Mojotone '56 Quiet Coil P-90 vs. Gibson Custom P-90

Sebiwylde
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Nachdem ich meine 63er Reissue SG schon ca. 15 Jahre mein Eigen nennen darf und diese auch viele Jahre meine Hauptgitarre war, hatte ich sie die letzten Jahre kaum in der Hand, da ich doch eher auf dem Paula Trip war/ bin.
Für ein neues Bandprojekt scheint sie nun aber genau die Richtige zu sein: Bei skandinavischem Schweinerock ala Hellacopters, Gluecifer, etc. - da passt so ein Rockbrett einfach super!

Nun störte mich das Brummen der P-90 Singlecoils aber plötzlich doch mehr als früher und ich schaute mich nach einer Lösung um. Die Mojotone '56 Quiet Coil P-90 PUs hörten sich sehr verlockend an, aber ich konnte nicht wirklich viel Brauchbares über sie finden. Dann habe ich ein gebrauchtes Pärchen ergattert und die Chance genuzt, mal wieder ein Vorher-/ Nacher - Video zu erstellen. Also werde ich erstmal garnicht viel zu den Mojotones sagen, denn Töne sagen hier mehr als Worte.

Den Vergleich (Clean - Overdrive - Noise) zu den Gibson Custom Shop Stock P-90 PUs gibts hier.
 
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Tolles Vergleichsvideo, fand ich sehr aussagekräftig. Ich würde es vielleicht noch hier direkt einbinden, damit das auch alle mitkriegen ;).

Jetzt würde mich aber schon interessieren, wie Du die beiden PU-Typen selber bewertest... Ich fand den Unterscheid schon deutlich hörbar, vor allem beim StegPU. Für mich klangen die Quiet Coil im Video irgendwie "enger", weniger offen, so ein bisschen in Richtung HB. Das muss nicht heißen, dass sie schlechter sind, aber eben anders. So ein Sound funktioniert ja oft auch im Bandkontext besser. Hast Du outputmäßig einen Unterschied wahrgenommen? Die Einstellung der Höhe ist bei PUs ja auch immer so eine Sache. War die bei beiden gleich, oder immer so, wie der jeweilige PU für Dich am besten geklungen hat?

Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass die Quiet Coils im HiGain-Bereich nicht nur lärmmäßig besser abschneiden als die echten P-90, sondern auch klanglich. Der breitbandigere Ton kann da ja schnell in matschige Bässe und zu schrille Höhen abdriften. Wäre vielleicht interessant, wenn Du da noch was nachschieben könntest, auch wenn das im Video sicher eher der typische Anwendungsbereich für Soapbars ist.

Gruß, bagotrix
 
Ich habe das Video noch nicht gehört. Ich hatte diese Pickups aber auch mal. Ich fand sie zwar gut, sie klangen aber eindeutig etwas nach Humbuckern. Echte P90er klingen offener. Insofern deckt sich meine Erinnerung mit der Einschätzung von @bagotrix
 
Klasse gespielt, sehr geschmackvoll !

Zum Sound:
Gefällt mir gut, sehr spritzig !
Ich nehme über Smartphone keinen Unterschied zwischen beiden Sets wahr ehrlich gesagt…

Die Saitentrennung scheint mir gleichermaßen gut zu sein, auch im Crunch auf dem Hals-PU…
( wo mir persönlich P90s eigentlich zu dumpf sind, wenn ich selber spiele… das empfinde ich hier als passiver Hörer aber nicht so)
 
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Mir gefallen Clean die Gibsons besser, im Overdrive eher die Mojos
 
Dank Euch für das Feedback. Ich werde auf jeden Fall noch genauer auf meine Aufnahmen und meine Eindrücke eingehen, ich habe nur die Tage leider kaum Zeit für detailliertere Ausführungen.

Hast Du outputmäßig einen Unterschied wahrgenommen? Die Einstellung der Höhe ist bei PUs ja auch immer so eine Sache. War die bei beiden gleich, oder immer so, wie der jeweilige PU für Dich am besten geklungen hat?
bagotrix, der Abstand zu den Saiten ist bei beiden Sets genau gleich gehalten. Ich habe also nicht versucht, sie Output-mäßig zu matchen bzw. den Sound-Sweetspot auszumachen. Man hört hier folglich ganz gut, dass die Gibson P-90s etwas mehr Qutput haben (v.a. am Steg).

dass die Quiet Coils im HiGain-Bereich nicht nur lärmmäßig besser abschneiden als die echten P-90, sondern auch klanglich
Mir gefallen Clean die Gibsons besser, im Overdrive eher die Mojos
...das geht beides schon ziemlich genau in die Richtung, wie ich es empfunden habe.

Klasse gespielt, sehr geschmackvoll !
Dank Dir, das freut mich zu hören.

Ich nehme über Smartphone keinen Unterschied zwischen beiden Sets wahr ehrlich gesagt…
Musst unbedingt mal mit (guten) Kopfhörern reinhören. :)

Wie vorgeschlagen, hier nochmal der direkte Link.


