Die -0,3 dB Aussteuerungsreserve funktionieren nur bei einem 16 Bit Waveexport. Nur dann kann der Limiter Clipping in einem Maß begrenzen, dass dieses im D/A Wandler des CD- Spielers nicht mehr hörbar sind. Das MP3- Format ist generell ein verlustbehaftetes Format. Nicht nur, das die Peaks nicht eingehalten werden. Je nach Pegel des eingehenden Musikmaterials kann es zu Clipping kommen.
Bei hohen Datenraten ist das unwahrscheinlicher, ab 192 kbps aufwärts kriegt man übrigens erst ein einigermaßen transparentes Klangergebnis (Alles darunter sollte man ignorieren).
Wenn man nur einzelne 0 dB- Peaks im Mix hat, sollte die Musik auch auf einem MP3- Abspielgerät (ab 192 kbps aufwärts) keine Probleme machen.
Anders sieht das bei mehreren, aufeinanderfolgenden 0 dB- Peaks aus. Das kann Verzerrungen und Clipping zur Folge haben. Um das bei übertrieben lauten MP3- Songs auszuschließen, muss man den Peakheadroom am Limiter (genannt Margin, Ceiling) von -0,3 dB auf etwa -1 dB reduzieren, was aber mit einer verringerten maximalen Lautheit einhergeht.
Die maximale Aussteuerungsmöglichkeit 0 dBFS ist zwar eine fest definierte, digitale Grenze. Die Musikqualität ist aber auch abhängig von der Lautheit und der Stärke der Komprimierung. Da ein Limiter das Material hart begrenzt, kommt es bei entsprechend hohem Eingangspegel zu Verzerrungen, die durch das Wegschneiden der Transienten sporadisch auftreten. Das ist dann aber kein reales Clipping im A/D Wandler, sondern entsteht aufgrund der harten Limitierung schon vorher.
Hier gilt es zu unterscheiden. So kann auch durchaus Musikmaterial mit -0,3 dBFS stark verzerren, ohne dass es clippt.
Es gibt aber Möglichkeiten, Verzerrungen zu vermeiden. Die Komprimierung und gezielte Ausdünnung des Bassbereichs unter ca. 100 HZ ist der wichtigste Punkt. Wer damit umgehen kann, und den Tiefton gezielt nacharbeitet, kann solche Verzerrungen deutlich reduzieren. Ganz vermeiden lassen sie sich trotzdem nicht. Hinzu kommt natürlich die Kastrierung der Musikqualität durch das Absenken der für den Klang essentiell wichtigen Tiefbässe. Nahezu jedes Master aus den Charts ist künstlich um den Tiefbass kastriert, um extremste Pegel zu erzielen. Es fällt dem Musikhörer nur nicht auf, da lauteres Material für die Ohren automatisch bassiger und obertonreicher erscheint (Auch wenn es das nicht ist).
Jeder Chartmix verzerrt nur deswegen nicht oder kaum hörbar, weil man rumtrickst, um Verzerrungen zu vermeiden.