Mythbassters - Gerüchte, Halbwissen und urbane Legenden widerlegt oder bestätigt!

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Um gegen das Halbwissen im Forum vorzugehen hatte EDE-WOLF die Idee Gerüchten und Halbwissen zu Leibe zu rücken. Wenn ihr also eine "urbanlegend" aufdecken wollt, dann könnt ihr das im "Der "Gerüchte-Widerleg-Thread" tun. Die gesammelten "Legenden" könnt ihr hier nachlesen und über die Navigationsleiste die einzelnen Kategorien aufrufen.

Viel Spaß beim Lesen und Enträtseln.:great:

Instrumente - Effekte - Verstärker / Boxen - Tabs / Spieltechniken - Saiten / Zubehör
 
Eigenschaft
 
Instrumente:

EMG-Tonabnehmer:

ironjensi schrieb:
ich nutze mal die chance um folgendes vorurteil für alle ewigkeiten aus der welt/ aus dem forum zu schaffen:

Es gibt keine Metal/Punk/Jazz... - Gitarren/Bässe und keine Metal/Punk/Jazz...Amps!

Es gibt, wenn überhaupt, lediglich instrumente und amps, die für eine musikrichtung eventuell mehr oder weniger geeignet sind, aber generell ist jedes instrument und jeder amp für jede musikrichtung zu gebrauchen! warum? weil alles geschmackssache ist und jeder spielen darf, was er will!

also bitte, keine "suche metalbass" oder "brauche punkamp" threads mehr!

:great:
 
Effekte:

EDE-WOLF schrieb:
Bodentreterchorus:
Ich höre sehr oft: "einzelntreter klingen besser, die sind eben noch analog und son digitalen scheiß will ich nicht"; Glückwunsch, Bodentreter flanger/Chorusse arbeiten auch digital!
 
Verstärker / Boxen:


EDE-WOLF schrieb:
Bassreflexöffnungen:
Es ist zunächst mal falsch zu sagen: "n loch in der Box, macht mehr Tiefgang", im Gegenteil, durch falsche bassreflexöffnungen erhält man sehr leicht unterhalb ihrer abstimmfrequenz einen s.g. akustischen kurzschluss, was zu einem enormen Pegelabfall im Bassbereich führt.

15er/18er:
Oft liest man: 15er und 18er dröhnen nur und sind zu langsam, ist für sich genommen auch unsinn, es kommt auf den antrieb des speakers an, und danach hat eine SWR 15er ein besseres impulsverhalten als ein 10er aus einem ampegkühlschrank. Und siehe da: richtig präzise ist gar nicht immer gewünscht

Eine box muss bis 40hz (beim 5-saiter 30hz) runterkommen:
Auch das ist falsch,in diesen Frequenzbereichen würde man 1. unglaublich viel Leistung benötigen und 2. unglaublich große Lautsprecher benötigen. Es reicht wenn eine box bis gut 50hz oder ähnliches runterkommt, da sowieso der "Residualeffekt" eintritt, der besagt, dass der mensch einen ton anhand seiner obertöne erkennen kann, das heisst: habe ich ein low-b mit 31hz und dessen obertöne mit 62, 124, 248 hz, so erkennt man den ton trotzdem als low-b, selbst wenn die 31hz komplett weggeschnitten werden

elkulk schrieb:
Gerücht:"Wenn ich meinen Gain-/Level-/Volumeregler nur halb/soundsoweit aufgedreht habe, hat meine Endstufe noch soundsoviel Leistungsreserven."

Korrektur:
Die von einer Endstufe aktuell abgegebe Leistung hängt von der Höhe des Eingangssignals und dem Verstärkungsfaktor ab. Je höher das Eingangssignal ist, desto weniger kann der Endstufenregler noch tatsächlich regeln.

Beispiel (für die, die es genauer wissen wollen):
  • max. Endstufenleistung: 100W
  • max. Verstärkungfaktor der gesamten Endstufe (dort sind bei Transistorendstufen üblicherweise Vorstufen-Operationsverstärker und Leistungstransistoren verbaut *):
    100.000, d. h. der Regler (Potentiometer, Poti **) erlaubt Einstellungen der Verstärkung zwischen minus unendlich und 100.000
  • angenommen der Poti regle das Signal linear ***
Eingangssignal 1mV
=> max. erreichbare Endstufenleistung: 100W bei voll geöffnetem Poti (1mV x 100.000)
Leistungsreserven bei 1/4 aufgedrehtem Poti: 75%
Leistungsreserven bei 1/2 aufgedrehtem Poti: 50%

Eingangssignal 2mV
=> max. erreichbare Endstufenleistung: 100W bei 1/2 geöffnetem Poti (2mV x 50.000)
Leistungsreserven bei 1/4 aufgedrehtem Poti: 50%
Leistungsreserven bei 1/2 aufgedrehtem Poti: 0% !!!

* vgl. http://de.wikipedia.org/ mit den Artikeln "Transistorverstärker", "Leistungsverstärker", "Endstufe" und "Verstärker (Technik)"
** vgl. https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=37263 Post #1
*** vgl. https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=37263 Post #2
ironjensi schrieb:
ich nutze mal die chance um folgendes vorurteil für alle ewigkeiten aus der welt/ aus dem forum zu schaffen:

Es gibt keine Metal/Punk/Jazz... - Gitarren/Bässe und keine Metal/Punk/Jazz...Amps!

Es gibt, wenn überhaupt, lediglich instrumente und amps, die für eine musikrichtung eventuell mehr oder weniger geeignet sind, aber generell ist jedes instrument und jeder amp für jede musikrichtung zu gebrauchen! warum? weil alles geschmackssache ist und jeder spielen darf, was er will!

also bitte, keine "suche metalbass" oder "brauche punkamp" threads mehr!

:great:
Röhrenwatt und Transistorwatt:
BiTurbo schrieb:
hat man schon geschrieben dass:

1 Watt Röhre != 3 Watt Transe

1 Watt ist eine phys. Einheit, die unabhängig von der Art wie sie erzeugtr wird gleich groß ist .

Falls nicht so ganz zum Thema passt, soll der Beitreag gelöscht werden ;)
EDE-WOLF schrieb:
ne das stimmt schon!


ich führ das mal ein wenig aus:

grundsätzlich unterscheiden sich transistorwatt nicht von röhrenwatt, das heißt ein cleaner röhrenamp, der 100watt abgibt ist genauso laut wie ein cleaner transistoramp, der 100Watt abgibt,

