My Favourite Things - ersten 4 Takte

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Reeder
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Äolisch oder Dorisch - wie spielt ihr's?
 
Eigenschaft
 
harmonisch moll.
 
Dorisch.
 
Mal meinen Unsinn hier produzieren:
Aeolisch find ich hier passend. Man kann bestimmt auch schoen noch die maj7 und/oder 6 reinmachen (sind wir wieder beim Line CLiché). Vielleicht auch mal B-Phrygisch spielen (besonders bei der F#m7b5-B7 Sache)? Ich würde sagen alle Molltonleitern klingen hier in Ordnung, obwohl ich gegen Dorisch tendieren würde - dann doch eher Harmonisch Moll.

p.s.: Unbedingt bei YT http://www.youtube.com/watch?v=I_n-gRS_wdI anschauen, wenn mans noch nicht mind. 100x gesehen hat!
 
Mir erschließt sich gerade nicht, warum Harmonisch Moll an der Stelle angebracht wäre :redface:. Könntet ihr dazu noch ein paar Worte verlieren? Und spielt ihr dann über den F#-7 auch HM oder einfach HM2?
Ich selber würde F#-7 auf jeden Fall Phrygisch spielen und E-7 am ehesten Äolisch, auch wenn der Faulpelz in mir "Dorisch" ruft...
 
Diatonisch gesehen ist das E-Moll. Also Aeolisch. Wenn du bei Aeolisch eine maj7 statt b7 spielst haste Harmonisch Moll. Soviel dazu. Phrygisch über F# Halbvermindert ist vielleicht eine Variante - immerhin hat es ne b6 und ne b9. Diatonisch scheint mir das aber Lokrisch besser (daher auch ein Halbverminderter Akkord). 2-5-1 in Moll kannst du nun recht interessant einfärben... diatonisch gesehen würde man bei der 5 (aus 2-5-1 in Moll) Phrygisch vermuten. Das gefällt aber nicht, klingt etwas zu schwach (wirkt nicht kadenziell oder so würde wohl jemand der mehr Ahnung als ich hat, sagen). Das wussten auch die Komponisten von MFT und haben die Töne von Phrygisch gleichgelassen, aber statt der kleinen eine große Terz verwendet. Darum ist da nun auch ein B7b9 Akkord. Wenn du nun schaust, welcher Ton die grosse Terz von B7b9 bei dem E-Moll Akkord wird, siehste, dass dort die b3 eine b7 ist. Wenn du den aber erhöhst kommste von der 3 zur maj7. Aha. Da haste dein E-Harmonisch Moll also. Ich persönlich finde aber, wie schon in meinem ersten Posting angemerkt, einfach Phrygisch spielen auch nicht so schlecht, besonders wenn die Band eben den Dominant7 Akkord begleitet schoen. Ich meine John Coltrane hat es (mindestens einmal) sogar ganz ähnlich gesehen (Phrygisch statt HM5... ist eigentlich ja `nur` diatonisch, aber ne #9 kann auch schoen klingen. Für mich tut sie es hier zumindest.)
 
Moment.
Also bei mir (Realbook #1 5. Edition) sind die ersten vier Takte E-7 | F#-7 | E-7 | F#-7, von halbvermindert weit und breit keine Spur und die II-V-I zurück zum E-7 geht auch erst in Takt 15 los.

VII-7 (in unserem Beispiel F#-7) ist eine aus der lydischen Modalität entnommene MI-Funktion und wird demnach Phrygisch gespielt. Nimmt man E-Moll anstatt G-Dur als Grundtonart bleiben alle Moll-Kirchentonleitern übrig, außerdem Dorischb9 und Dorisch#11 (na gut, die benutzt keiner). Der Akkord hat ja gar keine dominantische Funktion. Das der B7 mit ner alterierte Dominantskala (am naheliegensten natürlich HM5) gespielt wird ist mir völlig klar.

Vielleicht haben wir es mit unterschiedlichen Versionen zu tun?
 
Hm, OK. Bei mir ist da tatsächlich nur ein Em über den ersten 4 Takten. Damn. Es sollte mal ein "richtiges" Realbook geben bei denen auch die Songtexte mit drunterstehen. Aebersold scheint auch ein F#m7 zu spielen. Ich denke mal ich werde heute noch die RB Version ausdrucken. Schon eigenartig dieses "Jazz Fakebook" (um es hier mal genannt zu haben) - mal zuviele Changes, mal zuwenige. Mit Phrygisch haste dann auch recht. Hat eindeutig die meisten gemeinsamen Töne mit Lokrisch. Sorry. Dann in Dorisch/Phrygisch spielen? Oder die nur die Harmonie Dorisch/Phrygisch spielen lassen? Ich denke hier hat man ziemliche Wahlfreiheit, nicht?
 
