Nach Gehör spielen lernen, nur wie? Tipps?

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Welskador
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Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und habe ein Problem, in der Suche hab ich nichts gefunden...

Ich spiele seit etwa 2 1/2 Jahren ohne Unterricht Gitarre, hauptsächlich E-Gitarre, aber auch Sachen für akustische Gitarren. Die meisten Lieder hab ich mir über Tabs beigebracht und das klappte bis jetzt auch sehr gut. Jetzt würde ich gerne "Talkin' Tequila" von Ewen Carruthers spielen lernen, nur leider ist das Lied völlig unbekannt. Daher gibt es im Netz auch keinerlei Tabs, Noten, Videoanleitungen oder ähnliches.
Ich habe nun versucht das Lied nach der Musik über mein Gehör zu lernen, aber ich schaffe es einfach nicht, zumal sich viele Töne überlagern und ich vor allem die tiefen nicht rausgehört bekomme. Die eigentliche Melodie könnte ich bereits spielen, aber ich möchte es natürlich ganz schaffen, zumal das Spielen mit mehreren Fingern gleichzeitig eine Herausforderung für mich ist, ich habe bis jetzt immer nur mit Plektrum gespielt...
So jetzt meine eigentliche Frage :D

Gibt es irgendwelche Tricks, mit denen man sein Gehör trainieren kann? Oder ein Programm, dass die Töne irgendwie herausfiltert oder visualisiert? Oder kennt sogar jemand hier das Lied und könnte mir sogar Tabs/Noten etc. geben? Das wäre natürlich ein Traum!

Ich wäre sehr dankbar für Hilfe jeglicher Art! :)
 
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Hallo und Willkomen an Board.

Nach 5 Jahren an der Gitarre bin ich noch nicht in der Lage Akkorde gezielt raus zu hören oder gar ein Soli nachzuspielen :D
Das mal vorweg.
Was aber hilft ist im Subforum ein wenig zu blätter ;)
https://www.musiker-board.de/f320-gehoerbildung-muth/
 
Singen !

1) Spiele einen Ton und singe diesen nach!
=> wochenlang. Immer andere Töne greifen und mit der Stimme suchen. Notfalls Oktaven singen.

2) einen angenehmen tiefen Ton suchen und dann die ersten 3 Töne der Tonleiter aufwärts spielen und parallel mitsingen
.... das gleiche abwärts. Von verschiedenen Tönen aus.
... dann nimmst Du Dir einen weiteren Ton dazu und spielst, die ersten 4 Töne der Tonleiter, auf und abwärts. Dazu immer parallel singen.
... solange bis du die komplette Dur und Molltonleiter spielen und parallel singen kannst.
=> wochenlang

3) Zerteile die Tonleiter in Terzsprünge, Pentatonik und singe immer das was Du greifst. Spiele einfach mit den beiden Tonleitern herum und singe immer parallel mit.
Singe die komplette Tonleiter auf und abwärts, lasse dabei auf dem Instrument einige Töne weg. (etwa jeden 2. Ton spielen aber jeden Ton singen).
Versuche dann die erstmals die Terzen zu singen, während du die Tonleiter spielst (frag nach wenn du soweit bist).
Spiele Solos aus Songs nach die du kannst und singe parallel dazu mit.
(vergl solo von whish you where here ab etwa 02:30)


4) Du hörst eine Melodie, singst sie nach (was naturgegeben kein großes Problem ist), und wirst feststellen, dass dein Gehör so sehr mit deinem Gesang verknüpft ist, und dein Gesang so sehr mit dem Spielen der Gitarre, dass Du Melodien vom denken sofort auf das Griffbrett packen kannst.

Sollte ein jahrelanger Prozess sein. Lieber früh anfangen. Grade im Tonleiterbereich macht man schnell Fortschritte.

(wichtig ist, dass man sich dabei Zeit lässt. Erstmal lernen die Töne zu treffen die man hört. Das kann man nicht mit 6 Stunden täglich üben erzwingen. Das Gehör bildet sich nach und nach aus.)

Irgendwann kannst Du auch mit den Kirchentonarten anfangen. Das lernen der Kirchentonarten wird massiv durch das in und auswendigkennen der Dur/Molltonleitern erleichtert.
 
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... zumal das Spielen mit mehreren Fingern gleichzeitig eine Herausforderung für mich ist, ich habe bis jetzt immer nur mit Plektrum gespielt...
...

