MP3 verzerrt

  • Ersteller JuniorJack
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Richtig... und man sieht mal wieder, dass die einfachsten Lösungen oft die besten sind - bevor man so schnell mit dem Kopf schüttelt^^ Aber das kommt wohl auch erst mit der Erfahrung ^^ *fg* Der ewige Unterschied zwischen grauer Theorie und alltäglicher Praxis!
Mich würde allerdings noch ein Statement zu der Theorie von Signalschwarz da oben interessieren. Leider kam ja keine Antwort mehr. Vielleicht kann da noch jemand anderes etwas zur Aufklärung beitragen?!
 
intersample-peaks gibt es, sie verursachen verzerrungen bei der DA-wandlung. um sie zu erkennen benötigt man volume-meter mit oversampling-funktion. meter mit EBU R128-funktion können das, da dies eines der kriterien ist.

ich hab mich schon lange nicht mit mit dem thema auseinander gesetzt, aber dass es bei der konvertierung zu mp3 bei an die grenze gefahrenem material zu problemen kommen kann, kann ich mir gut vorstellen. die konvertierung verändert das material schließlich und bildet es nicht 1:1 ab, braucht ja nur ein sample ein stück zu weit hoch rutschen. nicht umsonst bieten viele mastering-studios auch die mp3-encodierung mit an, und nicht umsonst gibt es plugins, die sich speziell mit diesen problemen beschäftigen:

 
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Ok, das war doch jetzt schonmal etwas hilfreicher. Von Intersample-Peaks hat man gehört...
Dann stellt sich mir aber noch folgende Frage: Wenn ich ein (professionelles) Master anfordere, dessen maximal Pegel auf -0,3db(fs) liegt, kann ich doch davon ausgehen, dass die in dem Masteringstudio auch hochwertige Limiter einsetzen, die diese Peaks unterbinden. Zudem liest man ja immer wieder davon, dass ein Pegel von -0,3db "ok" sei, und noch genug Luft nach oben ist, und eben keine Probleme bereiten sollte. Natürlich kann man dies nicht pauschalisieren.
Was mich bei dem Beitrag von Signalschwarz nur extrem irritiert hat ist, dass er sagte, dass bei solch einem Pegal (Max. & Durchschnitt) jedes Material technisch bedingt HÖRBAR übersteuern würde. Dann würde ja fast jeder Sampler im CD-Handel durchgehend zerren.
Vielleicht können wir das ja hier auch noch aufklären... man lernt ja nie aus!
 
Korrigier mich, wenn ich falsch liege: Ich bin immer davon ausgegangen, dass etwas (vorallem digitales) erst dann übersteuert und damit verzerrt, wenn es bei 16bit über 0db gerät?!
Erst einmal. Im digitalen Bereich gibt es bei den festen Wortbreiten 16 und 24bit keine Pegel über 0dBfs. Was stattdessen passiert ist, das Werte, die eigentlich höher liegen radikal auf den größt möglichen Wert reduziert werden (0dBfs). Daraus resultiert dann ein schönes clipping.

Was Signalschwarz anspricht, bezeichnet man als sogenannte Intersample Peaks. Dieser Umstand ist darin begründet, dass bei der digital/analog Wandlung wieder ein weicherer Wellenverlauf aus einer Kolonne von digitalen Vollaussteuerungen erzeugt wird. Dabei können Pegel entstehen, die höher liegen als ihr korrespondierender Digitalpegel. Dieser Umstand wird durch hartes Limiting und an die Wand fahren von Audiomaterial zunehmenst begünstig. Wandelt man so eine Datei auch noch in eine MP3 um, können die analogen Pegel bei der Wandlung noch weiter ansteigen.
Je nach Qualität der Wandler, wird dies offensichtlich in einer hörbaren Übersteuerng enden.

edit: mal wieder zu spät:redface:

Was mich bei dem Beitrag von Signalschwarz nur extrem irritiert hat ist, dass er sagte, dass bei solch einem Pegal (Max. & Durchschnitt) jedes Material technisch bedingt HÖRBAR übersteuern würde. Dann würde ja fast jeder Sampler im CD-Handel durchgehend zerren.
Vielleicht können wir das ja hier auch noch aufklären... man lernt ja nie aus!

