Bacchus#777
Drums, Crowdfunding
Hallo liebe Schlagzeugergemeinde,
hier nun mein Rückblick über die Musikmesse 2011, wie die letzten beiden Jahre auch schon. Viel Spaß!
Nun gut, eine tolle Einleitung habe ich eigentlich nicht. Eher die Frage: wo soll ich mal wieder anfangen? Die Musikmesse ist, zumindest für die, die sie wohl regelmäßig besuchen, jedes Jahr wohl recht ähnlich. Dieses Jahr war es für mich auch so, allerdings soll das einem ausführlichen Bericht natürlich nicht im Wege stehen.
Ich werde mich im Folgenden natürlich unserem Forenbereich entsprechend auf Halle 3, die Percussion-Halle beschränken.
Ich fange nun also einfach mal in's Blaue an.
Ganz am Anfang extrem positiv anzumerken ist, dass es erstaunlich leise in der Schlagzeughalle war. Mein Besuchstag war Mittwoch, demnach also allererster Messetag. Interessant war auch, dass man dieses Jahr (zumindest am Mittwoch?) wieder eigene Sticks mitführen durfte, um hier und dort mal etwas anzutesten. Auch der Lautstärkepegel war äußerst angenehm, selbst nach 3 Stunden Aufenthalt in der selben Halle waren meine Ohren weder taub, noch wurde es zu nervig. Demnach also noch viel mehr Zeit und Laune, um sich alle gaanz in Ruhe anzuschauen, anzutesten oder einfach nur durchzuschlendern!
Wie jedes Jahr konnte man wieder unendlich viele (unbekannte) Aussteller finden. Der asiatische Markt ist genau so groß wie letztes Jahr, vielleicht ein wenig größer, wird aber meiner Meinung nach auch immer innovativer und qualitativ hochwertiger. Es kann ja auch nicht immer nur beim 100% - billig Abklatsch aus dem Osten bleiben. Deshalb war ich auch von Verarbeitungen und echt schicken Finishes der asiatischen Partner (Namen habe ich keine speziellen, es waren wirklich zu viele) positiv überrascht.
Nun komme ich auch schon zu Neuerungen (ob sie nun nur für mich neu sind, oder für die komplette Masse, lasse ich jetzt mal außen vor, um bestimmte "kenn ich doch schon alles" - Rufe auszuschließen )
Neu und äußerst schön in meinen Augen: die neuen Mapex (Doppel)Pedale.
Hier gibt es ja einerseits die "Falcon", die schon bekannter ist, und neu für mich ist die "Raptor". Während die Falcon ja ein wirklich direktes Feeling durch das Direct Drive System hat, ist die Raptor auch mit Direct Drive ausgestattet, hat allerdings ein wesentlich analogeres Feeling, als ob sie kettengetrieben sei. Beide Pedale sind recht schwer, aber gleichzeitig wirklich schmal. Jenes ermöglich optimale Aufstellung und sicheres Spiel, also ein gutes Gesamtfeeling. Was ich bei beiden Pedalen unglaublich toll finde, ist, dass die Feder an der Seite an Ober - als auch Unterseite kugelgelagert ist! Also gibt es fast keine Reibung, was zu einem insgesamt smootheren Feeling führt. Sowas hat meine Cobra auch nicht und die Raptor hat sich echt besser angefühlt. Klar ist das am Set nochmal was anderes, aber naja. Beide Pedale haben auch wieder die Option, Gewichte in die Beater hineinzuklicken, oder eben nicht, um das ganze schön zu personalisieren.
Die Raptor ist, wie ich das verstanden habe, wohl auch schon ab 290€ zu haben, also wesentlich billiger als vergleichbare direkt angetriebene Pedale dieses Niveaus.
Außerdem hat Mapex ein komplettes Black Panther Set auf den Markt gebracht. Ganz im Design und in der Bauart der erfolgreichen Black Panther Snares. Fotos gibts natürlich unten.
Neu und echt cool waren auch die neuen Finishes von Tama in der Starclassic Serie. Diese tragen Namen wie "Moltein Satin Brown Burst". Fotos natürlich wieder unten.
Auch fette Finishes im Angebot hatten Dixon in ihrer Artisan Serie und auch Pearl hat in der Vision-Serie neues am Start.
Ein mir komplett neues Set von Sonor ist jetzt auch am Kommen: die sogenannte "Ascent-Serie" bringt hochqualitatives Beech-Wood (Buche) wieder zurück auf den Markt. Diese Sets haben ihren Kostenpunkt allerdings bei 2500€ aufwärts.
Lustig fand ich es, das aus dem Forum bekannte DaVinci Set am Adoro Stand wiederzufinden. Habe aber leider auch niemandem aus dem Board auf der gesamten Messe getroffen, wäre echt schön gewesen, vielleicht nächstes Jahr!?
Becken:
Eigentlich nichts neues soweit, außer von Zildjian. (Nachtrag: OMNI von Sabian)
Es gibt jetzt diese neuen "Gen 16" oder "AE" Becken.
Im Endeffekt sind es Metallbecken (ich weiß nicht, woraus) die auch wirklich wie Becken klingen, nur ultra-leise! Zusätzlich sind unter den Becken Abnahmeelektroniken angebracht, die den sehr leisen Ton aufnehmen und dann per Kabel eben zum PC oder eben zur PA oder sonstigem weitergibt. Dazwischen ist allerdings noch ein Modul geschaltet, welches jeden Sound digital verändert. Wenn man also ein 16" Crash spielt, kann man Tonhöhe und Tonart nach belieben an diesem Modul verstellen und so seinen eigenen Sound kreieren. Inwieweit sich dieses neue System etabliert, ist für mich eher fragwürdig. Allerdings wirklich eine interessante Erfindung, vorallem wenn es um die Lautstärke eines Akustiksets, das Einbinden in ein Akustik Set oder eben das Benutzen im E-Set geht.
Von Sabian gibt es ja nun die neue OMNI Serie (zu sehen in diversen Jojo Mayer Videos, die hier schon gepostet wurden). Diese Becken versuchen ja den Ping bzw. Klangcharakter eines Rides und eines Crashes miteinander zu vereinbaren. Als ich diese angespielt hatte, wusste ich nicht so recht, was ich denken soll. Zum einen ist der Gesamtton wirklich sauber, ein reiner Klangcharakter, sehr hell. Jedoch fand ich, dass weder der Ride Sound (eher die Innenseite des Beckens), noch der Crash Sound (Außenseite) zu 100% überzeugten. Als Effektbecken (auch für mich) doch recht interessant, aber ein komplettes Set damit ausstatten? Nää, nicht für mich.
Das waren sie auch schon, die (für mich) größten Neuerungen dieses Jahr, Ergänzungen o.Ä. sind natürlich erwünscht.
Ein Schmankerl noch: mit das größte Vergnügen waren für mich auf der Musikmesse zwei Schlagzeuger, die ich beide jeweils aus ca. 1-2 Metern Abstand zu ihrem Set im Showroom bei einem jeweils 20 Minuten langen Playalong auf die Finger schauen durfte. Jene waren zuerst Bertram Engel, der einige Funk-Electro Playalongs mitgetrommelt hat und Fragen beantwortet hat (wirklich beeindruckend aus nächster Nähe!) und danach doch tatsächlich auch Mike Terrana, der alle möglichen verrückten Playalongs aus der Classic, aber auch seinem üblichen Repertoire gespielt hat.
Zu Mike muss man ja fast nichts sagen, bei Bertram Engel ist es für mich einfach bewundernswert, wie leichtgängig er eigentlich spielt, aber mit einem Punch, den man wirklich nicht in Worte fassen kann. Und dann noch präzise, das geht eigentlich gar nicht.
Mikes Set wurde danach auf dem Riser herausgeschoben, sodass ich auch nochmal einen ganz genauen Blick darauf werfen konnte. Foto ganz am Ende der Reihe.
Alle Fotos mit Beschreibungen findet ihr unter dem folgenden Link in einem Album, das ich auf meinem Flickr-Account erstellt habe. Wesentlich einfacher, als hier alles hochzuladen, abspeicherbar und für alle zugänglich.
Fotoalbum Musikmesse 2011
Viel Spaß dabei, ich hoffe, ich konnte einen kleinen Eindruck davon vermitteln, was ich erlebt habe.
Am Ende kann ich nur sagen: Ich hatte mal wieder, wie jedes Jahr, einen wundervollen Tag!
