisten "klassischen" Fender-Amps...).

Ich persönlich halte einen Power Soak/Attenuator für eine gute + flexible Lösung (y)

cheers - 68.
 
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...Aber nun die konkrete Frage: Wenn diese nachträglich eingebauten Mastervol.-Regler "voll" aufgedreht sind, ist dann bei diesem Amp seine Signalübertragung komplett (bzw. damit dann auch der Sound) wieder so wie ohne diesen Regler, also praktisch wie "Original"?

Nein, (erst einmal theoretisch, entsprechend Deiner Frage) niemals. Jeder MV ist ein RC-Hochpass

- mit entsprechender Wirkung auf die durchzulassenden Frequenzen
- mit Beeinflussung der Phasenlagen (Phasenverschiebungen)
- mit Einfluß auf die Ausgangswiderstände der jeweiligen vorgeschalteten Stufen
- mit Beeinflussung der Eingangswiderstände der nachfolgenden Stufen.

Du musst immer bedenken, dass hier keine Gleichspannungen durch gehen, sondern Wechelspannungen mit relativ komplexem Amplitudenverlauf und einem gewissen Frequenzbereich (der zum Glück relativ eng begrenzt ist).
 
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@Stratspieler.
Ja! Da muss man immer auch die Umgebung mitbetrachten, in der der MV arbeitet.
Aber wie schon angemerkt, wenn man 100% sicher gehen will, dass es einen Zustand ganz ohne Klangänderungen gibt, lässt man beim Einbau einen zusätzlichen Schalter zum "Wieder-rausschalten" gleich mit installieren.

Ich persönlich halte einen Power Soak/Attenuator für eine gute + flexible Lösung (y)
(y) Und so ein Gerät kann man dann auch an mehr als einem Amp nutzen.

Wenns Richtung Plexi geht - ein kleiner Tip.
Es gibt ne fertige Lösung - den Bugera 1960 mit abschaltbarem PPIMV - für ca. 450 Euro. Gabs auch schon mal reduziert für ca. 300 Euro - aber bei der augenblicklichen Marktlage dauerts wahrscheinlich schon etwas, bis der wieder mal so günstig (oder überhaupt wieder?) zu haben ist. Und Gebrauchtangebote gibts ja auch noch.
Bugeras mag nicht jeder, aber der Preis ist ja für diese Art Amps doch recht günstig - da kann man so was z.B. zum "längeren Testen" nutzen.
 
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...führt wohl bei Röhren-Amps offenbar praktisch kein Weg um die passende Ausgangsleistung des Originals rum....

Du musst das unabhängig von den eingesetzten Verstärkerbauelementen sehen. Egal, ob Röhre oder Halbleiter. Mal ganz theoretisch (sinnlos, aber dafür verständlich): Der beste Amp, der das Signal so unbeeinflusst wie möglich lässt, hat - nichts drin. Oder in der Praxix: so wenig signalbeeinflussende Bauelementen und Stufen, wie es irgend geht.

Oft wird landläufig beschrieben, dass Amps, die nur sehr wenig Bauelemente beinhalten, einfach sagenhaft gut klingen. Da ist was dran (wenn sie dann auch noch mit Bedacht dimensioniert worden sind (was ich beim manchen Amps allerdings bezweifle...)).

... ich schiele in Gedanken in Richtung Marshall-Plexies...
...Da muss man immer auch die Umgebung mitbetrachten, in der der MV arbeitet ... lässt man beim Einbau einen zusätzlichen Schalter zum "Wieder-rausschalten" gleich mit installieren.

Je mehr Verstärkerstufen und komplexe Zusatzschaltungen so ein Amp beherbergt, um so mehr wird sein Signal "verfälscht". Es kann also vermutlich (das müsste man tatsächlich mal testen und das auch bei verschiedenen Lautstärken) durchaus passieren, dass bei einem Ein-Ausschalten eines MV ein Signal hörbar beeinflusst wird oder dass es bereits so "versaut" am MV ankommt, dass ein Wegschalten des MV keine hörbare Änderung mit sich bringt. :gruebel:

In einem Musiker-Fachblatt wurde das so beschrieben: Unsere Speaker haben + und - Anschlüsse. Das bedeutet aber nicht, dass bei einem Eingangsimpuls, dessen Amplitude positiv ist, im Endeffekt der Speaker zwangsläufig nach vorne auslenken muss. Der Amp kann die Phasenlage so dermaßen ändern, dass es passieren kann, aber nicht muss. Etwas flapsig formuliert: + und - sind gerade mal dafür da, mehrere Speaker korrekt zusammenzuschalten, so dass ihre Membranen in gleiche Richtung ausgelenkt werden. Mehr aber auch nicht.
 
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