Modes/Skalen oder Arpegios?!

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redruM
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Hallo,
ich will jetzt endlich mal richtig in Jazz eintauchen, also Comping aber halt auch Improvisation. Wenn ich also z.b. eine Akkordfolge in F-Dur habe, sollte ich dann (erstmal) ueber Fmaj7 F-ionisch, ueber C7 C-Mixolydisch, ueber Gm7 G-Dorisch spielen etc. Da diese Skalen ja die gleichen Toene sind, geht es doch jetzt eher darum welche Toene man betont, oder? Welche Toene sollte ich dann betonen, vor allem Akkordtoene oder 9 oder wie!? Und waere es dann nicht einfacher in Akkorden zu denken und ggf. Noten die von der Stammtonleiter kommen, hinzuzufuegen!? Mein Problem ist auch irgendwie, dass ich zwar theoretisch die Sachen packe, aber es sich dann doch irgendwie net richtig anhoert, zumindest net nach Jazz?
Was soll ich tun? Singen? Raushoeren? Nachspielen?

Danke schonmal
Hendrik
 
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Also ich wuerde an deiner Stelle einfach ausprobieren, was dir am Besten gefaellt.
Es gibt ja in vielen Skalen bestimmte Avoid-Toene, die ziemlich dissonant klingen (z.B. die 4 beim maj7-Akkord, weshalb da oft die lydische Skala (mit #4) verwendet wird).
Ich mag aber den Klang einiger Avoidtoene sehr gerne, da sie einen gewissen Reiz besitzen ( z.B. die b9 ueber einem halbverminderten Akkord, obwohl sie in meinem Lehrbuch als Avoidton angegeben ist). Das ist halt alles subjektive Wahrnehmung.
Wie du es im Endeffekt anpackst, ist deine Sache.
Skalen haben sich halt nur bewaehrt, weil sie sehr einfach einpraegbar sind und man mit einem Akkord sofort mehrere andere Toene hat, die man ebenfalls benutzen kann, obwohl sie nicht "zum Akkord gehoeren".
 
redruM schrieb:
Welche Toene sollte ich dann betonen, vor allem Akkordtoene oder 9 oder wie!?

Sieh Dir mal die Abweichungen an:

# Über C mixoloydisch hast Du die kleine Septime (Bb) - wegen der klingt es mixolydisch (C-ionisch hätte hier ein H/B).

# Und in Gm-dorisch das E (große Sexte) - wegen dem klingt es dorisch. (G-moll äolisch hätte hier die kleine Sexte Eb).

Zumindest zum Üben ist es gut, diese Töne häufig bewusst anzuspielen, damit sich Klang des jeweilgen Modus mit der Zeit ins Gehör brennt.


redruM schrieb:
sich dann doch irgendwie net richtig anhoert, zumindest net nach Jazz?

Das Verwenden von Modi allein macht ja noch keinen Jazz aus. Genausogut kann aus Gm - C - F auch ein Rock- oder Folksong werden. Das Grundfeeling, Rhythmus und Phrasierung entscheiden.
 
Hallo und danke fuer die Antworten!
Was die Unterschiede zwischen den Modes ist, ist mir schon klar, ich habe auch schon ein paar mal, z.b. nur einen maj7 aufgenommen und dann Ionisch und Lydisch gespielt, verglichen usw. das gleiche auch mit mixolydisch.
Was ich im Moment suche, ist ein sinnvoller/einfacher einstieg in sinnvolle und strukturiertere Improvisation. Also sollte ich mir einen Standard nehmen und dann versuchen, zu improvisieren und dabei bei jedem Chord-Change den Grundton/Terz/Quinte/Septime anspielen? Oder sollte ich erstmal ein paar transkribierte Soli nachspielen? Oder direkt ans raushoeren von Jazz Soli?
Dazu bin ich auch auf der Suche nach einfacheren Jazz-Gitarren Soli, habe zwar George Benson und Wes Montgomery, waere aber auch an ein paar Improvisationen ueber z.b. Autumn Leaves oder Blue Bossa interessiert. Gibt's irgendwo eine Kompilation fuer Jazz Standards!?

Danke schonmal
Hendrik
 
IMHO ist der Rythmus erstmal viel wichtiger als das Tonmaterial. Da die meisten Jazz Sachen geswingt gespielt werden, muss man ja auch erstmal n bisschen swingen üben. Als zB alle Skalen, die du bereits kannst, geswingt üben. Also peinlich auf Wechselschlag achten und die Aufschläge üben zu betonen.
Dann kannst du dir zB ein paar Jazzbluese ^^ vornehmen, bei den du auch mit einer Skala, zB Bluesskala arbeiten kannst.
Das Improvisieren über Changes würde ich erstmal mit Arpeggios üben. Also nimmst dir zB Automn Leaves und spielst von jedem Akkord den Grundton, aber alles in einer Lage. Danach Grundton und Terz, dann Grundton, Terz und Quinten, dann Grundton, Terz, Quinten , Septime. Aber alles in einer Lage, weil man muss üben, Übersicht zu bekommen. Es nützt nicht viel einen Arp zu können und den einfach nur zu verschieben. So wird sich wahrscheinlich nie flüssiges Jazzsolo ergeben.
Danach kannst du versuchen evtl. über die Dominaten ne alterierte Tonleiter zu spielen.
Aber Jazzimprovisation lernt man nicht von heute auf morgen. Das dauert unter Umständen Jahre, bis da mal was frisches rauskommt.
Solos transkripieren und licks klauen ist auch super. Aber das Wichtigste ist, dass man das wirklich gerne macht, ansonsten wird's ne Quälerei.
 
vielen dank! Das werde ich mir nun mal zu Herzen nehmen und versuchen da was auf die Reihe zu kriegen.
 
Versuch mal in die dreiklänge reinzuspielen, das ist am anfang ne ganz gut übung. später kannst du dann versuchen die jeweils charakteristtischen töne eines mode hervor zu heben (dorisch sexte, lyd quart etc) niemand behauptet aber das man sich nur in einer skale bewegen muss, man kann zum bsp mit nem halbton in den akkordton auflösen auch wenn dieser nicht zur tonleiter gehört.....
man unterscheidet auch zwischen horizontalen (in sekunden) spielen und vertikalen (dreiklänge) beim jazz kommts auf ne gute mischung an, das ist für michz sehr wichtig.
 

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