Liebste Grüße,
Bacchus
hier nun mein Rückblick über die Musikmesse 2011, wie die letzten beiden Jahre auch schon. Viel Spaß!
Nun gut, eine tolle Einleitung habe ich eigentlich nicht. Eher die Frage: wo soll ich mal wieder anfangen? Die Musikmesse ist, zumindest für die, die sie wohl regelmäßig besuchen, jedes Jahr wohl recht ähnlich. Dieses Jahr war es für mich auch so, allerdings soll das einem ausführlichen Bericht natürlich nicht im Wege stehen.
Ich werde mich im Folgenden natürlich unserem Forenbereich entsprechend auf Halle 3, die Percussion-Halle beschränken.
Ich fange nun also einfach mal in's Blaue an.
Ganz am Anfang extrem positiv anzumerken ist, dass es erstaunlich leise in der Schlagzeughalle war. Mein Besuchstag war Mittwoch, demnach also allererster Messetag. Interessant war auch, dass man dieses Jahr (zumindest am Mittwoch?) wieder eigene Sticks mitführen durfte, um hier und dort mal etwas anzutesten. Auch der Lautstärkepegel war äußerst angenehm, selbst nach 3 Stunden Aufenthalt in der selben Halle waren meine Ohren weder taub, noch wurde es zu nervig. Demnach also noch viel mehr Zeit und Laune, um sich alle gaanz in Ruhe anzuschauen, anzutesten oder einfach nur durchzuschlendern!
Wie jedes Jahr konnte man wieder unendlich viele (unbekannte) Aussteller finden. Der asiatische Markt ist genau so groß wie letztes Jahr, vielleicht ein wenig größer, wird aber meiner Meinung nach auch immer innovativer und qualitativ hochwertiger. Es kann ja auch nicht immer nur beim 100% - billig Abklatsch aus dem Osten bleiben. Deshalb war ich auch von Verarbeitungen und echt schicken Finishes der asiatischen Partner (Namen habe ich keine speziellen, es waren wirklich zu viele) positiv überrascht.
Nun komme ich auch schon zu Neuerungen (ob sie nun nur für mich neu sind, oder für die komplette Masse, lasse ich jetzt mal außen vor, um bestimmte "kenn ich doch schon alles" - Rufe auszuschließen )
Neu und äußerst schön in meinen Augen: die neuen Mapex (Doppel)Pedale.
Hier gibt es ja einerseits die "Falcon", die schon bekannter ist, und neu für mich ist die "Raptor". Während die Falcon ja ein wirklich direktes Feeling durch das Direct Drive System hat, ist die Raptor auch mit Direct Drive ausgestattet, hat allerdings ein wesentlich analogeres Feeling, als ob sie kettengetrieben sei. Beide Pedale sind recht schwer, aber gleichzeitig wirklich schmal. Jenes ermöglich optimale Aufstellung und sicheres Spiel, also ein gutes Gesamtfeeling. Was ich bei beiden Pedalen unglaublich toll finde, ist, dass die Feder an der Seite an Ober - als auch Unterseite kugelgelagert ist! Also gibt es fast keine Reibung, was zu einem insgesamt smootheren Feeling führt. Sowas hat meine Cobra auch nicht und die Raptor hat sich echt besser angefühlt. Klar ist das am Set nochmal was anderes, aber naja. Beide Pedale haben auch wieder die Option, Gewichte in die Beater hineinzuklicken, oder eben nicht, um das ganze schön zu personalisieren.
Die Raptor ist, wie ich das verstanden habe, wohl auch schon ab 290€ zu haben, also wesentlich billiger als vergleichbare direkt angetriebene Pedale dieses Niveaus.
Außerdem hat Mapex ein komplettes Black Panther Set auf den Markt gebracht. Ganz im Design und in der Bauart der erfolgreichen Black Panther Snares. Fotos gibts natürlich unten.
Neu und echt cool waren auch die neuen Finishes von Tama in der Starclassic Serie. Diese tragen Namen wie "Moltein Satin Brown Burst". Fotos natürlich wieder unten.
Auch fette Finishes im Angebot hatten Dixon in ihrer Artisan Serie und auch Pearl hat in der Vision-Serie neues am Start.
