Hallo Alex,
Mundstücke sind für Trompeter ein geradezu unendliches Thema.

Dass deine Tochter vergleichsweise besser zurecht kommt, liegt aber vermutlich nicht am Mundstück, sondern zu 99% an ihrer natürlicheren Atmung und daran, dass sie mit ihren Lippen besser "buzzen" kann (siehe YT-Clip ganz unten).
Erwachsene müssen die benötigte Vollatmung häufig erst wieder lernen, z.B. mit einem hilfreichen Lehrvideo:
https://www.musiker-board.de/threads/breathing-fundamentals-atemübungen-mit-kristian-steenstrup.574146/
Zur Trompete könntest Du noch einmal in einem eigenen Thread schreiben, das wäre sehr interessant!
Am liebsten mit ein paar Bildern vom Instrument, es scheint ja ein echtes Vintage-Schätzchen zu sein:
http://cderksen.home.xs4all.nl/ConnTrpFull.html
Die Bezeichung "7C" Mundstücks steht für einen mittelkleinen Durchmesser und mitteltiefen Kessel nach den Bezeichnungssytem des Herstellers Vincent Bach. Es ist neben dem 3C mit etwas größerem Innendurchmesser eine besonders häufg gewählte Mundstückgröße und typsich für ein "Anfänger"-Mundstück, ich habe hauptsächlich ein Bach 7C ab meinem Anfang und über etliche Jahre gespielt.
Zwei mit 7C bezeichnete Mundstücke können aber auffallend ungleich sein, denn es gibt dafür keine Normen, sondern vor allem viele Herstellergeheimisse.
Eine besonders preiswerte Auswahl unter gut spielbaren Mundstücken in häufig nachgefragten Größen findest Du im Angebot der Firma Stölzel bzw. ihrer Marke aS.
https://www.thomann.de/de/search_dir.html?gf=trompetenmundstuecke&bn=&sw=stoelzel
Die Mundstückwahl ist auch eine Frage des guten Gefühls auf den Lippen und der Musik, die gespielt werden soll. Auf kleinen Mundstücken ist ein "klassischer" Klang deutlich schwerer oder gar nicht auszubilden (Blasmusik, sinfonische Musik).
Bei Drehventiltrompeten sind Mundstücke von einigen Anbietern besonders beliebt, z.B. von Breslmair.
Die Reihenfolge ist für halbwegs gängige Größen und beginnend mit dem relativ kleinen Mundstück und hin zum großen Mundstück
10 1/2C, 7C, 6C, 5C, 3C, 1 1/2C, 1 1/4C.
Es gibt sowohl nch kleinere wie auch größere Mundstücke und statt "C" auch bedeutend andere Kesselformen, außerdem unzählige Untersichiede hinsichtlich Bohrung (engste Stelle) und Rückbohrung (das Innere des Mundstückschafts).
Die beiden größten Mundstücke der genannten Reihe erfordern bereits eine gut ausgebildete Ansatz- und Atemtechnik, wie man sie nach mehreren Jahren engagierten Übens und Spielens erreichen kann. Ansonsten klingt man darauf nur muffig-dumpf. Außerdem erfordern solche Mundstckgrößen mehr Ausdauerfähigkeit des Spielers im Vergleich zu kleineren Mundstücken. Gespielt werden die Großen, um einen "sinfonisch-dunklen" Klang zu erleichtern. Dieses Klangideal sollte dann neben der eigenen Ausbildung natürlich auch die entsprechende
Trompete erleichtern.
Für einen Anfänger sind relativ kleine bis mittlere Durchmesser und durchschnittliche Kesseltiefen ideal. Damit ist aber noch kein Wort über die Randform gesagt. Die ist wichtig, weil sich danach entscheidet, ob sich ein Mundstück für den Spieler gut anfühlt. Erfahrungsgemaß spielen sich für Anfänger halbflache Ränder mit ausgeprägtem Innenrand am leichtesten, wie z.B. bei den üblichen Mundstücken von Bach oder dem Nachbau von Stölzel. Die Randform und die Innenkante können Naturtonbindungen die Ausdauer erleichtern oder erschweren.
Je besser der ausgebildete Ansatz ist, desto unwichtiger ist meines Erachtens das Mundstück, solange man sich bei der Auswahl im vernünftigen Rahmen umsieht. Erfahrene Trompeter haben nach einigen Jahren oft stattliche Sammlungen von Mundstücken, die sie irgendwann auf der Suche nach dem persönlichen Ideal ausprobiert haben, es gibt daher auch einen schwunghaften Gebrauchtmarkt.
Meine Lieblings-Vergleichstabelle ist folgende des Herstellers Best Brass, es gibt auch andere und die Einordnungen der Mundstücke sind darin nicht immer gleich:
http://www.bestbrass.jp/en/mouthpiece/pdf/trumpet.pdf
Ich selbst glaube nicht (mehr) an die sehr vollmundigen Versprechungen, mit denen Mundstücke beworben werden. Trompete spielen bedeutet für mich vor allem nie endende Ausbildung der Ansatz- und Atemtechnik sowie einer musikalischen Klangvorstellung, viel Geduld beim Üben und natürlich Betriebsstunden auf Mundstück und Instrument. Man kann (und sollte) sehr viel allein auf dem Mundstück üben, also ohne daran hängende Trompete. Am Anfang geht das wie in folgender Demonstration: