Muss ich alle Tonart Töne in einer Kadenz verwenden, wenn ja nach welchen Regeln

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sirguitar
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Hi, und zwar wollte ich fragen, ob es bestimmte Regeln beim erstellen von einer Kadenz gibt. Standard ist ja 1-4-5 Kadenz, jetzt habe ich gelesen, dass man von 4- auf 5 nur in einer Gegenbewegung arbeiten darf (???) und diese Töne verwendet werden müssen, das habe ich oft nie gemacht und viele Chorusse z.b. nach gespielt die nur aus der T und Tp bestehen. Als nächstes gibt es ja Zwischenakkorde und Vertreter...darf ich jetzt eine Dp komplett für die D ersetzen, variieren? Muss ich jetzt alle töne der Tonart verwenden ? Wenn ja in jedem Part oder kann das auch zwischen Chorus und vers anders sein, ich weiß praktisch ist das fast immer gleich, aber ich will es genau wissen, da die Internet Seiten darüber das übliche Standard gebrabbel prädigen, welches ohne exakten mjusiktheoretischen Hintergrund argumentiert, das ist kalter Kafee für mich ich will es ganz genau wissen. Dachte immer man darf alle Akkorde verwenden, wenn sie zum Gesang passen oder den Tönen des Solos, würde mich echt mal interessieren wie man beim erfinden einer eigenen Kadenz am besten vor geht. Würde mich über Hilfestellung freuen MfG
 
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Zunächst einmal solltest Du die Worte "DÜRFEN" und "MÜSSEN" in Zusammenhang mit Harmonielehre vergessen.

Das, was man "MUSS", ist einfach das, was in einem strengen, traditionellen 4-stimmigen Satz gut klingt. Aber erstens ist fraglich, ob Deine Musik überhaupt ein strenger Vokalsatz ist, und zweitens hat sich selbst dort in den letzten hunderten Jahren eine gewisse Entwicklung vollzogen.
Es kommt immer alles auf den Zusammenhang an.
Leider ist das keine klar definierte Auskunft, mit der Du vielleicht auch gar nicht viel anfangen kannst, aber so ist es halt nun einmal

LG
Thomas
Muss ich jetzt alle töne der Tonart verwenden ?

Mit Sicherheit NEIN.

Thomas
 
Nene passt schon, da ich hauptsächlich an Metall interessiert bin und viele Songs die nur aus Power Akkorde bestehen diese Regeln ja komplett über den Haufen werfen würden, hmm woran orientiert man sich denn am besten bei einer Kadenz??? Ich habe mich da immer auf mein Gehör verlassen, sollte man (wenn man jetzt Akkorde 1 Ganzton z.b. über parallele Verschiebung) innerhalb des nächsten Akkordes 1 Ton des Ausgangs Akkordes mit ein bauen doer ist das egal, oder Stufenakkord abhängig? Also z.b. F# Moll / E- Dur / B-Dur (7) die hören sich schön an für mich, aber man sollte ja immer mit der Tonika anfangen welche ja E dur wäre , ich könnte die ja auch als F# Moll interpretieren, aber dann hätte ich ja ´´nur´´ ne Sd als schlusschord, bin da zzt wegen der Regeln und Erstellung der Stufen etwas verwirrt
 
aber man sollte ja immer mit der Tonika anfangen welche ja E dur wäre , ich könnte die ja auch als F# Moll interpretieren,

WARUM ?

Ich empfehle Dir: Hör´ Dir doch Musik an, die Dir gefällt, und analysiere mal, wie die anderen das so handhaben. Dabei lernt man eine Menge !

thomas
 
Wie kommst Du denn darauf, dass man mit der Tonika anfangen "muss"? :confused:
Fang doch einfach mit deiner musikalischen Idee an und halte sie fest (aufnehmen).

Dann bau die Idee aus und wenn dir das Melodische gefällt, kannst Du eine Basslinie bzw. ein Bass-Riff dazu spielen.

Wenn Du das hast, stehen die Akkorde eigentlich schon weitgehend. Am besten sprechen wir uns mit deinem Klangbeispiel wieder, dann lässt sich nämlich konkreter dazu schreiben.

Gruß Claus
 
...

Da kommen recht wenige Töne im Lead vor ...
 
