Nach Frust, Unlust und Planlosigkeit - was tun?

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Hallo liebe Forengemeinde,

wir haben momentan das Problem, dass wir mit unserer frischen Band (Dez. gegründet) irgendwie auf dem Holzweg sind :redface:

Musikalisch und Instrumental sind wir auf einer Linie und wirklich Spaß an der Musik - auch harmonieren wir zusammen sehr gut. Inzwischen gibt es ca. 3-4 Cover, die gut laufen und auch schon eigene Songs (2 Instrumental und 3 mit Gesang) existieren schon.

Problem in der ganzen Konstellation ist, dass es (laut diesen Threads) folgende Konstellation entstanden ist (AABBGG) Dabei sind die beiden Alphas Geschwister und haben ab und an unterschiedliche Meinungen, die das ein oder andere mal in Geschwisterliche "ich hab aber Recht" Konflikte enden. Insgesamt haben wir eh ziemlich unterschiedliche Meinungen, wie es nun weiter gehen soll:
  • "Wir brauchen mindestens ein Repertoire von 20 Songs, wenn wir auftreten wollen - wir müssen noch üben"
  • "Wir sollten uns um ein Auftritt im Herbst bemühen, um einen ansporn zu haben"
  • ...

Irgendwie gehen da unsere Meinungen auseinander. Ich bin sogar der Meinung, dass wir jetzt schnellstmöglich eine Demo-Platte aufnehmen sollten um uns bei anderen Bands in der Region als "Support" zu bewerben und zusammen Konzerte zu organisieren. Auch bin ich der Meinung, das unsere Setliste von 9 Songs erst einmal dafür ausreicht und wir uns nun auch endlich mal der Öffentlichkeitsarbeit widmen, sprich vernünftige Demos aufnehmen und auf uns aufmerksam machen.
Aber - ich möchte eigentlich jetzt auch nicht noch eine weitere Alpha-Rolle übernehmen. Auch weil es in der Konstellation echt anstrengend ist, neue Vorschläge oder Ideen einzubringen, da sie oftmals in Diskussionen enden.

Nun habe ich wirklich schon überlegt aus zu treten und bin mit diesem Gedanken noch nicht einmal der einzige. Doch dann proben wir wieder ein paar Stücke, die wirklich laufen und es macht so viel Spaß, dass austreten doch nicht in Frage kommt:redface:

Ich wollte mich jetzt mal hier rumfragen, wie ihr, in euren Bands, den Sprung von Proberaum auf Bühne geschafft habt, denn ich bin mir sicher, dass es, wenn wir erstmal auf der Bühne stehen, echt läuft!

Als kleine "Hörprobe" mal ein Mitschnitt einer Probe - diese Version ist nun einer unserer Cover-Songs, die sehr spontan entstanden ist (Bei der Probe mit dem Zoom H4N aufgezeichnet). Unser Lead-Gitarist war allerdings bei der Probe nicht da.
 
Eigenschaft
 
Wenn Ihr raus auf die Bühne wollt und noch nicht genug Material für einen eigenen abend habt, dann macht doch erstmal die Open Stages in der näheren Umgebung unsicher, da kann man üblicherweise so 20min spielen, manchmal auch länger und Ihr könnt Euch auf 4-5 Songs Konzentrieren, neun reichen dann allerweil. Und man kommt mit anderen Musikern zusammen, die vielleicht auch noch keinen eigenen Abend zusammen haben. Und mit drei solcher Bands habt Ihr dann einen ganzen Abend zusammen...
 
