MOX8 Sound extrem Digital

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Hallo Leute, nach 2,5 Jahren der Abstinenz des Musikmachens hab ich die Lieb zur Musik wiederentdeckt.

Hab damals viel mit Softsynths ( Native Instruments FM7, Kontakt, Halion, Absynth ...etc) gearbeitet da ich auch Stücke produziert habe und als Equipment kam mein RME Fireface 400 zum Einsatz.
Da ich auch Klavier spiele dachte ich mir entsorg mal dein altes Peavey DMP C8 Masterkeybaord (was schon ca. 18 Jahre auf den Buckel hat) und kauf dir mal was neuens mit 88 Tasten....da stach mir der MOX8 ins Auge, also erstmal bestellen.

Tja und heute kam er dann, also ausgepackt und aufgebaut...soweit alles klasse also erstmal anspielen.

Was soll ich sagen....der Sound ist dermaßen Hell (Digital) das es schon fast nicht mehr schön ist:eek::eek:.
Druck hat er ja aber hat sich in den 2,5 Jahren der Sound so verändert das alle Kisten so klingen oder nur der MOX.
Also ich empfinde denn Sound schon als recht hart und Digital.
Ich meine es muß ja nicht mehr wie in den 80er oder 90er klingen aber irgend wie fetzen einen die Höhen wirklich alles aus den Gehörgängen.:gruebel:

Vielleicht mag ja jemand was dazu sagen oder hat änliche Erfahrungen gemacht.

Im Moment bin ich wirklich unschlüßig ob ich Ihn behalten soll.:confused: Nicht das alle anderen acch so klingen.

Gruß
Ralph
 
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Hast Du den MOX vor dem Kauf denn gar nicht angespielt?
 
Hallo Dimension D,

ich besitze den MOX6, .. also dein gerät nur mit 66 Tasten und spiele auch Klavier :)
Der MOX6 klingt kalt, das stimmt allerdings, doch durch die "Reinheit" hast Du die Möglichkeit zahlreiche Klänge
miteinander zu kombinieren und Überlappungen geben dafür keine "Übersteuerungen" mehr.

Ich besitze aber auch einen Roland Fantom X und einen Juno G.
Der Roland hat kräftigere und wärmere Sounds, klingt insgesamt nicht ganz so kalt.
Doch das hat bei der Komposition seine Nachteile. eine Bassdrum-Linie verknüpft mit einem passiven Bass ergibt
eine Übersteuerung und es kann sein, dass man dann sofort mit Lo-Filtern arbeiten muß (meine Erfahrung)

Die Sounds des MOX sind zudem (mein eigenes Empfinden) sehr mainstream gehalten, während in den Rolands
teilweise fiese Sounds schlummern. Der typische 90er Synth wird wohl eher der Roland sein.
Ein Synth des heutigen Dancefloor- oder Pop-Charakters ist der MOX oder MOTIF.

Fakt ist auch, dass die Schwerpunkte beider Sinths (trotz beides irgendwie Generalisten sind) etwas anders liegen...
Es ist nicht lange her, da dachte ich, dass die Effekt-Sektionen bei den Rolands besser ist.
Inzwischen würde ich sogar das Gegenteil behaupten. Die Effektsektionen des Yamahas ist so flexibel-universell
perfekt aufgebaut und damit einfacher in jeder Handhabung.
Mein Tip: en MOX behalten.
 
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Herzlichen Glückwunsch, sie haben soeben die Klangcharakteristik aller Yamaha-Produkte erkannt :D
(Naja, zumindest der Musik-Produkte... ob die Motorräder auch so klingen weiß ich nicht)

Ernsthaft: Genau deshalb habe ich Yamaha-Instrumente noch nie gemocht. Diese Charakteristik ist einfach nicht mein Ding. Natürlich kann man durch entsprechendes Editing die Sounds an seinen Geschmack anpassen, aber warum sollte man sich die Arbeit machen, wenn man mit einem anderen Gerät viel schneller ans Ziel kommt? Da müsste es schon einen guten Grund geben, den ich allerdings bisher noch nicht entdeckt habe. Nicht, dass die Yamahas schlecht wären - sie sind nur einfach nicht jedermanns Sache (wie alles andere auch). Und damit kann ich mich Georg nur anschließen: Wieso zur Hölle kauft man einen Synth, ohne ihn angespielt zu haben? :nix:

Ansonsten würde mich noch interessieren, was ein "Lo-Filter" ist...
 
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Ansonsten würde mich noch interessieren, was ein "Lo-Filter" ist...

