Musikalische Orientierung finden

Niklas Bremen
Niklas Bremen
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Ich hätte Mal eine Frage, von der ich gar nicht weiß, wo sie hingehört. Ich gebe auch zu, dass es eigentlich etwas persönliches ist. Ich erhoffe mir allerdings trotzdem den ein oder anderen Tipp, von jemandem der diese Phase schon hinter sich hat.

Also mein Gitarrenlehrer hat mir den Rat gegeben, mir langsam Mal zu überlegen, was ich eigentlich spielen will. In welche Richtung ich meine Fähigkeiten lenken will. Bisher habe ich echt alles gespielt, von klassischer Musik, über Iron Maiden, bis hin zu Dissection. Also generell mag ich ausgefeilte Melodien wie z.b. von Iron Maiden, das Problem ist, dass der Großteil Technisch absoluter lalifax ist und mich auf Dauer langweilt. Die Herausforderung in den Liedern steckt meistens im Solo und wenn man dem Allgemeinen Tenor glaubt, ist das auch absolut machbar, wenn man die Pentatoniken übt. Ansonsten werden die Lieder Recht schnell langweilig zum spielen, die Lead Gitarre besteht eben immer aus Powerchords. Das war der Grund, warum ich irgendwann mehr Stücke gelernt habe, die eher auf der Akkustikgitarre gespielt werden, was mich aber nicht geschreckt hat. Nun ich erwarte nicht, dass man mir die Entscheidung abnimmt, das sage ich ja nicht, aber vielleicht kann man mir einen Schubs in die Richtung geben. 4 Augen sehen bekanntlich mehr als 2. Ich möchte halt Technisch weiter wachsen, es macht mir Spaß Lieder zu spielen die es in sich haben. Einfach an etwas wie ein versessener zu arbeiten und am Ende kommt etwas rum, was eben Mal nicht ganz normal ist. Klingt wahrscheinlich wieder für die meisten so, als würde ich nicht aus den richtigen Gründen spielen, aber dem ist nicht so. Mal so eine beiläufige Frage, gibt es nicht eine Möglichkeit beides zusammen zu bringen? Schwer zu beschreiben, was ich an Iron Maiden, Eluveitie, AC DC und c.o. genau so mag, aber die Melodien sind von der Art und Weise halt etwas ganz anderes, als ein Dimitri Shostakovich oder ein Isaac Albeniz um Mal krasse Gegenteile zu nennen. Dennoch mag ich beide Richtungen und würde beide gerne beherrschen. Schon verrückt xD Wäre sehr nett wenn sich jemand die Mühe machen würde Ordnung ins Chaos zu bringen.

Freundliche Grüße Niklas
 
Eigenschaft
 
Also mein Gitarrenlehrer hat mir den Rat gegeben, mir langsam Mal zu überlegen, was ich eigentlich spielen will.

Warum denn?

So wie ich das sehe besteht ein großer Teil deines musikalischen Interesses darin dir anspruchsvolle Techniken und Stücke zu erarbeiten und diese gibt es in jeder musikalischen Ausrichtung zu Hauf.
Spiele doch einfach weiter Melodien und Kompositionen welche dich Reizen und fordern. Ich verstehe deine Zweifel nicht wirklich, unter Umständen bringt es dich ja weiter deine, scheinbar vielfältigen Erfahrungen, in Eigenkompositionen zu verknüpfen oder aber du spielst einfach mal Shostakovich im Maiden Stil.
Siehe Play Bach von Jaques Louisier

Ich selbst hab mich trotz meiner ersten beständigen Liebe zum schrammelpunk auch immer anderen Genres wie Klassik, Jazz und Experimenteller Musik gewidmet, all diese Einflüsse haben mich, mein Spiel und schließlich meine Musik geprägt.
Es geht doch letztendlich ums Musikmachen und eine falsche Motivatiin hierfűr gibt es ja wohl nicht.

Ich wünsche dir weiter viel Erfolg und Spaß beim spielen.
 
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@Niklas Bremen
Darum sage ich immer, dass der Gitarrenlehrer eigentlich weniger Gitarrist und mehr Lehrer sein sollte. Ich habe einen ähnlichen Fall, einen begabten Schüler, der Herausforderungen benötigt, damit er die Motivation zum Ueben aufbringen kann.
Momentan nehmen wir den Canon Rock (bekannt durch Jerry C) durch, das ist schon eine ordentliche Hausnummer.

Was ich dir raten kann: Bleib so vielfältig wie möglich. Spiele heute das Helvetios-Riff von Eluveitie und morgen Dust in the Wind auf der Akustikgitarre. Lern das Gitarrensolo von "You shook me All Night Long" und probier mal aus, ob du sowohl die natürlichen (natural harmonics) als auch die künstlichen (pinch harmonics) Obertöne im Intro von Van Halens Panama sauber hinkriegst.

The friggin' sky is the limit!
 
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Ich möchte halt Technisch weiter wachsen, es macht mir Spaß Lieder zu spielen die es in sich haben.

Naja was ist dann genau die Frage ...? Wie startom schon schrieb bleib vielfältig, halte deinen Geist offen für neues + inspirirendes,
hör dir an was dein Lehrer oder andere Musiker sagen und triff dann deine Entscheidungen. Du wirst dadurch Erfahrungen
machen und daran wachsen und auch erwachsener werden. Wer weiß schon was du in 5 Jahren cool findest.
Aber dein jetziges Chaos beseitigen ..... keine Chance.
 
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Also erstmal danke für die schnellen Antworten, ja ich muss sagen, dass mich die Aussage schon überrascht hat. Ich habe es eigentlich immer als etwas positives gesehen, dass ich mich für soviele Richtungen begeistern kann. Bisher hat es ja immer geklappt, natürlich dauern einige Stücke länger wenn ich Mal wieder ne 180grad Wendung hinlege, aber das Zeigt ja, dass ich immer für alles offen bleibe und wenn ich etwas lernen will, setze ich das auch meistens durch. Ich denke ich werde wohl darauf beharren, weiterhin vielfältig zu bleiben, desto mehr Repertoire ich mir jetzt anlerne, desto mehr kann ich ja später damit machen. Nur so am Rande, der Canon Rock wäre auch Mal ein Ziel, wenn ich brauchbare Tabs oder Noten finde. Vorher muss ich aber Mal mit meinem aktuellen Song fertig werden.
 
Mal so eine beiläufige Frage, gibt es nicht eine Möglichkeit beides zusammen zu bringen? Schwer zu beschreiben, was ich an Iron Maiden, Eluveitie, AC DC und c.o. genau so mag, aber die Melodien sind von der Art und Weise halt etwas ganz anderes, als ein Dimitri Shostakovich oder ein Isaac Albeniz um Mal krasse Gegenteile zu nennen. Dennoch mag ich beide Richtungen und würde beide gerne beherrschen.

Kombiniere doch einfach beides mit deiner eigenen Musik.
 
Ich habe es eigentlich immer als etwas positives gesehen, dass ich mich für soviele Richtungen begeistern kann.

Ist es einerseits auch ABER jede Geschichte hat 2 Seiten. Man kann sich natürlich auch verzetteln, den Überblick verlieren wohin man möchte.
Ich hab schon ein paar mal technisch deutlichst bessere Gitarristen getroffen/gesprochen/mit ihnen gejammt bei denen nach 3 Minuten klar war,
das man mit denen nicht zusammen Musik machen kann. Die können ihre Schiene fahren und nix anderes. Null Offenheit und wenig Kreativität
und Flexibilität. Deshalb wie gesagt meine Tips

a) bleibe offen für alles was dich interessiert
b) höre dir trotzdem an, was ein paar Leute deines Vertrauens über deine Musik sagen
c) entscheide dann aus dem Bauch heraus wo es weiter lang geht
d) bleibe dabei immer selbstreflektiert
e) werte Musik anderer nicht als lalifax ab, sonst endest du als Malmsteen 4.0
 
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Wie fit bist du denn abseits der Technik? Harmonielehre und so? Ich hoffe, da ist auch alles am Start? Sonst wäre das ein weites Feld, um dich zu einem "richtigen" Gitarristen zu machen.

Wie sieht's mit der Improvisation aus? Also nicht Nachspielen, sondern selbst spielen, z.B. mal ein nettes Solo über eine komplexere Chord Progression?

Du kannst auch mal Test-Unterricht bei einem anderen Lehrer probieren - vielleicht kriegst du da neue Ansätze? Gerade wenn man in einem Feld viel kann, kann der Input eines anderen "Meisters" durchaus neue Impulse geben und einen weiterbringen.

Ansonsten gilt halt - Ohren offen halten und hören, was einem gefällt, und dann ran an den Speck. Dass man keinen ausgeprägten eigenen Musikgeschmack hat und auf der Suche nach der technischen Herausforderung bei "allem" ist, da kann ich mich persönlich schwer reinversetzen, mein Problem war immer das Umgekehrte (weiß total was ich will, aber zu wenig Motivation/Zeit mal so richtig zu üben und gut zu werden). Ist aber auch eine Frage des Alters manchmal, bei mir hat es auch eine Weile gedauert, bis sich mein Musikgeschmack rauskristallisiert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie fit bist du denn abseits der Technik? Harmonielehre und so? Ich hoffe, da ist auch alles am Start? Sonst wäre das ein weites Feld, um dich zu einem "richtigen" Gitarristen zu machen.

Wie sieht's mit der Improvisation aus? Also nicht Nachspielen, sondern selbst spielen, z.B. mal ein nettes Solo über eine komplexere Chord Progression?

Nun Harmonielehre solala, wäre ich da so fit wie bei der Technik, wäre das schön. Die mache ich nebenbei, habe mir extra ein Buch dazu gekauft. Brauche die Sachen aber selten und ob ich jetzt eine Tonart harmonisieren kann aus dem Stehgreif... Da bin ich nicht sicher.

Nun improvisieren ist so eine Sache, mein Lehrer ist da glaube ich nicht so bewandert, Nagel mich aber nicht drauf fest. Improvisieren ist etwas das kann ich nicht so wirklich. Ich glaube ohne, bzw. mit nicht so präsenter Harmonielehre ist das aber auch um einiges schwerer. Ich bin aber auch nicht sicher, ob ich über die nötige Kreativität verfüge. Also beides noch Dinge an denen ich arbeiten kann, aber ich denke ggüber der Impro, genießt die Technik durchaus Vorrang.
 
Bei mich klingt das - Achtung, Ferndiagnose! Kein Anspruch dass das richtig ist! - ein bisschen nach "reif für den nächsten Schritt" und "Lehrer konzentriert sich auf Songs nachspielen und nicht auf eine solide Ausbildung". Ich empfehle wirklich mal, einen anderen/besseren(?) Gitarrenlehrer zu suchen, der einerseits technisch herausfordernde Stücke mit dir einstudiert und andererseits aber in Richtung Theorie (mit praktischer Umsetzung auf der Gitarre) unterrichtet.

Als ich damals angefangen habe, hatte ich leider auch einen Lehrer, der mir die theoretischen Grundlagen null vermittelt hat (und der auch noch auf Stücken bestand, die ich nicht gemocht habe). Also habe ich frustriert aufgehört und erst 5 Jahre danach autodidaktisch wieder angefangen. Ab und an habe ich mir gedacht "hätte ich damals mit 14 einen guten Lehrer gehabt, wäre aus mir vielleicht ein richtiger Gitarrist geworden". Und auch Jahre später, mit Anfang 40, haben mir ein paar Stunden Unterricht bei einem "richtigen" studierten Gitarristen unheimlich was gebracht.

Und - der Tipp wird immer wieder kommen - such' Dir eine Band. Den Sprung, den man durch gemeinsames Musizieren mit anderen Menschen machen kann, kann man daheim auch mit noch so viel Aufwand kaum reproduzieren.
 
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a) bleibe offen für alles was dich interessiert
b) höre dir trotzdem an, was ein paar Leute deines Vertrauens über deine Musik sagen
c) entscheide dann aus dem Bauch heraus wo es weiter lang geht
d) bleibe dabei immer selbstreflektiert
e) werte Musik anderer nicht als lalifax ab, sonst endest du als Malmsteen 4.0

Nun Punkt a) trifft glaube ich voll zu, habe vor einigen Wochen nebenbei Musik gehört. War aber gerade beschäftigt und konnte nicht umschalten, nun auf einmal lief BB King in einer Live Version, wo er zusammen mit Eric Clapton, wenn ich nicht irre Robert Cray und dem Bruder von Stevie Ray Vaughn "Thrill is gone" zusammen spielt. Würde Mal schätzen es war ne Impro. Nun inzwischen höre ich dieses Lied immer wieder und schaue das Video. Ich find's irgendwie interessant.
Nun zu b), so richtig etwas eigenes habe ich ja noch nicht gemacht. Letztes Jahr habe ich Sarabande auf nem Konzert performt. Die Meinungen dazu kann ich nicht einordnen, da sich leider ein paar unglückliche Fehler eingeschlichen haben. Für die komplette Geschichte warum usw. könnte ich dann aber schon fast einen neuen Thread eröffnen. XD
Nun d) könntest du vielleicht genauer Ausführen. Also wenn das heißt ich soll auf dem Boden bleiben, dann ist das kein Problem. Ich wüsste auch gar keinen Grund abzuheben... Ich habe gar keine Ahnung wo ich stehe. xD Wenn mich Mal wieder jemand fragt, ob ich denn gut bin, dann weiß ich einfach nicht was ich sagen soll... Nun bei e)... Ich glaube da darf ich mich nicht frei sprechen, mit Musik a la Mark Forster tuhe ich mich da z.b schwer. Generell mit 90% der Musik aus dem Radio kann ich nichts anfangen. Sry aber die Singen immer dasselbe, es ist für mich eine einzige Farce.

Auf jedenfall danke, für die kurz gefassten Tipps.
 
Ich habe es eigentlich immer als etwas positives gesehen, dass ich mich für soviele Richtungen begeistern kann.
:great: Das ist es auch, lass dir nichts anderes einreden. Klingt ja fast so, als solltest du auf etwas verzichten, für das du dich interessierst und offen bist. Dabei sind Neugierde und Offenheit die besten Lehrmeister. Ein guter Lehrer sollte erkennen oder mit dir zusammen herauszufinden können, welches die nächsten Schritte deiner Entwicklung als Gitarrist sind (vielleicht auch als Mensch, klingt vielleicht esotherisch, hat aber viel miteinander zu tun).

Viel Input kann ich dir sonst nicht geben, vielleicht noch die Idee, dich mit Voicings von Akkorden zu beschäftigen - in allen Lagen, mit zwei bis sechs Saiten. Dabei ein offenes Ohr und Gespür für Stimmungen und Raum im Arrangement entwickeln. Rhythmisch und harmonisch so begleiten zu können, dass das Arrangement davon profitiert und man flexibel Platz für Mitmusiker lassen kann oder auch Raum füllt, ist eine oft unterschätzte Kompetenz.

Ach ja, hast du eine Band oder Musiker an der Hand, die dich inspirieren?
 
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Ich komme zwar aus nem ganz anderen Bereich, habe aber auch manchmal das Gefühl gehabt, mich wegen zu viel Vielfalt zu verzetteln. Und dann habe ich gedacht, ich müsste mich jetzt für eine Sache entscheiden und die richtig üben. Letztlich ist aber genau diese Vielfalt meine Spezialität, auch wenn das verzetteln immer wieder eine Gefahr ist.

Was oft hilft, ist mal ne Übersicht zu machen: Was höre/spiele ich gerne und was will ich erreichen. Und zwar völlig ab von irgendwelchen Vorstellungen, was man wohl könnte oder sollte. Einfach träumen und aufschreiben. Und wenn du noch mehr Vielfalt magst, dann setz dir das als Ziel, höre viel Musik und sammel.

Wenn du so selbstständig dich organisiert hast und mit deinen Ideen in den Unterricht gehst, wird dir dein Lehrer schnell sagen können, ob er bereit ist, das mit dir zu machen oder nicht. Und du hast dich ja eigentlich für einen Weg entschieden, nur irgendwie nicht für den, den dein Lehrer sich wünscht. Willst du mit klassischen Stücken gegen den Strom schwimmen, ist das doch kein Problem. Es gibt auch (jetzt mal viel weiter und Gig-technisch gedacht) immer wieder besondere Konzertformate, wo genau so jemand gebraucht wird. Aber dass dein Lehrer dir sagt, du müsstest dich entscheiden, solltest du ignorieren. Mir wurde oft gesagt, ich könne nicht so viele Instrumente gleichzeitig lernen, solle mich auf eins konzentrieren - und siehe da, ich kann wohl und bin damit sehr speziell geworden, auch wenn ich auf keinem meiner Instrumente ein Meister bin. Diese Leute meinen das wirklich so und wollen am liebsten, dass du dich für "ihr" Genre entscheidest. Weil sie verliebt sind in genau eine Art von Musik, darin sich zum Meister entwickelt haben und sich nichts anderes als solch ein Meistertum vorstellen können. Das will ich nicht verurteilen, aber es gibt auch Wege links und rechts davon.

Wenn mich Mal wieder jemand fragt, ob ich denn gut bin, dann weiß ich einfach nicht was ich sagen soll...

Das Problem kennen wohl die meisten. Ich hab mich im richtigen Moment nie getraut, aber die richtige Antwort wäre wahrscheinlich: "klar, ich bin super." Die Frage ist meist von Nicht-Musikern, die mit keiner Antwort außer vielleicht Orten, an denen man schon aufgetreten ist, was anfangen könnten.

d) bleibe dabei immer selbstreflektiert
Nun d) könntest du vielleicht genauer Ausführen. Also wenn das heißt ich soll auf dem Boden bleiben, dann ist das kein Problem. Ich wüsste auch gar keinen Grund abzuheben... Ich habe gar keine Ahnung wo ich stehe. xD

Ich verstehe unter selbstreflektiert eher: Bleibe dir selbst gegenüber kritisch. Geh aus der Komfort-Zone. Nimm dir Ziele vor und prüfe, ob du das erreicht hast. Wisse, was deine Macken sind, was du noch lernen musst/willst und sei trotzdem selbstbewusst in dem, was du kannst. Frage dich, ob das was du tust, eigentlich genau das ist, was du willst oder nur eine Gewohntheit.

Also Ende vom Lied: Mach dein Ding und such dir die Leute, die dich dabei unterstützen können. Kein Mensch braucht einen fest definierten Musikgeschmack und Spielen in mehreren Genres erweitert schlicht und einfach den Horizont.
 
@DerZauberer Nun hier sollte ich glaube ich etwas ausholen sry. Also aktuell habe ich 30min Gitarrenunterricht jeden Dienstag, ich möchte schon länger mehr Unterricht nehmen, bzw. spiele mit dem Gedanken, war mir aber bisher noch nicht ganz sicher ob mehr auch mehr bringt in diesem Fall. Ich muss ja die Stücke z.b. auch einüben usw. Dazu kommt natürlich auch noch, dass es fraglich ist, ob mein Lehrer noch an anderen Tagen etwas frei hat. Aktuell bin ich immer Dienstag da, nur Mal am Rande. Also ich gehe schon auf eine Musikschule und mein Lehrer ist studiert, aber eben vom alten Schlag. Metal mit ihm zu machen ist demnach so eine Sache. Also er meinte zu mir, dass es am Sinnvollsten ist, wenn ich Interesse an Harmonielehre usw. habe, mich hauptsächlich Zuhause darauf konzentriere und wenn ich Fragen habe, kann ich die ja stellen und wir uns dann im Unterricht auf das Spielerische konzentrieren. Nun diese Situation bringt natürlich so einige Probleme mit sich, z.b. eben, dass ich das was ich lerne eben kaum anwende. Ich bin mehr oder minder in der Lage Noten zu lesen, aber ich habe z.b. keine Ahnung wie ich ein komplexes Lied nur über Noten lerne. Klar ich habe auch schon "Fuchs du hast die Gans gestohlen" von Noten in einen Tab übersetzt, aber wenn ich an mein aktuelles Lied, Asturias denke, oder auch Sarabande, dann würde ich behaupten, dass wir nicht von verschiedenen Hausnummern, sondern von verschiedenen Kontinenten reden. Ähnliches gilt für das Kapitel wo ich vor der Prüfungsvorbereitung dran war, harmonisieren von 4 Klängen... Ganz ehrlich ich habe keine Ahnung wann ich das Mal brauche. xD Nun selbst wenn ich bis zu diesem Kapitel alles aus dem FF könnte, fehlt glaube ich irgendwie noch etwas um selbst etwas zu komponieren, wobei mir glaube ich auch einfach die Kreativität für sowass fehlt. Nun zu deinem Tipp, die Frage ist ja wie finde ich eine Band. Es muss soviel passen, ich habe schon den ein oder anderen Bekannten gefragt wie man zu sowass kommt und jedes Mal die selbe Antwort, "sowass ergibt sich einfach". Ich würde gerne, wenn alles passt, aber ich habe keine Ahnung wie ich fündig werde. Ich denke wenn man in einer Band spielt, entwickelt man einfach eine bessere Routine und ich glaube man lernt viele Fähigkeiten zu verbinden.
 
Also aktuell habe ich 30min Gitarrenunterricht jeden Dienstag, ich möchte schon länger mehr Unterricht nehmen, bzw. spiele mit dem Gedanken, war mir aber bisher noch nicht ganz sicher ob mehr auch mehr bringt in diesem Fall.

