Hier nun meine Eindrücke mit etwas mehr Details.
Erst zu den mechanischen Eigenschaften. Die Mojos sind etwas höher, aber die originalen Kappen der Gibson PUs passen einwandfrei auf die Mojos (so hab ich auch die Originalen weiterverwendet).
Links Gibson, rechts Mojo:
und von oben:
...ohne die Kappen haben die beiden also nicht viel gemeinsam.
Die Anschlusskabel sind sehr lang und waren vom Vorbesitzer noch nicht gekürzt.
Von der Einbau-Höhe her, hatte ich auch keine Probleme, ich habe allerdings vor einer Weile die Fräsungen meiner SG etwas vertieft, da mir die originalen Gibson PUs zu nah an den Saiten waren
(nachdem ich vor kurzem die Saitenlage etwas tiefer eingestellt hatte).
vorher:
nachher (ca. 2 mm tiefer):
Saitenlage zum Aufnahmezeitpunkt:
Nun zum Sound.
Ich hatte vor dem Kauf netten Kontakt zu Verkäufer, welcher mir seine Eindrücke sehr erhrlich geschildert hat.
Er meinte: Etwas mittiger, als der Durchschnitts P-90 und ganz oben fehlt etwas der "Sparkle". Als ich die PUs dann da hatte, wollte ich es eben genau wissen und habe die Aufnahmen gemacht.
Beim Einspielen fiel mir zuerst der Output-Unterschied auf - die Mojos haben doch etwas weniger Power (v.a. am Steg wird dies deutlich). Die KOhm Messungen des Wiederstandes von ca. 14 KOhm
kann man hier also absolut nicht zur Beurteilung des Outputs hernehmen. Dies scheint ein Nebenprodukt der speziellen Bauweise zur Vermeidung von Störgeräuschen zu sein.
Was ich als nächstes bemerkte, war eben die vorbildliche Zurückhaltung von Einstreu-Geräuschen - sehr Humbucker-like.
Vom Ton her war es schon so, dass ich die Mojos beim Einspielen gleich als etwas bedeckter empfunden habe (hier wieder v.a. am Steg), aber als ich dann ein paar Tage später in Ruhe die Aufnahmen ausgewertet habe, war ich doch erstaunt, wie deutlich die Unterschiede (im A/B Vergleich) doch tatsächlich sind. Die Mojos haben mehr Mitten und einen Peak in den tieferen Mitten, was sie etwas bulliger klingen lässt. in den Höhen fehlt den Mojos das oberste Funkeln der Gibson P-90s. Dies lässt die Gibsons etwas feingliedriger, aber auch rotziger erscheinen. Die Mojos klingen, wie hier auch schon beschrieben, kompakter und nicht so breitbandig. Es steckt schon auch etwas "Humbucker" mit drin.
Nun muss das nichts Schlechtes bedeuten.
Für mich sehe ich es so: Ich bin eigentlich klassischer Humbucker-Spieler ("PAF-Output" - in Paulas und SGs) und mag aber ebenso diesen etwas rotzigeren, attackreichen P-90 Ton sehr gerne. Dass die Mojos nun etwas von beiden Welten haben, stört mich kein bisschen. Ich habe hier nun eindeutig P-90 Charakter, aber mit einem Schuss gewohntem PAF. Wäre ich nun hauptsächlich Singlecoil-Spieler (wie z.B. der Verkäufer), würde mir wohl das (im Vergleich) etwas reduzierte Top-End der Mojos mehr fehlen.
Dann kommt noch dazu, dass meine 63er Special Reissue an sich eine eher drahtig, heller klingende Gitarre ist. Im Vergleich z.B. zu einer 1969er SG Special eines Freundes, hat meine weiße mehr Höhen und klingt eher etwas kantiger und "moderner". So gesehen passen die Mojos ganz gut zu meiner speziellen Gitarre. Ich habe dann nach dem Videodreh die Polschrauben näher an die Saiten gebracht, so bekomme ich wieder etwas mehr Rotz, Output und einen kleinen Schuss mehr Top End.
Dann ist es auch noch eine Sache des Amps. Ich habe die SG momentan hauptsächlich an einem Marshall 2266 hängen. Dem magelt es absolut nicht an Höhen und somit komme ich mit dem Sound der Mojos sehr gut zurecht ....und v.a. mit der Abwsenheit der nervigen Störgeräusche (was ja überhaupt erst der Grund für den Wechsel war). Ich müsste vielleicht auch mal meinen alten Savage 120 anschleißen und schauen, wie die Mojos mit richtigem Highgain rüberkommen.
Also in meinem speziellen Fall, passen die Mojos sehr gut und ich werde sie erstmal weiter in der Gitarre belassen.