Nachbearbeitung Hörspiel - Reihenfolge der Effekte

  • Ersteller U D O B E S T
  • Erstellt am
U D O B E S T
U D O B E S T
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.07.24
Registriert
31.05.10
Beiträge
249
Kekse
0
Ort
Rostock
Hallo,

wie ist die beste Reihenfolge der Effekte, wenn ich eine 20 Jahre alte Kassettenrekorder-Aufnahme mit Audition digitalisieren möchte? Es handelt sich um ein Hörspiel mit viel Rauschen, brummen und Lautstärkesprüngen.

Ich dachte an die Effekte:

(phasenkorrektur)
limiter
rauschprofil erstellen, störgeäusche rausfiltern
normalisieren

LG
 
Eigenschaft
 
Ich bin da jetzt kein Profi, würde aber folgendes machen:

1. DC Offset entfernen (soweit vorhanden)
2. DeNoiser (Rauschen entfernen)
3. Normalisieren (wobei da das Rauschen wieder lauter wird)
4. Per Automation die Lautstärkensprünge ausgleichen

Dynamikeffekte wie einen Limiter oder Kompressor würde ich nur sehr vorsichtig einsetzen, da damit auch wieder das Rauschen verstärkt wird. Du regulierst ja die Lautesten stellen leiser und machst dann das Gesamtsignal (also auch das Rauschen) lauter. Aber da würde ich einfach mal ein wenig herumprobieren.

Grüße
Nerezza
 
Wenn man ne Phasenkorrektur ausprobiert ist die Vorgabe "nur linker Kanal". Beide Kanäle auswählen macht keinen Sinn oder wird das dann gründlicher?
 
Warum eine Phasenkorrektur? Zeigt der Korrelationsgradmesser in den negativen Bereich?

Ansonsten mache ich das (unabhängig vom Material) meistens so:

- DC-Entfernen

- Normalisieren des gesamten Bereiches

- Rauschsample analysieren und einsetzen (oft hilft auch der Dehisser ;))

- die Anwendung eines Multiband-Kompressors versuchen


Dies allerdings aus der Sicht eines Samplitude-Anwenders, ob und wie das bei Audition funktioniert, weiß ich leider nicht...:redface:
 
Dem DC-offset kann man auch unter Verwendung einer DI-box beikommen.
Hatte im Sommer wieder ein zeichnendes Erlebnis und versuche seit dem immer zuerst mal eine DI-box (auch bei schon symmetrischen Signalen).
Sogar das Surren wurde damit weniger.. :eek:

Lg Jakob
 
- Normalisieren des gesamten Bereiches
- Rauschsample analysieren und einsetzen (oft hilft auch der Dehisser ;))

Kannst Du erläutern, warum Du das in dieser Reihenfolge machst? Mein Gedankengang war: erst das Rauschen entfernen, dann normalisieren. Sonst würde man beim normalisieren zunächst das Rauschen verstärken. Oder liege ich da falsch?

Grüße
Nerezza
 
Ist das nicht recht gleich?
Normalisieren verändert ja den S/N-ratio nicht.
Eher so wie Peter meinte, weil dann ev sogar etwaiges Quantisierungsrauschen auch mit flöten geht.
(wobei ich darauf jetzt nicht meinen Daumen verwetten würde..)

Lg Jakob
 
Phasenkorrektur war nur so ne Idee weil die Rekorder so alt und billig sind. Dachte über die Jahre ist da bestimmt was dejustiert.
 
Kannst Du erläutern, warum Du das in dieser Reihenfolge machst?

Nee, kann ich nicht wirklich erklären. Da ich nondestruktiv (virtuell) normalisiere, ändert sich an den Daten selbst ja nichts, das geht erst beim Trackbouncing in eine neue Datei ein. Das hat eigentlichnur kosmetische Gründe, dadurch kann ich das Material besser durchhören und sehen - allerdings könnte könnte man genausogut die Abhörlautstärke erhöhen und die Ansicht der Wave vergrößern.

Wobei das eine interessante Frage ist: sollte man bei stark untersteuertem (>20 dB) Material erst eine tatsächliche Normalisierung machen und dann entrauschen? Oder ist das letzlich egal?
Das De-Noising bei Sam funktioniert ja durch Analyse des Noise-Samples und Herausrechnen dieser Werte aus dem Originalmaterial. So stelle ich mir das jedenfalls vor.
Das funktioniert (bei Sam7) recht begrenzt, ich hatte erst kürzlich den Mitschnitt vom Vocalstreffen nur ein klein wenig zu sehr behandelt - die Artefakte waren auf dem DT770 nicht wahrnehmbar, auf den Studiomonitoren dann aber doch recht deutlich :(. Bandrauschen von alten Bändern oder Kassetten geht aber meist recht gut, ich vermute, weil es sehr gleichmäßig ist :).

Phasenkorrektur: hm, da fällt mir eigentlich nichts rechtes ein, wie bzw. was man da machen könnte :gruebel:. Die Stereobreite etwas zusammenziehen? Aber mit einer nicht ganz korrekten Einstellung des Tonkopfes hat das doch nichts zu tun? Diese äußert sich in einem mehr oder weniger deutlichen Höhenverlust, deswegen wird die Justage des Tonkopfes auch bei 10 kHz gemacht, früher gab es da Meßbänder für die Bandmaschinen, ich habe noch welche für 9,5, 19 und 38 cm/s.
 
OK, vielen Dank an Peter und Jakob. Das mit den S/N Ratio ergibt natürlich Sinn :)

Grüße
Nerezza
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben