Monitorsound professionell mit separaten Pult mixen

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Gast208878
Guest
Servus liebe Mitmusiker!

Folgendes - Als In-Ear-Monitoring Nutzer stelle ich mir folgende Frage: Wie funktioniert das bei den Profis? Die mischen den Monitorsound immer mit einem SEPARATEN Pult von der Bühne aus. Aber wie sind die beiden Pulte miteinander verbunden? Kann mir das jemand erklären?

Ist bei Gigs immer lästig, ständig den Weg zwischen FOH und Bühne zurückzulegen.:bad:


Hoffe ihr könnt mir helfen,
Andi
 
Eigenschaft
 
Moinsen!

Die Pulte sind mittels Multicores verbunden, wobei beide Pulte voneinander entkoppelt sind mittels eines Splitters, der beide Pulte galvanisch voneinander trennt, so das es keine Probleme zwecks 48V Zuführung der Kondensatormics kommen kann. So kann auch das eine Pult unabhängig vom anderen seine Mixe machen, ohne dem anderen in die Quere zu kommen. Zweckmäßig befindet sich das Monitorpult an der Quelle, damit man einen kurzen und schnelleren Kontakt zu den Musikern hat und ggf. sofort zu reagieren, wenn der Musiker es auf der Bühne wünscht. So kann sich der FoH Tech völlig auf die Arbeit im Saal konzentrieren und muß sich nicht auch noch auf die Wünsche der Musiker einlassen. Beide Techniker könne über Funk miteinander kommunizieren, so das denn nötig sein sollte.

Greets Wolle

PS.: ich habe mal den Threadtitel abgeändert!
 
So wie beschrieben funktioniert(e) das mit der analogen Technik und auch bei Digitalpulten, welche über keine Slaveankopplung (ich nenn das mal so) verfügen.

Heutige Digitalpulte verwenden oftmals digitale Stageboxen, welche dann einfach mehrere Pulte zeitgleich mit ein und demselben Datenstrom versorgen können. Bei anderen Pulten behilft man sich z.B. mit MADI oder Rocknet, um die Datenstreams zu splitten und weiter zu reichen.
 
Oder - falls Experimentierfreude und hohe Ansprüche vorhanden - man benutzt SAC, da gibt's ne Menge separate Monitormixe, die von wo auch immer fernbedienbar sind. Die Wandler und der Host können dabei nah bei der Quelle auf der Bühne stehen. Die Mixe kann man per W-Lan erledigen. Gesplittet muss nix werden.
 
der beide Pulte galvanisch voneinander trennt

Okay, das Ganze klingt eigentlich gar nicht so spanisch.
Und wie stelle ich diese ''galvanische Trennung'' her? Sprich wie sieht die ''einfachste'' Verkabelung aus?

Riesiges Dankeschön für die flotten Antworten!
Andi
 
Galvanische Trennung per Splitter ist aber nicht gerade billig, denn die Splitter (und die sollten dann schon was taugen) sind echte Geldfallen.

Sowas z.B.: https://www.thomann.de/de/art_s8_mikrofon_splitter.htm
Die einfachste und auch einzigst vernüftige Verkabelung ist eben Quelle an Splitter und von da zu den beiden Pulten.

Ist jetzt die passive Variante. Eine aktive Splittung ist deutlich teurer, aber auch besser und wird meist im Broadcastbereich verwendet.
 
Aber wird das beim Analogbetrieb im optimalen Fall nicht so gemacht, dass die Splitter (Transformatoren) schon in der Stagebox sitzen? Man hat dann eben nicht nur einen Ausgang für ein Pult, sondern zwei oder drei. FOH, Monitor und Sendewagen, wenn es ganz hart kommt. Aber in dieser Region bekommt man für den Preis der Stagebox und der Multicores locker zwei digitale Mischer plus Stagebox - also das Gesamtsystem.

Gruß,
Jo
 
Hallo, die galvanische Trennung ist nicht zwingend notwendig. Bei uns läuft das so.
Ich nutze für kleine Jobs unser Yamaha LS9 inkl. der Funkstrecken (alles fertig im Case verbaut und verkabelt). Bei großen Jobs dient das zugleich als Monitorpult. Somit muss ich zwischen kleinen und großen Jobs kaum was ändern.

Mit unseren Instrumenten gehen wir in eine Stagebox des Verleihers. Diese hat 2 Abgänge. Eine für FOH, eine für unser LS9. Mit dem Techniker vereinbare ich vor dem Job nur, dass ich die Phantomspeisung schalte (ist eh aktiviert). Das wars. Somit geht der Soundcheck innerhalb weniger Minuten, da dieser sich nur auf den FOH-Mix beschränkt.

Das machen wir jetzt seit 6 Jahren ohne jegliche Probleme ;-)

VG Roman
 
@jo
Ja, bei konventioneller, analoger Technik wird das genauso gemacht. In der Regel ist, wie du schreibst, das ganze gedönse in einem Case, also Stagebox, Splitter und die entsprechenden Abgänge. Bei Buden, welche das öfters machen ist es sinnig das so zu handhaben. Bei Buden, welche das nur ab und an machen wird man eher das Zeug trennen, denn solche Splitter sind oftmals schon noch gesucht.
Und wie ich schon schrieb: Solche Splittsysteme, vor allem wenn man damit im Broadcastbereich mitmischen will kosten entsprechend. Da sind schnell mal 10k€ und mehr für so ein System weg.
Mit dem Einzug der Digitaltechnik brauchts so ein Aufwand zum Glück nicht mehr. So gesehen ist digital auch mach gut.

