Nach Gehör spielen (für Nicht-Musiker)

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Hallo,


warum kein ein Nicht-Musiker intuitiv eine neue nicht virtuose Melodie sofort nachsummen oder nachpfeifen aber nicht sofort auf einem Klavier nachspielen?
Können Musiker das? Und nach wie langer Trainingszeit?
Kann man das gezielt trainieren, vielleicht mit geschlossenen Augen am Klavier üben?


Schönen Gruß
 
Eigenschaft
 
Weil die Stimmbänder ein anderes Instrument sind als das Klavier ;)
Es ist deutlich einfacher eine Melodie, die wir im Kopf haben, zu singen als sie auf dem Klavier zu spielen, da wir die Tonhöhenänderung selbst steuern können. Also, wenn der Ton nicht ganz der ist, den wir im Kopf hören, können wir den schnell durch "Rutschen" korrigieren. Beim Klavier, Gitarre, Saxophon, Flöte, etc. kann man das nicht so unbedingt. Wenn man da eine andere Note spielt, ist das Korrigieren schwer (beim Klavier unmöglich).
Beispiel: Wir kennen alle die ersten 4 Töne von Beethovens 5. Symphonie. (dadada daaaaaaaa; dadada daaaaaaa :D)
Setz' dich doch einfach mal ans Klavier und spielen irgendeinen Ton. Von diesem Ton fängst du an diese Töne zu singen, einen nach dem anderen. Dabei suchst du jeden Ton, den du singst, auch auf dem Klavier. Irgendwann findest du dann die Töne, dann einfach...
Das schaffen auch Nicht-Musiker ;) Aber auch einige Musiker würden das wohl machen (ich manchmal...)
Dass das nicht gemacht werden muss, dafür gibt's Gehörbildung. Da lernst du Intervalle, die du hörst benennen zu können. Aufbauend darauf kannst du irgendwann auch ganze Melodien niederschreiben.
Je mehr man das trainiert, desto weniger muss man den oben beschriebenen Algorhythmus verwenden, dann geht das von alleine...
Wie lange das genau dauert kann ich dir leider nicht sagen, weil das teilweise individuell ist...Der eine lernt das schneller, der andere langsamer, sowie der eine mehr Musik macht als der andere.

Grüße
 
1. Gehörbildung: Du musst jeden einzelnen Ton der Melodie sofort nennen können.
2. ein klein wenig Übung am Klavier, schließlich muss man ein Instrument soweit beherrschen, dass das Spielen nach Gehör kein Hindernis für den Denkapparat ist, der sich dabei an die Melodie versucht zu erinnern. Kurz Automatismus ist das Stichwort!

Ansonsten wars das. Unterschätze Punkt 1 nicht! Übe dein Gehör!

Gruß
Mattenschalk
 
danke für die antworten.
morgen hol ich mir nach 15 jahren pause das roland rp101 und freu mich schon das stück "Non piu andrai farfallone amoroso" einüben zu dürfen.
http://www.youtube.com/watch?v=uVMjQUB3n_g
schönen gruß
 
warum kein ein Nicht-Musiker intuitiv eine neue nicht virtuose Melodie sofort nachsummen oder nachpfeifen aber nicht sofort auf einem Klavier nachspielen?
Weil die Stimmbänder ein anderes Instrument sind als das Klavier ;)
Weil wir unsere Stimme seit unserer Geburt kennen und "trainieren". Es ist uns vertraut damit umzugehen und wir haben sie immer dabei. Mit dem Klavier ist es etwas schwieriger ;)
Für jemanden der auf dem Klavier "zuhause" ist, wäre es kein so großes Problem eine Melodie nach Gehör nachzuspielen.
Können Musiker das? Und nach wie langer Trainingszeit?
Musiker können das und die "Trainingszeit" ist bei jedem unterschiedlich. Das kann von ganz vielen Faktoren abhängen. Je nach Unterrichtsart, Übedisziplin, Instrument, etc.
Kann man das gezielt trainieren, vielleicht mit geschlossenen Augen am Klavier üben?
Ja, das kann man. Das ist sogar eine gute Übung :)

1. Gehörbildung: Du musst jeden einzelnen Ton der Melodie sofort nennen können.
Nein, muss man nicht. Du kannst auch Melodien "raushören" ohne die Töne benennen zu können. Selbst wenn Du sie benennen kannst, wird es dadurch nicht einfacher. Viel wichtiger ist die Beziehung zwischen den Tönen zu erkennen. Intervalle, Akkorde. Diese haben auch Namen. Wenn man die weiß, dann kann einem das Raushören schon erleichtert werden, aber es sist nicht zwingend notwendig.
2. ein klein wenig Übung am Klavier, schließlich muss man ein Instrument soweit beherrschen, dass das Spielen nach Gehör kein Hindernis für den Denkapparat ist, der sich dabei an die Melodie versucht zu erinnern. Kurz Automatismus ist das Stichwort!
Nein, Du musst dafür natürlich nicht ein Intrument beherrschen. Ich kenne wirklich sehr gute Pianisten, die nicht in der Lage sind Stücke rauszuhören, oder nach Gehör nachzuspielen. Dadurch sind das nicht schlechtere Pianisten als andere. Sie haben nur einen anderen Zugang zur Musik gefunden.

...und freu mich schon das stück "Non piu andrai farfallone amoroso" einüben zu dürfen.
http://www.youtube.com/watch?v=uVMjQUB3n_g
schönen gruß
Da hast Du Dir was Schönes ausgesucht :)
 

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