Zumal die Zielgruppe der MicroStation sicherlich keine Bandkeyboarder sind, auch nicht die pfennigfuchsenden. Das Ding soll den Rompler und die Workstation noch portabler und letztlich clubtauglich machen (warum auch immer). Der EeePC will ja auch nicht den großen Business-Laptops von Lenovo und Dell Konkurrenz machen.
Beim PS60 sehe ich als Zielgruppe Umsteiger von anderen Instrumenten (wie Korg es selbst sagt), die natürlich nicht mit dem Know-how im Mund geboren wurden, das man zum Bedienen einer Workstation oder eines "normalen" Romplers braucht. Das ist ein Keyboard für Leute, die sich nicht erst einen Kopp machen wollen über Programmstruktur, Aufbau von Multiprogrammen, Key Ranges, die Menüstruktur ihres Geräts usw. Hier hat Korg begriffen, daß der Schlüssel zur leichten Bedienbarkeit für Synthesizer-DAUs mitnichten ein noch größerer, noch bunterer Touchscreen in der featureüberladenen Workstation ist, sondern das Bereitstellen dedizierter Hardware-Bedienelemente für die für den durchschnittlichen nichtfrickelnden Keyboarder wichtigen Funktionen direkt an der Oberfläche und auch nur für diese Funktionen. Deswegen kommt das Ding mit so einem Minidisplay aus.
Natürlich läßt sich der PS60 nicht mit einem auf der Triton oder auf der M3 basierten und genauso strukturierten Gerät vergleichen. Natürlich kann man mit dem gegebenen Satz an Bedienelementen keine ausgefuchsten 16-Parts-Performances nebst MIDI-Fernbedienung zusammenschrauben. Aber wer einen PS60 kauft, will so etwas auch gar nicht, der würde sich vermutlich bei so komplizierten Performances schon beim Spielen verzetteln. Wer einen PS60 kauft, will z. B. links Piano, rechts Bläser, und das möglichst einfach. Also hat der PS Taster für "Linken Sound einstellen", "Rechten Sound einstellen", "Piano an", "Bläser an" und eine Kombination für "hier wird die Tastatur zwischen links und rechts geteilt", als Bonus gibt's noch eigene Lautstärkepotis für Piano und Bläser, um Einstellungen zu tätigen, für die man bei Workstations in Menüs abtauchen darf.
Daß die Tastatur keinen Aftertouch hat, halte ich nicht für dramatisch. Wer von elektronischen Musikinstrumenten null Peilung hat, kennt für gewöhnlich auch keinen Aftertouch und ist darüber eher verwirrt (ich spreche aus Erfahrung mit einem Pianisten). Und wer Aftertouch braucht, kann auch eine Motif, M3, Fantom, K2xxx oder Fusion bewältigen, wahrscheinlich sogar eigene Sounds programmieren..
Martman