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Wenn ihr bisher noch nie auf der Bühne ward, dann reichen 4-5 Songs sogar dicke. Was wollt ihr denn mit 20 Songs? Am Anfang wird man meistens halt doch nur 15 bis 30 Minuten auftreten dürfen, denn als absoluter Newcomer wird man nicht den Headliner mit 2 Stunden Spielzeit geben können bzw. es wird außer Freunden und Familie keiner kommen. Wenn es nur darum geht auf die Bühne zu gehen, dann sucht euch kleine Auftrittsmöglichkeiten (OpenStage und Contests sind mMn auch ok, möglichst kein pay2play) und knüpft Kontakte zu den anderen Bands, damit ihr irgendwann mal zusammen einen richtigen Clubgig organisieren könnt. Für Promozwecke reicht es auch total zwei Demosongs aufzunehmen (sollte aber schon möglichst professionell klingen), ein Bandfoto zu machen und einen kleinen Infotext zu schreiben, damit ihr euch gescheit bewerben könnt. Diese Aufnahmen könnt ihr auch digital verbreiten bzw. ne Handvoll hübsch aufbereitete, gebrannte CDs unter die Leute bringen. Aber vor allem habt ihr auch mal Erfahrung gesammelt.

Aber ob Gigs euer Problem löst, steht in den Sternen. Wenn es nur daran liegt, ja, dann rauf auf die Bühne. Wenn die Probleme tiefer begründet sind, wird das die Stimmung aber auch nicht bessern. Man reißt sich bis zum nächsten Gig zusammen und bleibt deswegen noch zusammen, aber die Konflikte bleiben und werden letztendlich die Band irgendwann auseinanderreißen, wenn die nicht angegangen werden. So wie es sich liest, hat bei euch jeder in der Band andere Vorstellungen davon wo es mit euch lang gehen soll. Das solltet ihr untereinander mal klären, denn wenn nicht alle am selben Strang ziehen, wird das nichts.
 
Hallo!

Genau an dieser Frage ist meine letzte Band zerbrochen. Das muss aber nichts heißen. :)

Sprecht über das Thema. Dabei ist wichtig, dass ihr nicht nur so nebenbei darüber redet sondern das wirklich in Ruhe besprecht. Keine Instrumente anfassen dabei! Die Debatte muss mit einem Ergebnis enden, das alle mittragen und das auch alle gleich verstehen. Beispiel: Wir proben noch X songs und gehen dann auf diese oder jene Weise auf die Bühne. Dieses Ergebnis gilt dann auch - nachgetreten wird nicht.

Im Laufe der Diskussion wird sich herausstellen, wie weit die Ziele von einander entfernt sind. Wenn ihr wirklich extrem unterschiedlich vorgehen wollt, passt ihr nicht zusammen. Dann würde ich euch zur Trennung raten, so lange ihr euch noch freundschaftlich verbunden seid.

Gruß

erniecaster
 
Gibt es denn ein gemeinsames Ziel?

Wenn nicht, liegt da schon der Hase im Pfeffer. Dann entweder auf ein gemeinsames Ziel durch Gespräche einigen, oder sich was neues suchen.
Die Situation habe ich gerade selber gehabt:

Neue Formation für Top-Sängerin gesucht, die Musiker wollten Soul/Pop/R'n'B-Covers machen (um auf die Bühne zu kommen), der Sängerin schwebte ein Mischmasch aus ca. 50% Cover und 50% eigenen Stücken vor.

Das war meiner Meinung nach (und der der anderen Musiker) nicht umsetzbar, da hierfür der Absatzmarkt fehlt.
Entweder komplett eigene Stücke (dann wird es seeeeehr schwer an Auftritte dran zu kommen) oder aber ein Cover-Programm mit der Möglichkeit, tolle Auftritte zu machen.

Das Thema wurde bei der ersten Probe schon besprochen und somit kam die Band nicht zustande. Das erspart allen unnötigen Frust.
 
Dass jede/r seine Vorstellungen hat, wo es hingehen soll mit seiner musikalischen Entwicklung und der Band ist völlig okay.
Dass ihr darüber diskutiert ist besser als wenn darüber geschwiegen wird.