Gibt es irgendwelche Tricks, mit denen man sein Gehör trainieren kann? Oder ein Programm, dass die Töne irgendwie herausfiltert oder visualisiert? ...

Oh, das sind ja gleich drei Sachen auf einmal.... :D

Ja, es gibt ein Trick, sein Gehör zu trainieren: Viel Übung und entsprechende Ausdauer.
Nebenbei: Software kann nicht die Übung ersetzen. Also vergiss es.

Als Tipp würd ich erstmal ganz einfache Picking-Geschichten üben. Das gebt ebenfalls nicht von heute auf morgen, wenn es flüssig und sauber klingen soll. Mit Plec kannst du diesen Song nicht 1:1 nachspielen.

Und zum Thema Akkorde raushören: Ich richte mich bevorzugt nach dem Grundton. Versuche, die Bass-Linie mit Gitarre mitzuspielen und du hast tendenziell (aber nicht zwangsläufig) schon die Gundtöne der Akkorde.
 
Zum singen.... das intressiert mich jetzt.
Was sing ich den für laute?! Also ich mein zu nem "C" einfach den Buchstaben singen oder gibt es da keinen bestimmten laut sondern man muss drauf achten das die Tonlage stimmte?!?!!
Bitte dabei mal ins Detail gehen :D
 
Ich singe meistens "a" oder "na" ... das a macht sich eigentlich immer ganz gut. "da" ist bei mir momentan ganz gut, weil mit dem "d" ein harter Konsonant verwendet wird. Ich bin noch unsicher in der Intonation und "schleife" den gesungenen Ton, variire ihn also... slide ihn :)
Das "d" sogt dafür, dass ich härter in die töne komme und weniger Korrekturmöglichkeit habe. Das ist sozusagen die nächste Stufe.

Wenn man das mit dem dazusingen ernst meint sollte man alle Vokale in wilden kombinationen üben. In den tiefen habe ich Probleme beum o, in den Höhen auch. I ist sowieso schwierig.

Man kann die Tonleiter auf Solmisationen singen oder auf einsilbige Worte. "Nein", "ja", "1 2 3 4 5 6 7 8", "so", "ne" - da kann man ganz kreativ werden. Und auch alles wirr durcheinander. Die Jazzer haben mit ihrem scatgesang auf diese Art und weise ja auch improvisiert... "ba didu dabaa kabibudap" :)

Eine Technik ist es in der Tat die Stufen zu singen. Also "eins" (grundton) "drei" (Terz) usw... dann bekommt man ein Gefühl für die Tonhöhe, und verbindet, den Klang gleich mit dem Intervall. Meine Methode ist das nicht.
Ich gehe aber testweise dazu über gebrochende Drei-/Vierklänge zu singen auf "Grund - Terz - Quint - Sept" usw...

Siehe dazu auch "Solmisationen", eine seit dem Mittelalter bewährte Technik, zu der aber nicht mehr explizit geraten wird.
 
Zum singen.... das intressiert mich jetzt.
Was sing ich den für laute?! Also ich mein zu nem "C" einfach den Buchstaben singen oder gibt es da keinen bestimmten laut sondern man muss drauf achten das die Tonlage stimmte?!?!!
Bitte dabei mal ins Detail gehen :D

D. Gilmour macht es doch im verlinkten Video vor! Unterm Strich sind die Laute egal, die Intonation ist wichtig. Einfach probieren, womit du am besten klar kommst.
Und etwas Phantasie: du duuu da dibidooooo.... ;)

Gibt von Ten Years After ein nettes Stück, ein ganzer Song nur aus Ledgitarre + Synchrongesang:
und der Name ist Programm: Skoobly-Oobly-Doobob:great:
 
@Themenstarter
Akkorde herauszuhören und nach Noten zu singen, ist wie blind Schach spielen (ohne Blick auf das Schachbrett) - nämlich das Ergebnis täglichen Trainings über viele Jahre. Mit Training meine ich tägliche Praxis/Nutzung dieser Tätigkeit, keinen Drill.