.. sorry, war meine eigen-geschädigte Roland-Sprache ;)
Damit meine ich einen z.B. im Equilizer / Spectrum oder Low Boost oder ähnliches, dass man die db-Zahl des unteren Bandes verkleinert.
 
....Wieso zur Hölle kauft man einen Synth, ohne ihn angespielt zu haben? :nix:

Ja, ich gebe zu mein letzter Hardware Synthesizer/Sampler kauf liegt etwas zurück (Yamaha SY77, Akai S3000XL) *Hust*:redface: und ich habe mich wohl von den Features des MOX verleiten lassen.
Konnte ja leider nicht ahnen das der Sound sich in den Jahren so extrem verändert hat sonst ist der Mox für das Geld wirklich Top.

Das einzige was ich noch an etwas aktuellers Hardware kenne ist ein Yamaha Digipiano P90 und ein Roland GW8 bei uns in der Familie aber die klingen von der Soundcharakteristik "normal" also nicht so extrem digital überhell.

Auch meine Softsynths über das RME Fireface 400 (was ja noch recht aktuell ist) haben da eine viel angenehmeren Klang.

Hm...ich glaube ich werde dann doch mal denn nächsten Musikhändler besuchen müßen. der liegt leider von uns 80 km entfernt.

Hoffe das die dort dann auch eine Auswahl an Keyboards da anspielbereit haben das ist ja heute das nächste Problem.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
 
Schick den MOX halt einfach zurück :D Übrigens mein Beileid zum GW8, die Klaviatur war absolut nicht mein Fall. Sehr hart nach dem Anschlag, da schmerzen richtig die Finger.
(Kann natürlich auch sein, daß ich Aftertouch verwöhnt bin :p)
 
Also, das Lieblingstool aller Tontechniker beim Mastering, aber auch beim Mix ist der Hi EQ Regler der in der Regel immer angehoben wird für Sounds die durchdringen müssen. Bekanntlich hat man damit in bestimmten Zeiten auch übertrieben (80er und der übermäßige Einsatz von Excitern). Hat aber auch damit zu tun, dass unser Gehör mit dem Alter die Höhen schwächer registriert. Ich würde einen hellen Klang auf keinen Fall mit "digital" gleich setzen.
Man kann es jetzt auf die schwierigere Art machen, und in einem Musicstore tagelang die einzelnen Instrumente austesten und nach dem perfekten Grundcharakter des Sounds suchen (sie alle sind ausnahmslos digital von der Technik her), oder man programmiert sich die meist verwendeten Sounds einfach nach. Klar ist das alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber während den einen die Höhen stören, kann der andere davon nicht genug bekommen. Vom eigenen Equipment zu Hause mal ganz zu schweigen.
Manche loben ja gerade diese Tatsache, dass Yamaha fertige, einsetzbare Patches liefert, die nicht nachprogrammiert werden müssen. Ich habe zwar diesen Grundsatz nie verstanden, denn das hat nichts mit Yamahas Fähigkeiten zu tun, sondern mit unserem subjektiven Ge- oder Mißfallen was den Sound betrifft, aber sei's drum.
Auf jeden Fall, allen kann man es nicht recht machen. Dafür hat man aber auch die entsprechenden Tools im Keyboard, um sich den Klang nach Wunsch anzupassen. Hauptsache, das Multisample stimmt. Was dann am Ende rauskommt, das kann man immer ändern. Wenn aber das Sample nicht gut ist, dann hilft keine Programmierung mehr.
 
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Grundsätzlich ist an der Klangqualität des Yamahas (eigenlich aller Synths, die auf der Höhe der Zeit sind) absolut nichts auszusetzen.

Das, was hier mit Hell-Digital beschrieben wird, ist ein allgemeiner Trend bei den heutigen Romplern und dem Kundengeschmack geschuldet. Unser Ohr will das so - wir kaufen nun mal den Synthesizer, der beim herumdudeln der Einzelsounds am beeindruckendsten klingt:
Mit viel Wumms untenrum und viel Bling oben lässt sich der solierende Digitalmusiker am ehesten überzeugen - und dementsprechend werden Werkssamples und Werkspresets getuned.

Ist doch klar: wenn auch die armseligste Tröten-Imitation zischt, funkelt und glänzt, kann das gespielte noch so belanglos sein: der Wow-Effekt ist erstmal gegeben.
Man merkt das häufig erst, wenn man Natursound-Imitate aus einer aktuellen Workstation mit Aufnahmen ihrer realen Vorbilder vergleicht: häufig haben die Imitate etwas von einer Karikatur - typische Merkmale sind überzeichnet, wirken starr und "gewollt".
Das akustische Piano, das gekonnt gespielte Saxophon, der Motown-Bläsersatz oder auch der Analogsynth kommen "in der echten Welt" mit weniger Bombast und EQ-Zucker daher - und überzeugen durch homogenes Gesamtbild und Dynamik.

