Mustang Case

Uli
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Mein Mustang Bass wurde zwar mit Gigbag ausgeliefert, da ich aber meine Instrumente wegen des besseren Schutzes im Fahrzeugladeraum lieber in Koffern aufbewahre, mußte jetzt auch für den Mustang ein Case her.

Die Markterhebung ergab zum einen, daß Shortscale-Koffer nicht besonders häufig angeboten werden und zum anderen, daß Fender für das Mustang Case einen ziemlich heftigen Preis verlangt, der in keinem Verhältnis zu Material, Qualität und dem Preis der Longscale Cases steht. Irgendwann fiel mir wieder der schmale Waffenkoffer in die Hände, in dem ich früher meine beiden Backups aufbewahrt habe, als ich in der Band noch abwechselnd Bass und Gitarre spielte. Da ich dem Shorty Bass ja mal ein eigenes Case gegönnt hatte und es für die Shorty Gitarre einen Gigbag gab, war der Koffer eigentlich wieder frei und ich schnipselte zunächst etwas Noppenschaum zurecht, damit der Mustang reinpaßte.

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Leider stellte sich im Laufe der Zeit heraus, daß der Noppenschaum wohl doch nicht hart genug war, um dem Gewicht des Mustang auf Dauer standzuhalten, so drückte sich der Schaumstoff am unteren Gurtpin irgendwann so weit zusammen, daß der Bass - zumindest bei aufrechter Lagerung - mit dem Pin gegen die Kofferwand kam und insofern nicht mehr wirklich gepolstert war...und klapperte!

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Also mußte ich mir was anderes einfallen lassen und besorgte mir im Baumarkt eine Hartschaumplatte - etwas Plüsch hatte ich noch von dem Shorty Case. Da ich mir nicht extra für dieses kleine Projekt einen Styroporschneider kaufen wollte, hab ich mir aus einem Stückchen Kupferblech, das die Dachdecker als Abfall weggeworfen hatten, eine Schneidklinge gebogen, die ich über meinen 60W Lötkolben schieben kann und womit sich der Hartschaum wunderbar schneiden läßt, wenn das Blech heiß genug geworden ist.

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Der Bass wird auf die Styroporplatte gelegt und die Konturen werden nachgezeichnet. Da der Body in etwa die gleiche Dicke hat wie die Hartschaumplatte, braucht für den Hals nichts ausgeschnitten zu werden, der wird später auf der Platte aufliegen, während der Body drin verschwinden soll.

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Wenn alle Teile ausgeschnitten sind, kann die 'Bekleidung' beginnen. Beim Klebstoff muß man darauf achten, daß er ausdrücklich für Styropor geeignet ist, etliche Kleber wie Uhu oder Pattex ätzen einfach nur riesige Löcher in den Hartschaum. Teilweise ist das Bekleben mit dem Stoff etwas Fummelkram, weil zumindest mein vorhandener nicht stauch- oder dehnbar ist, was besonders an Rundungen stört, wo man sich dann mit Einschnitten oder eingesetzten Stückchen helfen muss. Für die Halsstütze habe ich aus der Holzabfallkiste ein paar Brettchen zurechtgeschnitten und an der ausgemessenen Stelle eine passende Vertiefung ausgesägt. Die Stütze wird gleichzeitig ein Zubehörfach darstellen und an den Stellen, wo die Brettchen das Koffergehäuse berühren, werden sie mit jeweils einer Schraube von außen zusätzlich fixiert.

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Die Holzkonstruktion läßt sich bequem außerhalb des Koffers mit dem Plüschstoff bekleben, das geht mit dem gleichen Styroporkleber. Allerdings härtet der nicht klar aus, sondern bleibt weiß, was man vorher bedenken muß, falls er später irgendwo zu sehen sein wird.

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Anhand des ausgeschnittenen Styroporbodies hat man jetzt auch eine praktische Schablone, mit der sich der noch fehlende Plüschboden anzeichnen läßt.

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Das Fach der Kopfplatte kleide ich auch noch mit dem Plüsch aus, die beiden Zubehörfächer lasse ich aber so wie sie sind. Jetzt sitzt der Mustang bombenfest in einem Koffer, der deutlich kleiner ist als die Kaufversion...und billiger. :)

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Sehr gute Idee und super Umsetzung :)
 
... gut gemacht!

:great:
 
Wirklich coole und hochwertig wirkende Arbeit! Top! Nur die Farbe vom Plüsch... :D
 
Nur die Farbe vom Plüsch... :D
Naja, ich wollte bei dem Teil nicht mein Gesellenstück machen und hab insofern auch bei weitem nicht so sorgsam gearbeitet wie bei dem Shorty Case. Deshalb hätte es auch in keinem Verhältnis gestanden, da was supertolles für zu holen, den Stoff hatte ich halt noch vom Shorty...und da war es damals der einzige, den sie in dem Stoffresteladen hatten, der von der Verarbeitbarkeit in Frage kam...

Andererseits muß ich auch sagen, daß mir der Polsterstoff bei den Cases mindestens Banane ist, wenn er mich nicht sogar annervt wie zB bei meinem Gibson Case. Ich hab auf sowas nur einmal bewußt geachtet und das war bei dem Case für meinen Baphomet, da harmonierte die Plüschfarbe so gut mit dem Body...dafür ist die Gehäusefarbe des Case ziemlich unterirdisch...:rolleyes:
 
Schön! Besonders die Idee mit der Styroporschneideklinge gefällt mir!
 
super bericht! Danke!
 

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