@Backstein123
Ich singe die Noten beim Namen (do re mi fa sol la si do), bei Intervallen singe ich das Intervall (die-terz; die-quint ... ok-tav)

Gruß, Bert
 
Hallo zusammen,

Vielen Dank für diese vielen, hilfreichen Antworten :)
Das mit dem Singen werde ich mal ausprobieren! Ich habe ja auch nicht vor das Lied von einem Tag auf den anderen zu lernen, es soll viel mehr ein Projekt werden, dass ich mir im Laufe der Zeit aneigne und nutze, um neue Fertigkeiten zu lernen. Mein Problem war viel eher, wie ich das ganze überhaupt anpacke, nicht die Zeit, in der ich es schaffen will!

Ich bin mal sehr gespannt, wie sich das entwickelt, danke nochmal :)
LG
Arne
 
Kennst Du "Justinguitar"? Ein kompletter Internetkurs, -kostenlos.
Der findet Gehörtraining sehr wichtig und hat in seinen Lektionen, Übungen im entsprechenden Level.
Wenn Du die Lektionen, von Anfang an, komplett durchmachst, weisst Du auch wo Du spielerisch stehst.
Etwas englisch ist allerdings notwendig.

Hier ein einfaches Beispiel aus der ersten Lektion.
http://www.justinguitar.com/en/BC-118-JUSTINstage1.php

Gruß Hans
 
Gehörbildung alleine reicht nicht wenn man nach Gehör spielen will. Singen mag nicht der einzige Weg sein aber der einfachste, sicherste, musikalischste und auch meistgenutzte.
Das reine Hören von Intervallen brigt nicht viel fürchte ich.
 
Das reine Hören von Intervallen brigt nicht viel fürchte ich.
Das dacht ich mir auch schon :redface:
Ich spiel nun 9 Monate lange Tonleitern hoch und runter und hab übungen in dennen ich nur die Terz, die None, die Octave oder sonst was spiele.
Aber gebracht hat es bisher nichts :D (außer für die Finger !!)
 
Such dir doch einfach mal ein paar Lieder oder Backing-Tracks und improvisiere mit den passenden Tonleitern darüber. ;)

Zur Not kannst du auch einfach was aufnehmen, z.B. für C-Dur eine II-V-I Kadenz in Schleife (Dm7-G7-Cmaj7) oder einen Quintfall.
 
Das dacht ich mir auch schon :redface:
Das Problem ist, dass man beim reinen Hörüben von Intervallen kein Land sieht, sobald mehrere Intervalle aufeinanderfolgen. Man kann sie dann nicht mehr trennen und braucht meistens den Gesang. Oder vetraute Strukturen die man eben öfters gesungen hat.
Das Riff von Smoke on the Water ist sukzessiv bspw. r1 - kl3 - g2 - das kann man auch singen üben genau wie die anderen Intervalle. Die Routine bringts am Ende.
 
Auch ein sehr gutes Beispiel:

 
wow ..... das ist echt unglaublich, dass jemand zu 100 % das umsetzen kann was ihm in den Kopf kommt.
Richtig krass find ichs wenn er die Terzen dazu singt.

Aber vielleicht ists ja auch komplett einstudiert ..
 
Wie in jedem ultraschnellen und langem solo wird es sicherlich einige fest geplante Eckpunkte gegeben haben.
Ich bezweifle aber dass er 100% alle Töne singt ;)
 
Willst du das Stück wirklich 100%ig nachspielen so wie es der Künstler spielt oder reichen dir die Grundlagen für das Stück ?

Zu Gehörtraining kann ich nur sagen wie ich angefangen habe (kann auch nur akkorde und relativ einfache Melodien raushören)
Einfache Lieder wie von den Red Hot Chili Peppers nehmen, raushören. Dann auf Ultimateguitar o.Ä. gehen und schauen ob dus richtig hast. Kompliziertere Stücke raussuchen. Ich habe von Colin Hay "Overkill" (bekannt aus Scrubs :) ) rausgehört, mit Solo, danach fühlte ich mich sehr viel sicherer in allem was ich danach rausgehört habe.
LG Joschka
 
Ja das Raushören von Songs ist Übungssache.
Ich gebe bei youtube auch manchmal irgendwelche begriffe ein und wenn ein Song rauskommt höre ich ihn einfach raus. Das geht immer schneller mit der Zeit (und man stellt fest dass manches wirklich 1000e male verwendet wird).

Mit den Ärzten oder den Hosen könnte man gut anfangen. Erstmal nur Akkorde, dann melodien. Dann Gesangslinien nachspielen (siehe Solo smells like teen spirit) - da ist dann wieder der Punkt mit dem singen und parallel spielen.
 
M
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
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