interessant wird es, wenn man beide amps ins clipping fährt, während ein transistoramp so hart verzerrt, dass es einfach nur störend klingt und man ihn daher nicht ins clipping fährt, er also bei seinen "100 cleanen watt" bleibt, so übersteuert der röhrenamp (also die röhrenENDstufe) deutlich weicher und angenehm klingend.
Clippen bedeutet, dass die verstärkerschaltung das signal nicht mehr linear verstärken kann, das heißt während der amp bspw. aus 1V eingangsspannung 2V ausgangsspannung im linearen betrieb erzeugt, so verstärkt er im clippenden zustand nicht mehr linear, bspw. entstehen bei clipping dann aus 2V eingangsspannung nur 3V ausgangsspannung, wobei eigentlich 4 V enstehen müssten.
eine Röhrenverstärkelschaltung verstärkt, wenn sie clippt aber immer noch deutlich linearer, beim transistor ist ab einer bestimmten ausgangsspannung einfach relativ hart "schluss", dass ist es egal ob 2 oder 3V eingangsspannung vorhanden sind, hinten kommen immer 4 raus... schaut man sich das entstehende signal an, so ist es also abgeflacht, spektral gesehen bedeutet das, dass dem signal zusätzliche obertöne hinzugefügt werden, das ist genau das, was man klassisch unter einem "verzerrer" versteht. die art, wie "abgeflacht" wird, bestimmt, ob es gut klingt oder nicht, und welche obertöne hinzugefügt werden, man kann ganz grob sagen, dass alle geradzahligen harmonischen gut klingen, die ungradzahligen eher weniger (ACHTUNG: stark vereinfacht).
Röhren klingen, wenn sie clippen dann eben deutlich angenehmer als transistorschaltungen, weshalb man sie dann auch gerne in übersteuerung fährt. Ein Cleanes signal hat, gegenüber einem clippenden, übersteuerten signal einen s.g. höheren "crest-faktor", der crest-faktor beschreibt den zusammenhang von maximalem pegel zu durchschnittspegel. ein hoher crestfaktor bedeutet, dass die pegelmaxima (also die punkte an denen der amp ins clipping geht) im vergleich zu dem durchschnittspegel des signals (der weitestgehend für das "Lautheitsempfinden" veranwortlich ist) hoch sind, das heisst: bei maximaler aussteuerung des amps erhalten wird doch eine verhältnissmäßig geringe lautheit, wir empfinden das signal also als "leise".
Ein geclipptes signal ist zwangläufig auch komprimiert (was nicht heißt, dass ein komprimiertes signal verzerrt!!!), das bedeutet: es hat einen geringeren crest faktor, was wiederum bedeutet, dass es bei gleichem maximalpegel deutlich lauter wirkt, also das ungeclippte signal!

Da man in der realität dann meist einen clippenden röhrenamp mit einem nicht clippenden transistoramp verglichen hat, entstand das gerücht, dass "röhrenwatt" lauter seien als transistorwatt was, eben falsch ist!

btw: wenn der amp zu leise ist, und man nichts gegen leichtes clipping hat, so kann durchaus auch röhrenPREamps verwenden, die eben das gleiche tun nur auf vorstufenbasis, zugegeben, das klingt anders, aber technisch und von der lautheit her nimmt sich das nicht viel!
Böhmorgler schrieb:
Clipping - so sieht's aus:
links ein normal verstärktes Signal

rechts ein verzerrtes
- blaue Linie: das was hinten beim Verstärker rauskommt
- rote gepunktete Linie: das was hinten beim Verstärker rauskommen müßte, wenn er denn so verstärken könnte, wie er sollte.

http://www.st-andrews.ac.uk/~www_pa/Scots_Guide/audio/clipping/fig1.gif

Man sieht: aus dem Sinussignal wird eher ein rechteckähnliches Signal. Sinussignale enthalten keine Obertöne; Rechtecksignale enthalten die geraden harmonischen Obertöne.
Jay schrieb:
Rechtecksignale enthalten die ungeraden harmonischen Obertöne.
Böhmorgler schrieb:
wir haben beide Unrecht :( bzw. beide Recht :)

Das Problem ist die Bezeichnung als "harmonische Obertöne". Entweder muß man von Hamonischen sprechen oder von Obertönen, sonst kommt man mit der Zählung durcheinander

Grundton = 1. Harmonische
1. Oberton = 2. Harmonische
2. Oberton = 3. Harmonische
3. Oberton = 4. Harmonische

etc.

Also:
Die Rechteckschwingung enthält die geraden Obertöne bzw die ungeraden Harmonischen.

Formal:
f(t) = sin(t) + 1/3 sin(3t) + 1/5 sin (5t) + 1/7 sin (7t) + 1/9 sin (9t) + 1/11 sin (11t) (...)
t=Frequenz
EDE-WOLF schrieb:
ist K1 eigentlich erster oberton oder erster harmonische?^


edit für die anderen noch zur grafik: was man dort sieht ist s.g. digitalclipping! also die härteste form des clippings!

transistoren clippen auf ähnliche art und weise, trotzdem nicht ganz so hart,
röhren noch deutlich "seichter"
 

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