View: https://youtu.be/gyr_HPjceyo
 
Hier nun meine Eindrücke mit etwas mehr Details.

Erst zu den mechanischen Eigenschaften. Die Mojos sind etwas höher, aber die originalen Kappen der Gibson PUs passen einwandfrei auf die Mojos (so hab ich auch die Originalen weiterverwendet).
Links Gibson, rechts Mojo:

20230602_123836.jpg


und von oben:

20230602_123841.jpg


...ohne die Kappen haben die beiden also nicht viel gemeinsam.

Die Anschlusskabel sind sehr lang und waren vom Vorbesitzer noch nicht gekürzt.
Von der Einbau-Höhe her, hatte ich auch keine Probleme, ich habe allerdings vor einer Weile die Fräsungen meiner SG etwas vertieft, da mir die originalen Gibson PUs zu nah an den Saiten waren
(nachdem ich vor kurzem die Saitenlage etwas tiefer eingestellt hatte).
vorher:

20230618_203138.jpg


nachher (ca. 2 mm tiefer):

20230508_111250.jpg


Saitenlage zum Aufnahmezeitpunkt:

20230612_112351.jpg


Nun zum Sound.
Ich hatte vor dem Kauf netten Kontakt zu Verkäufer, welcher mir seine Eindrücke sehr erhrlich geschildert hat.
Er meinte: Etwas mittiger, als der Durchschnitts P-90 und ganz oben fehlt etwas der "Sparkle". Als ich die PUs dann da hatte, wollte ich es eben genau wissen und habe die Aufnahmen gemacht.

Beim Einspielen fiel mir zuerst der Output-Unterschied auf - die Mojos haben doch etwas weniger Power (v.a. am Steg wird dies deutlich). Die KOhm Messungen des Wiederstandes von ca. 14 KOhm
kann man hier also absolut nicht zur Beurteilung des Outputs hernehmen. Dies scheint ein Nebenprodukt der speziellen Bauweise zur Vermeidung von Störgeräuschen zu sein.
Was ich als nächstes bemerkte, war eben die vorbildliche Zurückhaltung von Einstreu-Geräuschen - sehr Humbucker-like.

Vom Ton her war es schon so, dass ich die Mojos beim Einspielen gleich als etwas bedeckter empfunden habe (hier wieder v.a. am Steg), aber als ich dann ein paar Tage später in Ruhe die Aufnahmen ausgewertet habe, war ich doch erstaunt, wie deutlich die Unterschiede (im A/B Vergleich) doch tatsächlich sind. Die Mojos haben mehr Mitten und einen Peak in den tieferen Mitten, was sie etwas bulliger klingen lässt. in den Höhen fehlt den Mojos das oberste Funkeln der Gibson P-90s. Dies lässt die Gibsons etwas feingliedriger, aber auch rotziger erscheinen. Die Mojos klingen, wie hier auch schon beschrieben, kompakter und nicht so breitbandig. Es steckt schon auch etwas "Humbucker" mit drin.

Nun muss das nichts Schlechtes bedeuten.
Für mich sehe ich es so: Ich bin eigentlich klassischer Humbucker-Spieler ("PAF-Output" - in Paulas und SGs) und mag aber ebenso diesen etwas rotzigeren, attackreichen P-90 Ton sehr gerne. Dass die Mojos nun etwas von beiden Welten haben, stört mich kein bisschen. Ich habe hier nun eindeutig P-90 Charakter, aber mit einem Schuss gewohntem PAF. Wäre ich nun hauptsächlich Singlecoil-Spieler (wie z.B. der Verkäufer), würde mir wohl das (im Vergleich) etwas reduzierte Top-End der Mojos mehr fehlen.

Dann kommt noch dazu, dass meine 63er Special Reissue an sich eine eher drahtig, heller klingende Gitarre ist. Im Vergleich z.B. zu einer 1969er SG Special eines Freundes, hat meine weiße mehr Höhen und klingt eher etwas kantiger und "moderner". So gesehen passen die Mojos ganz gut zu meiner speziellen Gitarre. Ich habe dann nach dem Videodreh die Polschrauben näher an die Saiten gebracht, so bekomme ich wieder etwas mehr Rotz, Output und einen kleinen Schuss mehr Top End.

Dann ist es auch noch eine Sache des Amps. Ich habe die SG momentan hauptsächlich an einem Marshall 2266 hängen. Dem magelt es absolut nicht an Höhen und somit komme ich mit dem Sound der Mojos sehr gut zurecht ....und v.a. mit der Abwsenheit der nervigen Störgeräusche (was ja überhaupt erst der Grund für den Wechsel war). Ich müsste vielleicht auch mal meinen alten Savage 120 anschleißen und schauen, wie die Mojos mit richtigem Highgain rüberkommen.

Also in meinem speziellen Fall, passen die Mojos sehr gut und ich werde sie erstmal weiter in der Gitarre belassen.
 
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Also ich habe in mehreren P90 Gitarren die ich besitze die Mojotones eingebaut und bin sehr zufrieden damit. Für Amps mit etwas mehr Gain gibt es meiner Ansicht nach nichts besseres.
 

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