Musiker & Gesundheit - wie Problemen vorbeugen?

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Hallo,

wie das Thema sagt, mir gehts ums Musik machen mit allem was dazu gehört und die Frage: Wie kann man gesundheitlichen Problemen vorbeugen ?

z.B. als Klassiker: Gehöschutz bei lauten Proben oder Konzertbesuchen.

Wie ist es mit anderen, typischen Problemen wie Schmerzen beim Gitarre spielen - was kann man zur Vorbeugung tun? Wie sieht es bei den Tastenistrumenten aus, bei Bläsern oder der PA-Crew, die immer wieder schwere Boxen durch die Gegend wuchtet?

Wie beurteilen Fachleute die typischen Belastungen beim musizieren? In einem Beitrag zu dem Thema tauchte der Begriff "Hochleistungssport" in Verbindung mit der Greifhand beim Gitarrenspiel auf.

Gibt es ähnliche Analogien, die einem bewust machen, was man da von seinem Körper alles fordert und wie man Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke darauf vorbereiten kann?

Ganz nett fand ich in dem Zusammenhang das Video von John Petrucci "Rock Discipline" Dort werden schon mal einige wenige Tips gezeigt.

Grüße
helferlain

PS: Ich schreibe bewusst hier im Biergarten, weil im E-Gitarren Bereich die meisten Leute vorbeikommen. Das Thema darf gerne auch auf alle anderen Bereiche übergreifen. Vielleicht gibst irgendwann mal eine Aktion: "Das Musikerboard besucht ... die Hochschule für Sportmedizin"
 
Eigenschaft
 
ich denke dass es nicht besonders schwer ist, als musiker halbwegs fit zu bleiben.

was den ständigen lärmpegel betrifft --> gehörschutz benutzen, dann sollte da nicht viel passieren (hast du ja selbst schon angesprochen).

zu den anderen physischen belastungen: ausgleichssport hilft da wohl am besten. ab und an mal joggen oder radeln gehen für die grundsätzliche fitness und kondition, ansonsten am besten sportarten, die den kompletten körperbau stärken wie rudern, schwimmen, klettern. mit einem fitten rücken läuft auch das boxen-und-amp-tragen (bei mir z.b. hilft regelmaßiges bouldern echt gut. hab inzwischen keinerlei probleme, 3 stunden oder so gitarre zu spielen, ohne dass danach irgendetwas wehtut).

außerdem wird es auch der gusundheit guttun, wenn man sich kein ausgewachsenes drogen/alkoholproblem aneignet ;)
 
Naja, das ausgewachsene Drogen und Alkoholproblem hindert einen wahrscheinlich auch wirklich erfolgreich zu musizieren ^^

Was mir seit Jahren hilft ist Kampfkunst- als Ausgleich und auch um Fit zu bleiben. Fit bleiben ist schonmal ein erster Schritt.
Dann sollte man nie eine gute Aufwärmübung vernachlässigen.
Ansonsten kann das mit den Sehnen wirklich übel enden.
Was die Bühne, bzw. das Gehör angeht- sowohl bei eigenen als auch bei fremden Gigs- ist Oropax oder sonstiger Gehörschutz.
Das Gehör ist für einen Musiker das wichtigste- nicht leichtfertig verspielen!
 
Hi,

ich habe mich eine Zeit auch mehr mit dem Thema beschäftigt, immerhin ernähre ich eine Familie mit meiner Musik und habe eine gewisse Verantwortung. Aufwärmen vor dem spielen und Gehörschutz versteht sich von selbst, kein Alkohol beim Autofahren sollte sicher auch mal genannt werden und wie mir ein Arzt geraten hat, den ich um Tipps gebeten habe, einfach morgens mal Joggen gehen :). Die Musiker machen sich immer so viele Gedanken, dass ihre Finger kaputt gehen, die Stimme verschwindet usw., dass sie vor lauter Angst (und weil man ja immer am üben ist) nicht aus dem Haus gehen um sich ein bissl fit zu halten. Joggen, radfahren oder schwimmen ist sicher mal ein guter Ansatz um lange Musik machen zu können, dann noch eine halbwegs gesunde Ernährung und Augen auf an der Kreissäge ... :)
 
Ich versuche mich mit etwas Kraftsport und Joggen einigermaßen fit zu halten. Ich spiele jetzt seit einem Jahr Gitarre und hab immer wieder mit Problemen der Greifhand zu tun. Wenn ich in der Arbeit eingespannt bin, habe ich wenig zeit zum Üben - das passt mir nicht. Wenn ich z.B. Urlaub habe und viel üben könnte habe ich spätestens nach 2-3 Tagen Probleme.
Zur Zeit kämpfe ich mit Handgelenksproblemen der Greifhand - keine Ahnung ob mich der Sport wirklich hilft.
 
