Musscor Legato, Crescendo, Akzente usw per MIDI übertragen

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Liebe Musiker,

ich brauche dringend eure Hilfe.

Folgende Software steht für meine Kompositionen zur Verfügung:
- DAW: Presonus Studio One 2.x Pro
- VST: Native Instruments Kontakt 5
- VST: Toontrack Superior Drummer
- Noten Notation: Musescore 2

Derzeit schreibe ich an einem Stück in Musescore. Es soll ein Arrangement aus aufgenommener Percussion, E-Gitarre und Konzertgitarre, sowie aus mehreren MIDI Spuren (Violine, Cello, Schlagzeug und Pauke) werden. Und genau diese MIDI Spuren machen mir Sorge. Ich schreibe sie per Hand in Musescore inkl. Phrasierungen mit Hilfe von Legatobögen, Akzente (>, ...), De-/Crescendi und Dynamiken (p, mp, mf, f, ...). Leider musste ich feststellen, dass eine exportierte MIDI-Datei, diese wichtigen Elemente nicht enthält und somit per Import nicht in Studio One übernommen werden können. Auch finde ich keine zufriedenstellende Möglichkeit in Studio One dies strukturiert in einem Notenblatt nach zu arbeiten. Es ist zwar möglich die Anschlagsstärke per Balken pro Note festzulegen, aber wirklich befriedigend ist das nicht.

Gibt es eine Möglichkeit Legato, De-/Crescendo etc. in einer MIDI-Datei zu speichern?
Gibt es anderes Dateiformat, welches sowohl Musescore als auch Studio One verstehen und diese Dynamiken enthält?
Würde das mit Finale oder Presonus Notion funktionieren?
Wie macht ihr das?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Wenn es ohne viel Aufwand mit den vorhandenen Mitteln funktionieren würde, wäre das großartig. Wenn es mit Finale oder Notion funktioniert, wäre mir das evtl. die Investition wert.

Vielen Dank im Voraus!

Beste Grüße,
BC


Edit: Ich hoffe, ich habe das richtige Forum erwischt, ansonsten bitte den Thread in den korrekten Bereich verschieben.
 
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Hallo BC,

Gibt es eine Möglichkeit Legato, De-/Crescendo etc. in einer MIDI-Datei zu speichern?

Nein. MIDI stellt m.W. keine Funktionen zur Verfügung, mit der die Eigenschaften einer Komposition dargestellt werden können.

Gibt es anderes Dateiformat, welches sowohl Musescore als auch Studio One verstehen und diese Dynamiken enthält?

Ja, gibt es. MusicXML ist ein solches Format. MuseScore kann MusicXML exportieren und viele andere Programme können Dateien in diesem Format importieren. Ob es Studio One kann weiß ich nicht. Mir fehlt die Erfahrung mit Studio One.

Würde das mit Finale oder Presonus Notion funktionieren?

Sowohl Finale als auch Notion können MusicXML sowohl importieren als auch exportieren.

Wie macht ihr das?

Als Austauschformat verwende ich MusicXML. Ich verwende zum Beispiel SmartScore zum scan von Partituren und importiere dann mittels MusicXML in MuseScore 2 oder in GuitarPro. In der Theorie ist MusicXML perfekt für den Austausch von Partituren/Noten zwischen unterschiedlichen Systemen. In der Praxis gibt es Gaps bei der Implementierung, meistens ist nicht alles implementiert oder wird unterschiedlich interpretiert. Auf alle Fälle gibt es mehr Informationen als das im MIDI-Format technisch möglich ist.

Evtl. probierst Du es einfach mal aus.

Ich hoffe, daß diese Info ein wenig hilfreich ist.

