Music Man Game Changer - ein neues Gitarrenkonzept

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Gitarristen sind ziemlich konservativ - und das ist gut so. Trotzdem versuchen die Hersteller mit verschiedenen Konzepten mit Rechnern in die Klangerzeugung von E-Gitarren einzugreifen. Zum Teil sind es hochkomplexe Modelling-Programme, die aus einer E-Gitarre eine A.Gitarre oder ein Banjo machen (sollen).
musicman_videospecial_n.jpg
Music-Man verfolgt ein eigenes Konzept. Die E-Gitarre bleibt eine analoge E-Gitarre.

Trotzdem ist es interessant, welche Eingriffe der Anschluss eines Rechners an diese Gitarre erlaubt. Bonedo stellt in Videos dieses neue Konzept vor: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/music-man-game-changer-special.html
 
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Ganz gute Idee, nur ob man alle Sounds wirklich nutzt...
 
Eben, außerhalb des Studios finde ich die Lösung ziemlich überflüssig, da reichen auch locker einige zusätzliche Schaltungsoptionen direkt in der Gitarre verkabelt wie beispielsweise bei der Mockingbirs ST Slash oder bei den SD PRail Tonabnehmern. Für 99% aller Spieler werden Humbucker mit Coilsplit schon absolut ausreichen.

In der Zeitschrift Guitar wurde übrigens letztens auch eine ähnliche Gitarre vorgestellt deren Namen mir aber gerade nicht einfällt, bei der konnte man tatsächlich jeden Polepiece (!) einzeln aktivieren, über Tonabnehmergrenzen hinweg, also beispielsweise die Basssaiten ab Steg abnehmen und die Diskantsaiten am Hals. Das ergibt dann rechnerisch unglaublich viele Schaltoptionen, von denen sich allerdings die meisten wohl nicht wirklich hörbar voneinander unterscheiden werden.

P.S.: Interessant, jetzt heißen auch PC-Programme schon "Apps".... :gruebel:
 
hm ich frage mich gerade, was passiert wenn man nen Gig Spielt und dann was mit dem Speicher schiefgeht, oder Batterie leer ist.
Aber ansonsten sicher nette Idee. Ich frage mich schon lange, wie das mit Gitarren, oder Effekte Amps weitergeht...
 
P.S.: Interessant, jetzt heißen auch PC-Programme schon "Apps".... :gruebel:
Die heißen im englischen Sprachbereich schon lange Applications und nicht etwa "Programms". Und bei dem Trend der Amis, alles anzukürzen, ist das nicht verwunderlich.

hm ich frage mich gerade, was passiert wenn man nen Gig Spielt und dann was mit dem Speicher schiefgeht, oder Batterie leer ist.
Aber ansonsten sicher nette Idee. Ich frage mich schon lange, wie das mit Gitarren, oder Effekte Amps weitergeht...
Na ja, ich denke die Gitarre hat einen stolzen Preis und ist sicher nix für Leute, die Batterien sparen. Aber wirklich: Das sind Tools für Sounddesigner im Studio... Wer mal in Studios gearbeitet hat, versteht das leicher..., da sagt dann der Producer: "etwas weniger fett" - tja, und das klingt auf die in dem Video gezeigte art dann eben viel geiler, als wenn man das "Fett" mit 'nem Equalizer rausfiltern will.
 
Man sollte übrigens mal kurz den Preis erwähnen... ~3000€.


Analog vs. Digital / Modelling hin oder her, für diesen Preis reizt mich die Gibson Firebird X ungleich mehr.

Ich bleib ich erst mal beim Coil-Split und teilweise Out-of-Phase-Schaltungen direkt verdrahtet in meinem Gitarren, ist preislich auch ein "kleiner" Unterschied.
 
der imho witzigste Aspekt an dem Projekt ist, dass Musicman im Laufe der Zeit recht genaue Vorstellungen davon bekommt, wie diese Kundengruppe ihre Gitarre(n) einstellt ;)
anders kann ich mir den Aufwand einer live i-net Verbindung zwecks Controller-Programmierung nicht erklären :gruebel:

cheers, Tom
 
Das kann auch auch einfach nur missverständlich formuliert sein, ich denke er meint eher dass man sich das Programm einfach online herunterladen kann.
 
Wenn die Batterie leer ist, dann hat hat man eine ganz "normale" E-Gitarre ohne die Gamechanger Funktionen. Es ist nicht so, dass dann plötzlich kein Ton mehr aus dem Ding 'rauskommt.

Der Preis ist übrigens nur hierzulande so stolz, im Ursprungsland ist das verhältnismäßig keine besonders teure Gitarre (für knapp unter 2000 US Dollar). Aber man weiß ja, dass der hiesige Music Man Vertrieb unverschämte Preise generiert ;)
 
Wenn die Batterie leer ist, dann hat hat man eine ganz "normale" E-Gitarre ohne die Gamechanger Funktionen. Es ist nicht so, dass dann plötzlich kein Ton mehr aus dem Ding 'rauskommt.
...t ;)

doch, sagt er ja im Video. Es seien zwar passive PUs aber Schaltung braucht Strom und wenn die Batterie alle ist, dann bleibts still.

Hm, im Studio hätte man ja wirklich andere Möglichkeiten, bzw ohnehin meisten Zugriff auf X Gitarren und die Möglichkeit, im Nachhinein einiges auszubessern. Ich stelle mir es Live praktisch vor (ok ich brauchs nicht, jedenfalls im Moment ;-) ), aber kann mir gut so ne Coverband vorstellen, die dann statt ständig Gitarrenwechsel einfach nen dreh machen kann und zwischen den ganzen Möglichkeiten hin und herzuschalten.
Was im Video leider nicht angesprochen wurde, wie sieht der Output aus? Ich ne Gitarre mit Splitcoils und wenn ich da von Humbucker auf Singlecoil umschalte verliere ich dermassen an Volume, dass ich entweder nen Booster vorschalten muss, oder am Amp hochschraube.
Oder meint er mit passen PUs auch, dass halt nichts am Output geregelt wird ?
 
doch, sagt er ja im Video. Es seien zwar passive PUs aber Schaltung braucht Strom und wenn die Batterie alle ist, dann bleibts still.

Komisch. Ich habe mir das Video jetzt nicht angesehen, aber ich habe schon mal eine Reflex Gamechanger angespielt. Ich habe testweise mal die Batterie herausgenommen und das Ding hat immer noch funktioniert :gruebel:
 
Dieses Konzept steht ja ein Stück weit in Konkurenz zu dem Line 6 Variax Zeugs oder eben auch zur Gibson x. Diese Modeling Gitarren haben da IMO aber noch eher "Sinn", denn Homerecordler habe eben nicht eine 6- und 12-Saiterakustik und eine Rickenbacker und ein Banjo und... zu hause rum stehen. Da kann so eine Modelinggitarre eine echt günstige Alternative sein, um für Vorproduktionen oder zum Experimentieren all diese Sounds zwar nicht perfekt, aber doch wiedererkennbar zur Verfügung zu haben.
Bei dem Musikman Konzept bin ich jedoch spektisch. Für den Heimanwender sind die Nuancen IMO wenig relevant. Der Heimgitarrist möchte im Grunde eine Gitarre haben, die wirklich gut klingt. Wenn er die mal gefunden hat, ist er dann schon mehr als happy. Für professionelle Produktionen kann diese Gitarre naürlich eine Waffe sein, wenn man sehr genau weiß, welchen E-Gitarren Sound man wo braucht. Da steht das Konzept jedoch dann in Konkurenz zu der Sammlung an hochwertigen Gitarren, die eh in den Studios stehen und dann stellt sich für mich die Frage, ob es dann noch einen genügend großen Markt gibt.
Das diese Gitarre das "Game changen" wird, bezweifle ich jedoch.;)
 
Einerseits find ich das Konzept sehr interessant, andererseits hab ich mir in meine Les Paul vier Push-Pull Potis eingebaut... und kann die beiden Humbucker damit auch einzeln Splitten, In-/Out-of-Phase schalten und Seriell/Parallel schalten. In Kombination mit dem Toggle Switch macht das über 40 Kombinationsmöglichkeiten, von denen ich vielleicht 10-12 nutze, weil ich die anderen dann doch so ähnlich sind, dass sie kaum auseinanderhaltbar sind... Und die Music Man Gitarre hat 200.000 Kombinationsmöglichkeiten ;)
 
...von denen ich vielleicht 10-12 nutze, weil ich die anderen dann doch so ähnlich sind, dass sie kaum auseinanderhaltbar sind..

Das ist viel finde ich!

Ich finde solche Konzepte zwar immer unheimlich spannend, weiß aber für mich, dass ich pro Gitarre maximal 3 Sounds benutze. Der Rest funktioniert für mich nicht aufgrund der Bauweise, Hölzer, etc. Ein gesplitteter Humbucker klingt einfach nie wie ein Stratsinglecoil, eine Tele hat ne andere Brücke, eine Archtop spielt sich ganz anders. All das kann man nicht mit Schaltungen kompensieren.

Die Reporter sagen ja selbst, dass das nicht das Ziel der Gamechanger ist. Aber wie oft benutzt man einen Splithumbucker Out of Phase + Mittelspule? Was sogar noch eine der aberwitzigeren Kombinationen darstellt. Ich hatte ebenfalls mal eine Les Paul mit Hundertausenden Splitpotis, Reglern, etc, damit waren wahrscheinlich genau so viele Möglichkeiten geboten, aber Fakt ist das sich 90% erübrigen, weil sie einfach nicht speziell genug sind. So krasse Klangunterschiede sind innerhalb einer Gitarre nur durch Pickup Verdrahtung meiner Erfahrung nach nicht möglich. Dieser Eindruck bestätigt sich für mich ebenfalls durch das Video. Ganz nett, aber reißt mich nicht um.

Schön finde ich übrigens das Lukather-Preset: Halssinglecoil.

Dennoch interessante Idee was so alles möglich ist. Im Vergleich zu manchen Gibson Experimenten der letzten Jahre ja sogar noch halbwegs bezahlbar.

Grüße,
Jens
 
Ist aber schon hart an der Grenze zur Realsatire :rofl:
Schön ist aber dann der Kommentar in etwa "ja, das ist eben mal interessant zu sehen was die Vorbilder so an Einstellungen benutzen.." ;)

Ich glaube man sagt doch auch BB King nach, er habe an seiner Lucille den Fünfwegschalter nie benutzt. ;)
 
Schön ist aber dann der Kommentar in etwa "ja, das ist eben mal interessant zu sehen was die Vorbilder so an Einstellungen benutzen.." ;)

Ich glaube man sagt doch auch BB King nach, er habe an seiner Lucille den Fünfwegschalter nie benutzt. ;)

Natürlich ist der Halscoil - Sound nur EINER von vielen Lukather Sounds in der Lukather Bank. Auf www.musicman.de kann man die App durchsteppen auch OHNE eine Gamechanger zu besitzen. zugegeben: Es kommt nicht ganz transparent rüber, dass jeder Artist MEHRERE Sounds programmiert und zur Verfügung gestellt hat! Aber es gibt halt Unmengen an Informationen, die es in so ein Video zu packen gilt, da kommt die eine oder andere Kleinigkeit leider auch mal zu kurz. Wäre aber in der Tat witzig, wenn Lukather lediglich den Halspickup als einzelene Spule programmiert hätte und Music -MAn das als DAS Steve Lukather preset anbieten würde :)

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ist nur ein Sound von vielen in der Lukather Bank: guckst du hier http://gamechanger.music-man.com/app.eb
da kann man auch anklicken, dass man die App benutzt bzw sich anschaut OHNE eine Gamechanger Gitarre. Lukather selbst hat mehrere presets programmiert, die interessanterweise mit der Luke-signature nicht realisierbar wären.

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Letztlich muss man ja ehrlich sehen, dass eine Reflex IMMER klingen wird wie eine Reflex. Dem einen gefällt der Sound, dem anderen wieder nicht. Ich persönlich bin ein riesen Fan der Reflex und somit auch der Game Changer. Ein Spatz flüsterte mir vom Dach zu, dass das GAme changer system auch an alle anderen großen Companys verkauft werden soll, so dass es nicht mehr nur ein Music MAn internes Feature ist, was natürlich dann noch Größere Kreise ziehen wird/kann. Dann kann man seine Les Paul mal eben virtuell neu verdrahten, genauso wie seine Tele, seine PRS whatsoever...und DANN würd ich sagen...THE GAME HAS CHANGED....
Ich selbst sehe das GS system nicht als Konkurrenz zur Variax odere anderen Modelling Gitarren, da es kein Modelling ist, dass das Game Changer system bewirkt. Ehrlich gesagt finde ich diese emulierten SOunds auch nur "ähnlich" dem original. Diesen Anspruch versucht das Game Changer prinzip garnicht erst gerecht zu werden. wozu auch? es soll einem einfach auf unkomplizierte Art und Weise helfen, seine GItarre "flexibler" zu machen und nicht etwa, seine Les Paul wie ne Telecaster klingen zu lassen. Das kommt in unserem Video aber auch ganz gut rüber , finde ich, dass die Intention ne andere war, als sounds "nachzuahmen"....
 
Ja, warten wir mal ab ob das wirklich von sämtlichen anderen Gitarrenherstellern integriert wird - oder ob nicht doch das Interesse des Markts zu gering ist. Dazu müsste es denke ich schon ohne Aufpreis angeboten werden.

....nicht etwa, seine Les Paul wie ne Telecaster klingen zu lassen. Das kommt in unserem Video aber auch ganz gut rüber , finde ich, dass die Intention ne andere war, als sounds "nachzuahmen"....

Habe ich ja auch erwähnt.

Wie gesagt, interessant das so etwas wie diese Gamechanger Option technisch machbar ist.

Das Video ist natürlich sehr professionell und gut gemacht.
 
Einerseits find ich das Konzept sehr interessant, andererseits hab ich mir in meine Les Paul vier Push-Pull Potis eingebaut... und kann die beiden Humbucker damit auch einzeln Splitten, In-/Out-of-Phase schalten und Seriell/Parallel schalten. In Kombination mit dem Toggle Switch macht das über 40 Kombinationsmöglichkeiten, von denen ich vielleicht 10-12 nutze, weil ich die anderen dann doch so ähnlich sind, dass sie kaum auseinanderhaltbar sind... Und die Music Man Gitarre hat 200.000 Kombinationsmöglichkeiten ;)

Ich finde auch, dass man mit herkömmlichen und bekannten Schaltungen (Jimmy Page Style so wie bei Dir oder auch die Dan Armstrong Superstrat Wirings) mehr Optionen erreichen kann, als nötig - und das ganz ohne Strom und Batterieprobleme. Aber 40 sind das bei Dir m.M.n. nicht, sondern nur 16, oder?! Einen einzelnen Pickup kann man ja nicht parallel oder out of phase schalten.
Und für das Geld würde ich mir dann doch lieber 2-3 gänzlich verschiedene Gitarren ins Studio hängen, weil man (wie im Interview auch gesagt wird) den Strat oder Tele oder P90 Sound dann doch wieder nicht hinkriegt. Trotzdem ein spannendes Produkt. Ich meine mich zu entsinnen, dass es vor einiger Zeit mal einen Thread gab, wo jemand eine ähnliche Idee hatte und sich hier nach dem Bedarf der "potentiellen Kundschaft" erkundigt hat, da war die Resonanz aber auch eher skeptisch.
 

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