Das ist ganz einfach rauszubekommen:
- Hast du genug Material zum üben jede Woche oder langweilst du dich nach drei Tagen und kommst nicht weiter?
- Hast du mehr Fragen, als im Unterricht Zeit ist zu beantworten?

Instrumentalunterricht ist ja schon ziemlich teuer. Als Motivation zum mehr üben würde ich es deshalb nicht empfehlen (wenn ich mehr Unterricht hätte, dann würde ich ja auch mehr schaffen...). Dann sollte eher die Motivation sein, ich übe zu Hause so viel, dass ich mehr Unterricht brauche und gönne ihn mir dann als Belohnung.

Wenn du aber immer schon nach wenigen Tagen wieder wichtige Fragen an deinen Lehrer stellen willst und du jede Woche in den Unterricht kommst und zu wenig Zeit bleibt, um das, was du vorbereitet hast, durchzugehen, dann ist mehr Unterricht auch empfehlenswert. Wobei vielleicht auch ne Überlegung ist, erst mal auf 45min zu gehen, das bringt oft schon viel und ist an vielen Musikschulen für fortgeschrittene Schüler auch Standard (mal gewesen?).

Dein Lehrer hat schon irgendwie recht. Theorie lässt sich viel leichter im Selbststudium lernen. Und wenn du schon zu wenig Unterricht hast, macht es doch keinen Sinn, wenn dir dein Lehrer auch noch das erklärt, was du in Büchern nachlesen kannst? Bei dir klingt vielleicht ein bisschen an, dass du dich von deinem Lehrer in eine Richtung gedrängt fühlst, aber das was du schreibst, würde ich als Lehrer genauso sehen. Zeig dein Interesse, geh mit deinen Fragen immer wieder in den Unterricht. Du wendest zu wenig an? Kein Problem. Nimm dir deine Unterrichtsstücke vor und wende alles an, was du bisher gelernt hast.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nun selbst wenn ich bis zu diesem Kapitel alles aus dem FF könnte, fehlt glaube ich irgendwie noch etwas um selbst etwas zu komponieren, wobei mir glaube ich auch einfach die Kreativität für sowass fehlt.

Hab ich jetzt erst gelesen: Das mit der mangelnden Kreativität kannst du gleich wieder vergessen. Jeder Mensch ist unglaublich kreativ. Was fehlt ist das Selbstbewusstsein und der Mut, einfach mal was anzufangen und nicht aufzugeben, nur weil das erste Stück kein Meisterwerk ist.
 
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Ich versuch's nochmal: Ein guter Lehrer, der E-Gitarre "drauf" hat, bringt dir auch bei, wie du die "Theorie" in der Gitarren"praxis" anwendest. Gibt Tipps zur Orientierung auf dem Griffbrett, wo finden sich welche Muster und warum. Wo finden sich welche Akkorde und warum, wie kann man theoretische Konzepte spezifisch auf der Gitarre anwenden, nimmt Songs mit dir auch mal auseinander und arbeitet damit, führt dich an die Anwendung der gelernten Skalen ran, und so weiter.

Kann sein, dass das alles passiert (aber so lese ich es nicht), kann sein dass du das im Selbststudium alles selbst lernst (ich kann das nicht, ich brauche einen Lehrer, der mir das nahebringt und erklärt und vermittelt). Kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Bei mir waren die großen Augenöffner so Themen zu "wie hat der Jimi Hendrix so gespielt und seine Akkord-Embellishments kreiert" (Spieltechnik+theorie), "warum funktioniert diese simple Gitarrenlinie bei Lenny Kravitz mit It Ain't Over Till It's Over so gut" (interessante Akkorde und Voicings, Melodiefuehrung, etc.), "warum knallen die AC/DC-Riffs eigentlich so" (Pedalton, Offbeat-Riff vs straighte Drums, ...) und so weiter. Wie gesagt, kann sein dass das so stattfindet, ich kann nur nach dem gehen was ich lese.

Daher war meine Anregung halt auch, testweise mal Unterricht bei ANDEREN Lehrern zu probieren, nicht mehr beim selben. Ist der aktuelle in der Musikschule "vom alten Schlag" der Richtige für dich, oder gibt’s einen unterrichtenden Profi-Musiker, der dich weiter bringt? Vielleicht einen Versuch wert.

Denn ich sag' mal so - was man in relativ jungen Jahren nicht lernt (und danach "klingt" es für mich, aber korrigier mich wenn du auch schon 30+ bist), muss man sich hinterher als alter Sack ungleich schwerer mit viel Qual draufschaffen.
 
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Was oft hilft, ist mal ne Übersicht zu machen: Was höre/spiele ich gerne und was will ich erreichen. Und zwar völlig ab von irgendwelchen Vorstellungen, was man wohl könnte oder sollte. Einfach träumen und aufschreiben. Und wenn du noch mehr Vielfalt magst, dann setz dir das als Ziel, höre viel Musik und sammel.

MHH guter Ansatz und keine leichte Aufgabe für mich. Gerade der Punkt was ich erreichen will ist schwer. Ich habe nicht diesen einen Gitarristen den ich bewundere und bei dem ich mir sage, "Ich will spielen wie er". Ich glaube sowass würde ich eher als selbst Limitierung empfinden, auch wenn es dir einen Faden gibt. Ich denke es hilft wenn ich mein aktuelles "Mind Setting" Mal in Worte fasse. Aktuell will ich eigentlich immer nur besser werden, mich immer wieder neu herausfordern. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo die Musik die ich kenne mich nicht mehr ausreichend fordert. Das ist dann der Punkt wo ich eben meinen Horizont erweitere. Bsp Iron Maiden und co. wurden irgendwie langweilig abseits von Soli und co. Nun mein Bruder hatte mir Mal vor einiger Zeit Sarabande gezeigt mit den Worten, "Das musst du unbedingt lernen, dass ist schon hart." Nun ich mochte das Lied und habe es sowieso immer wieder gehört, also habe ichs meinem Gitarrenlehrer vor den Bug geschmissen, wenn ich's Mal so lappidar sagen darf. Dabei bin ich dann zufällig auf Asturias getroffen, weil ich das Lied gehört habe als ich zu faul war um was anderes nach Sarabande anzuschalten. Nun das wirkte eben noch anspruchsvoller, also beharrte ich nach Sarabande darauf. Damit habe ich ja einen Volltreffer gelandet. Nun ich gebe zu, viel drum herum geredet, aber ich denke dieses Beispiel macht es gut deutlich. So richtig ein Ziel habe ich nicht, ich habe angefangen Gitarre zu spielen, weil ich Gitarre spielen wollte. Sowass wie die alten Sachen von Schandmaul. Nun die meisten Sachen von denen kann ich inzwischen ohne sie zu üben... Um es Mal zusammenzufassen, ich habe kein großes Ziel und weiß auch keins zu finden, ich arbeite von Etappen zu Etappen Ziel.
 
Also suchst du eigentlich Vorschläge an Literatur, die es sich für dich lohnt zu spielen und die du mögen könntest...

Alles andere klingt plausibel und nach nem guten Ansatz. Warum nicht so lernen, wie du es tust?
 
Denn ich sag' mal so - was man in relativ jungen Jahren nicht lernt (und danach "klingt" es für mich, aber korrigier mich wenn du auch schon 30+ bist), muss man sich hinterher als alter Sack ungleich schwerer mit viel Qual draufschaffen.

Merkt man mir mein Alter wirklich so stark an? Um genau zu sein ich bin 19... Das ist glaube ich aber auch der Punkt, am lernfägsten ist man bis 30. Danach wird es nur schwerer, zumindest nach meinem Kenntnisstand. Deswegen will ich ja auch alles mitnehmen was nur irgendwie möglich ist. Wie von dir beschrieben sieht mein Unterricht nicht aus, es ist eher so, dass ich sage, was ich lernen will, dann besorgt er wenn's geht Tabs oder so, ansonsten wenn er nichts hat muss ich das machen. Er schreibt es mir auf, ich übe es ein und beim nächsten Mal trage ichs vor. Dann korrigiert er halt Fehler, z.b. in der Haltung usw. Jede Woche kommen ein paar Takte hinzu... Deine Aussage habe ich übrigens schon verstanden, wollte nur Mal alle Fakten auf den Tisch legen, bevor der Tenor Lehrerwechsel genannt wird.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Annino Ich weiß nicht, habe keine Ahnung ob und welche Probleme das mit sich bringt. Ich weiß halt auch nicht was ich alles brauche um gewappnet zu sein. Ich meine ich ja nicht was ich später Mal möchte, zwischen Anfang und jetzt hat sich ja auch einiges getan, vom Rum daddeln zum Gefühl der quasi Besessenheit, auch wenn's jetzt komisch klingt.
 

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