Naja... Musik ist wie Sport. Wenn man sich Lebensplanungs-mässig über solche Dinge definiert, kommt die Midlife-Crisis eben früher.
Tja - und wenn das Leben wie Sport ist und man sich fragt, warum man mit 30 noch keine Goldmedaille geholt hat, wird es natürlich eng ...
Ich laufe, ähnlich wie der aktuelle Suppenstar, ohne Plan B durch die Gegend. Daß ich mit 30 "zu alt" für die junge Zielgruppe bin, hör ich auch immer öfter. Und das tut weh. Immerhin hab' ich auch noch lange Haare und nen Piercing in der Fresse.
Wenn das wirklich so ist (was ich einerseits nicht einschätzen kann und mag und andererseits eher für eine typische Mangement-Marketing-Denke halte ...) - dann bleibt halt nur eins: sich umorientieren und sich ne Nische suchen, die zu einem paßt und einem mögicherweise auch noch Spaß macht.
In dem Sinne ist Dein jetziges Nachdenken auch produktiv: weil es Dich nämlich darauf verweist, dass Du Dein bisheriges Ziel und Vorgehen mal überdenken und mal aktualisieren solltest.
Daran ist absolut nix schlimmes. Das ist halt im Leben so und ich denke mal als Künstler hat man noch die größten Möglichkeiten, selbst darauf Einfluß zu nehmen.
Dann machste halt ab jetzt Mucke für Leute Deiner Generation - so what? Publikum gibts in jedem Alter und Ohren hat jeder und es stehen beileibe nicht alle auf irgendwelche Jungspunde, die auf die Bravo-Titelseite kommen wollen.
Mit der Musik gehts mir im Moment so, daß ich alles unehrlich finde was ich mache. Ich will einfach auf die Schnelle noch Erfolg erzwingen. Alles was ich musikalisch anpacke fängt mit eienr Analyse an, wird in Formen gepresst und hört mit eienr Abschluss-Analyse wieder auf. Dann wird versucht den kram möglichst vielen leuten aufzuschwatzen. Was auf der Strecke bleibt ist der Spaß und das Gefühl sich selbst wieder in der Musik zu finden.
Tja - das ist das selbstproduzierte Ergebnis einer Torschlußpanik, die in die falsche Richtung führt.
Das Ergebnis und alles um Dich rum weist darauf hin, dass Du Deine Ziele neu bestimmst - nur Du rennst wie ein Hamster immer schneller in Deinem eigenen Rad herum und wunderst Dich, warum Du nicht vorwärts kommst ...
Die Frage ist nicht,
ob man mit über 30 noch Musik machen kann oder soll oder will, sondern
welche Musik man
für wen machen will und
wie man es machen will.
Und bei diesen Fragen hat die zunehmende Lebenserfahrung auch was Gutes.
Naja... ih hör jetzt mal auf zu erzählen, sonst verweist mich noch einer zum Onkel Doc auf die Couch
Nicht auf die Couch - sondern zurück ins Leben und zu Deinen eigenen Zielen.
