Monitore "flach" hinlegen?

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Hallo,

mein Arbeitstisch steht an einer Wand, die in eine Dachschräge übergeht. Deswegen kann ich meine nEar-06 nicht aufrecht aufstellen - sie stehen dann viel zu weit in den Schreibtisch hinein (siehe Var. A im Bild).

Nachdem ich den Tisch nicht weiter von der Wand wegstellen kann, hab ich mir überlegt, die Monitore flach auf den Tisch zu legen. Also so, dass der Hochtöner nicht oberhalb, sondern neben dem Tieftöner platziert ist. Dadurch würden die Monitore nicht so weit in den Tisch hineinragen. Die Distanz vom Ohr zu den Monitoren würde dann etwa 90 cm betragen. (siehe Var. B im Bild)

Ist das aus Eurer Sicht bedenklich?

Servus aus Wien,
Jeff.
 
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Interesantes Thema, da ich auch schon sehr verschiedene Meinungen dazu gehört habe.

Mal ein paar Anregungen für die Diskussion und was ich bis jetzt aufgeschnappt habe:

1. Also, es kommt unter anderem auch auf die Konzeption/Bauweise der Monitorbox an.
2. Probleme mit Interferenzen (Überlagerungen) können entstehen, wenn die Boxen liegen.
3. Viele Hersteller weisen darauf hin, dass man sie lieber stellen soll. Andere Hersteller hingehend geben aber auch das OK dafür.
4. Beim liegen könnten unerwünschte Reflektionen entstehen. (z.B. durch Tischplatte)
5. Es ist jetzt kein absolutes Tabu-Thema aber es wird empfohlen, dass man sie hinstellt. Wenn man sich doch dafür entscheidet, dann aber die Tieftöner nach aussen.
6. Andere Meinung wiederum: Tieftöner nach ihnen.
7. Hingehend fast alle Yamaha NS-10 in großen Studios liegen.

Grafik zum Thema (von Genelec)

Grafik von Alesis

Meine Meinung: Wenn vom Hersteller (Bedienungsanleitung) davon abgeraten wird, dann sollte man sie auch stellen. Ansonsten find ich es jetzt nicht so schlimm, solange man sie nicht auf den blanken Tisch stellt. Hier steht viel Boxenfläche auf dem Tisch, was natürlich unerwünschten Köperschall verursachen kann. Zumal (imho) auch Reflektionen vom Tisch zum unerwünschten Kammfiltereffekt (?) führen kann.
 
Danke erstmal für die Anregungen. Die Frage lässt sich offenbar nicht generell mit Ja oder Nein beantworten.

Wegen "nicht direkt auf den Tisch stellen": möglicherweise bringt es etwas, die Monitore vom Tisch mit einer etwa 2cm dicken, gummiartigen Unterlage (dreit Mousepads übereinander?) ein wenig zu entkoppeln.
 
ich denke, Du müsstest die Boxen auch etwas nach oben neigen, sonst musst Du ja den Kopf auf die Tischplatte legen ;)
 
Deine Abhörsitation ist alles andere als ideal. Die Hochtöner sollten in etwa auf Ohrhöhe sein. Darüber hinaus ist die Situation auf dem Tisch schon nicht gut. Monitore sollten frei stehen. Die Ecke mit der Schräge sorgt zusätzlich noch für eine weitere Bassanhebung.
 
Ist in der Tat ein interessantes Thema, und ja: eigentlich sieht man die ganzen NS-10 auf den großen Studiokonsolen immer nur auf der Meterbridge liegend.
Aber vielleicht hat das auch rein "statische" Gründe. Bei mir war es bis vor kurzem auch so, dass ich die Monitore nicht aufrecht auf meine selbst "konstruerten", wackligen Ständer packen wollte.
Hab mich jetzt aber doch dazu durchgerungen, weil es wohl so ist, dass unser Gehör "vertikal" feiner auflöst als horizontal, sprich: der Hochtöner sollte mit dem Tieftöner in der gleichen vertikalen liegen.