Also z.b. F# Moll / E- Dur / B-Dur (7) die hören sich schön an für mich, aber man sollte ja immer mit der Tonika anfangen welche ja E dur wäre , ich könnte die ja auch als F# Moll interpretieren, aber dann hätte ich ja ´´nur´´ ne Sd als schlusschord, bin da zzt wegen der Regeln und Erstellung der Stufen etwas verwirrt

Überraschung: In diesem Falle bestimmt gefühls- und gehörmäßig dein Schlussakkord die Tonart (also B=H), der ist hier ganz klar Schwerpunkt, auf den F#m und E drauf zusteuern: // F#- / E / B / B // F#- / E / B / B // ... also "Dominante in Moll" -> "Subdominante" -> "Tonika 7"

Zugehöriges Melodiematerial ist jedoch E-Dur, da die Akkorde eben hieraus stammen. Nur dass sie halt zu einem anderen Schwerpunkt als dem E ziehen (und somit hier also einen mixolydische Akkordfolge vorliegt.

Du kannst auch mal folgendes nehmen, da wird's noch deutlicher:

H / F#- / A / H (= I - Vm - bVII - I). Also noch eindeutiger H-Dur. Wiederum eine Akkordfolge aus E-Dur, die aber so aufgebaut ist, dass man H eindeutig als Schwerpunkt / Tonika empfindet.
 
Hmm,... also behaupte ich , dass ich ne vermollte Dominante verwende (müsste ich die dann als 7er spielen oder ist das egal?) und die Tonika aus dem Blues...dann wäre es eindeutig??? hmm...dann ist das A aus deiner Kadenz (bVII) aus der Moll Tonart woll? Danke dir schon mal Hans glaub hab es im groben verstanden... hatte lange Pause alles noch wieder neu für mich
 
hmm...dann ist das A aus deiner Kadenz (bVII) aus der Moll Tonart woll?

Nein, ist alles aus derselben Tonart, wie gesagt E-Dur - denn es ist ist die einzige Tonart, in der diese Kombinationen vorkommen können. Nochmal übersichtlich die Akkorde, die in E-Dur entstehen - rot gefärbt die von Dir verwendeten:

E F#– G#– A H C#– D#–7b/5

Beim Beispiel 2 sieht es so aus:

E F#– G#– A H C#– D#–b7/5



So gespielt (F#– E H bzw. H F#– A H) wird eindeutig H zum tonalen Schwerpunkt, das Melodiematerial kann aber weiterhin nur aus E-Dur stammen.
 
Hast Du ein Hörbeispiel?
Ich kenne mich mit Metal nicht aus und H7 klingt in der vorgegebenen Akkordfolge bei mir für eine Tonika zu instabil, es läuft bei mir immer zum E.

Gruß Claus
 
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Ja stimmt ich bin auch blöde, ich benutze den 7er nur um die Tonart nach E moll im riffing (chorus) zu wechseln, der Refrain ist dann die F#m , E und H mit Akkord Färbungen auf der G Saite, ne n´Interface kommt aber bald ich kann mir vorstellen das das nicht einfach ist mir zu folgen :). Eine letzte Frage zu diesem Thema habe ich denn jetzt doch noch, wie ist es denn jetzt mit der Dominante die auf der Subdominante folgt, darf ich z.b. bei einer I-IV-V Kadenz in E-moll, den a-moll als Arpegio und das H dur als baree im 2. Bund spielen?, weil nach diesem Artikel den ich gelesen habe ´´dürfte´´ ich das nicht, man müsse wenn man auf die Dominante wechselt in einer Gegenbewegung arbeiten, habe das probiert und viele Saiten bleiben da nicht mehr und es klingt auch kakke, weil keine gleichen Töne vor kommen würde ich dann einfach den 7er spielen der klingt zwar etwas aufdringlich aber das soll er ja auch und stufentheoretisch wäre ja alles richtig dann,... naja vielen Dank für eure Antworten
 
ja, darfst du. Das Gesetz mit der Gegenbewegung stammt aus dem strengen Vokalsatz/Kontrapunkt und ist in dem Fall dafür gedacht Quintparallelen automatisch zu vermeiden. In der Pop/Rock/Jazz/Metal-Ecke spielt das aber defacto keine große Rolle mehr, siehe @turko Beitrag ganz zu beginn, du musst nichts...

Du musst also auch nicht deinen H zu einem H7 machen, wenn du Metal spielst und viel Gain im Sound hast ist das nicht unbedingt die beste Wahl. Wenn du einfach nur einen H Powerchord spielst zieht dich der genauso nach E-Moll zurück. Das ist Situationsabhängig und im Falle von Metal-Sounds auch Soundabhängig.

Die Regeln für den strengen Satz zu lernen halte ich zwar prinzipiell schon für sinnvoll, aber du darfst das wie gesagt nicht auf alle anderen Situationen blind übertragen. Es sei denn du spielst so neo-klassischen Metal, da ist das dann vll wirklich nötig...

grüße B.B.
 

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