C-Harp bedeutet: in der 1. Position (straight)=C , in der 2. Position (cross) = G, in der 3. Position (double cross) = Dm und in der 4. Position = Am
Da das erklärte Ziel des Threaderstellers das Akkordspiel a la Dylan ist, möchte ich noch folgendes anmerken:
Außer die
Tonart der Grundposition = 1. Pos. / Straight Pos. (Auf der C-Harp = C-Dur) ist
keine der genannten Tonarten auf einer C-Harp mit Richter-Stimmsystem
für das
Akkordspiel geeignet.
G-Dur
Für das Spiel in der 2. Position sollte man das Einzeltonspiel und die Bending-Technik beherrschen. Denn das in G-Dur benötigte Fis gehört nicht zum Tonvorrat einer C-Harp.
Der Tonika-Dreiklang von G-Dur lässt sich auf einer C-Harp nur in der untersten Oktave spielen. In den Oktaven darüber setzt sich der G-Dur-Dreiklang aus Blas- (^) und Ziehtönen (v) zusammen: g^ hv dv. Die Dominante zu G-Dur ist D-Dur. Für diesen Dreiklang wird das auf der C-Harp nicht vorhandene Fis benötigt dv fis- av. Stattdessen liegt zwischen d und a das f > ergibt den D-Moll-Dreiklang
D-Moll / D-Dur
3. Position ist nur dann auch wirklich Double Cross, wenn man D-Dur und nicht D-Moll spielt. Denn D-Dur hat die zwei Kreuze Fis und Cis als Vorzeichen (= Double Cross). Die Tonart D-Moll hat dagegen ein b als Vorzeichen. Das b (Bb) gibt es auf einer C-Harp aber auch nicht. D-Dorisch ist dagegen eine Paralleltonart zu C-Dur und hat daher keine Vorzeichen. Der Tonika-Dreiklang von D-Dorisch ist identisch mit dem D-Moll-Dreiklang d-f-a. In der ersten Oktave (Kanäle 1 bis 4) existiert er nicht, kann aber in der 2. und 3. Oktave problemlos gespielt werden, die dazu passende Dominante (a c e = v ^^) jedoch nicht.
A-Dur
Wenn ich lese, dass A-Moll die 4. Position auf der C-Harp sei, frage ich mich jedesmal, wie man das logisch auf der Basis der Musiklehre begründen kann. Meines Erachtens kann mit der 4. Position eigentlich nur die Tonart A-Dur gemeint sein, weil diese Tonart auf dem Quintenzirkel an 4. Position steht (1. C-Dur +/-0 // 2. G-Dur 1# // 3. D-Dur 2# // 4. A-Dur 3#). A-Moll ist dagegen eine Paralleltonart zu C-Dur. Aus Sicht von Bluesharpern scheint das aber egal zu sein.
Akkordspiel in A-Moll auf einer C-Harp? Das geht nicht, weil sich die Dreiklänge auf Blas- und Ziehtönen zusammensetzen.
Fazit: Akkordspiel auf einer C-Harp passt eigentlich nur für C-Dur-Melodien.
Hat man etwas Gefühl für das Akkordspiel bekommen, empfehle ich, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie die sich auf der Mundharmonika ergebenden Terzparallelen und Dreiklänge zu einfachen Folksongs passen. Hierbei ist es von Vorteil, wenn man sich die Melodie mit einem Notationsprogramm aufschreibt. Dann kann man sich auch anhören, wie das klingen soll.
Ist die Melodie notiert, schreibt man unter jede Melodienote den Ton der jeweils linken Nachbarkanzelle. Ergeben die beiden Töne eine Dissonanz (z.B. a h), löscht man die Note für den Nachbarton wieder.
Als nächstes notiert man unter der gefundenen Begleitstimme den Ton der jeweils nächsten linken Kanzelle. So entstehen Dreiklänge. Passt der Ton nicht, wird die Note wieder gelöscht.
Es gibt auch Melodien, zu denen eine Oberstimme passt. In diesem Fall probiert man, welche der rechts neben dem Melodieton zu findenden Töne passen.
Auf diese Weise kann man sich Schritt für Schritt eine Vorstellung von dem sich aus der Kanzellenbelegung ergebenden Akkordspiel machen und erkennen, wann und warum es Sinn macht, Tongue-Blocking einzusetzen (> Sextett, Quinte, Quarte) Dreikänge auf Terzen zu reduzieren oder auf Begleittöne ganz zu verzichten. Gleichzeitig improvisiert man am besten auch immer wieder einfach drauf los, horcht auf die entstehenden Klänge und überlegt, was gut klingt, und was nicht.
Gruß
Lisa