Ist aber denke ich auch wirklich immer etwas abhängig von der konkreten Abhöre, allerdings habe ich außer den NS10 noch nicht viele Boxen liegen sehen...
 
ob man einen monitor (klassisch 2-wege ein TT ein HT) legt oder stellt ist in den meisten fällen verhältnismäßig (höchstens ncoh messtechnisch beweisbar) egal:

Grund: Hochtonkalotten so wie sie im allgemeinen in nahfeldmonitoren verbastelt werden haben entweder ein radiales horn oder strahlen ohnehin vertikal wie horizontal gleich ab, eine drehung für somit nur in äußerst äußerst äußerst geringem maße zu einer veränderung im abstrahlverhalten.
DIeses hängt nämlich von den Abmaßen der Schallwand ab. je größer diese ist (und das eben bezogen auf die Achsen) desto mehr energie wird nach vorn gerichtet und desto weniger strahlt nach hinten ab.

Wenn man nun allerdings anfängt das mal in formeln zu packen sieht man sehr schnell dass wir uns hier im bereich der 0,xxdB bewegen, ergo zu vernachlässigen! da ist jede serienstreuung ausschlaggebender!


Blöd ist, wenns sich um asymetrisch abstrahlende hochtöner handelt, das kenn ich aber nur aus mittelfeldmonitoren!


Darüber hinaus ists blöd, wenn 2tt/1HT anordnungen vorhanden sind, oder 3 weg systeme zum einsatz kommen, da das abstrahlverhalten solcher systeme doch signifikant asymetrisch ist!

Weiter haben wir ein geringfügig asymetrisches abstrahverhalten im bereich der trennfrequenz zwischen TT und HT allerdings würde ich auch das vernachlässigen!



FAZIT: drehen kann man!
zu beachten ist wie schon gesagt: Ohr max. 10° Off-axis zum Hochtöner, egal ob daneben oder drüber/drunter
 
Hm... eines Pros, einige Contras... eine eindeutige und klare Richtlinie gibt es dafür offenbar nur auf individueller Basis (sprich: abhängig vom jeweiligen Monitor). Nun gut, ich werde es einfach einmal ausprobieren. Mangels anderer Möglichkeiten (Tisch verrücken, Wand einstemmen,...) bleibt mir ja eh nix anderes über.

@kb1: danke frü den Link. 6 Grad Neigung werden bei mir aber vermutlich nicht reichen. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Mal sehen, ob ich hier noch irgendwo die Binford 3000 Super Isowedge herumliegen habe... ;-)

Ich werde berichten...

Danke jedenfalls!
Jeff.
 
Bei dir gehts ja nun nicht um eine perfekte Aufstellung, sondern darum, aus den gegebenen Umständen das beste zu machen.

Liegende Monitor haben theoretisch ein weniger präzise Richtungsauflösung.

Zu nah am Hörplatz positionierte Monitore machen den Sweet Spot ziemlich klein, jeder Kopfwackler lässt die Richtungswahrnehmung extrem springen.

Zu nah an der Wand aufgestellte Monitore bewirken eine Überhöhung des Bassbereichs.

Du hast die Wahl zwischen zwei Übeln. Ich würde generell bei kleinen Nahfeldmonitoren die Frage liegend/stehend als zweitrangig ansehen, daher für die liegende Variante plädieren.
Das Problem mit der Bassüberhöhung bleibt so oder so, da du mit den Boxen in jedem Fall zu nah an der Wand/Ecke sein wirst.

Wenn der Tisch keine hörbaren Körperschallprobleme (rappeln, dröhnen) erzeugt/weitergibt, dann würde ich auf eine Entkoppelung verzichten, sondern die durch ein stabiles Aufliegen erzeugte ankoppelung nutzen.
 
Liegende Monitor haben theoretisch ein weniger präzise Richtungsauflösung.
Warum?
Standard HT kalotten vorrausgesetzt (in bestimmt über 90% der fälle der fall... miese formulierung)

Zu nah am Hörplatz positionierte Monitore machen den Sweet Spot ziemlich klein, jeder Kopfwackler lässt die Richtungswahrnehmung extrem springen.
Stimmt aber unabhängig von stehend/liegend)
 

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