Nach 8 Jahren Gitarrenunterricht nehmen?

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burnpotter
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Hallo Leute,

solange wie ich hier angemeldet bin, solange spiele ich auch schon Gitarre. Ich bin mittlerweile 23 und war damals 15, sofort habe ich mich in modernen Metal verliebt, also Lamb Of God, KSE usw. Damals konnte ich das auch ganz gut spielen, Rhythmusgitarre war kein Thema. Danach ging es in eine Band, in der anfangs viel geshoutet wurde, nach 2 Jahren waren es dann meistens aber mehrstündige Progessive-Jams.

Ich bin mittlerweile allerdings an einem Punkt an dem ich mich frage wie viel ich von mir selber erwarte. Ich betreibe viel Homerecording, habe einen Kemper und einige Gitarren. Wenn ich einem befreundeten Gitarristen meine Sachen zeige, dann ist er von meiner Kreativität beeindruckt, er meint, dass die Stücke sehr prägnant sind. Ich weiß selber auch, dass ich Songs schreiben kann, von Rhythmusgitarre über Lead bis zum Bass und dass die Riffs irgendwo meine Handschrift tragen. Das liegt glaube ich daran, dass ich nach meiner Metalphase nie wieder auch nur einen Song nachgespielt habe. So bin ich zum Großteil auch Autodidakt, habe mich immer vor der Theorie gestreubt.

Einerseits bin ich froh darum, ich spiele zwar viel schlechter als mein Kollege, dieser improvisiert aber meistens vor sich hin und hat wenig zündende Ideen. Früher haben wir zusammen mal in einem Projekt gespielt, ich habe zu 95% alles geschrieben. Andererseits würde ich mittlerweile gerne viel besser spielen, ich habe zu wenig an mir gearbeitet, nie einen Hendrix-Song gespielt oder auch nur ein Solo.

Ich würde so gerne Hendrix spielen und auch über irgendwelche Backing Tracks improvisieren, aber ich weiß nicht wie ich jetzt einen Lehrer finden soll. Die Grundlagen könnten logischerweise getrost übersprungen werden, aber ich habe Angst, dass mir das nichts bringt. Ich hatte früher 2 Jahre Unterricht, allerdings ging es da eher um Anschlag, Plekhaltung und vor allem um oben genanntes Metalgenre.

Was soll ich jetzt tun? Ich will gerne mit einem Lehrer anfangen, ein paar Klassiker durchgehen und nach ein paar Monaten, wenn das "flutscht" mit dem improvisieren anfangen. Nur bin ich kein Anfänger mehr und ich habe im Laufe der Jahre Lehrer mitbekommen, die nicht wirklich besser als ich waren, die auf Biegen und Brechen die Theorie reingekloppt haben und wo mir der Unterricht keinen Spaß gemacht hätte. Da muss ein Mittelweg gefunden werden, vielleicht kennt von euch ja jemand einen Lehrer im Bereich Düsseldorf? Ich weiß nicht ob ich von Privatleuten oder Schulen mehr halten soll?

Danke für eure Anregung :)
 
Eigenschaft
 
war vor 2 monaten in einer ähnlichen situation, hab seit anfang feb. jetzt einen lehrer und nachdem ich 90% nur metal gespielt habe (auch in bands).

wir machen grad einen einfachen 12 Bar Blues und ich muss sagen ich hab in den letzten 3 wochen mehr gelernt als in den letzten 2-3 jahren und macht mir unheimlich spaß herumzubluesen. Mal schaun was als nächstes kommt.

finds auch extrem interessant jetzt endlich die ganzen zusammenhänge verstehen zu lernen.

Wobei ich noch sagen muss, er ist ein professioneller lehrer und spielt seit 20 jahren und hat jazz gitarre studiert, vom können hat er mich ab der ersten sekunde beeindruckt
 
So hätte ich das auch gerne :)

Ich habe nur das Gefühl, dass 70% der Lehrer nicht das halten was sie versprechen...Ich hatte hier in Düsseldorf 1 Jahr Klavierunterricht bei einem professionellen Jazzmusiker, der aber auch total auf Filmmusik stand, was der Grund war weswegen ich damit überhaupt angefangen habe. Wir waren seit der ersten Stunde auf der gleichen Wellenlänge. Der Unterricht war bei ihm zu Hause.

Wäre toll wenn ich so jemanden auch für mein Hauptinstrument finden würe :)
 
Ein Lehrer lohnt sich immer, wenn man sich verbessern will. Ich spiele mittlerweile fast 16 Jahre und würde mir, wenn ich die Zeit hätte, trotzdem noch Untericht geben lassen. Es gibt immer etwas, was man von anderen Musikern lernen kann. :)

Von daher: Viel Glück bei der Suche! Zur Not kannst du ja vielleicht auch einen anderen Gitarristen fragen, grade beim Improvisieren ist keine so grobe Wissenschaft dahinter, wenn man sich schon mit Rhythmus-Parts auskennt.
 
Also ich persönlich hab auch ein Lehrer, der sehr locker drauf ist und sich individuell auf dich einstellt. Wenn du sagst ich will covern dann covert der mit dir, wenn du sagst lass mal Musiktheorie reinkloppen dann freut er sich Salz in die Wunde zu streuen ;)
Zur Frage Schule oder privat:
Schule
Da hast du einen (meist) studierten Lehrer, der einfach auch weiß was er tut. Es gibt unzählige Gitarristen, die alle denken sie könnten Unterricht geben auch wenn die meisten es besser lassen sollten. Habe zudem die Erfahrung gemacht, dass an privaten Musikschulen bessere Lehrer zu finden sind als an der städtischen Musikschule, aber das ist denk ich jetzt mal bei mir lokal so und muss nicht überll gelten.
 
Ich denke auch, das es wichtig ist einen Lehrer zufinden, der/die auch stilistisch auf einer Wellenlänge mit einem selber ist. Wenn man gerade anfängt ist das vielleicht nicht ganz so wichtig, auf fortgeschrittnerem Niveau ist es meiner Meinung aber ein wichtiges Kriterium. Eine gute Möglichkeit ( neben den bereits erwähnten ) so einen Lehrer zu finden wäre z.B. auf Sessions oder Konzerte zu gehen und dort gezielt Gitarristen anzusprechen, deren Spiel einem gefällt.
 
Hi,

ich hänge mich jetzt auch einfach mal an den Thread. Ich möchte mit dem Gitarre spielen anfangen, jedoch scheue ich noch etwas die nicht gerade geringen Kosten für einen Gitarrenlehrer! Was ist denn von dem lernen mit Apps zu halten, sowas hier https://itunes.apple.com/de/app/coach-guitar-lernen-sie-gitarre/id405338085?mt=8 ?

Kann man damit wirklich lernen? Oder "muss" man auf einen Lehrer zurückgreifen?

Freue mich auf eure Rückmeldung.
 
Apps, Youtube und dergleichen kann man später heranziehen, aber am Anfang sollte man unbedingt einem richtigen Menschen mit Ahnung gegenübersitzen. Der kann dich laufend auf Haltungsfehler aufmerksam machen und sonstige Dinge, die dir so nie auffallen würden. Ich habe damals ein Jahr lang autodidaktisch gelernt und bin über Punk mit Powerchords nie hinausgekommen. Danach habe ich mir einen Lehrer gesucht und konnte wahnsinnig große Fortschritte verbuchen.
Gönn dir doch zumindest ein halbes Jahr richtigen Unterricht.
 
Da wahrscheinlich in den nächsten 2 Monaten ein Umzug (Studiumswechsel) bei mir stattfindet, werde ich dann mal nach einem Lehrer suchen. Vielleicht wird es sogar Köln, da gibt es bestimmt ein paar sehr gute Lehrer.

Ich denke, dass ich mir die grundlegenden Songs von Hendrix mit meinem Können aber auch schonmal so beibringen kann. Nur würde ich gerne die richtige Fingerhaltung beachten und doch mit einer Stütze lernen. Habt ihr da schonmal Erfahrungen mit etwaigen Medien gemacht? Eine App auf meinem Iphone wäre mir viel zu klein. Bei Youtube muss man sich das zusammensuchen und lernt wahrscheinlich jeden Song nach einem anderen Lehrer.

Ein Buch wäre toll, oder ein Online-Workshop.

Früher habe ich alles immer mit Guitar Pro erlernt, wird das Programm immernoch so viel genutzt und bietet fehlerfreie Tabs?
 
Ich lehre selbst und habe dann doch noch selbst auch unterricht (unregelmäßig) - so wie ich dich einschätze, also wenn du das wirklich total gerne lernen willst, würd ich dir auch fast das empfehlen.

Denke du bist eher so ein typ der alle 2-4 wochen mal nen anstoß braucht und dann auch selber was gebacken bekommt, ist dem nicht der Fall, dann bleibt ja immernoch wöchentlicher Unterricht.
Helfen tut das aufjedenfall!

@ Guitar pro - ich nutze es heute noch, ist super praktisch weil man ja gleich ein backing mit dabei hat, zumindest meistens. Auf Ultimate-Guitar.com findest du zuhauf gute tabs.

Lg
 
Das Problem bei Hendrix ist zum einen, dass seine Werke teilweise nicht sehr Lehrbuchmässig sind. Durch diese Unkenventionalität sind sie aber meist sehr interessant xD
Zum anderen deckt Hendrix verschiedene Stile ab, seine Anfangsphase war sehr R&B und soullastig, im weiteren Verlauf bewegen sich seine Werke zwischen poppigen Balladen, rohen Bluesimprovisationen bis hin zu avantgardistischer Experimentalmusik. Einen Lehrer zu finden, der das alles abdecken kann wird sich nicht so leicht finden lassen, aber die Basics dürfte so ziehmlich jeder Rockgitarrenlehrer vermitteln können. Hendrix spieltechnik lässt sich grob in Begleitung und Solo unterteilen. Charakteristisch bei der Begleitung ist dass er nicht einfach stur akkorde schruppt sondern single notes und akkorde vermischt ( Anspieltip: Hear my train a comin, akustik version ). Im Solospiel sind halt einfach die Bendingtechniken essentiell, k.a. wie fit Du da bist. Vom Tonmaterial ist das fast immer eine Bluespentatonik also auch keine wirkliche Raketenwissenschaft. Was Hendrix ausmacht sind halt sein Ausdruck und sein kreativer Umgang mit dem limitierten Tonmaterial, vergleiche z.B. drivin south, 6 minuten pure Energie mit ner simplen Bluespentatonik über nur einen Akkord!
Zum selber beibringen würd ich mit konventionelleren Sachen anfangen, meine ersten Stücke waren Hey Joe und The Wind Cries Mary, damals hatte ich ein Songbook mit tabs. Vor allem das Solo von The Wind Cries Mary ist super zum einsteigen, weil es technisch nicht so anspruchsvoll ist trotzdem aber super klingt und da schon sehr charakteristische Hendrixelemente zu finden sind.
Hier wird es ganz gut erklärt:
http://www.youtube.com/watch?v=3YnokWQ2wHg
Das Positive in Zeiten von Internet und Youtube ist, dass man zu Hendrix eine Menge Sachen findet, die Aufgabe des Autodidakt ist dann eben sich in diesem Dschungel zurechtzufinden, was aber, wenn man nicht gerade bei null anfängt eine lösbare Aufgabe ist. Ich persönlich wäre damals froh um youtube gewesen, das hätte mir beim lernen denke ich schon sehr geholfen.
 
danke floydish, das macht Mut :) Da ich auch recht unkonventionell spiele, kann ich die Sachen ja auch im Rahmen selber interpretieren :)

Guitar Pro ist glaube ich trotzdem eine gute Hilfe, da ich mir einzelne Passagen schnell vorspielen lassen kann. Nur reicht da auch die 5er-Version? Die würde ich sehr günstig bekommen :)
 

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