Motif XS 7 - Wie fange ich am Besten an ?

[edmund]

Hallo,
ich habe mir nun einen Yamaha Motif XS 7 zugelegt, einen K&M Ständer und Yamaha Boxen.
Nun habe ich das Gerät zwar zu Hause aber noch nicht mal ausgepackt.
Außerdem habe ich mir das Buch"Keyboardstarter 1" zugelegt.
Ich bin totaler Anfänger und kenne ja nicht mal die Noten.
Ich bin zwar schon 45 Jahre alt aber ich fand das Keyboard schon als Kind faszinierend.
Nun möchte ich natürlich auch spielen lernen und wenn möglich ganz ohne Lehrer, weil ich einfach keine Lust habe, abends nach der Arbeit noch irgendwo hinzufahren.
Wenn ich das Buch "Keyboardstarter 2 und 3" ebenfalls durchgemacht habe, müßte ich doch eigentlich im Stande sein, einfache Lieder nachzuspielen.
Wenn ich dann die Noten besser kenne, möchte ich selber komponieren.

Gruß Edmund

 

[bluebox]

Erstmal Hallo im Forum !

Dein erster Post hat mich gleich zum Kopfschütteln bewegt. Was du hier schilderst, klingt für mich so in etwa wie: Hallo, ich hab mir einen Düsenjäger gekauft, hab aber noch keinen Flugschein. Dafür kauf ich mir ein Buch bei ALDI "Kampfjetfliegen leicht gelernt".......

Bitte nicht nöse sein, aber so in etwa kommt mir das vor. Der Motif ist zweifelsohne ein der besten aktuellen Workstations auf dem Markt. Entsprchend aufwändig und umfangreich ist natürlich auch die Bedienung. Wenn du jetzt überhaupt keine Ahnung - weder vom Spielen, noch von der Technik- hast,
wird das schon ein Riesen-Projekt für dich, was auch mal schnell in Überforderung umschlagen kann.
Für den Anfang wäre das wohl ein Digital-Piano die etwas übersichtliche Variante gewesen.

Aber das Zeug ist ja nunmal da und wir müssen schauen, wie wir da zu recht kommen.
Somit würde ich dir empfehelen einfach einen Piano- oder E-Piano-Sound zu nehmen, und die
Übungshefte dementsprechend durchzuarbeiten. Also erstmal auf die spielerische Seite konzentrieren,
und erst nach und nach mit den Sounds zu experimentieren.
Evtl. gibt es ja auch jemand in deinem Bekanntekreis, der dich am Anfang etwas dabei unterstützt und dir dabei hilft den Überblick zu behalten.

Somit erstmal viel Spass

bluebox

 

[hellracer]

Hi Edmund,

so wie du dir das vorstellst geht es nur in den seltensten Fällen.
1. Das Motif XS 7 ist ein Schlachtschiff. Du könntest mit solch einer Workstation unglaublich viel machen. Allerdings brauchen Keyboards für Anfänger ganz andere Eigenschaften. Wenn du lernst Keyboard zu spielen nach einer Schule in drei Bänden dann wirst du Nichts von dem was das Yamaha zu bieten hat gebrauchen. Allein die Fachbegriffe in der Beschreibung bei Thomann sollten als Anfänger dein Wissen bei weitem Übersteigen. Und ob eine entsprechende Begleitautomatik eingebaut ist, wie du sie wahrscheinlich benötigst bezweifle ich, auch wenn ich mir nicht sicher bin.

2. Das lernen ohne Lehrer ist keine einfache Sache. Du musst bedenken: Du musst die Theorie lernen und du musst motorische Fähigkeiten erwerben. Noten lesen lernen ist nicht schwer, Noten lesen beherrschen bedarf Übung. Es wird dauern, bis du eine Note sofort erkennst ohne nachzählen zu müssen wie sie heißt. Zum anderen brauchen deine Finger sehr viel Zeit und Übung um so flink und präziese zu werden, damit mit du richtig spielen kannst. Ich mache das seit 13 Jahren und weiß wovon ich spreche.

3. Lernen ohne Lehrer hat einen sehr großen Nachteil: Wenn du einen Fehler machst korrigiert ihn keiner. Die falsche Haltung der Hand bemerkst du selber nicht. Du wirst dann vielleicht nur Verspannungen und Schmerzen haben, dann die Lust verlieren und alles war umsonst. Ein Lehrer, der ein wenig Ahnung hat kann dass korrigieren.

4. Komposition ist ein noch ganz eigener Bereich in der Musik, der zusätzliches Theoriewissen verlangt und eine Menge auch mit dem Gehör zu tun hat. Es ist nicht einfach zu komponieren. Es wird sehr lange dauern bis du selber komponieren kannst. Außerdem bleibt dann ja immer noch die Frage, was du komponieren willst? Stücke für Keyboard sind das eine, andere Stücke für Klavier oder gar Band sind viel viel anspruchsvoller.

Also alles in allem: Das Yamaha ist ungeeignet für dich, ich würde dir einen Lehrer empfehlen und ich behaupte einfach mal, dass es nicht reicht, 3 Bücher durchzuspielen.