Mir ist das auch schon häufig aufgefallen, wenn ich z.B. Demosongs von aktuellen Workstations höre und mit solchen von 20 Jahre alten Geräten vergleiche (kennt jemand noch die Korg-CD "And it's all 01/W"? Genial und sehr musikalisch!):

- Die heutigen Geräte klingen im tontechnischen Sinne in der Regel deutlich "besser": Kristallklare Höhen, abgrundtiefe Bässe, sauber, viel detailliertere Sounds (gesampelte Nebengeräusche usw.). Die Klangerzeugungen und Wandler sind ja auch unbestritten top.

- aber klingen sie authentischer, weniger synthetisch? Ich meine: oft erschreckend wenig. Im Zusammenklang rächt sich dieser ganze EQ-Hifi-Zucker: jeder Einzelklang will ein egoistischer Hauptdarsteller sein (bei imitierenden Klängen häufig ohne an das Vorbild heranzureichen).
 
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Was soll ich sagen....der Sound ist dermaßen Hell (Digital) das es schon fast nicht mehr schön ist:eek::eek:.
Hi Ralph,
sofern du diesen Klangeindruck bei allen Sounds hast, würde ich eventuell noch versuchen, mit Hilfe der Master-EQ-Einstellungen den Klangcharakter deinen Vorstellungen entsprechend anzupassen.Sollte das nicht funktionieren, würde ich ihn auch zurückgeben - dann passt es einfach nicht vom Grundsound her...

Stephan
 
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Vielen Dank für die konstruktiven Antworten hier.

Im Kern trifft das alles zu was ihr gesagt hab. Das Hören hat sich in den Jahren schon sehr verändert darauf müssen die Hersteller natürlich reagieren.
Nichts ist für die Werbung schlechter als wenn man dem Produkt nachsagt es kling muffig und drucklos. (Mein SY77 hatte übrigens diese Eigenschaft)

Wenn ich mir aktuelle Musik Produktionen heute anhöre haben die eine unglaubliche Klarheit mit fast 3 dimensionaler Ortbarkeitkeit der Instrumente/Sounds im Mix und einer sehr klaren aber trotzdem feinen weichen Sound. Das ist m.E. im Moment der Maßstab des Hörens im Jahre 2012 mit aktueller Studiotechnik.

Als ich damals mein Terratec MT88 gegen das Fireface 400 getauscht habe viel mir auch sofort die Klarheit der RME auf. Weich klingt das RME auch nicht aber klar und offen ohne vom Grundsound Hard zu wirken.

Der MOX hat für mich im Moment da ein etwas schwieriges Klangbild. Vom Gefühl her finde ich klingt der irgend wie platt so ohne Körper.. schwer zu beschreiben.

Das ganze Gerät ansonsten ist aber super.....alles was man zum zwischen durch Jammen brauch, eine gute Bedienung und einer klasse Soundauswahl gute Arppegiatorstyls.

Hm, es bleibt schwierig. Was mich im Moment brennend interessieren würde klingen die anderne aktuellen Workstation auch so - Kurzweil PC3 oder Korg M50?
 
Hm, es bleibt schwierig. Was mich im Moment brennend interessieren würde klingen die anderne aktuellen Workstation auch so - Kurzweil PC3 oder Korg M50?
Definitiv nein. Jeder Hersteller hat ja so seine eigenen Idealvorstellungen, und die liegen zum Teil deutlich auseinander. Wenn ich die großen Hersteller von (positiv formuliert) "klar, brilliant" / (negativ fomuliert) "drahtig, digital" bis "warm, natürlich"/"angestaubt, muffig" sortieren müsste, würde ich sagen: Yamaha, Korg, (...ganz lange nix...), Roland, Kurzweil.

Übrigens ist es interessant: Hier wurde nun schon mehrfach erläutert, warum diese Klangcharakteristik mit den sehr präsenten Höhen eingesetzt wird, und das stimmt natürlich auch so. Witzigerweise geht es aber anscheinend auch ohne, denn bei meinem PC3 kann ich einen Großteil der Presets ebenfalls direkt einsetzen, ohne dass da irgendwas matschen würde... Auch und gerade im Bandkontext. Nur bleibt beim Anspielen im Laden eben der "BOAH!"-Effekt aus.
 
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