Ottochilli
Registrierter Benutzer
Moin,
es geht nachfolgend um zwei Zerrpedale, die sich klanglich ähnlich sind und sich daher für einen Vergleichstest eignen.
Das MXR ZW44 OD:
Gehäuse:
Es handelt sich um typisches Industrieeffektgehäuse, dickes Blech, über die Bodenplatte zu öffnen. Die Unterseite ist gummiert. Solide verarbeitet. Könnte ein Panzer rüberfahren. Danach dürfte es allerdings nicht mehr zu gebrauchen sein. ;-)
Features:
Das ZW44 kann mit einem handelsüblichen 9 Volt-Block betrieben werden. An der Seite befindet sich eine Buchse für ein 9Volt-DC-Netzteil. Kennt man von Bosspedalen und anderen. Der Schalter ist Truebypass. Eine Diode zeigt den Betrieb an. Die Potis liefern "Gain", "Level" (Boost) und "Tone".
Es ist klar wofür die Regler stehen. Mit Gain lässt sich der Zerrgrad einstellen. Mit Level kann man die Stärke des Outputs regeln. Mit Tone lässt sich der Klangcharakter einstellen. Von mittig (mit stärkerer Höhenfilterung) bis hin zu einem sehr höhenlastigen Sound.
Klang und Praxis:
Das ZW 44 schreit danach, vor einem gut zerrenden Röhrenamp betrieben zu werden. Nach einigen Vergleichen möchte ich mich darauf festlegen, dass ein JCM 800 (Mod. 2203 oder 2204) beste Ergebnisse liefert. Vor einem cleanen Amp klingts fisselig und dünn. Das Satte geht abhanden. Stellt man sich allerdings einen gut angezerrten Amp ein, kann das ZW44 gut punkten. Der Gaingrad geht in den Distortionbereich hinein. Dh. für legatolastiges Spiel mit viel Pinch-Harmonics ist das ZW 44 sehr gut verwendbar. Was auffällt ist, dass der Bassanteil durch Aktivieren des ZW 44 rapide abnimmt. Dieses Wegfallen der tiefen Frequenzen lässt sich durch den Tonregler des ZW 44 nicht wirklich kompensieren. Damit muss man also leben. Aus diesem Manko wird m.E. zugleich der Einsatzbereich deutlich. Das ZW 44 sollte m.E. als Solo-Zerrpedal betrieben werden. Für heavy Rhythmen mit dem berühmten "Oohmpf" eignet es sich m.E. nicht so. Vielleicht klappts mit ner großen Mesa 4 x 12 schon eher. Im Vergleich zum BB Preamp klingt es nicht ganz so mittig. Zum BB Preamp s.u.
Fazit:
Bei einem Kurs von 100,- € bekommt man ein wertiges, solide gearbeitetes Pedale, das natürliche, fette Distortionsounds liefert, ohne künstlich zu klingen. Der Ampcharakter kommt letztlich gut zur Geltung. Der Ton hat ordentlich Gain, könnte allerdings noch fetter und wuchtiger klingen. Daran mangelt es zuletzt wohl aufgrund der Beschneidung der Bässe.
Nun zum BB Preamp:
Gehäuse:
Das Gehäuse des BB Preamp hat identische Maße im Vergleich zum MXR ZW 44. Vermutlich der gleiche Hersteller. Es hat aber einen Lackauftrag mit leichter Struktur. Es hat ebenfalls eine Bodenplatte, die abnehmbar ist und über die nach Demontage ein 9-Volt-Block einsetzbar ist.
Features:
Auch der BB Preamp hat einen Truebypass. Eine Leuchtdiode zeigt den Betriebszustand an. Es sind die Regler "Gain", "Volume", "Treble" und "Bass" vorhanden. Diese entsprechen den typischen Reglern, so dass auf o.g. Ausführungen verwiesen werden kann.
Klang und Praxis:
Der BB Preamp liefert ähnliche Sounds wie das MXR ZW 44. Die Verwandschaft ist also nicht nur von der Gerätebauform, sondern auch vom Klang her gegeben. Im Unterschied zum ZW 44 kann man mit dem BB Preamp Bass- und Höhenanteile hervorheben oder absenken und hat somit mehr klangliche Möglichkeiten. Im Direktvergleich zum reinen Ampsound würde ich sagen, dass man ein echte Basshinzufügung nicht erreicht. Durch volles Aufdrehen des Bassreglers am Pedal wird der Sound lediglich mittiger. Im Vergleich zum ZW 44 hat der BB Preamp mehr Fleisch. Der Ton klingt fetter und mittiger. Auch klingt das Pedal einen Hauch dynamischer. Das Anschlagsklicken ist deutlicher. "Gain" und "Volume" stehen in Abhängigkeit von einander. Dreht man "Volume" ganz zu und "Gain" weit auf, ist der Zerrgrad gleich Null. Erst mit Aufdrehen des Volume-Reglers nimmt automatisch der Zerrgrad zu. Mit dem Gain-Regler lässt sich der Zerrgrad nochmals vergrößern. Der Zerrgrad lässt das Pedal in Distortionbereiche gehen. Für Sweeps und Legatoläufe ist das Pedal sehr gut geeignet. Durch den mittigeren Charakter dürfte es sich im Bandgefüge besser durchsetzen. Mir gefällt es insoweit sehr gut. Das Problem an diesem Pedal ist das Rauschverhalten. Es rauscht wesentlich stärker als mein MXR-ZW 44. Jedenfalls dann, wenn man mit dem BB Preamp in den High-Gain Bereich will. Will man eine gut angezerrte Gitarre, dann hält sich das Rauschverhalten im Normalbereich. Leider kann ich so ein Rauschen nicht hinnehmen. Da nützt der ansonsten gute Klang rein gar nichts. Deshalb geht das Pedal zurück.
Fazit:
Ein gut verarbeitetes Pedal, das High-Gain-Soloflüge unterstützt und sich im Bandgefüge gut behaupten dürfte. Das Rauschverhalten ist allerdings Grütze.
Getestet habe ich das Pedal mit einem handverdrahteten (point-to-point) Marshall-Clone, der äußerst geräuscharm ist und sehr gut mit Pedalen harmoniert. Vielleicht leistet es an Fenderamps bessere Dienste.
es geht nachfolgend um zwei Zerrpedale, die sich klanglich ähnlich sind und sich daher für einen Vergleichstest eignen.
Das MXR ZW44 OD:
Gehäuse:
Es handelt sich um typisches Industrieeffektgehäuse, dickes Blech, über die Bodenplatte zu öffnen. Die Unterseite ist gummiert. Solide verarbeitet. Könnte ein Panzer rüberfahren. Danach dürfte es allerdings nicht mehr zu gebrauchen sein. ;-)
Features:
Das ZW44 kann mit einem handelsüblichen 9 Volt-Block betrieben werden. An der Seite befindet sich eine Buchse für ein 9Volt-DC-Netzteil. Kennt man von Bosspedalen und anderen. Der Schalter ist Truebypass. Eine Diode zeigt den Betrieb an. Die Potis liefern "Gain", "Level" (Boost) und "Tone".
Es ist klar wofür die Regler stehen. Mit Gain lässt sich der Zerrgrad einstellen. Mit Level kann man die Stärke des Outputs regeln. Mit Tone lässt sich der Klangcharakter einstellen. Von mittig (mit stärkerer Höhenfilterung) bis hin zu einem sehr höhenlastigen Sound.
Klang und Praxis:
Das ZW 44 schreit danach, vor einem gut zerrenden Röhrenamp betrieben zu werden. Nach einigen Vergleichen möchte ich mich darauf festlegen, dass ein JCM 800 (Mod. 2203 oder 2204) beste Ergebnisse liefert. Vor einem cleanen Amp klingts fisselig und dünn. Das Satte geht abhanden. Stellt man sich allerdings einen gut angezerrten Amp ein, kann das ZW44 gut punkten. Der Gaingrad geht in den Distortionbereich hinein. Dh. für legatolastiges Spiel mit viel Pinch-Harmonics ist das ZW 44 sehr gut verwendbar. Was auffällt ist, dass der Bassanteil durch Aktivieren des ZW 44 rapide abnimmt. Dieses Wegfallen der tiefen Frequenzen lässt sich durch den Tonregler des ZW 44 nicht wirklich kompensieren. Damit muss man also leben. Aus diesem Manko wird m.E. zugleich der Einsatzbereich deutlich. Das ZW 44 sollte m.E. als Solo-Zerrpedal betrieben werden. Für heavy Rhythmen mit dem berühmten "Oohmpf" eignet es sich m.E. nicht so. Vielleicht klappts mit ner großen Mesa 4 x 12 schon eher. Im Vergleich zum BB Preamp klingt es nicht ganz so mittig. Zum BB Preamp s.u.
Fazit:
Bei einem Kurs von 100,- € bekommt man ein wertiges, solide gearbeitetes Pedale, das natürliche, fette Distortionsounds liefert, ohne künstlich zu klingen. Der Ampcharakter kommt letztlich gut zur Geltung. Der Ton hat ordentlich Gain, könnte allerdings noch fetter und wuchtiger klingen. Daran mangelt es zuletzt wohl aufgrund der Beschneidung der Bässe.
Nun zum BB Preamp:
Gehäuse:
Das Gehäuse des BB Preamp hat identische Maße im Vergleich zum MXR ZW 44. Vermutlich der gleiche Hersteller. Es hat aber einen Lackauftrag mit leichter Struktur. Es hat ebenfalls eine Bodenplatte, die abnehmbar ist und über die nach Demontage ein 9-Volt-Block einsetzbar ist.
Features:
Auch der BB Preamp hat einen Truebypass. Eine Leuchtdiode zeigt den Betriebszustand an. Es sind die Regler "Gain", "Volume", "Treble" und "Bass" vorhanden. Diese entsprechen den typischen Reglern, so dass auf o.g. Ausführungen verwiesen werden kann.
Klang und Praxis:
Der BB Preamp liefert ähnliche Sounds wie das MXR ZW 44. Die Verwandschaft ist also nicht nur von der Gerätebauform, sondern auch vom Klang her gegeben. Im Unterschied zum ZW 44 kann man mit dem BB Preamp Bass- und Höhenanteile hervorheben oder absenken und hat somit mehr klangliche Möglichkeiten. Im Direktvergleich zum reinen Ampsound würde ich sagen, dass man ein echte Basshinzufügung nicht erreicht. Durch volles Aufdrehen des Bassreglers am Pedal wird der Sound lediglich mittiger. Im Vergleich zum ZW 44 hat der BB Preamp mehr Fleisch. Der Ton klingt fetter und mittiger. Auch klingt das Pedal einen Hauch dynamischer. Das Anschlagsklicken ist deutlicher. "Gain" und "Volume" stehen in Abhängigkeit von einander. Dreht man "Volume" ganz zu und "Gain" weit auf, ist der Zerrgrad gleich Null. Erst mit Aufdrehen des Volume-Reglers nimmt automatisch der Zerrgrad zu. Mit dem Gain-Regler lässt sich der Zerrgrad nochmals vergrößern. Der Zerrgrad lässt das Pedal in Distortionbereiche gehen. Für Sweeps und Legatoläufe ist das Pedal sehr gut geeignet. Durch den mittigeren Charakter dürfte es sich im Bandgefüge besser durchsetzen. Mir gefällt es insoweit sehr gut. Das Problem an diesem Pedal ist das Rauschverhalten. Es rauscht wesentlich stärker als mein MXR-ZW 44. Jedenfalls dann, wenn man mit dem BB Preamp in den High-Gain Bereich will. Will man eine gut angezerrte Gitarre, dann hält sich das Rauschverhalten im Normalbereich. Leider kann ich so ein Rauschen nicht hinnehmen. Da nützt der ansonsten gute Klang rein gar nichts. Deshalb geht das Pedal zurück.
Fazit:
Ein gut verarbeitetes Pedal, das High-Gain-Soloflüge unterstützt und sich im Bandgefüge gut behaupten dürfte. Das Rauschverhalten ist allerdings Grütze.
Getestet habe ich das Pedal mit einem handverdrahteten (point-to-point) Marshall-Clone, der äußerst geräuscharm ist und sehr gut mit Pedalen harmoniert. Vielleicht leistet es an Fenderamps bessere Dienste.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: