Musik Hochschule wählen mit Focus auf Jazz

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Facundou04
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Hallo Leute,

ich bin gerade 20 geworden und ich habe mich an drei Musikhochschulen in Deutschland für Jazz-Saxophon (künstlerisch) beworben (Hochschulen in Bremen, Dresden und Leipzig) mit dem Ziel, Jazz, sowohl klassischen als auch modernen, zu studieren. Ich wurde an allen drei Hochschulen angenommen! Mein Traum ist es, einfach ein Musiker zu werden, der vom Jazzspielen leben kann. Ich möchte gerne Erfahrungen oder Informationen von Leuten hören, die dort studiert haben. Welcher Ort wird unter Jazzmusikern am meisten empfohlen? Welche Perspektive auf Jazz-Lehre hat jede Hochschule?

Danke schön im Voraus
LG
 
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Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:

Meinen herzlichen Glückwunsch, überall auf Anhieb genommen zu werden finde ich schon beeindruckend. (y)
Wenn Du magst, wären ein paar Sätze zur bisherigen Laufbahn sehr willkommen. Hattest Du z.B. privaten Vorbereitungsunterricht und was dabei gemacht oder im Lauf der Jahre bei Wettbewerben teilgenommen oder bereits in Auswahlensembles gespielt?

Übrigens, ich habe das Thema von "Saxophon" in den passenderen Bereich "Ausbildung und Studium" verschoben und hoffe mit dir auf einige Beiträge aus der Community zu Erfahrungen mit den genannten Hochschulen.

Gruß Claus
 
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Hallo Klaus!

Danke schön für deine Nachricht. Ehrlich gesagt, habe ich in keine Auswahlensembles gespielt, ich habe mehr an Jams teilgenommen. Ich bin der Meinung, dass ich einen sehr guten Lehrer hatte, einen der Besten in Peru (woher ich komme). Ich habe drei Jahre lang bei ihm gelernt und hatte auch einmal einen Auftritt mit ihm.
 
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Mein Traum ist es, einfach ein Musiker zu werden, der vom Jazzspielen leben kann.
Treffen sich zwei Jazzmusiker.
Sagt der eine zum anderen: "Ich habe gesehen, daß Du jetzt auch ein Album rausgebracht hast."
Sagt der andere: "Ja, das ist ganz neu."
Der erste: "Und? Schon was verkauft?"
Der andere: "Ja klar! Mein Auto, mein Haus ..."

Fazit: In Deutschland vom Jazzspielen leben zu können, ist mehr als schwierig. Ohne Unterrichten wird das kaum gehen. Es gibt wenige ganz Große, die das können, und tausende Kleine, die gerne einer der Großen wären ...

Viele Grüße,
McCoy
 
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Und die wenigen, die davon leben können, sind dazu wohl deshalb in der Lage, weil sie ein Publikum gefunden haben. Und nicht wegen eines Papiers in ihrer Tasche.

Musiker mit einem richtigen Beruf haben es im Leben leichter. Wer mit ungelernten Mindestlohn-Jobs die Rechnungen bezahlen muss, kann weniger Zeit in die Musik investieren, als z.B. ein Ingenieur, dessen Stundenlohn so hoch ist, dass er in Teilzeit arbeiten kann.

Was lernt man in einer Musik-Hochschule, was man nicht auch mit dem Internet lernen kann? Professoren wollen das natürlich nicht hören - aber wenn es nur um das Aneignen von Fähigkeiten geht, müssen sich klassische Universitäten mit dem Internet messen.

Erfahrungsberichte von Absolventen dieser Schulen wären natürlich sehr interessant. Vielleicht finden sich im Forum welche.
 
Bitte das Thema beachten, hier sind Erfahrungen mit den genannten Hochschulausbildungen in Bremen, Leipzig und Dresden gefragt.

Gruß Claus
 
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Hallo!

Ich hab mich jetzt auch mal angemeldet, um dir zu schreiben.

Ich war auch in Leipzig, vielleicht kennst du mich von da. Bin Paul, mit dem 100-Jahre-alten Tenorsaxophon. Wir haben über Mundstücke gequatscht.

Jedenfalls kurz folgendes von meiner Seite: Ich hab gerade die (Qual der) Wahl zwischen verschiedenen Unis, darunter auch Leipzig.
Wenn außermusikalische Faktoren für mich keine Rolle spielen würden, wäre Leipzig von den Unis, wo ich einen Platz habe, meine persönliche Nummer 2. In Dresden oder Bremen konnte ich aus terminlichen Gründen aber gar nicht vorspielen.

Johannes ist ein freundlicher, unkomplizierter Mensch und hervorragender Spieler.

Finn Wiesner kenne ich nicht persönlich, habe aber von Leuten, die mit ihm gespielt haben gehört, dass er sehr gut sein soll und als Lehrer einer der besten in Deutschland, was speziell Bebop angeht. Er hat immerhin bei Ferdinand Povel studiert.

Über Bremen kann ich nichts sagen, das hat weder einen guten, noch einen schlechten Ruf. Ist halt klein und nicht viel los, wie in Weimar auch. Immerhin nähe zu Hamburg und Niederlanden. Gilt tendenziell als provinziell, aber das ist auch eine Frage der eigenen Maßstäbe (für einen New Yorker ist vielleicht Leipzig auch provinziell).

Also, an deiner Stelle würde ich nach Leipzig gehen. Da wirst du auf jeden Fall nichts falsch machen. Außer, du bist (wie ich) sehr oldschool-mäßig drauf, dann vielleicht Dresden.

So, wie ich dich kennengelernt habe, bist du ja auch an mainstream und straight ahead interessiert, Dexter-Fan...

Dresden hat eine kleinere Szene als Leipzig. Nett ist u.U. die Nähe zu Polen und Tschechien. Die Dresdener Szene gilt als etwas altmodischer/traditioneller als die Leipziger (was für mich persönlich wiederum ein Plus wäre).

Wenn du keine Präferenz bei den Profs hast, würde ich nach Leipzig gehen, der Szene und der Uni wegen.

Ist aber auch nur Hörensagen und ein bisschen Schnuppern, ich hab ja selbst an keinem der genannten Orte gelebt.

Ok, konkret - meine Empfehlungen, in Ranking-Form:

Leipzig
Dresden
Bremen

Schreib mir auch gern ne PN, wenn du Lust hast, im Austausch zu bleiben.
 
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Ich selbst habe zwar in keiner der genannten Städte studiert (sondern in Münster), aber abgesehen vom rein Fachlichen würde ich persönlich Bremen bevorzugen. War fast ein Jahr dort als Soldat ganz in der Nähe stationiert, und die Atmosphäre und das Mindset der Menschen dort ist imo sehr entspannt und freundlich. Eine sehr lebenswerte Stadt mit netten Menschen und einer eher familiären Szene, was Clubs, Bars und Konzerte angeht.
Wie gesagt, ob die Uni jetzt rein fachlich besser ist, kann ich nicht sagen.
Aber man lebt eben auch in der Stadt, in der man studiert, und diesbezüglich ist Bremen schon sehr cool.
Just saying, vielleicht eine Überlegung wert.

LG
 
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Ich selbst habe zwar in keiner der genannten Städte studiert (sondern in Münster), aber abgesehen vom rein Fachlichen würde ich persönlich Bremen bevorzugen.

Da fällt mir noch ein: Ein Freund von mir, der ziemlich gut ist (und professioneller Jazzmusiker) hat mir im Groben gesagt: ,,Üb einfach wie verrückt, das ist am Ende viel wichtiger als wer dein Lehrer ist oder wie die Szene ist"

Für mich werden am Ende wahrscheinlich auch für die Studienortwahl nicht der Lehrer oder die Uni das Ausschlaggebende gewesen sein.

Deine Meinung was die Mentalität der Bremer angeht, teile ich.
 
Grund: Vollzitat gekürzt, liest sich besser
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Deine Meinung was die Mentalität der Bremer angeht, teile ich.
Ich komme aus und lebe in Süddeutschland, lebte aber auch für ein Jahr in Leipzig. Dort war ich direkt von der Stadt und den Menschen begeistert und fand sofort Anschluss. Ich denke heute noch gerne an diese Zeit zurück und wären aus dem Aufenthalt damals mehrere Jahre oder "für immer" geworden, es wäre für mich total ok gewesen.
Das nahe Dresden hatte ich natürlich auch besucht, dort blieb es aber bei der "Touristenperspektive".

Gruß Claus
 
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Leipzig gilt derzeit unter vielen jungen Leuten als DIE Uni-Stadt, sagt zumindest meine Tochter, die dort unbedingt hin wollte, aber an der Zulassungsquote leider scheiterte... günstigere Mieten noch, viel junge "Szene", sehr weltoffen/multikulti.
 
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edrumssuck
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  • Grund: Da hast Du recht, das gehört hier nicht her.
uro-frank
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Bezugspost gelöscht
Ich würde schauen, wer da Sax unterrichtet, und ob das zu Dir passt. Der Lehrer ist imo viel wichtiger als die Stadt/Hochschule an sich.
Hast Du musikalische Vorlieben, werden die dort bedient? Danach würde ich schauen. Evtl auch mal mit nem Lehrer/in Kontakt aufnehmen.

Ansonsten nur von der Location her wäre glaube ich Leipzig meine erste Wahl.
Dresden ist auch schön, die Szene ist etwas kleiner. Was aber kein Nachteil sein muss. Und zwischen beiden Städten ist nur ne reichliche Stunde Fahrt.
Bremen ist sicher auch gut - manche fühlen sich ja auch in einer kleineren Stadt wohler.
 

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