Vielleicht liegt ein Hase im Pfeffer darin, dass keine klaren Entscheidungen getroffen werden, sondern immer mal einer mit einem Vorschlag kommt, der dann zwar diskutiert wird, der aber dann noch im Raum schwebt und den eher die Zeit begräbt als eine gemeinsam getroffene Entscheidung. Da ist Frust vorprogrammiert, weil sich eben die, die einen Vorschlag gemacht haben, übergangen fühlen. Alles Oben Gesagte finde ich zutreffend: gemeinsames Ziel, gemeinsame Richtung, gemeinsame Vorgehensweise, Unterschiede in der Band produktiv nutzen statt sie gegeneinander zu stellen. Meine Erfahrung dabei ist, dass solche Gespräche allerdings schnell abstrakt werden oder eher ein Schweigen herrscht oder eben doch nur die Alpha-Tiere zu Wort kommen. Es ist schon wichtig, an diese Dinge heranzukommen, aber der Weg ist nicht oft so einfach, wie man es selbst gerne hätte.

Als Vorschlag: Beraumt mal eine Bandaussprache an (am besten nicht im Proberaum) und sprecht darüber, was Ihr die nächsten drei Monate machen wollt und wo Ihr die Band in zwei Jahren seht. Ganz konkret: Haben wir ne CD? Wo treten wir auf, wie oft treten wir auf? Support oder eigene Gigs? Wieviel Zeit will jeder für die Musik investieren und mit welchem Ziel?
Guckt, dass alle zu Wort kommen, dass von jedem/r was dazu kommt.

Und dann trefft ein bis drei klare Entscheidungen:
a) Demo-CD ja oder nein? (Bei ja: wie sind die Rahmenbedingungen (Budget, wie viele songs etc) und wer kümmert sich darum.
b) Support-Auftritte ja oder nein? (Bei ja: welche songs, wo wollt Ihr auftreten, bei welchen Bands wollt Ihr supporten, wer kümmert sich drum?)
c) Wann der erste eigenständige Auftritt und wo?

Sind natürlich jetzt nur Vorschläge, wichtig aus meiner Sicht ist, dass Ihr bewußt eine gemeinsame Entscheidung trefft. Dann weiß jeder, wo die Band steht und kann sich dazu positionieren.

Auch bin ich der Meinung, das unsere Setliste von 9 Songs erst einmal dafür ausreicht und wir uns nun auch endlich mal der Öffentlichkeitsarbeit widmen, sprich vernünftige Demos aufnehmen und auf uns aufmerksam machen.
Aber - ich möchte eigentlich jetzt auch nicht noch eine weitere Alpha-Rolle übernehmen.
Die Alpha-Rolle hat zwei Seiten - zum einen, der "Bestimmer" sein zu wollen, zum anderen auch wirklich was dafür tun. Es kann jemand auf musikalischem Gebiet ein Alpha-Tier sein, aber sich aus der Organisation von Gigs oder einer Demo-CD dennoch raushalten wollen, weil er sich damit nicht auskennt. Schau in dieser Situation erst mal auf Deine Kompetenzen und Dein Engagement - wenn Du in eine Lücke stößt und die Sache gut machst, wirst Du vermutlich mit den Alpha-Leuten nicht anecken.

Von der Hörprobe her spricht aus meiner Sicht nicht viel dagegen, auf die Bühne zu gehen. Einiges kann man noch besser machen aber das Potenzial ist aus meiner Sicht da.

x-Riff
 
Soo wollte mich noch kurz zu Wort melden, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt....

ich habe heute die Band verlassen - und zwar aus einem ganz anderen Grund. Beruflich zieht es mich 60km weiter - zwar nicht ganz weg, aber aufgrund von Schichtdienst und Wochenenddiensten wird es schwer, vernünftige Energie in die Band zu investieren. Eigentlich echt schade, da es, wie schon geschrieben, echt Spaß gemacht hat. Die gestellte Frage hat sich so aber auch geklärt :redface:
 
Dann würd' ich Dir wünschen, dass Du trotz Schicht- und Wochenenddienst dem Musikmachen in irgendeiner Form treu bleiben kannst und nicht vor lauter Erschöpfung vor Dich hin starrst oder so
 

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