Musik & Melodie steht, Text fehlt - wie pack ich's an?

wogawi
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Also Titel sagts schon ...
ich habe 15 fertige Songs (in Richtung Alternative-Rock/Indie/Funk-Rock) inkl. einer Vorstellung, wie die Vocals aussehen soll. Allerdings fällt mir Texte schreiben sehr schwer, weil ich wahrscheinlich zu viel dabei "denke". Ein Text soll für mich nicht eine planlose Alltagsstory im Fünftklass-Englischniveau sein, wie sie jede Band schnell aufschreiben könnte, sondern KUNST. Bizarr und virtuos ... :D ... ja, schwer zu erklären sowas, aber ihr versteht was ich meine?

meine Frage nun: Wie packe ich das am besten an? Soll ich mir zuerst überlegen, welcher Titel zu dem Lied passen würde, anhand von dem Titel dann ein Thema suchen und und und ...?:)

Ich bin echt total verzweifelt - einzelne Textphrasen, die wunderbar auf meine Melodievorstellung passen sind kein Problem ... aber ein zusammenhängender Text, den man auch einem Engländer vorlegen kann ohne dass dieser vor Lachkrämpfen zusammenbricht, sondern sagt "wow, that's art! :D ;)

Danke schonmal!
 
Eigenschaft
 
jaah! das ist ein sehr häfiges problem bei gitarristen die ihre songs alleine schreiben...
naja was man aus der pop-branche lernt (was ich persöhnlich überhaupt nicht gutheiße) ist, dass zuerst die texte mit gesangsmelodie geschrieben werden und dann erst die dazupassenden instumental arrangements.

da ich nicht annehme das du jetzt alle deine songs neu schreiben wirst will ich dir den tip geben, dir zuerst für denjenigen song den du in angriff nimmst dir mal gedanken darüber machst ob der eine gewisse ausstrahlung/ein gewisses gefühl hervorruft und dir dann eben dazu passend ein thema für den song überlegst.

wegen den texten: geh für ein jahr nach england und lerne richtig english. nein war nur ein scherz, aber es ist sicher einfacher wenn man sich mit der sprache befasst. und auch sicher positiv ist eben einem kumpel der zufällig nativ speaker ist den text dann vorzulegen und sich dann feedback anhörn.


das wärs mal mit meiner meinung.
 
Hallo,
dein Text soll also keine Alltagsstory sein. Schade, denn Songs,die Geschichten erzählen, haben oft eine höhere Halbwertszeit als gewollt hochwertige Kunstprodukte. Der schmale Grat zwischen "künstlerisch" und "künstlich" ist allzu leicht überschritten.
Trotzdem:
Warum probierst du´s nicht folgendermaßen:
1. Wenn der Text "art" sein soll, muss er auch nicht der Alltagssprache eine native speakers entsprechen. Seltsame Satzkonstruktionen und Vokabeln sind also kein Problem, sondern verstärken den Effekt.
2. Wenn der Song steht, entwickle zunächst eine Gesangsmelodie ohne Worte dazu, entweder mit der Leadgitarre oder mit "Lalala".
3. Wenn die Melodie steht, kommen die Worte oft wie von selbst. Fülle eine kurze Melodiephrase mit Text, im Stile der "écriture automatique". Schreibe also auf, was dir spontan einfällt. Wichtig ist zunächst nur die Passung von Melodie und dem Klang der Worte. Interpretiere das Textfragment anschließend, als hätte ein Fremder es geschrieben. Daraus ergibt sich dann (so ist jedenfalls der Plan) das Thema für den restlichen Text.
4. Wenn dir nicht gleich was Passendes dazu einfällt, lass das Textfragment erstmal liegen, eventuell hat man nur einen Geistesblitz pro Tag. Ein Text kann durchaus stückweise entstehen. Collagen sind schließlich auch Kunst. Oder der Text erweist sich doch als unpassend für den Song, dann kannst du ihn evtl. für ein späteres Stück noch verwenden.
Letztendlich hat m.E. (oder "imho") die Singbarkeit Vorrang vor der Aussage. Eventuell wirst du mir hier widersprechen, aber spätestens, wenn du zum Gitarrespielen auch noch singen sollst, wirst du mir vielleicht doch zustimmen.
Viel Spaß beim Dichten. Da fällt mir der Name der Ex-Band eines Bekannten ein:
"The poet the lovelier" (Je dichter, je lieber). ;) Na gut, die Band gab´s nicht lange...

P.S.
Zum Thema Alternative / Indie / Funkrock: Anthony Kiedis von den Chili Peppers verarbeitet auch hauptsächlich eigene Erlebnisse zu Texten. Wenn man die Biographie aber nicht kennt (gelesen hat), wirken die Texte für sich genommen schon bizarr genug. Einzelne Phrasen können ja Sinn machen, wenn man den Hintergrund kennt. Und wenn nicht, wirken sie eben rätselhaft, was du ja willst. Also eigentlich doch Geschichten, nur eben codiert.
Schreibe jeden Satz auf, der dir gerade einfällt und der für dich gut klingt. Vielleicht passen ja einige Puzzleteile zusammen!? Wie gesagt, ein Text muss keineswegs an einem Stück entstehen.
Ich persönlich stehe auch auf Reime, das hilft m.E. bei der Fortführung eines Textes ungemein.
 
danke, das hilft mir weiter ... jetzt weiß ich, dass ich's auf dem richtigen Wege angepackt habe ! :great:

ich arbeite schon seit einiger Zeit an ein paar Texten nach der von nazbue genannten Methode, allerdings zieht sich das wirklich sehr lange hin ... pro Tag schaffe ich maximal eine Phrase, die optimal ist - dann kann es sein, dass ich sie am nächsten Tag schon wieder verwerfe, weil mir was viel genialeres eingefallen ist :D ...

naja, ich werds weiter so durchziehen ... stimmt schon - singbarkeit ist wichtig, desto verschlüsselter und bizarrer, desto besser :D
 
naja was man aus der pop-branche lernt (was ich persöhnlich überhaupt nicht gutheiße) ist, dass zuerst die texte mit gesangsmelodie geschrieben werden und dann erst die dazupassenden instumental arrangements.

Sehr viele Metal-Bands überlegen sich erst ein textkonzept und dann die Musik dazu. Der Text wird dann nur noch im Rohschliff an den Song angepasst. Diese Methode hat einen riesen Vorteil:

Man hat, wenn man die Mucke schreibt ne einigermassene Vorstellung, welche Stimmung der Song wiedergeben soll.

Im Endeffekt ist es, wie so oft, reine Geschmackssache und hat null mit Pop, Metal oder sonstwas zu tun. Das ist pubertäres Gelaber.

Also mir fällt das Texten sehr leicht, weil ich seit ca 6 Jahren Gedichte (auf deutsch) schreibe und mich bei meinen Texten (auf englisch) sehr oft an den Ideen meiner Gedichte orientiere.

Ich rate dir dazu, Texte komplett unabhängig von der Musik zu schreiben, und sie danach an den Song anzupassen. Ich hab meistens ein Thema, über das ich schreiben will und schreib dann einfach drauf los.

Aber eins muss auch noch gesagt sein. Kein texter (Dichter) ist je vom Himmel gefallen. Man muss Begabung dazu haben. Und viel Erfahrung und Übung...

Und noch ein Tipp, dass texte keine "Alltagsgeschichten" werden:
Schreib einfach über deine innersten Gefühle, Ängste, Wünsche, Träume und verpack es so, dass es absolut schwer zu deuten bzw. serh frei interpretierbar ist. So kehrst du eigentlich dein innerstes nach Aussen aber lässt den Zuhörer/Leser doch im dunkeln darüber, was du wirklich sagen willst. Mir ist es schon öfter passiert, dass Leute die meine texte lesen mich fragen, ob ich eigentlich in psychiatrischer Behandlung bin... Weil Texten für mich selbstherapie ist...
Ich möchte einfach Texte schreiben, die den Leser zum nachdenken bringen... Und ich denke ich machs ganz gut
 
Du solltest dir die Melodie anhöhren und wissen welche traurig klingt und welche nicht.! Danach nimmst du einfach die Töne und singst sie....Ps:die Töne sprechen worte, nimm diese einfach!!XD:redface:
 

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