Grüße
 
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Hallo KlaBueBaer,

vielen Dank du hast mir mit deiner Antwort indirekt weiter geholfen. Music-XML war mir bisher nicht bekannt. Auch wenn Studio One mit XML nichts anfangen kann (außer Cubase-XML), so bietet das Dateiformat zumindest die Flexibilität mehrere Notationprogramme zu verwenden.
Ich habe nun viel Zeit mit der Suche nach einer Antwort auf meine Fragen verbracht und möchte das Ergebnis meiner Recherche auch allen anderen weiter geben. Auf Richtigkeit kann ich keine Garantie geben, da ich noch nicht am Ende angelangt bin und vieles noch nicht probiert habe bzw. konnte. Meine Suche nach Lösungen betraf ausschließlich Studio One, nichts desto trotz sollten diese Lösungen mit allen gängigen DAW's möglich sein, wenn auch in einer etwas abgewandelten Form.

Ich bin kein Profi und vieles hier in meinem Post habe ich erst kürzlich erfahren. Sollte ich etwas fehlerhaft, mangelhaft oder schlicht falsch formuliert haben, bitte um Berichtigung!

Studio One bietet keine Notationsoberfläche und kann somit auch keine Music-XML interpretieren. Es kann "lediglich" MIDI-Dateien importieren bzw. MIDI-Instrumente als Host anbinden. Daraus ergeben sich 2 Möglichkeiten:

- Anbinden eines virtuellen MIDI Instruments (Notationssoftware)
Es gibt die Möglichkeit Notationsprogramme (Musescore kann das nicht) wie z.B. Sibelius oder Notion als virtuelles MIDI Instrument an den jeweiligen DAW zu binden. Hierzu wird ein virtuelles MIDI-Kabel benötigt (z.B. LoopMIDI). Jedem Instrument wird ein MIDI-Input im DAW und ein MIDI-Output in der Notationssoftware zugewiesen. Anschließend kann man die Partitur im Notationsprogramm verändern und im DAW mit Samples bestücken und aufnehmen. In Studio One nennt man diese Methode "rewire". Wichtig ist, dass über diese Methode die Geschwindigkeit synchronisiert werden sollte, weshalb Studio One als Host fungieren muss. Über weitere technische Details bitte die bekannten Videoplattformen und Foren der jeweiligen Hersteller bemühen.

Konkret für mich ist noch die Frage offen, wie man Finale 2014 mit Studio One 2.6 verbinden kann. Ältere Dokumente weisen darauf hin, dass es ein Problem mit 32/64 bit gäbe und dies deshalb nicht möglich sei. Wenn ich auf eine andere Notationssoftware wechseln muss um diese Methode verwenden können, dann wäre meine Wahl (wenn doch möglich) Finale, da auch mein Mentor damit arbeitet.

- Die Dynamiken in Studio One interpretieren
Es gibt die Möglichkeit in Studio One Automation Layer zu verwenden. Damit lassen sich sämtliche Parameter eines Tracks (egal ob Audio oder MIDI) grafisch verändern. So lässt sich die Anschlagsstärke, die Lautstärke usw. auf einer grafischen Linie zeichnen. Ich denke auch das Ändern des Spielstils (wie z.B. Pizzicato, Portato, ...) ist möglich, habe ich allerdings noch nicht mit Kontakt 5 Samples geschafft.
Hiermit habe ich es geschafft meiner Komposition ein wenig Leben einzuhauchen, wenn ich auch die obere Methode interessanter finde.

Für weitere Ideen, Hilfestellungen oder Anregungen bin ich sehr dankbar.
 
Dynamik Parameter werden, wie du bereits herausgefunden hast durch einen Layer automatisiert. Das ändern der Artikulationen in Kontakt, funktioniert normalerweise mit Keyswitches. Bei älteren, oder manchen nicht sooo professionellen Librarys muss jeder Artikulation ein seperater MIDI Channel zugewiesen werden. Es wäre recht hilfreich zu wissen, was genau für Librarys für die Orchestration verwendet werden.
 
Ja das ist schon klar :D. Nur die Frage ist welche virtuellen Instrumente (Librarys) für den Sampler Kontakt 5 verwendet werden, denn danach richtet sich wie die einzelnen Artikulationen angesteuert werden. Normalerweise befindet sich beim Kauf der Instrumente eine Dokumentation, wo sämtliche Informationen darüber enthalten sind. Der Sampler "Kontakt 5" ist kein Library :p.
 
Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe, aber ich wills mal versuchen.
Verwendet wurden unter anderem folgende Instrumente:

- Violin Ensemble
- Violin Solo
- Contrabass Ensemble
- Timpani Hits
- Timpani Rolls

alles aus der "Kontakt Factory Library"

Ich bin leider was VST Instrumente, MIDI, DAW's udg. angeht nur ein laienhafter ambitionierter Hobbyist, der beim black Friday endlich aufgerüstet hat :)
 
Ahja, genau darauf wollte ich hinaus :). Folgende PDF sollte dort sehr weiterhelfen, da das Verwenden von Instrumenten in Kontakt ein wenig Erfahrung mit dem Programm selbst benötigt, dann aber alles nurnoch zu sehr einfacher Routine wird: https://maomarneetgondoire.files.wo...akt-factory-library-documentation-english.pdf

Ab Punkt 1.4 sollte für dich interessant sein. Ich habe leider auf die schnelle keine deutsche PDF gefunden, sollte aber alles ganz leicht verständlich sein.
Einfach mal reinlesen und ein bisschen rumprobieren, dann sollte das alles eigentlich schnell klar werden ;).
 
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Wow, vielen Dank! Ich werde mir das alles - spätestens am Wochenende - genauestens zu Gemüte führen und anschließend wieder hier berichten. Lass dir die Kekse am besten mit Milch oder einem starke Kaffee schmecken! :)
Falls es noch Fragen gibt, darf ich mich wieder hier melden?
 
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Gibt es eine Möglichkeit Legato, De-/Crescendo etc. in einer MIDI-Datei zu speichern?
Nein. MIDI stellt m.W. keine Funktionen zur Verfügung, mit der die Eigenschaften einer Komposition dargestellt werden können.

Bei mir geht das ohne Probleme mit Musescore 2.0.2. Gerade ausprobiert, Crescendo Decrescendo und Artikulation werden als MIDI-Daten übergeben. Legato wird mit dem Bindebogen bezeichnet, die Wiedergabe müsste eventuell je nach Instrument noch genauer differenziert werden, die übrigen Artikulationszeichen siehe unter Akzent.
Musescore zeigt die jeweilige Bezeichnung als Tooltip an, wenn man mit der Maus im grafischen Auswahlmenü darüber stehen bleibt.
Der MIDI-Export dieser Zeichen funktioniert halbwegs, Beispieldatei Akzent.mid im Anhang am Beitragsende.

akzent.jpg


Ich bin für den MIDI-Export des nachfolgenden Notenbeispiels zu crescendo - decresendo so vorgegangen:
1. Noten aufschreiben
2. Ausgangsdynamik setzen, z.b. p, das Dynamik-Zeichen wird dazu auf eine Note oder Pause gezogen
3. Max.Wert setzen, hier fff und Endwert setzen, hier ist das bei mir gar nichts
4. Den gewünschten Bereich für Dynamik 1 markieren, hier crescendo
5. Das kleiner als Zeichen auf der Tastatur für crescendo drücken. Länge und Öffnung können nachträglich angepasst werden, wenn die Markierung noch besteht: <
Testen durch Abspielen, wird lauter
6. Entsprechend für decrescendo verfahren, markieren und >
7. Export MIDI, Dateinamen vergeben

MIDI File per Musescore Export steht im Anhang, mp3 Export funktionierte auch, mein Notenbeispiel aus Musescore:

dynamik.jpg


Dein übriges Setup kenne ich nicht aus der Nähe.
Vorstellbar sind für mich vor allem zwei Fehler, nämlich beim Erstellen der funktionalen Zeichen in Musescore (Arbeitsschritte prüfen, im PDF-Handbuch nachschlagen) oder auf der anderen Seite der Kette aktive MIDI-Filter, die eine Übernahme bzw. Wiedergabe der Dynamik- und Artikulationsdaten beim Import oder Abspielen verhindern.
An Musescore oder gar am MIDI-Format liegt das Problem jedenfalls nicht.
Audio und MIDI-Info, gut verständlich (pdf-links am Ende der Seite): http://www.nyu.edu/classes/bello/FMT.html

Gruß Claus
 

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