Wenn man sich dafür sensibilisiert, ist das auch so. Allerings glaube ich, dass der Gewöhnungsfaktor der nun seit längerer Zeit bestehende Loudnesswar uns desensibilisiert hat.
Natürlich hängt es schon wie gesagt, an den Wandlern ab, wie gut die mit Intersample Peaks umgehen können.
 
Auch dir danke für die vorurteilsfreise und ausführliche Antwort.
Bei eurem Vorredner lag die betonung nur so stark auf "immer" und dass man das nicht überhören könnte usw... Und gerade weil ich, sowie sicherlich auch das Masteringstudio, mit professioneller Technik (Soft- & Hardware) arbeite(t), sind die Intersamplepeaks sicher auch auf das größtmögliche Minimum reduziert. Was mich bei solchen "Pauschalantworten" in den meissten Forum leider immer wieder "nervt" ist eben die Tatsache, dass es eben NICHT immer nur EINE Ursache für ein Problem gibt, wie man hier wieder schön sehen konnte. Da wird man dann direkt als "newbie" an die Wand gestellt, und andere Antworten anderer User werden direkt als "falsch" dargelegt.
Danke an alle... Problem behoben, und noch ein kleines bisschen wieder dazugelernt :)

Schönen 2. Advent
 
Die -0,3 dB Aussteuerungsreserve funktionieren nur bei einem 16 Bit Waveexport. Nur dann kann der Limiter Clipping in einem Maß begrenzen, dass dieses im D/A Wandler des CD- Spielers nicht mehr hörbar sind. Das MP3- Format ist generell ein verlustbehaftetes Format. Nicht nur, das die Peaks nicht eingehalten werden. Je nach Pegel des eingehenden Musikmaterials kann es zu Clipping kommen.
Bei hohen Datenraten ist das unwahrscheinlicher, ab 192 kbps aufwärts kriegt man übrigens erst ein einigermaßen transparentes Klangergebnis (Alles darunter sollte man ignorieren).

Wenn man nur einzelne 0 dB- Peaks im Mix hat, sollte die Musik auch auf einem MP3- Abspielgerät (ab 192 kbps aufwärts) keine Probleme machen.
Anders sieht das bei mehreren, aufeinanderfolgenden 0 dB- Peaks aus. Das kann Verzerrungen und Clipping zur Folge haben. Um das bei übertrieben lauten MP3- Songs auszuschließen, muss man den Peakheadroom am Limiter (genannt Margin, Ceiling) von -0,3 dB auf etwa -1 dB reduzieren, was aber mit einer verringerten maximalen Lautheit einhergeht.

Die maximale Aussteuerungsmöglichkeit 0 dBFS ist zwar eine fest definierte, digitale Grenze. Die Musikqualität ist aber auch abhängig von der Lautheit und der Stärke der Komprimierung. Da ein Limiter das Material hart begrenzt, kommt es bei entsprechend hohem Eingangspegel zu Verzerrungen, die durch das Wegschneiden der Transienten sporadisch auftreten. Das ist dann aber kein reales Clipping im A/D Wandler, sondern entsteht aufgrund der harten Limitierung schon vorher.
Hier gilt es zu unterscheiden. So kann auch durchaus Musikmaterial mit -0,3 dBFS stark verzerren, ohne dass es clippt.

Es gibt aber Möglichkeiten, Verzerrungen zu vermeiden. Die Komprimierung und gezielte Ausdünnung des Bassbereichs unter ca. 100 HZ ist der wichtigste Punkt. Wer damit umgehen kann, und den Tiefton gezielt nacharbeitet, kann solche Verzerrungen deutlich reduzieren. Ganz vermeiden lassen sie sich trotzdem nicht. Hinzu kommt natürlich die Kastrierung der Musikqualität durch das Absenken der für den Klang essentiell wichtigen Tiefbässe. Nahezu jedes Master aus den Charts ist künstlich um den Tiefbass kastriert, um extremste Pegel zu erzielen. Es fällt dem Musikhörer nur nicht auf, da lauteres Material für die Ohren automatisch bassiger und obertonreicher erscheint (Auch wenn es das nicht ist).

Jeder Chartmix verzerrt nur deswegen nicht oder kaum hörbar, weil man rumtrickst, um Verzerrungen zu vermeiden.
 
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