Multinetzteil für Effekte

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Techdevil
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Hi,

also bei mir nehmen langsam die Steckernetzteile im Effekt-Geräte Board überhand und eine Multinetzteil-Lösung muss her.
Es existieren ja diverse Multinetzteile speziell für Effektgeräte die je nach Preislage wahrscheinlich weniger Brummen produzieren.
Aber was mich sehr verwundert hat ist, dass zumindest beim großen T alle Multinetzteile maximal 1600mA, meist weniger Gesamtoutput hatten. Hä?
Mein Line6DL4 allein braucht angeblich min. 1200mA.
Reicht das etwa für das durchschnittliche Effekt-Board?
Und weiß einer, was die typischen Boss-Tretminen so max. an Stromstärke benötigen?

Hm... und warum nimmt man nicht einfach ein einfaches Netzteil wie [url]http://tinyurl.com/8r7daqu[/URL] (mit 3000mA!) und kauft sich ein entsprechendes Verteilerkabel ? Störgeräusche?

Klär mich mal einer auf bitte...
 
Eigenschaft
 
Ein Multinetzteil mit Trafo wird ab einer gewissen Leistung sehr groß und schwer, das will keiner. Trafo hat aber den Vorteil das es die mit getrennten Sekundärwicklungen gibt und man so die verschiedenen Ausgänge gegeneinander isoliert ausführen kann.
Schaltnetzteil kann man auch mit mehr Leistung kompakter gestalten. Dort kann man aber die Ausgänge nicht voneinander isoliert machen. Weil sich aber viele Effekte nicht miteinander vertragen ist das ein Problem wenn man die gemeinsam auf diese Spannungsversorgung hängt. Also was bringt mir ein 3A Schaltnetzteil wenn ich nicht alle Effekte gleichzeitig betreiben kann und ich villeicht doch 2 Netzeile nehmen muß.

Noch ein Grund ist, das die Effekte ja nicht einzeln intern abgesichert sind. Wenn bei einer 200mA Versorgung ein Effekt kaputt geht passiert nicht viel weil beim Netzeil die Spannung sofort zusammenbricht.
Wenn bei einer 3A Versorgung beim Effekt was kaputt geht kanns sein das viel mehr kaputt geht weil das Netzteil immer schön Strom nachliefert.

Bei Schaltnetzeilen die nicht extra für Gitarreneffekte gebaut sind weis man nie ob sie Störgeräusche verursachen oder nicht. Das muß man ausprobieren und hoffen das es funktioniert.
Bei mir hängen auch alle Effekte auf einem 2A Schaltnetzteil von einem Drucker. Keine Probleme damit.
 
Ich habe für einen Freund mal eine Effektboard-Stromversorung konzipiert und gebaut. Letztlich war das Ganze einfach gnadenlos überdimensoniert, weil ich vor dem Bestellen der Netzteile nur grob kalkuliert hatte (und mich teils auf Herstellerangaben verlassen habe). Auf vielen Effekten sind 2-300mA angegeben, tatsächlich ziehen sie oft deutlich unter 100mA. Am Besten mal an ein Labornetzgerät hängen und schauen bzw. das normale Netzteil benutzen und ein Multimeter einschleifen.

Da ich mit Störgeräuschen etc. auch sehr skeptisch war, wollte ich genau wissen, was ich da einbaue. Also habe ich Printtrafos mit AC-Ausgang verwendet und Gleichrichter + dicken Elko und dann 78xx-Spannungsregler mit Randbeschaltung dahintergehängt. Alles extrem großzügig kalkuliert, die Spannungsregler noch dazu via Glimmerscheiben und Isolierbuchsen alle auf einen großen Kühlkörper geschraubt.
 
Das Line6 DDL braucht intern zwar Gleichstrom (DC), aber von aussen angeschlossen ist es Wechselstrom (AC). Es gibt ein Mod um das zu ändern.

Ich bin gerade auf der Suche nach einem Netzteil für mein Line6 M9 (braucht auch AC 9V) und bin auf die Yankee Netzteile gestossen. http://www.loopersparadise.de/de/pro.php?p=566
Das sind die einzigen, welche solch hohe Leistungsangaben wie den Line6 Geräten genügen. Ich weiss nicht wie viel das DDL wirklich zieht, das M9 läuft mit 1000mA aber nicht, mit 1200mA startet es, funktioniert aber auch noch nicht. Benötigen tut's 1400mA.
 
Wenn alle Effekte die gleiche Polarität der Stromversorgung bezogen auf die Masse haben, würde ich tatsächlich nur 1 Netzteil verwenden. Auf dem Effektboard werden alle Effekte mit kurzen Kabeln verbunden. Möglichst nur 1 gemeinsame Masse. Der 1. Effekt in der Kette ist der Impedanzwandler (hohe Eingangsimpedanz, z.B. Für E-Gitarre und niedrige Ausgangsimpedanz). Danach ist alles sehr entspannt. Eventuell könnte man in der Verteilung noch einen Elko (16V 470 uF oder 1000 uF) mit einbauen, um eine Restwelligkeit des Schaltnetzteils etwas wegzuglätten. Die Schaltfrequenzen der Netzteile liegen bei etwa 300 kHz und liegen weit oberhalb des hörbaren Bereichs. Allerdings können sie bei geringer Belastung (< 20% Nennlast) in den intermittierenden Betrieb übergehen, um den Wirkungsgrad hochzuhalten. Dann werden einige Perioden gepulst, gefolgt von einer längern Pause. Und diese Folge von Pulsen und Pausen kann in den hörbaren Bereich rutschen. Daher sollte ein Schaltnetzteil nicht so wahnsinnig überdimensioniert sein. Wenn man einen Schaltregler selber aufbaut mit ICs gängiger Hersteller (Linear Technologies ist da führend), kann man durch Beschaltung dein intermittierenden Betrieb verbieten. Bei käuflichen vergossenen Schaltnetzteilen geht das leider nicht.
Wenn du also sicher über 1A ziehst, kannst du wahrscheinlich so ein 3A Teil gut verwenden.
Gängige Tretmienen, die auch für Batteriebetrieb ausgelegt sind, sollten eher wenig Strom ziehen, unter 100 mA, sonst wäre die Batterie sehr schnell leer gelutscht.
Mein Boss RC3 Looper braucht viel (ist aber bekannt). Die mitgelieferte Testbatterie war nach etwa 10 - 20 Minuten leer. Nur gut, dass ich sowieso ein Netzteil mitbestellt hatte.

Gruß
Christoph
 
Das Line6 DDL braucht intern zwar Gleichstrom (DC), aber von aussen angeschlossen ist es Wechselstrom (AC). Es gibt ein Mod um das zu ändern.

Ich nehm mal an du meinst mit "DDL" das DL4. Mir war das bis vor kurzem garnicht bewusst, dass es AC braucht. Daher habe ich es immer mit DC betrieben. Ohne Probleme & Ohne Mod. Offensichtlich geht das, wie auch hier ein Kollege postet: http://forum.recordingreview.com/f66/line-6-power-adapters-fm4-dl4-dm4-mm4-24821/ ("The Line 6 pedals are designed to accept either 9V DC or 9V AC.")

Wenn ein Anschluss zu wenig Strom liefert, kann man meiner Meinung nach auch mehrere mittels y-stecker kombinieren. Wie das dann mit Störgeräuschen ist, kann ich nicht sagen. Habs selber nie ausprobiert.

Ich habe mal einen Versuchsaufbau gemacht und den tatsächlichen maximalen Verbrauch meiner Pedale im Betrieb getestet.:

Line6 DL4: ~250mA (Laut Hersteller: min. 1200mA)
Strymon Flint: ~205mA (Laut Hersteller: min. 250mA)
TC Electronic Polytune: ~55mA (Laut Hersteller: min. 40mA)
Ibanez Wheeping Demon: ~36mA
Dunlop Wah GCB-95: ~22mA
Boss DS2: ~14mA
Boss CS3: ~13mA
Boss DS1: ~8mA
Big Muff PI (American): ~3mA

Das manche so wenig ziehen, hätte ich nicht gedacht. Habe so viele Einstellungen wie möglich bei den Pedalen durchgetestet.

Daraufhin habe ich mich für das Carl Martin Pro Power für 128 Euro entschieden. Leider etwas größer als das Voodoo Lab Pedal Power 2. Auch die DIP-Schalter auf der Rückseite machen einen etwas labilen Eindruck. Alles in allem für den Preis aber ein solides Gerät, bis jetzt keinerlei Störgeräusche aufgefallen. 6 Ausgänge à 150mA, sowie 2 à 400mA bei 9V DC sind für meinen Bedarf ausreichend. Die mitgelieferten Kabel bilden eine gute Auswahl - ich musste keine nachbestellen.
 
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