Einfach nicht übertreiben, wenn etwas weh tut, dann einfach mal ne Pause machen und dann anders Greifen und an de rHaltung, oder dem Krafteinsatz arbeiten. Ich denke einfach, dass man sich das meiste erspart, in dem man seinen Körper ernst nimmt und auf ihn hört; und übertreiben und überanstrengen sollte man sich auch nicht.

Mfg, Jay.
 
Habt ihr keine Bedenken, dass bestimmte Aktivitäten euch schaden könnten, was Entwicklung von Technik, Präzision und Geschwindigkeit angeht?
Ich denke da vor allem an Sportarten wie Krafttraining.

Die Gitarre nimmt seit ein paar Monaten einen immer wichtigeren Stellenwert in meinem Leben ein und irgendwie kommen mir in letzter Zeit immer wieder Gedanken, dass Krafttraining eher schädlich sein könnte für einen Gitarristen.
Krafttraining mache ich schon eine Weile und hab mir bisher nie gross Kopf über sowas gemacht, aber in letzter Zeit frag ich mich: Hindert Krafttraining die Entwicklung der Greif- und Schlaghand? Mir geht's gar nicht so sehr um das Verletzungsrisiko, das ist ja immer da, sondern mehr darum, ob Sachen wie Bankdrücken, Klimmzüge, Dips etc. dafür sorgen können, dass die Handgelenke in einer Weise belastet werden welche für die Gitarrenkünste kontraproduktiv ist.

Was meint ihr? Bin ich einfach nur paranoid und kann trainieren wie ich lustig bin?
Ich hab mal ein bisschen rumgesucht, aber noch keine fundierte Meinung oder Erfahrungswerte zum Thema Krafttraining und Gitarre gefunden.
 
Naja, ich denke solange dus nicht übertreibst müsste das schon gehen. Wenns keine zu große Überbelastung ist werden die Handgelenke ja vielleicht auch ein wenig "mittrainiert".

Ansonsten ist es einfach wichtig auch beim Gitarre spielen nicht zu übertreiben. Um Schmerzen vorzubeugen gibts auch ein paar Aufwärmübungen, mein Drummer hat mir zB folgendes empfohlen: Arm ausstrecken, Handfläche nach oben und dann mit der anderen Hand "nach unten" dehnen. Macht er öfters, habe das jetzt auch mal versucht da ich wieder Probleme mit den Sehnen in einem Arm hatte. Scheint nun besser zu sein.
 
Hi, wenn ich als Profi z.B. jeden Tag 4 Stunden mit einer Gitarre im stehen spielt wuerde ich mir keine schwere Gitarre wie eine Les Paul umhaengen - ich glaube nicht dass das auf Dauer gut ist da doch eine eher einseitige Belastung der Schulter stattfindet.

Rockinger
 
Ich finde es wichtig die Unterarmmuskeln zu dehnen. Wenn diese verspannt sind, kann es zu recht heftigen Schmerzen kommen (die das Spielen unmöglich machen), welche bei Ärzten oft fälschlicherweise als Tennisarm oder ähnliches diagnostiziert werden. Die Kraft in den Fingern kommt fast ausschließlich aus der Unterarmmuskulatur und wer präventiv gegen Probleme vorgehen will, sollte diese regelmäßig dehnen.
 
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Ich finde es wichtig die Unterarmmuskeln zu dehnen. Wenn diese verspannt sind, kann es zu recht heftigen Schmerzen kommen (die das Spielen unmöglich machen), welche bei Ärzten oft fälschlicherweise als Tennisarm oder ähnliches diagnostiziert werden. Die Kraft in den Fingern kommt fast ausschließlich aus der Unterarmmuskulatur und wer präventiv gegen Probleme vorgehen will, sollte diese regelmäßig dehnen.
Diesen Tip finde ich sehr wichtig und nützlich, danke! :great:

Genrell versuche ich meine Hände zu schonen und sie nicht in Gefahr zu bringen.

Mfg, Jay.
 
Hallo!

Mir persönlich tut seit ner Weile ein Türreck sehr gute Dienste. In den Übungspausen bzw. vorher und nachher hänge ich mich einfach ein paarmal für eine Minute oder so (je nachdem wie fit man ist) dran und lasse mich hängen. Damit werden viele Muskeln gestreckt und gelockert.
Als ich letztes Jahr mit E-Gitarre spielen angefangen habe, hatte ich oft Schmerzen in den Handgelenken, Fingern etc., da die Bewegungen ja erstmal ungewohnt waren und man auch viel fester greift wie evtl. notwendig und sich so verkrampft / verspannt.
Seitdem ich das Türreck verwende, habe ich auch allgemein viel weniger Probleme mit den Schultern, Nacken etc. wo ich vorher auch durch den Bürojob sehr oft Beschwerden hatte. Minimaler Aufwand und gute Wirkung, ich kanns nur empfehlen :).
 
Hi, wenn ich als Profi z.B. jeden Tag 4 Stunden mit einer Gitarre im stehen spielt wuerde ich mir keine schwere Gitarre wie eine Les Paul umhaengen - ich glaube nicht dass das auf Dauer gut ist da doch eine eher einseitige Belastung der Schulter stattfindet
Nun ja, damit´s klingt, muss man schon mal über seinen Schatten springen ;) Im übrigen sind einige Telecastermodelle noch schwerer...

Aber es ist wichtig, dass man sich fit hält. Das gilt ja nicht nur für´s Gitarrespielen. Oder glaubt ihr, dass A. Young, P. Townshend etc so über die Bühne toben könnten, wenn sie nicht fit wären und/oder ein Alkohol- oder Drogenproblem hätten?
Trotzdem hat jeder seinen eigen Körper, mit seinen eigenen Stärken und Schwächen. Letztere gilt es herauszufinden und daran zu abeiten. Wenn man Schwierigkeiten hat lange zu stehen, sollte man dementsprechende Übungen machen. Wer Probleme mit seinen Ohren hat (oder erst keine bekommen möchte), sollte sich bewusst um Hörschutz bemühen. Darunter fällt nicht nur "leiseres" Spielen, sondern auch z.B. im Studio oft und bewusst Pausen machen. Stundenlanges hören mit einem geschlossenen (immer lauter werdenen) Kopfhörer kann genauso ungesund sein, wie ein zu laut eingestellter Monitor.

Genrell versuche ich meine Hände zu schonen und sie nicht in Gefahr zu bringen.
Tja, das ist ja eines meiner Liebliengsthemen :)
Ich kann sagen, dass ich seit jeher darauf achte meine Hände zu schonen. Vermeide unnötige Schnippelarbeiten, trage Handschuhe, wenn Splittergefahr besteht usw Trotzdem habe ich mir schon zwei Fingerkuppen abgesäbelt, einen Nagel verloren und diverse Quetschungen und Verstauchungen erlitten. Nicht mitgezählt unzählige Schnittverletzungen (gerne an zerbrochenen Glassplittern, Buchseiten, etc)
Warum das alles!!!!!!! Weil das unsere Achillesverse ist. Weil wir besonders darauf achten, dass ja nichts unseren so kostbaren Händchen passiert. Vielleicht zu übervorsichtig? Die Sänger haben übrigens ihre Achillesverse im Hals. Meistens sind die Stimmbänder entzündet, oder sie einfach immer erkältet. So hat jeder sein Säcklein zu tragen....naja und wir ganz besonders :)
 
Nochmals zum Thema Krafttraining: Ich verwende diese Sportart nur mehr als lockeren Ausgleich. Bis vor einem Jahr hatte ich dies mit vollen Einsatz durchgezogen und auch einige Verletzungen erlitten, naja. Der Vorteil für mich ist, dass ich meinen Körper sehr gut kenne. Das Krafttraining lockert mich jetzt mehr, als dass es eine Belastung darstellt. Das wichtigste für mich ist das Gitarre spielen, das hat Vorrang. Zum Ausgleich verwende ich dann etwas Krafttraining, aber nicht bis zur Erschöpfung, dies hätte dann Nachteile für die Musik.
 

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