@roha
Das setzt aber zwingend voraus, dass dein Dienstleister auch die entsprechende Technik, also Splitter und entsprechende Abgänge auf ein Core nebst Spliss am anderen Ende, am Start hat. Wenn das mal nicht der Fall ist, weil dies nicht kommuniziert wurde, steht ihr ziemlich dumm da.
 
Nein, da wir mit dem Spliss auf unsere eigene Stagebox gehen. Den Zusatzspliss habe ich selbst ;-)

VG Roman
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schön, doch wie du schreibst:
Mit unseren Instrumenten gehen wir in eine Stagebox des Verleihers. Diese hat 2 Abgänge.
Wenn der Dienstleister nun mal keine 2 Abgänge an seiner Stagebox hat, was dann? Dann hilft dir alles nix, oder?
Wenn ich ein Stadtfest 08/15 mache, dann ist das ein ganz normales MuCo System mit eben einem Abgang. Alles andere kostet zusätzlich und so manch Veranstalter frägt dann, ob das denn wirklich notwendig ist. Hat bisher auch so funktionert. Nicht, dass ich das nicht könnte oder machen will... Ich möchte nur mitteilen, dass dies eben nicht überall und immer Standard ist.
 
Moin!

Ihr habt irgendwie alle Recht, aber die Frage war, wie macht man sowas "professionell"! Und da hat man früher oder sagen wir wenn´s analog war / ist, eben mittels hochwertigen Splittern getrennt die entweder separat da waren oder welche die schon in den Cores verbaut waren. Heute mischt man digital und braucht sich darüber keinen Kopf machen, der Bühnensound geht via Rednet oder sonstigem System zu den Pulten und kann an allen erdenklichen Stellen für Broadcast oder Fernsehen oder eine Recordingschmiede abgegriffen werden. Normalerweise kommt man als Normalmucker nicht in die Nähe solcher Anlagen. Die kosten dann eben schon mal für eine große Halle den Gegenwert des Ferraris des Managers. :D

Greets Wolle
 
Ja. Die Frage ist auch, was professionell ist. Sehr gut klingend und zuverlässig? Ridertauglicher? Narrensicher? Flexibel?

Ich hab meinen Leuten SAC vor die Nase gesetzt. Bis auf die Ridertauglichkeit passt das für uns wie Faust auf Auge. Und da ich mit dem System vor allem die Kollegen und mich selbst zufrieden stellen will, genügt das. Es geht mehr als mit anderen Systemen. Und bis auf Bob's Gnaden bin ich auf keinen Konzern angewiesen. Und Bob kocht glücklicherweise auf kleiner Flamme.
 
Und auf den ersten Blick gehört auch sauteuer dazu. Zumindest wenn man der Industrie Glauben schenkt. Das aber wollte ich auf keinen Fall akzeptieren und bin bei SAC gelandet.
 
Och, bei Digitalkonsolen wie z.B. einer iLive ist das kein Problem ein zweites, drittes, viertes.... Pult einfach mal dazu zu klemmen.
Bei einer Vi oder Studer sowieso nicht. Auch Digico ist da pflegeleicht. Bei Yamaha geht das meist nur über eine MADI Karte, da das Prozessing ja meist in der Konsole selbst stattfindet. Ich halte das für eine etwas unglückliche Lösung, im Gegensatz eben zu den abgetrennten Prozess- und Oberflächeneinheiten.

PS: Mit SAC kannst du mich jagen. Ich finde das voll fummelig und gehört meiner Meinung nach nicht in den Pro Bereich.
 
PS: Mit SAC kannst du mich jagen. Ich finde das voll fummelig und gehört meiner Meinung nach nicht in den Pro Bereich.

Das ist auch nicht PRO, Semipro sagt man dazu.:whistle::coffee:
Dinge die funktionieren und die halten, sowie Qualitätsstandards einhalten (nicht nur in Good old Germany) und für die man einen Service auf der Stelle bekommt, die kriegt man eben nicht für den "Geiz ist Geil Charakter".

Greets Wolle
 
Und selbst da... ich brech mir doch nicht die Finger auf nem iPad oder noch schlimmer iPhone. Was wenn ich mal schnell 4-5 Fader gleichzeitig anschubsen muss? Oder mal schnell irgendwas improvisieren muss. Nee danke. Dann auch noch die Widrigkeiten mit diesen Fallobstgeräten und anderer undurchsichtiger und wackeliger Software. Weija... Ich bin heilfroh, dass die Software auf den Konsolen halbwegs ordentlich tut. Am Anfang der Digitalära war das auch ein driftiger Grund die Finger davon zu lassen und lieber noch ein paar Jahre analoge 300kg Tische rumzuwuchten.
 
Auch heut wird in Zeiten von digitalen Stageboxen immer noch analog gesplittet ... besonders in Festivalsituationen, wo die Band nur Tech mitschleppt. Aus einem ganz einfachen Grund, da nur ein analoger Headamp in den Kisten verbaut ist.
Headampsharing erfordert ein eingespieltes Team am FOH- und Monitor-Platz ... stell Dir vor Headamp hat FOH und Trim der Monitor, der FOH zieht Gain nach, soviele Wege fangen an zu pfeifen :(
 
Das stimmt, aber letztendlich wird das Gain einmal eingepegelt und dann ist gut. Und es gibt Pulte, welche noch einen Digitalgain, welcher pro Pult und Kanal unabhängig von allen anderen ist, besitzen.
 

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