Monacor LTR-110 als sym. Line-Übertrager - Mittelanzapfung auf XLR Pin 1 oder nicht?

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Servus,

schraube mir hier momentan so eine Art "Custom-ART-DTI" zusammen. Ganz puristisch mit XLR und TRS parallel in den Monacor LTR-110 rein und wieder mit XLR und TRS raus.

Jetzt hat RaumKlang in einem anderen Thread diesbezüglich mal folgendes geschrieben:

Infos zum LTR-110:
http://www.monacor.de/typo3/index.php?id=84&L=0&artid=2651&spr=DE&typ=full

Am Eingang XLR Pin 2 auf Trafo Pin 1, XLR3 auf Trafo 3 und XLR1 auf Trafo 2.
Am Ausgang Trafo 6 auf XLR2, T8 auf XLR3, T7 auf XLR1.
Über die Pins 4 und 5 erhältst Du noch einen unsymmetrischen Abgang.

Mir drängt sich nun die Frage auf: Warum genau legt man die Mittelanzapfungen auf Masse? Ich hätte Pin1 bzw. Sleeve jetzt überall stumpf freigelassen bzw. halt an den parallelen Anschlüssen durchgebrückt und eventuell noch einen Schalter eingebaut, um die Massetrennung im Ernstfall doch mal aufheben zu können. Warum fahre ich aber damit auch noch auf den Übertrager?


Gruß Stephan
 
Eigenschaft
 
Ich würde den Mittelpin nicht anschließen. Der Grund, warum man das dennoch machen kann ist: man hat dann auf der Seite den Ground als Referenz in der Mitte und zwar auch für DC. Falls da mal eine Phantomspeisung angeschlossen wird, wäre die nach Masse gebrückt. Aus diesem Grund habe ich die bei meiner Box nicht angeschlossen.
Ich habe übrigens die 3. Wicklung potentialfrei auf Cinch gelegt. Da kommt der halbe Pegel raus und ist sehr praktisch, um eine Aufnahme mitzuscheiden (Potentialfrei heißt, eine Seite zum Mittelkontakt, eine Seite zum Schirm, aber beides nicht mit Masse verbunden, denn die wird dann durch den Empfänger festgelegt. Und man kann umgekehrt 6dB gewinnen, wenn man diesen Anschluß als Eingang missbraucht.
Meine Box mit 2 Übertragern sieht so aus: Eingang 2 x Combo (XLR/TRS), 2x Cinch(universal) , Ausgang XLR parallel TRS

Ich mag die LTR110. Noch genialer wäre es, wenn die 3 Wicklungen 10:10:1 wären, dann könnte man eine Kombinierte Box Line Übertrager + DI bauen, also: Signal zur eingen Endstufe, und als DI - Abgang an ein anderes Mischpult.

Gruß
Christoph
 
Danke Dir für die ausführliche Antwort. Ich war inzwischen eh schon fleißig am Basteln. Meine Überlegungen gingen auch dahin, dass ich bei Anschluss des Mittelpins ja die Phantomspeisung auf der Übertragung hätte und außerdem bei Anschluss eines unsymmetrisch belegten Steckers nur die halbe Windungszahl nutzen würde (wie sich das in der Praxis dann eigentlich auswirkt wäre noch die Frage).

Ich hab jetzt hier mal ein paar Tests gemacht, dabei ist mir aufgefallen, dass mir das Teil in Verbindung mit einer Akustikgitarre mit Preamp merklich Bässe klaut. Mit ner Uralt-DI (Zeck) und auch direkt in die Aktivbox ist alles in Ordnung. Ist das der niedrigen Eingangsimpedanz geschuldet?

Außerdem habe ich ein paar Störgeräusche drauf, die in dem Fall lauter werden, wenn ich die Masse vom Klinkenstecker mit der Hand berühre. Wenn ich den Ground-Lift dann probehalber aufhebe passt alles, dann werden die Störungen halt auf die Masse der Box gelegt. Das Problem ist also hier wohl der "schwebende" Eingang. Auch dieses Problem habe ich bei der DI selbst mit Ground-Lift nicht.
 
Wenn du einen unsymmetrisch belegten Stecker (TS in TRS) einsteckst und die Mittenanzapfung des Übertrages ist auf Ground gelegt, ist das ein Kurzschluß einer Wicklung. Da wird vielleicht noch etwas durchkommen, aber was ankommt, darauf wollte ich nicht wetten.:gruebel:

Wenn der Preamp den Übertrager treibt, sollte nichts passieren, außer er hat einen zu hochohmigen Ausgang. Dann klaut die Hauptinduktivität des Übertragers tatsächlich die Bässe. Wesentlich mehr als 100 Ohm sollten es keinesfalls sein. Eine passive Gitarre, egal ob Piezo oder Magnettonabnehmer kann den Übertrager nicht treiben.

Das mit dem Groud Lift kenne ich auch. Ich hatte eine Yamaha Aktivbox, die mit Eurostecker ans Netz ging. Wenn ich da mit meiner Akustik-Gitarre rein bin, hat es gebrummt, und das wurde besser, als ich alles geerdet hatte (das Kabel sah lustig aus, Schukostecker ohne Stifte (Nur der Schutzleiter) nach Klinkenstecker (Masse) ).
Gitarren fangensich schnell mal was ein, und manche brauchen eine definierte Masse. Problem ist hier nicht der schwebende Eingang, sondern die schwebende Schaltung der Gitarre.

Ohne Not setze ich keinen Übertrager ein. Eine definierte Masse hilft gegen die meisten Übel. Ich hatte eigentlich noch nie Brummprobleme, und ich bin eher in den leiseren Regionen unterwegs, wo ein Brumm empfindlich stören würde.

Übrigens hat der LTR110 eine Schwachstelle: er fängt sich magnetisch eingestreute Störfelder ein. So direkt neben einem Trafo oder einem Dimmerpack würde ich den nicht hinstellen.

Gruß
Christoph
 
Ich muss mir mal überlegen, ob ich noch einen Ground-Schalter einbaue. Aber eigentlich ist's Käse - ich hab das Ding ja extra für den Fall gebaut, dass mal wo Masseprobleme auftreten, und nicht um Instrumentensignale zu symmetrieren. Dafür hab ich eine Ladung DIs, auch aktive ohne Pegelverlust.

Das mit den Störfeldern ist natürlich eine Schwachstelle eines jeden Übertragers. Ich hab den ja in ein solides TEKO Alugehäuse gebaut; hinterher ist mir dann aufgefallen, dass ich mir das ja auch gleich hätte sparen können - Alu und Magnetfelder und so... ;)
 
Ich würde den Mittelpin nicht anschließen. Der Grund, warum man das dennoch machen kann ist: man hat dann auf der Seite den Ground als Referenz in der Mitte und zwar auch für DC. Falls da mal eine Phantomspeisung angeschlossen wird, wäre die nach Masse gebrückt. Aus diesem Grund habe ich die bei meiner Box nicht angeschlossen.
Ich habe übrigens die 3. Wicklung potentialfrei auf Cinch gelegt. Da kommt der halbe Pegel raus und ist sehr praktisch, um eine Aufnahme mitzuscheiden (Potentialfrei heißt, eine Seite zum Mittelkontakt, eine Seite zum Schirm, aber beides nicht mit Masse verbunden, denn die wird dann durch den Empfänger festgelegt. Und man kann umgekehrt 6dB gewinnen, wenn man diesen Anschluß als Eingang missbraucht.
Meine Box mit 2 Übertragern sieht so aus: Eingang 2 x Combo (XLR/TRS), 2x Cinch(universal) , Ausgang XLR parallel TRS

Ich mag die LTR110. Noch genialer wäre es, wenn die 3 Wicklungen 10:10:1 wären, dann könnte man eine Kombinierte Box Line Übertrager + DI bauen, also: Signal zur eingen Endstufe, und als DI - Abgang an ein anderes Mischpult.

Gruß
Christoph

Hallo Christoph,
ich weiß, der Eintrag ist schon ne Weile her, aber ich stehe im Moment auch vor dem gleichen Problem.
Ich will den Übertrager 1:1 verwenden.
Am Eingang habe ich eine XLR -Combo Buchse (Klinke + XLR). Ich möchte auf den Eingang meiner RME Babyface, die bereits auch schon symmetrische Eingänge hat.
Wie muss denn die Combo-Nuchse beschaltet sein, so dass ich symetrische (XLR+Stereoklinke) als auch unsymetrische (Mono-Klinke) Signale verwenden kann?
Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen....:)
DANKE!
 
Ich habe damals die Pins des Übertragers an der Klinkenbuchse mit Tip und Ring verbunden, der Schaft bleibt frei. Ein unsymmetrischer Klinkenstecker kontaktiert mit dem Schaft ja automatisch auch den Ringkontakt.

Und nicht vergessen - isolierte Klinkenbuchsen verbauen, sonst ists mit der Potentialtrennung wieder vorbei...
 
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Wie muss denn die Combo-Buchse beschaltet sein, so dass ich symetrische (XLR+Stereoklinke) als auch unsymetrische (Mono-Klinke) Signale verwenden kann?
Combo Buchse: 1, Masse = Masse 2, Tip = Signal + , 3, Ring = Signal -
Nur Signal + und Signal - gehen an den Übertrager.
Wie mein Vorredner schon angemerkt hat, wird beim Einstecken eines Unsymmetrischen Steckers Masse = Ring gebrückt. So wird das Signal dennoch an den Übertrager geleitet.
Die Masse der Combo Buchse wird je nach Schaltungsprinzip mit dem Gehäuse verbunden (wenn die Schirmung von der Eingangsseite aus erfolgen soll) oder nicht (wenn die Schirmung gleich Masse von der sekundären Seite aus kommen soll).

Bei den Combo-Buchsen ist in der Regel für Isolierung der Masse gesorgt.
 
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Hallo,
vielen Dank Ihr zwei!
Liebe Grüße
Wurlitzer
 

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