ich glaube diese Frage ist die einzige in der Tontechnik, die man einfach mal grundsätzlich mit ja beantworten kann!
Egal wie gut die Aufnahme gemacht wurde, es gibt immer ein paar Peaks, die man einfach nicht haben will. Selbst, wenn diese einem nichts ausmachen, so geht einem doch extrem viel Lautsärke flöten.
Ja klar jetzt kommen gleich alle wieder mit dem "Loudness War" und dass es ja nicht immer ein einziges Wellenformbrett sein muss, aber an dem Punkt sind wir hier noch lange nicht angekommen!
Eine Aufnahme ganz ohne Kompressor wird gefült (also RMS) nie über -12dB hinaus kommen. Das ist ganz einfach nicht akzeptabel, da der Kunde erst mal seine Anlage doppelt so laut drehen muss, um den Song halbwegs zu verstehen. Niemand wird sich eine solche Aufnahme zwei mal anhören, weil jedes Haus einsürzt, wenn dann bei gleicher Lautstärke plötzlich das nächste Lied los geht....ok ist übertrieben, aber ihr wisst was ich meine
Noch schlimmer sind vermutlich dann Kopfhörer...nacher hat man ne Klage am Hals, weil jemand taub geworden ist durch den großen Lautstärkeunterschied
Man braucht auch gar nicht so zu schieben, dass man gleich seine Dynamik kaputt macht nur, weil man in jeder Spur n Kompressor drin hat!
1. Komprimiert man ja meistens nur um Peaks weg zu bügeln. Diese Peaks sind eigentlich ungewollt und unnatürlich, sprich das Ergebniss klingt sogar natürlicher als unkomprimiert.
2. Ist das menschliche Ohr auch ohne Lautstärkeunterschiede sehr wohl in der Lage Dynamik wahr zu nehmen. Wenn du ein flüstern laut aufdrehst, ist es trotzdem noch als flüstern zu erkennen!
Genauso verhält es sich mit anderen Instrumenten. Ein leiser Snare-Schlag klingt völlig anders als ein lauter, egal wie laut er dann letztendlich abgespielt wird
Also keine Angst um die Dynamik!
Viel mehr sollte man beim Kompressor Angst haben, ihn falsch einzusetzen.
So ein Gerät ist nämlich nicht ganz einfach zu bedienen....
Pumpen ist euer Feind und nicht der Dynamik-Verlust!