Gruß
Hellracer


Edit:: bluebox war da etwas schneller als ich ;-)

 

[ProgRog]

Jetzt macht ihm doch nicht von vornherein Angst, sonst macht ihm das Alles womöglich gar keinen Spaß mehr! Und dann wäre die Investition wirklich umsonst gewesen.

Ich kann dir, Edmund, nur zum Erwerb gratulieren und finde es faszinierend, dass du noch recht spät mit dem besten Hobby (vielleicht wird's ja auch mehr als das ) der Welt beginnst!

Klar, du hast dir vielleicht nicht das beste Gerät zum Einsteigen gesucht... vielleicht erweist sich der Motif XS auch nicht als Optimum für dich, vor allem wenn Entertainerkeyboard-Alleinunterhalterfunktionen wie automatische Begleitung gefragt sind. Aber es ist de facto ein Top Gerät, wofür du dich in erster Linie nicht schämen solltest - auch nicht, weil du es noch nicht bedienen kannst!

Was ich dir empfehlen kann: da du das Instrument Keyboard nicht ausversehen gekauft hast (hoffe ich), wirst du wohl so etwas wie Interesse daran haben. Also auspacken, aufbauen, staunen, anschalten, und einfach drauf "losspielen". Also irgendwas, mach dich mit dem Ding, den Tasten, dem Gefühl vertraut. Vielleicht kannst du ja schon die ein oder andere Melodie nachspielen oder dich einfach an den Tönen, die rauskommen, erfreuen. Achja, wenn wirklich noch kein Wissen zu Keyboards und deren Technik im Allgemeinen vorhanden ist, solltest du zu Beginn auf jeden Fall das Handbuch lesen; man will ja schließlich nix falsch machen oder etwas beschädigen.

Wie gesagt, locker an die Sache rangehen... nicht gleich versuchen zwanghaft Noten zu erlernen. Hab einfach Spaß am Instrument, experimentier soweit wie möglich rum, ruhig nur mit dem Klang selbst. Und wenn's dir dann "langweilig" wird oder du dich bereit für neue Herausforderungen siehst, ist es an der Zeit sich tiefer in die Materie zu begeben.

Ich hoffe, das hilft irgendwie weiter! Viel Spaß!

 

[Matt_28]

Hallo Edmund,

ich stimme meinem Vorredner völlig zu, der XS-7 ist super für dich. Er bietet dir jede Menge genialer Sounds – und zusätzlich eine riesige Menge weiterer Optionen, die du nach und nach entdecken kannst, oder auch völlig ignorieren.

Für den Anfang wird es dir bestimmt reichen, im VOICE-Modus ein bestimmtes Instrument auszuwählen (Piano ist hier Standard, aber experimentiere ruhig einmal) und damit spielen zu lernen.

Gelegentlich magst du mal den PERFORMANCE-Modus ausprobieren und dort zu einer Art Begleitautomatik herumklimpern.

Für den Anfang dürfte das ausreichen. Wenn du aber Lust und Zeit hast, gibt es am Gerät noch viel mehr zu entdecken – es kann durchaus ein kleineres Tonstudio ersetzen.

Und lass dir nicht erzählen, dass das Gerät für dich ungeeignet sei. Ein Jaguar mag auch ungeeignet sein für Fahranfänger – und trotzdem unendlich viel Spaß bereiten. Dem Teil brilliant klingende Töne zu entlocken ist nicht wirklich schwieriger als bei billigen Einstiegs-Keyboards: Ein Klick auf VOICE und Losspielen.

Für Fragen hast du ja dieses Forum, auch wenn nicht alle Beiträge hilfreich sein mögen.

Ich hätte den XS-7 jedenfalls total gern als Einstiegsgerät gehabt

Viel Spaß mit deinem XS!

 

[toeti]

Hi,

die Frage ist: Was willst du genau lernen. Ich kenne diese Bücher nicht, habe also keine Ahnung, was darin gelehrt wird. Kann das mal jemand kurz umreißen? Lernt man da, wie in Keyboardschulen mit Akkorden zu spielen?

Das wäre natürlich etwas ungeeignet.

Die Frage Lehrer oder nicht, ist eine, die du selber entscheiden musst. Ich jedenfalls halte einen Lehrer nie für falsch, auch wenn er nur ab und an mal über die Schulder guckt.

Ich würde mir auch eher ein Klavier oder Orgel Orientiertes Übungsbuch zulegen, wenn das von dir genannte nicht eh schon zutrifft. Gerade wenn du mal komponieren willst, ist es gut, alle Finger und beide Hände sauber spielen zu können.

Gleichzeitig würde ich mich aber ruhig mit dem Gerät befassen. Spielen und Sounddesign sind zwei paar Schuhe. Wenn du einen Motif XS gekauft hast, gehe ich auch davon aus, dass dich die Sounds interessieren. Wähle einfach mal ein paar aus. Spiele Töne, halte Töne und nutze die Controller, die das Gerät bietet. Also Schieber, Regler, Wheels und Knöpfe.
Es ist auch nicht doof, einfach mal in die Menüs zu gehen und zu gucken was passiert.

Gruß
Thorsten

 

[edmund]

Hallo,
vielen Dank für eure Anregeungen.
Ich habe mir vor ca. einem Jahr ein Roland Juno-G bestellt, war mit dem Gerät aber von Anfang an nicht zufrieden. Die Klangqualität und Auswahl war mir eindeutig zu wenig. Außerdem fand ich den Juno-G schwieriger zu bedienen, als den Motif XS. Ich wollte schon immer ein Gerät mit dem ich alles machen kann, auch wenn es Jahre dauert bis ich soweit bin.
Das Bedienerhandbuch vom XS ist nicht sonderlich schwierig, übrigends arbeite ich in der It-Branche und kann sehr gut mit dem Computer umgehen.
Den Voice-Modus habe ich schon getestet und auch den Performance-Modus.
Der Motif XS hat eine rießen Auswahl an guten Klängen und wie gesagt, die Bedienung ist irgendwie besser als beim Juno-G.
Nur eines verstehe ich nicht:
Ich habe zusätzlich 2 DIMM mit jeweils 512 MB installiert und nun lese ich im Bedienerhandbuch das alles was man speichert verloren geht, wenn man das Gerät ausschaltet. Also beim Computer speichert man auf die Festplatte und somit geht nichts verloren. Wieso geht das beim Motif XS nicht?
Wozu habe ich die Speichererweiterung wenn beim Ausschalten des Gerätes ohnehin alles weg ist.
Im Bedienerhandbuch steht, das man Daten auf einem USB-Stick speichern soll, dann hätte ich mir aber die DIMM's sparen können und gleich auf USB speichern, oder?
Wenn ich nun eine Melodie abspeichern möchte, wie gehe ich vor, damit ich mir nichts überschreibe?
Kann ich auf den eingebauten DIMM's keine Melodie abspeichern?
Wo speichere ich am besten meine Kompositionen?
Wie kann ich sicher sein, das ich keine vorhandenen Klänge überspiele?

Gruß Edmund

 

[BinaryFinary]

Hallo Edmund,
wenn du aus der "IT-Branche" kommst, solltest du dir die Frage eigentlich selbst beantworten können. Bei dem DIMM-Speicher handelt es sich im Grunde um RAM-Speicher, also um flüchtigen Arbeitsspeicher, in dem Daten geladen werden, auf die schnell - oder oft - zugegriffen werden muss. Dieser ist MEISTENS flüchtig (wie bei einem PC auch). Es kann einen batteriegepufferten Bereicht geben, oder einen Flashspeicherbereich. Aber grundsätzlich müssen ALLE Daten vor dem Abschalten des Gerätes auf einem Festspeichermedium - Festplatte, USB-STick, usw... - gesichert werden.

Nur so am Rande: Doppelpost werden hier nicht so gern gesehen.

Grüße Dennis

 

[Mr. Blue Sky]

Ich habe zusätzlich 2 DIMM mit jeweils 512 MB installiert und nun lese ich im Bedienerhandbuch das alles was man speichert verloren geht, wenn man das Gerät ausschaltet. Also beim Computer speichert man auf die Festplatte und somit geht nichts verloren. Wieso geht das beim Motif XS nicht?
Wozu habe ich die Speichererweiterung wenn beim Ausschalten des Gerätes ohnehin alles weg ist.
Im Bedienerhandbuch steht, das man Daten auf einem USB-Stick speichern soll, dann hätte ich mir aber die DIMM's sparen können und gleich auf USB speichern, oder?
Wenn ich nun eine Melodie abspeichern möchte, wie gehe ich vor, damit ich mir nichts überschreibe?
Kann ich auf den eingebauten DIMM's keine Melodie abspeichern?
Wo speichere ich am besten meine Kompositionen?
Wie kann ich sicher sein, das ich keine vorhandenen Klänge überspiele?
Gruß Edmund

Hi Edmund,

natürlich gehen nicht alle Daten beim Ausschalten des Gerätes verloren, das wäre ja auch ziemlich uncool.

Dies betrifft nur bestimmte Bereiche, beim Motif ES sind das zB Daten aus dem Song- oder Pattern-Modus bzw. bearbeitete Samples. Im Motif XS ist das ähnlich, hier musst Du User-Waveforms und/oder User-Arpeggios sowie Samples ebenfalls vor dem Ausschalten sichern.

Alle anderen Sachen, zB Voices oder Performances werden im internen Speicher abgelegt und sind wieder aufrufbar.

Die DIMM-Speichererweiterung ist in erster Linie Voraussetzung dafür, dass Samples überhaupt bearbeitet und wiedergegeben werden können; gleichwohl müssen Samples extern gesichert werden.

PS: es gab einen Thread aus 2008, hier findest Du einige Anmerkungen von Swagger Jacky, die Dir auch weiterhelfen müssten..

guckst Du hier

Gruß
Markus