Musikinstrumenteversicherung sinnvoll?

[Fridolin K.]

Wie der Titel schon sagt geht es um das Thema der Musikinstrumenteversicherung. Nämlich ob das Versichern des Inventars sinnvoll ist oder man sich das Geld sparen kann? Wenn man mal von einer kleinen Ansammlung von 3 ordentlichen Gitarren und einem guten Brüllmöbel ausgeht ist man relativ schnell bei, je nach dem, 4000Euro angelangt. In die Einschätzung muß natürlich die allgemeine Gefährdung in den verschiedensten persönlichen Situationen der Gegenstände eingerechnet werden.
Aber letzten Endes bleibt die Frage ob es sich lohnt seine Instrument überhaupt zu versichern. Denn zu gerne finden diese Kapitalunternehmen Gründe weswegen sie doch nicht zahlen wollen. Andererseits ist es ggf. doch wenigstens ein kleiner finanzieller Trost das bisschen Schmerzensgeld des Zeitwertes zu bekommen.
Aber lohnt sich das?

 

[Cuberider]

Dieselbe Frage hab ich mir auch schon gestellt vor kurzem.
hab dann auch mal so nen Versicherungsfrizen gefragt, aber der wollte mir gleich ne neue Hausratversicherung verkaufen...
Soweit ich jedenfalls daraus schlau geworden bin, ist, dass das normalerweise auch in ner Hausrat dabei ist, je nachdem, welchen Wert die halt umfasst.
Bin aber auch mal gespannt, was die, die mehr wissen, oder sogar eine haben, hier schreiben. Vor allem interessiert mich dann, ob es sich rentiert, eine abzuschließen, also, ob der Schadensersatz dann auch höher ist, als ob man es über die normale Hausrat laufen lässt. Weil das wäre - zumindest für mich - ein Grund, eine abzuschließen...

 

[Raketoped]

Hallo Fridolin,

ich weiß nicht, wo Du Dich bisher informiert hast, aber es gibt bei Musikinstrumenten-Versicherungen die verschiedensten Bedingungswerke.

Du solltest Dir schon im klaren darüber sein, wofür diese Absicherung gewünscht ist.

Im Normalfall sind Deine Instrumente gegen Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl und evtl. Sturm/Hagel im Rahmen Deiner Hausratversicherung mitversichert, wenn das Schadenereignis (Brand) zu Hause bzw. in dem versicherten Objekt stattfindet.

Die Musikinstrumenten-Versicherung (zumindest die meisten) sind Allgefahren-Versicherungen und leisten für allen möglichen und unmöglichen Schei**, bis auf Vorsatz! (Pete Townshend läßt grüßen)

Ein Unternehmen hier zu empfehlen ist sicherlich fehl am Platz, daher unterlasse ich das auch tunlichst. Da ich in der Materie aber ein wenig Erfahrung habe steht das Angebot der PN an mich natürlich.

(Sollte das hier unerlaubt sein bitte löschen)

 

[Effjott]

Bei der Hausratversicherung sind die Bedingungen für die Erstattung (Neuwert oder Zeitwert)
etwas anders:
"Ist mein Instrument in der Hausratversicherung nicht genauso gut und dabei billiger abgesichert?

Das Instrument ist in der Hausratversicherung nur gegen die Gefahren Einbruchdiebstahl / Feuer / Leitungswasser und Sturm/ Hagel, also auf keinen Fall "voll" abgesichert.
Die gefahren: Transporte / Liegenlassen / Herunterfallen usw. deckt die Hausratversicherung definitiv nicht ab.
Nur wenn Ihr Instrument bei Ihnen zu Hause steht, nicht transportiert und nicht gespielt wird, dann ist es in der Hausratversicherung ausreichend abgesichert.
Eine Reparatur nach einem "Fallen lassen" kostet schnell, je nachdem auf welche Stelle das Instrument fällt, mehrere 100.-€.... und das zahlt keine Hausratversicherung.....deshalb ist die Absicherung auch BILLIGER, nicht aber GÜNSTIGER."
(Zitat aus musikerversicherung.de)

 

[Cuberider]

Gut, auf "günstig" im Sinne, was zahl ich an die Versicherung, darauf sollte man hier nicht schauen.

Habe nur den Satz bei Effjott gerade etwas komisch gefunden "wenn sie nicht gespielt werden", dann sind sie in der Hausrat dabei. es gibt doch auch genügend, die nicht in ner Band spielen, die die Instrumente zuhause haben, aber eben zuhause spielen ICH z.B.

bin aber trotzdem gespannt, was hier weiter so raus kommt...
erfahrungen/Meinungen...

 

[Jaydee79]

Frag mal bei der AWD nach. Ich habe da Instrumente für 20.000 Okken versichert gegen Diebstahl, Brand, Wasser, Vandalismus, Vergesslichkeit etc. Zahle so 80 Euro im Jahr...

 

[Jonesy]

Naja, die Frage "Soll man seine Instrumente versichern" kann man sicherlich nicht mit "Ja" oder "Nein" beantworten.

Wenn ich meinen Krempel hauptsächlich im Wohnzimmer stehn hab, und vll 4 Gigs im Jahr spiele, würd ich mirs drei mal überlegen das Zeug zu versichern. Wenn jemand jedoch das ganze Jahr auf Tour ist, ist der Risikofaktur eines Unfalls/Diebstahls/etc. natürlich wesentlich höher. Also wird es sich für den vielbeschäftigten Musiker eher lohnen eine entsprechende Versicherrung abzuschließen.

LG Jonesy

 

[MattKay]

weiß jemand von euch eigentlich von einer equipment + mensch/unfall - versicherung? also die quasi equipment, gehör und finger/hände beinhaltet?

 

[EmorionMarc]

Hi, habe mich grade mit dem Thema befasst und bin über diesen Beitrag "gestolpert".

Wichtig zu beachten bei solchen Versicherungen ist vorallem die "Nachtklausel". Bei vielen Versicherungen werden nämlich Diebstähle aus abgeschlossenen Autos nach 22 Uhr ausgeschlossen. D.h. wenn ihr z.B. nach einer Show euer Equipment in euer Auto einschließt und dann das Auto aufgebrochen wird (nach 22 Uhr) wird hierfür keine Leistung gezahlt.

Entscheidend ist auch immer wo der Versicherungsschutz gilt. Oft kann man entscheiden zwischen national, international EU, international weltweit. Grade für Musiker, die auch im Ausland unterwegs sind, ist es wichtig, das vor Vertragsabschluss zu überprüfen.

Wichtig ist auch, dass man all seine Rechnungen aufhebt. Schwer wirds bei gebrauchten Instrumenten (hier auf jeden Fall bei Kauf die Originalrechnung mitgeben lassen).

Zum Thema Hausrat:

Wie schon von den anderen erwähnt, zahlt die Hausratversicherung nur bei Schäden durch Sturm/Hagel, Leitungswasser, Feuer und Einbruchdiebstahl/Raub. Je nach Versicherungsbedingungen wird hier der Neuwert oder Zeitwert erstattet. Besser ist aber der Neuwert.

Zu MattKays Frage:

Ob es ein Komplettpaket gibt weiß ich nicht, auf alle Fälle sind die Finger/Hände und auch das Gehör über eine normale Unfallversicherung versichert. Hier gibt es sogenannte Gliedertaxen. Grundwert für die Entschädigung ist eine Unfallinvaliditätssumme (z.B. 300.000 Euro). Wenn ihr jetzt z.B. euren Zeigefinger der linken Hand verliert seid ihr zu einem bestimmten Prozentgrad "invalide" (diese Prozentzahl ist von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich).

Beispiel:

Invaliditätsgrad nach Verlust von Zeigefinger: 20 %

Leistung für den verlorenen Zeigefinger: 60.000 Euro (wenn die vereinbarte Versicherungssumme 300.000 Euro beträgt)

 

[LongLostHope]

Ich habe meine Sachen versichert. Aus zwei Gründen:

1. Sie stehen oft im Proberaum, der im EG mit Fenster ist. Also mit nem Steinwurf ist da jeder drin. Ohne Alarmanlage o.Ä.

2. Ich bin mit em Zeug Live unterwegs. Nachtklausel habe ich mit drin.