Ein mir komplett neues Set von Sonor ist jetzt auch am Kommen: die sogenannte "Ascent-Serie" bringt hochqualitatives Beech-Wood (Buche) wieder zurück auf den Markt. Diese Sets haben ihren Kostenpunkt allerdings bei 2500€ aufwärts.
Lustig fand ich es, das aus dem Forum bekannte DaVinci Set am Adoro Stand wiederzufinden. Habe aber leider auch niemandem aus dem Board auf der gesamten Messe getroffen, wäre echt schön gewesen, vielleicht nächstes Jahr!?
Becken:
Eigentlich nichts neues soweit, außer von Zildjian. (Nachtrag: OMNI von Sabian)
Es gibt jetzt diese neuen "Gen 16" oder "AE" Becken.
Im Endeffekt sind es Metallbecken (ich weiß nicht, woraus) die auch wirklich wie Becken klingen, nur ultra-leise! Zusätzlich sind unter den Becken Abnahmeelektroniken angebracht, die den sehr leisen Ton aufnehmen und dann per Kabel eben zum PC oder eben zur PA oder sonstigem weitergibt. Dazwischen ist allerdings noch ein Modul geschaltet, welches jeden Sound digital verändert. Wenn man also ein 16" Crash spielt, kann man Tonhöhe und Tonart nach belieben an diesem Modul verstellen und so seinen eigenen Sound kreieren. Inwieweit sich dieses neue System etabliert, ist für mich eher fragwürdig. Allerdings wirklich eine interessante Erfindung, vorallem wenn es um die Lautstärke eines Akustiksets, das Einbinden in ein Akustik Set oder eben das Benutzen im E-Set geht.
Von Sabian gibt es ja nun die neue OMNI Serie (zu sehen in diversen Jojo Mayer Videos, die hier schon gepostet wurden). Diese Becken versuchen ja den Ping bzw. Klangcharakter eines Rides und eines Crashes miteinander zu vereinbaren. Als ich diese angespielt hatte, wusste ich nicht so recht, was ich denken soll. Zum einen ist der Gesamtton wirklich sauber, ein reiner Klangcharakter, sehr hell. Jedoch fand ich, dass weder der Ride Sound (eher die Innenseite des Beckens), noch der Crash Sound (Außenseite) zu 100% überzeugten. Als Effektbecken (auch für mich) doch recht interessant, aber ein komplettes Set damit ausstatten? Nää, nicht für mich.
Das waren sie auch schon, die (für mich) größten Neuerungen dieses Jahr, Ergänzungen o.Ä. sind natürlich erwünscht.
Ein Schmankerl noch: mit das größte Vergnügen waren für mich auf der Musikmesse zwei Schlagzeuger, die ich beide jeweils aus ca. 1-2 Metern Abstand zu ihrem Set im Showroom bei einem jeweils 20 Minuten langen Playalong auf die Finger schauen durfte. Jene waren zuerst Bertram Engel, der einige Funk-Electro Playalongs mitgetrommelt hat und Fragen beantwortet hat (wirklich beeindruckend aus nächster Nähe!) und danach doch tatsächlich auch Mike Terrana, der alle möglichen verrückten Playalongs aus der Classic, aber auch seinem üblichen Repertoire gespielt hat.
Zu Mike muss man ja fast nichts sagen, bei Bertram Engel ist es für mich einfach bewundernswert, wie leichtgängig er eigentlich spielt, aber mit einem Punch, den man wirklich nicht in Worte fassen kann. Und dann noch präzise, das geht eigentlich gar nicht.
Mikes Set wurde danach auf dem Riser herausgeschoben, sodass ich auch nochmal einen ganz genauen Blick darauf werfen konnte. Foto ganz am Ende der Reihe.
Alle Fotos mit Beschreibungen findet ihr unter dem folgenden Link in einem Album, das ich auf meinem Flickr-Account erstellt habe. Wesentlich einfacher, als hier alles hochzuladen, abspeicherbar und für alle zugänglich.
Fotoalbum Musikmesse 2011
Viel Spaß dabei, ich hoffe, ich konnte einen kleinen Eindruck davon vermitteln, was ich erlebt habe.
Am Ende kann ich nur sagen: Ich hatte mal wieder, wie jedes Jahr, einen wundervollen Tag!
Liebste Grüße,
Bacchus
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