Eieiei, da ist ja ganz schön viel Verwirrung aufgekommen.
@Orgelmensch: Ich glaube das 'b' war international gemeint, also das deutsche 'h'.
Die Töne wären dann gis, h, d, f.
Kittles schrieb:
Beispiel: In meiner Akkordfolge wird bei dem verminderten Akkord die septime f zur kleinen none f umgedeutet. ist das denn nicht enharmonische verwechslung?
Bei einer enharmonischen Verwechslung müssen beide Intervalle gleich groß sein.
Wenn du z.B. eine kleine Terz hast, kannst du sie mit einer übermäßigen Sekunde enharmonisch verwechseln,
da beide Intervalle aus drei Halbtönen bestehen.
Wenn du aber bei einem G7 ein gis aus dem g machst, rutschen alle Intervalle eins runter, d. h. aus der großen Terz wird eine kleine, aus der reinen Quinte eine verminderte und aus der kleinen Septime eine verminderte Septime (keine kleine None, das f ist immer noch der siebte Ton vom g aus).
In diesem Falle hat man keine enharmonische Verwechslung, sondern eine chromatische Verschiebung, was genau das Gegenteil ist:
Hier bleibt die Enharmonik (Terz, Quinte) gleich, während die Intervallgröße sich verändert,
während bei einer enharmonischen Verwechslung die Intervallgröße unverändert bleibt,
aber die Enharmonik sich ändert (aus Terz wird Sekunde etc.).
Jetzt klarer?
Kittles schrieb:
Ich deute diesen Akkord in seiner funktion doch gänzlich anders, Stufe V von C-Dur wird Stufe ? (ja welche Stufe wird es denn eigentlich? Ich hätte eigentlich gedacht Dominante von A-Dur, aber was ist das denn jetzt? VII Stufe von A-Dur?) und dadurch bekommen die einzelnen noten auch teilweise andere namen. in diesem beispiel G# zu Ab wenn mich nicht alles täuscht.
Der verminderte Septakkord lässt sich folgendermaßen zu erklären:
Zuerst geht man von der Dominanten aus, also z.B. E7 (e gis h d) in a-Moll.
Streicht man das E durch bedeutet das, dass der Akkord ohne seinen Grundton gespielt wird, also gis h d.
Fügt man zu diesem Akkord die (verminderte) Septe vom gis hinzu, erhält man gis h d f.
In der Funktionstheorie schreibt man für diesen Akkord 'D' mit hochgestelltem 'sv', wobei 'D' für die Dur-Dominante steht (E-Dur, also gis und h), wobei 's' sich auf den Anteil der Moll-Subdominanten bezieht (d-Moll, also d und f) und 'v' einfach für vermindert steht (kleine Terz / verminderte Quinte).
Funktionstechnisch kann man sich diesen Akkord also als Dominante mit weggelassenem Grundton (e) und mit kleiner Septe (d) und kleiner None (f) vorstellen.
Kommen wir nun zurück zu deinem Beispiel: In C-Dur/a-Moll kann man sich diesen Akkord als erweiterte Dominante zur a-Moll betrachten (E-Dur),
in A-Dur hätte man ebenfalls die Dominante E-Dur, von der sich der G#°7 herleiten lässt,
es gibt also keine enharmonische Verwechslung.
Alternativ könnte man den G#°7 (gis h d f) auch auf C-Dur statt auf a-Moll beziehen, dann hätte man einen H°7 (h d f as).
In diesem Fall hättest du sogar deine enharmonische Verwechslung (as -> gis),
dann müsstest du das h im Bass spielen.
Kittles schrieb:
Wo zauberst du denn in deinem beispiel den Fm# akkord her? wäre das nicht eine rückung, der hat doch schliesslich überhaupt nichts in C-Dur zu suchen.
Man, das ist aber auch kompliziert, will das endlich mal zur gänze verstehen...:screwy:
Entschuldige, war vielleicht ein bisschen viel auf einmal.
f#-Moll ist die Paralleltonart von A-Dur. In diesem Fall hätte man halt eindeutig eine enharmonische Verwechslung,
weil man den Akkord zu einem E#°7 umdeuten muss, egal ob man von G#°7 oder H°7 ausgeht.
Ich hoffe ich hab dich nicht noch mehr verwirrt, sowas passiert mir immer schnell.