Ja, es gibt eine Harmonisierung mit Em7 und F#m7 und eine nur mit Em in der ersten Zeile. Ersteres legt aber eindeutig dorisch nahe, da die dorische Skala als einzige (?) Moll-Skala M7-Akkorde als I und II hat.
 
In den ersten 4 Takten wird doch noch dem vorhergehenden Solisten applaudiert. Meint ihr, da hört irgendwer den Unterschied zwischen dorisch und harmonisch moll? :D
 
und was ist, wenn man 2 durchgänge soliert? :)
 
bisschen out spielen ;)
 
also ich spiele über em7 a-melodisch moll, über f#m7 b(h)-mel.moll und über cmaj wieder a-mel. moll oder einfach a-mollpenta oder G-Dur.
 
Klingen die ganzen großen Terzen über die Moll-Akkorde nicht eklig?

Und ist es nicht ein bisschen zuuu abgefahren direkt mit ner #5 über den Cmaj zu gehen?
 
doch. und wie. das liegt daran, dass ich einen absoluten krampf getippt habe....:screwy:

meine antwort gilt natürlich nur für dur-akkorde also E7 und B7

a-melodisch moll über cmaj7 geht natürlich....

ergo: bei der em7, bm7 und cmaj7 würde ich aus der not mit e-mel-moll, b-mel-moll und a-mel- moll arbeiten oder der moll-pentatontik.

womöglich ginge auch kryptisch vermindert pull-moll, aber das kann ich nicht genau belegen ,-))
 
Hi Leute,

interessante Frage von Reeder.

Nun wäre aber nicht nur interessant zu wissen wie Ihr die Changes spielt, sondern wie Coltrane, bzw. McCoy sie spielten.

Hierzu stellt Scott Anderson in seiner These Folgendes vor:

1.) "John Coltrane before “My Favorite Things”
2.) “My Favorite Things” before John Coltrane
3.) “My Favorite Things”: Coltrane’s interpretation
4.) Analyses of four Coltrane performances of “My Favorite Things”:

* I. 21 October 1960, Atlantic Studios, New York, NY
* II. 7 July 1963, Newport Jazz Festival, Newport, RI
* III. 2 July 1965, Newport Jazz Festival, Newport, RI
* IV. 22 July 1966, Sankei Hall, Tokyo, Japan

LINK

Wie man jetzt schon ahnt, die Frage ist nicht so einfach zu beantworten.
Viel Spaß bei der Lektüre.
 
Also, ich spiele generell die Skalen, die ich für ein Stück brauche. Und oft wechsle ich auch mittendrin die Skalen, weil ich eben die Skala spielen muß, die zu der Färbung meiner Chords passen...
Sich vorher festzulegen, welche Skala man wo spielt, hat nix mehr mit Improvisation zu tun - finde ich... - ein Stück sollte dazu natürlich gut vorbereitet sein, damit man frei spielen kann, sonst wird das nix...
Von daher verstehe ich auch nicht, weshalb man sich auf EINE Skala einschießen muß.

Außerdem kann man wirklich JEDEN TON spielen, da darf man sich so eine Skala nur als Tongerippe vorstellen. Da gibt es dann noch Leittöne, Durchgangstöne, Wechselnoten, Verzierungen aller Art... - und natürlich das OUT-Spielen, klar. Man muß aber noch Wissen, was man wo machen kann, rhythmische und musikalische Schwerpunkte sind zu beachten und im Ensemble natürlich noch die Mitmusiker und ggf. das Publikum, die gerne auch mal einen Scherz lieben.

Was auch oft vergessen wird, daß man wirklich alles spielen kann, wenn man Ostinati bzw. rhythmische Sequenzen etc. nutzt - da sind herkömliche harmonische Denkweisen nicht mehr angebrracht, es ahndelt sich vielmehr als eine Schichtung verschiedener Harmoniekonstruktionen.

Wenn man sich nur an die Töne hält, die eine Skala hergibt, wird´s ganz schnell bestenfalls schulmäßig und schlimmstenfalls ein elendes sinnloses Gegrutze. Melodik ist wichtiger als Geschwindigkeit, doch kann man sehr gut auch mit letzterem jede Harmonielehre überlisten.

Es geht nur um Strukturen, nur Strukturen, gewürzt mit Kreativität...
 

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