Musikstücke mit mehr als 7 Vorzeichen!??

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Im allgemeinen rate ich jedem Hobbimusiker ab, die Unsitte einiger Hobby-Gitarristen zu übernehmen, alle Akkorde nur mit Kreuzen zu bezeichnen, auch wenn B-Tonarten angeraten sind.

Akkorde wie A# braucht man vielleicht mal als Zwischendominante in der Tonart F#-Dur.

Aber wo man A# sonst noch so findet, wo es definitiv nicht hingehört...

Meine Anweisung, Tonarten mit mehr als 7 Vorzeichen zu meiden, dürfte wohl allgemeine Zustimmung finden.

Dennoch habe ich (sehr vereinzelt) Stücke gesehen, die mehr als 7 Vorzeichen hatten.

Daher meine Frage: Wieviele Stücke gibt es eigentlich, die bewusst mit mehr als 7 Vorzeichen komponiert wurden? Evtl. hat jemand sogar ein Beispiel. (Pi x Daumen würde mir reichen)
Weiß jemand, warum man das macht?
 
Eigenschaft
 
Zwei Sachen fallen mir dazu ein: Mein Klampfenlehrer sagte mal, es gebe auch Noten wie Gisis, z.B. in A#harmonisch Moll. So dürfte man auf eine ganze Reihe Vorzeichen kommen.
Und dann habe ich mal mit einer befreundeten Geigerin über ein ähnliches Thema gesprochen, die sagte, einige klassische Komponisten fingen in irgend einer Tonart an zu schreiben, und stellten nach und nach fest, dass hier noch ein Kreuzchen fehle, und dort auch... Am Ende hätte man das Stück besser in einer b-Tonart schreiben können, aber es wäre ja zusätzliche Arbeit - für den Komponisten - alles umzuschreiben.

Mit konkreten Beispielen kann ich leider nicht dienen.
 
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Das Vorkommen einzelner Noten mit Doppelkreuzen ist schon klar. Zwischendominanten oder Melodisches und harmonisches Moll macht es vereinzelt notwendig.
Auch Modulationen könnten den Einsatz von E# H# F## und G## notwendig machen.

Dass man mit Stammtönen angefangen hat, und dann erst Vorzeichen eingeführt hat, würde auch Sinn machen.

Ich habe zig Stücke in ABC-Notation, bei denen man sich mal den Spaß erlauben kann, den Modus (und damit die Vorzeichen) zu ändern.
Insbesondere bei einigen Stücken, wo ich selbst davon ausging, dass irgendwie die Vorzeichen nicht zu stimmen scheinen.

Aber die letzten Sachen würden unter die Kategorie "falsch notiert" fallen.

Ich meine aber die Unmengen an Vorzeichen bei einen ernsten Musikstück von professionellen Komponisten gesehen zu haben.
 
Gucke Sie mal hier.
 
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@saitensauber
Klasse Link!
wobei hier die deutsche Version verlinkt ist
http://www.cisdur.de/index.html

Hätte nie erwartet eine so genaue Auskunft zu bekommen. :)

(202 Stücke wurden gefunden, von denen 81 durch eine Art von Modulation innerhalb des Stückes entstammen.
Wenn ich "Verdunklung" und "Erhellung" richtig deute.

Es dürften eine Handvoll Modal Interchanges aus dem Jazz unberücksichtigt geblieben sein.
)

Wenn man die Übungsstücke (Etüden, die wohlmöglich auf ein Vorkommen in einer Modulation vorbereiten sollen) unberücksichtigt lässt, dürften die Stücke, die von den 121 Stücken übrig bleiben, meist nicht mehr als eine Interlektuelle Spielerei einzelner Komponisten gewesen sein.

Möglicherweise finde ich noch ein Zitat, der den Verwendungszweck noch näher erläutert, aber für mich belegt die Information hinreichend genug meinen Grundsatz, Tonarten mit mehr als 6 Vorzeichen zu meiden (von extrem seltenen Modulationen inneralb eines Stückes mal abgesehen) .

Noch mal vielen Dank für die Info.
 
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